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Feierlichen Eröffnung des Fachnetzwerkes Antiziganismus/Antiromaismus | Dresden

01.06.2023, 16:00 – 19:00 Uhr | Weiterdenken – Heinrich-Böll-Stiftung Sachsen, Kraftwerk Mitte 32/ Trafohalle, 01067 Dresden

Im Jahr 2023 hat sich das landesweite Fachnetzwerk Antiziganismus/Antiromaismus gegründet. Es wird einen ersten Einblick in die Arbeit gegeben.

Das Fachnetzwerk versteht sich als regionale Schnittstelle aller im Themenfeld Antiziganismus/Antiromaismus Aktiven und Betroffenen. Ziel ist es, gemeinsam gegen Vorurteile und Rassismus gegenüber Rom*nja und Sint*ezze in Sachsen zu kämpfen. Dafür soll Wissen gebündelt, Freundschaften gepflegt und aufgebauet werden und Menschen vernetzt werden.

Programm

16:00 Uhr Eröffnung durch Gjulner Sejdi, Projektleiter des Fachnetzwerks und Vorsitzender von Romano Sumnal – Roma und Sinti in Sachsen e.V.

• Grußworte

Petra Köpping, Sächsische Staatsministerin für Soziales und Gesellschaftlichen Zusammenhalt (angefragt)
Petra Čagalj Sejdi, Mitglied des Sächsischen Landtags (angefragt)
Tobias von Borcke, Fachbeirat des Netzwerkes und Vorstand der Gesellschaft für Antiziganismusforschung e.V.

• 16:30 Uhr Einblick in die bisherige Arbeit und die Zukunft des Netzwerkes

• 16:45 Uhr Vorstellung der Neuerscheinung Roma und Sinti in Sachsen. Eine vergessene Minderheit durch Vertreter:innen unseres Kooperationspartners Romano Sumnal e.V.

• 17:30 Uhr Lesung aus dem Roman Amalinca mit den Autorinnen Eva Ruth Wemme und Silvia Cristina Stan (Berlin)

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Die Verfolgung von Roma und Sinti in Hamburg während des deutschen Faschismus

Extern,

18.06.2023, 16:30 – 18:30, Jugend- und Stadtteilhaus Tesch, Max-Brauer-Allee 114, 22765 Hamburg

Das Schicksal von Roma und Sinti während des deutschen Faschismus ist vielen Menschen bis heute unbekannt. Die Stigmatisierung und fortgeführte Verfolgung der Roma und Sinti nach 1945 führte zu einem Schweigen über die Verbrechen der deutschen Faschisten oder zu einer Betrachtung ihrer Geschichten als Schicksale einer Opfergruppe „zweiten Ranges“.

Es wird über die am 16. Mai 1940 verhafteten Hamburger Sintifamilien und ihre Lebensgeschichten berichtet. Nachdem ihre Kinder zuvor aus der Schule abgeholt und anschließend die Eltern verhaftet worden waren, wurden die Familien für vier Tage in einem Schuppen im Hamburger Hafen eingepfercht und am 20. Mai vom Hannoverschen Bahnhof aus nach Belzec deportiert. Für die Mehrzahl wurde es eine Reise in den Tod. 1943 folgten zwei weitere Deportationen, die direkt nach Auschwitz gingen.

Der Landesverein der Sinti lässt am Wissen über die Deportationen und wie diese grauenhafte Erfahrung bis heute in den Familien wirkt, teilhaben.Was kann aus der Vergangenheit für den Kampf für Gleichheit, Freiheit und Solidarität – und gegen Antiziganismusgelernt werdcn.

Die Veranstaltung ist Teil der Kooperation zwischen dem Jugend- und Stadtteilhaus Tesch und der Rosa-Luxemburg-Stiftung Hamburg und findet im Rahmen der anstehenden Jugendgedenkstättenreise zu den vergessenen Mordlagern des Holocaust nach Bełżec, Sobibór und Majdanek statt.

Vorwissen oder die Mitfahrt an der Gedenkstättenreise sind jedoch keine Voraussetzung zur Teilnahme an der Veranstaltung.

Gefördert durch die Landeszentrale für politische Bildung Hamburg.

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Verdeckter Rassismus? Antiziganismus in Medien, Öffentlichkeit und im Bildungsbereich

Extern,

HSE-Terrassengespräche am 21.06.2023 u m 18 Uhr auf der HSE-Terrasse (Voßstraße 2, Gebäude 4330, D-69115 Heidelberg)

Die „Gespräche auf der HSE-Terrasse“ sind eine lebendige Veranstaltungsreihe für Forschende, Studierende und Lehrkräfte aus Heidelberg und Umgebung. Bei Getränken, Musik und Abendsonne können sich hier Menschen aus Schule, Akademie und Lehrkräftebildung miteinander zu aktuellen und kontroversen Themen austauschen. Dazu präsentieren Mitglieder der HSE-Forschungs- und Transfercluster gemeinsam mit Heidelberger Lehrer:innen pointierte Forschungs- und Erfahrungsberichte zu aktuellen Fragen. Im Fokus stehen gesellschaftlich relevante Themen, die auch und gerade für den Unterricht in Seminarräumen und Klassenzimmern von zentraler Bedeutung sind.
Nach etwa einstündigem Austausch hierüber bietet der anschließende „gemeinsame Feierabend“  dann die Möglichkeit, Diskussionen zu vertiefen und sich informell zu unterreden.

Bei schlechtem Wetter finden die Gespräche im direkt angrenzenden Konferenzraum statt.

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„Django – Ein Leben für die Musik“ / Film

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30.06.2023, 17:00 – 19:00 Uhr, Theatersaal des Augustinums Heidelberg, Jaspersstraße 2, 69126 Heidelberg

Frankreich, 1943. Der begnadete Jazz-Gitarrist Django Reinhardt ist auf dem Gipfel seines Erfolges. Abend für Abend spielt er in ausverkauften Sälen und begeistert das Publikum mit seinem Gypsy-Swing, einer Musik voller Lebenslust und Witz, der sich auch die deutschen Besatzer nicht entziehen können.

Während andere Sinti in ganz Europa verfolgt werden, kann sich Django aufgrund seiner Popularität in Sicherheit wiegen – bis ihn die Nationalsozialisten auf Tournee nach Deutschland schicken wollen. Django weigert sich. Seine Pariser Geliebte hilft ihm, mit seiner schwangeren Frau und seiner Mutter unterzutauchen. Über den Genfer See will er in die Schweiz gelangen, doch die Nazis sind ihm dicht auf den Fersen.

Die Filmbiographie von Étienne Comar über den legendären Jazz-Gitarristen hat 2017 die Berlinale eröffnet.

In Kooperation mit dem Augustinum Heidelberg.

Eintritt 7 Euro, ermäßigt 5 Euro.

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Geisterbahn: Tragödie einer Sinti-Familie

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Lesung am 30.06.2023, 18:00 – 19:00 Uhr im Spiegelzelt auf dem Universitätsplatz, Universitätsplatz, 69117 Heidelberg

In „Geisterbahn“ erzählt Ursula Krechel die Geschichte der deutschen Sinti-Familie Dorn aus Trier, die infolge der mörderischen Rassenpolitik des NS-Regimes organisierter Willkür ausgesetzt ist.

Die älteste, noch minderjährige Tochter wird zwangssterilisiert, die Familie ins KZ deportiert, fünf Kinder werden ermordet und ihr ganzer Besitz von den Nationalsozialisten „verwertet“. Als die Dorns nach Ende des Krieges in ihre Heimatstadt zurückkehren, haben sie nicht nur ihre Existenzgrundlage, sondern auch jedes Vertrauen in Nachbarn und Institutionen verloren. Zumal die Ausgrenzungen und Demütigungen nahtlos weitergehen.

Die Tragödie dieser Sinti-Familie steht stellvertretend für eine Opfergruppe, die bis heute kaum berücksichtigt wird. Für ihren Roman hat Ursula Krechel unter anderem in den Beständen des Dokumentations- und Kulturzentrums Deutscher Sinti und Roma in Heidelberg recherchiert und zahlreiche Gespräche mit Holocaust-Überlebenden und Nachgeborenen geführt – auch mit Christian Pfeil aus Trier und seinen Angehörigen.

Lesung im Rahmen von feeLit – Internationalen Literaturfestivals Heidelberg.

Ursula Krechel wurde 1947 in Trier geboren und lebt heute in Berlin. Sie war Theaterdramaturgin und lehrte an der Universität der Künste Berlin sowie der Washington University St. Louis.1974 debütierte sie mit dem Theaterstück Erika, das gleich in sechs Sprachen übersetzt wurde. Für ihre Gedichtbände, Essays und Romane wurde sie mit zahlreichen Preisen ausgezeichnet. Für ihren – später verfilmten – Roman „Landgericht“ erhielt sie 2012 den deutschen Buchpreis. Darin befasst sich Ursula Krechel ebenso wie in „Shanghai fern von wo“ (2008) und „Geisterbahn“ mit Exilerfahrungen und den Verbrechen im Nationalsozialismus.

Christian Pfeil ist ein deutscher Sinto und Überlebender des Holocaust. Er wurde 1944 im Ghetto Lublin geboren. Dorthin waren seine Eltern und älteren Geschwister im Mai 1940 von Trier aus deportiert worden. Wie durch ein Wunder überlebten er und seine engsten Angehörigen die menschenunwürdigen Bedingungen. Viele Verwandte hingegen wurden ermordet. Nach der Befreiung kehrte die Familie von Christian Pfeil nach Trier zurück. Dort baute er sich eine erfolgreiche Existenz als Gastronom auf, die immer wieder durch rechtsextreme und rassistische Gewalttaten überschattet wurde. Seit vielen Jahren setzt er sich für die Stärkung des lokalen Gedenkens in seiner Heimatstadt ein.

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EMPATHIEMASCHINE FILM? Filmreihe gegen Antiziganismus: Der Müllhubschrauber

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Montag, 3. Juli 2023, 19:00 Uhr, Karlstorkino Südstadt, Marlene-Dietrich-Platz 3, 69126 Heidelberg

DER MÜLLHUBSCHRAUBER: Schweden 2015 | Regie: Jonas Selberg Augustsén | 100 Min. | Spielfilm

ZUr Filmreihe gegen Antiziganismus

Über Antiziganismus im Film reden ist eine Sache – Empathie gegenüber Sinti*zze und Rom*nja zu entwickeln eine andere – angesichts der in den Medien immer wieder auftretenden Vorurteile und Klischees.

Die Filmreihe gegen Antiziganismus präsentiert an insgesamt sechs Abenden Filme, die zeigen, wie im Kino antiziganistische Ressentiments durch die Bildsprache des Films aufgebrochen werden können.

Sie beleuchten die gesamte Bandbreite des Themas: Sklaverei im früheren Rumänien, NS-Völkermord, Morde an Roma an der deutsch-polnischen Grenze zu Beginn der 1990er Jahre, Abschiebungen von Kriegsflüchtlingen in den Kosovo. Aber auch Künstler*innen wie Django Reinhardt, Ceija Stojka, Lita Cabellut, Jovan Nicolić, Andrè Raatzsch und Katarina Taikon sind Teil der Filmreihe. Wir zeigen Filme sowohl von international renommierten Filmemachern wie Tony Gatlif, Peter Nestler und Philip Scheffner als auch von Newcomern wie Alina Șerban, Leonor Tellers und Sejad Adamaj. Im Fokus der Reihe steht die Wahrnehmung und Selbstwahrnehmung von Sinti*zze und Rom*nja.

Die Filmreihe ist konzipiert vom Verbundprojekt „Mediale Antiziganismen – Von der interdisziplinären Analyse zur kritischen Medienkompetenz“ (MeAviA) der Universität Heidelberg, der Pädagogischen Hochschule Heidelberg und der Heidelberg School of Education.

Die Filmreihe wird verwirklicht in Kooperation mit dem Medienforum Heidelberg e.V. / Karlstorkino, dem Dokumentationszentrum Deutscher Sinti und Roma und dem Goethe-Institut Mannheim. Sie wird gefördert durch das Bundesministerium für Bildung und Forschung.

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Vergangene Termine

Antiziganismus und Rassismus gegen Sinti und Roma

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Im Rahmen der Veranstaltungsserie „Flagge zeigen – Für Vielfalt. Gegen Diskriminierung“ am
25. Mai 2023 in 70173 Stuttgart in der Königsstraße vor dem Kunstmuseum findet um 16.20 Uhr die Lesung von Esther Reinhardt-Bendel zum Thema Antiziganismus und Rassismus gegen Sinti und Roma statt. Sie wird veranstaltet von der Initiative Sinti-Roma-Pride.

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Fear the Fortune Teller: American Romani Women and the NYPD

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Romani History Seminar on Wednesday, 24 May at 5:00 PM CET, online via Zoom discussing Dalen Wakeley Smith’s draft book chapter, “Fear the Fortune Teller: American Romani Women and the NYPD.”
Ann Ostendorf has kindly accepted to be discussant.

Starting in 1914 the New York Police Department started to crack down on those people deemed to be „pretending to tell the future“ in New York City. Chief amongst these lawbreakers were the American Romani people who had called New York City home for a generation. Over the course of the next 50 years, the NYPD utilized heavy-handed and often extra-legal measures to target „Gypsies“ in the city proper. Interestingly the task force charged with seeking out and arresting these „Gypsies“ was primarily the Women’s Bureau of the NYPD. Policewomen and their male counterparts increasingly used surveillance of American Romani homes, businesses, and neighborhoods to target women who potentially could be fortune tellers often relying on supposed victims to both identify and harass the individuals without evidence. But far from being simply a method of targeting one racialized group the NYPD used their experiences and lessons learned with American Romani women to target other women of color deemed to be breaking a myriad of progressive era laws that aimed to constrain disorder and maintain gender norms and proper female labor practices. This chapter especially focuses on the role of law enforcement, the magistrate court system, and the often opaque rule of law to show how American Romani people were targeted as potential threats to the fragile social and racial order during the lead-up to World War II.

Zoom registration link:
https://us06web.zoom.us/meeting/register/tZEpcOqhrz0rG9UG7GDU-vZq-JBczArGXHmG

Registered participants can access the draft chapter using the link provided in the Zoom registration confirmation email.

Romani History Seminar hosts online discussions of unpublished texts, such as dissertation chapters, draft papers, and book chapters. Our goal is to bring together specialists in Romani history and scholars from related fields to provide collective feedback on ongoing historiographical work.

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Gedenkveranstaltung am Mahnmal für Sinti und Roma im Hiroshimapark in Kiel

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16. Mai 2023 |11:00 Uhr, Hiroshimapark, Fleethörn 15–27, 24103 Kiel

Einmal jährlich gedenkt der Verband Deutscher Sinti und Roma e. V. Landesverband Schleswig-Holstein den Opfern des Nationalsozialismus sowie den Leiden der Überlebenden. Der zentrale Gedenktag am Mahnmal der Sinti und Roma im Kieler Hiroshima-Park findet jeweils am 16. Mai des Jahres statt. Das Datum ist mit Bedacht gewählt, weil am 16. Mai 1940 die norddeutschen Sinti und Roma die systematische Verschleppung in die Lager und Ghettos des besetzten Polens erfahren mussten. Nur wenige der Verschleppten kehrten nach dem Ende der NS-Herrschaft wieder zurück.
Viel zu lange ist dieses Verbrechen verschwiegen worden. Erst seit dem 17. Mai 1997 erinnert ein Gedenkstein im Kieler Hiroshimapark, an die im Faschismus verfolgten und ermordeten Sinti und Roma. Die sogenannten Mai-Deportationen wurde ein Modell zu einer bürokratisch organisierten menschenverachtenden Prozedur -eine Generalprobe zum Völkermord an einer Minderheit. Aus Norddeutschland stammend, wurden rund 2.500 Angehörige der Minderheit der Sinti und Roma als vermeintlich unzuverlässige Personen aus kriegsbedingten Gründen in das Generalgouvernement Polen deportiert. Nicht alle Zahlen sind bekannt; sicher ist jedoch, dass aus Kiel 105 Sinti an diesem Tag verschleppt wurden, 64 aus Lübeck, 50 aus Neumünster, 50 aus Flensburg, 10 aus Oldenburg und 4 aus Rendsburg.

Als Mahnung, Erinnerung und des Gedenkens an diesem vielfachen Verbrechen findet die Gedenkveranstaltung am Gedenkstein im Kieler Hiroshimapark statt. Im Anschluss gibt es einen kleinen Stehempfang im Gewerkschaftshaus Kiel. Dieser ist vom Gedenkstein fußläufig in 3 Minuten zu erreichen. Dort bietet sich die Möglichkeit eines gemeinsamen Austausches.

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Widerstand: Erinnerung, Gegenwart, Zukunft

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16. Mai, 17:00 – 21:00 Uhr im Kulturhaus RomnoKher B 7, 16, 68159 Mannheim
17:00 Uhr Resistance Day – Forum junger Stimmen
19:00 Uhr „Widerstand! Sinti und Roma im 20. Jahrhundert“
Staffel 1 der Videoreihe: „Völkermord und Widerstand in Kroatien“ Im Anschluss Diskussion

Europaweit ist der 16. Mai der Tag des Gedenkens an den Widerstand der Sinti und Roma gegen den Nationalsozialismus. Am 16. Mai 1944 setzten sich Sinti und Roma im „Zigeunerlager“ Auschwitz-Birkenau gegen die SS zur Wehr. Und nicht nur dort stellten sie sich dem Völkermord und der Gewaltherrschaft entgegen. Wer weiß davon?

Sinti und Roma leisteten vielleicht mehr als jede andere Gruppe in Europa Widerstand gegen den Nationalsozialismus. Als Partisanen, Soldaten und Teil der Résistance, im Alltag und als Retter von anderen Verfolgten bewiesen sie im nationalsozialistisch beherrschten Europa ihren Willen zur Selbstbehauptung und kämpften gegen Unrecht und Unmenschlichkeit.

Wir erinnern an diese unbekannte Geschichte – und wir fragen danach, welche Relevanz der Widerstand für Gegenwart und Zukunft hat.

Wir beginnen mit einem Forum junger Stimmen mit Romani-Hintergrund. Widerstand bedeutet Empowerment. Junge Menschen aus der Minderheit der Sinti und Roma berichten von ihrem alltäglichen Widerstand. Sie erinnern, sie performen, sie rezitieren. Sie rufen uns zu: Stehen wir auf, wir können etwas bewirken!

Im zweiten Teil präsentieren wir die erste Staffel unserer Filmreihe „Widerstand! Sinti und Roma im 20. Jahrhundert“ und diskutieren über die Bedeutung des Widerstands in Europa heute, für Sinti, für Roma, für alle Menschen.

Anmeldung und Informationen unter: info@sinti-roma.com | 0621–911091-00

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„Was heißt hier Minderheit?“

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Podiumsdiskussion am 16.05.2023, 18:00 – 19:00 Uhr im Dokumentations- und Kulturzentrum Deutscher Sinti und Roma, Bremeneckgasse 2 – 69117 Heidelberg

Die sprachliche und kulturelle Vielfalt in Deutschland, die Geschichte und die Rolle der autochthonen nationalen Minderheiten sowie der Regionalsprache Niederdeutsch sind in Deutschland nur wenig bekannt.

Die Wanderausstellung „Was heißt hier Minderheit?“ will das ändern und zeigt Eindrücke aus fünf Gruppen: der dänischen Minderheit, den deutschen Sinti und Roma, dem sorbischen Volk, der friesischen Volksgruppe und der niederdeutschen Sprechergruppe. Am Beispiel dieser Gruppen stellt die Ausstellung auch allgemeine Fragen nach Identität und dem Verhältnis von Eigenem und Fremdem.

Begleitend zur Ausstellung findet am 16. Mai um 18 Uhr im Dokumentations- und Kulturzentrum Deutscher Sinti und Roma eine Podiumsdiskussion statt. Vertreter*innen der vier nationalen Minderheiten treten in einen Austausch und berichten von ihren eigenen Gruppen, aber auch von der gemeinsamen Arbeit und den Anliegen des Minderheitenrates.

Teilnehmer*innen:

Judit Šołćina/Scholze, Geschäftsführerin der Domowina – Bund Lausitzer Sorben e.V

Karl-Peter Schramm, Vorstandsmitglied Seelter Buund

Dotschy Reinhardt, Zentralrat Deutscher Sinti und Roma

Moderation: Dawid Statnik, Vorsitzender des Minderheitenrates und Vorsitzender der Domowina – Bund Lausitzer Sorben e.V.

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Auf den Spuren der Heidelberger Sinti

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Stadtführung am 16.05.2023, 17:00 – 18:00 Uhr; Startpunkt: Dokumentations- und Kulturzentrum Deutscher Sinti und Roma, Bremeneckgasse 2, 69117 Heidelberg

In das Sammellager am Hohenasperg verschleppten NS-Schergen am 16. Mai 1940 hunderte Sinti aus ganz Südwestdeutschland – darunter auch Familien der Minderheit aus Heidelberg. Drei Tage später begann die Deportation der Kinder, Frauen und Männer in die Gettos und Konzentrationslager im besetzten Polen. Vor ihren ehemaligen Wohnungen in der Steingasse, der Kleinen Mantelgasse oder der Pfaffengasse wird vom Schicksal der Familien Reinhardt, Lehmann, Winter und Steinbach berichtet. Der Rundgang stoppt in der Steingasse auch vor dem Sandsteinrelief, mit dem seit 1993 an die Heidelberger Opfer des NS-Völkermordes erinnert wird.

Sinti in Heidelberg

In den kleinen Häusern der Altstadt waren schon seit langer Zeit zahlreiche Sinti-Familien zu Hause, sie gingen von dort ihrer Arbeit nach und verdienten ihren Lebensunterhalt als Händler und Handwerker. Die meisten Männer hatten bereits im Ersten Weltkrieg und später auch im Zweiten Weltkrieg für Deutschland gekämpft. „Nicht wenige von ihnen haben als Frontkämpfer hohe Auszeichnungen erhalten“, sagt die Bürgerrechtsaktivistin Ilona Lagrene. Sie selbst kam nach dem Zweiten Weltkrieg zur Welt und wuchs in unmittelbarer Nähe des Geburtshauses von Friedrich Ebert auf. Aus ihrer Familie kehrten über 20 Angehörige nicht aus den Vernichtungslagern zurück, beinahe ebenso viele litten Zeit ihres Lebens unter den Folgen der bestialischen Menschenversuche der Nationalsozialisten.

Vertreibung

Die systematische Vertreibung der Minderheit aus Heidelberg begann bereits Mitte der 1930er Jahre. Im Sommer 1935 wurde aus einer zunächst gegen eine Sinti-Familie gerichteten Einzelaktion eine allgemeine Vertreibungsmaßnahme für das gesamte Stadtgebiet. Der Versuch der städtischen Behörden, die vorher erfassten Heidelberger Sinti-Familien zwangsweise abzuschieben, scheiterte an der fehlenden gesetzlichen Grundlage. Übrig blieb, den Druck sowohl wirtschaftlich als auch sozial zu steigern, in der Hoffnung, durch den Entzug der Erwerbsgrundlage und die drangsalierenden Kontrollmaßnahmen würden die Sinti aus Heidelberg weg ziehen. Tatsächlich zogen von den im Sommer 1935 in Heidelberg lebenden Sinti-Familien die meisten bis Mitte 1936 nach Ludwigshafen.

Deportation

Am 16. Mai 1940 wurden in ganz Deutschland insgesamt 2.500 Sinti und Roma verhaftet. Unter den 61 in Ludwigshafen festgenommen Sinti kamen 19 Personen aus Heidelberger Familien. Sie alle wurden in provisorisch eingerichtete Sammellager gebracht. Von dort aus wurden sie nur wenige Tage später mit Zügen in die Ghettos und Konzentrationslager im besetzten Polen deportiert. Für die Mehrzahl der deportierten Männer, Frauen und Kinder war es eine Fahrt in den Tod.

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Between Solidarity and Racism — Ukrainian Roma*-Refugees in Europe

GFA-Veranstaltung,

Panel Discussion. 12.05.2023 / 18:00 – 20:00 Uhr, Bildungsforum gegen Antiziganismus, Prinzenstraße 84.2, 10969 Berlin

Since the Russian invasion of Ukraine, millions of people are fleeing from the war. In contrast to other – past and present – refugee movements, the access of Ukrainian refugees to the European Union is considerably facilitated. Nevertheless, many Roma* refugees report discrimination and racism during their flight – both in Ukraine and within the EU.

Together with activists and experts from Ukraine, Poland and Germany, we will shed light on the situation of Ukrainian Roma* in these three countries. What forms of racism are they confronted with? How can we fight this racism? And how can we enforce a solidarity that includes everyone?

Panelists

Natali Tomenko is a Roma human rights activist and is working for the Agency for the Advocacy of Roma Culture in Ukraine (ARCA) and the European Roma Institute for Arts and Culture (ERIAC).

Małgorzata Kołaczek is an Assistant Professor at the Jagiellonian University of Kraków and Deputy Director at the Institute for Intercultural Studies.

Yücel Meheroğlu is a scientific advisor at Melde- und Informationsstelle Antiziganismus (MIA).

Organized by the Educational Forum Against Antigypsyism and the Society For The Research On Antigypsyism

New Directions in the Study of the Roma Genocide

This two-day, in-person symposium, organised by The Wiener Holocaust Library and the University of Cambridge, will be held at the Library 10 – 11 May 2023. It will bring together early career researchers and senior academics to discuss new directions in the study of the Roma genocide.

Location: The Wiener Holocaust Library, London, 29 Russell Sq, London, WC1B 5DP, England

Co-convenors: Dr Barbara Warnock, The Wiener Holocaust Library, Clara Dijkstra, The Wiener Holocaust Library and University of Cambridge, Dr Celia Donert, University of Cambridge

This symposium is generously supported by the Fondation pour la Mémoire de la Shoah, the George Macaulay Trevelyan Fund through the Faculty of History at the University of Cambridge, and the Past & Present Society.

Explore the full Draft Programme here.

Roma und Sinti – „Unter uns und doch anders“

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Ausstellungseröffnung in der VHS Neuss am Montag, 8. Mai 2023 um 18 Uhr in der 1. Etage im RomaNEum, Brückstr. 1, 41460 Neuss

„Lustig ist das Zigeunerleben“ heißt es in einem deutschen Volkslied. Dies ist nur ein Beispiel für die vielen Klischees und Vorurteile, mit denen die Kultur der Roma und Sinti bis heute behaftet ist. Die Ausstellung der Katholischen Seelsorge für Roma, Sinti und verwandte Gruppen im Auftrag der Deutschen Bischofskonferenz wird am Montag, 8. Mai 2023 um 18 Uhr in der 1. Etage im RomaNEum eröffnet. Sie gewährt Einblicke in Kultur und Alltagsleben einer der Mehrheitsgesellschaft weithin unbekannten ethnischen Minderheit. Die Ausstellung zeigt die kulturelle Vielfalt der Gruppen, ihre Herkunft aus Indien und die lange Wanderung bis Europa, ihre Leidensgeschichte vom nationalsozialistischen Völkermord über die Nachkriegszeit bis zum Antiziganismus bzw. Rassismus heute auf. Am 11.05.2023. um 17 Uhr hält die Religionswissenschaftlerin Dr. Ulrike Peters einen weiteren Vortrag zum Thema.

Die Ausstellung ist eine Kooperation mit dem Beauftragten für Diversität, Integration und Antirassismus der Stadt Neuss. Sie wird vom 08.-31.05.2023 im RomaNEum frei zugänglich zu den üblichen Öffnungszeiten gezeigt.

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Der offene Blick – Künstlerinnen und Künstler der Sinti und Roma

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Film im Rahmen der Filmreihe gegen Antiziganismus: Empathiemaschine Film? am Montag, 8.5.2023, 19.00 Uhr im Karlstorkino, Marlene-Dietrich-Platz 3, Rohrbach, 69126 Heidelberg

Deutschland, Österreich 2022 | Regie: Peter Nestler | 101 min. | Dokumentarfilm | dt. Originalfassung.

Dokumentarfilm über Künstlerinnen und Künstler der Minderheit der Sinti und Roma, die in ihren Arbeiten oft die leidvolle Erfahrung der Verfolgung im 20. Jahrhundert thematisieren. Der Film wirft erhellende Einblicke in eine höchst kreative und lebendige Kunstszene und stellt dem die feindseligen Klischees gegenüber, denen Sinti und Roma ihrerseits gerade auch in der Kunst vielfach ausgesetzt waren und sind. Die aufmerksame Inszenierung sensibilisiert mit großem Nachdruck für ihre oft marginalisierte Kunst und zeigt den schöpferischen Akt der Kunstschaffenden als permanenten Akt der Revolte.

Zu Gast: Produzent Dieter Reifarth

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Zur Situation und Perspektiven der aus der Ukraine vertriebenen Roma

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Im Rahmen der Langen Nacht der Museen im Erinnerungsort Topf & Söhne: Hellwach für Menschenrechte,  Sorbenweg 7, 99099 Erfurt findet um 19:00 Uhr
ein Gespräch mit Renata Conkova, RomnoKher Thüringen e.V., zu diesem Thema statt.

„Hellwach für Menschenrechte“ heißt im Kontext des Krieges gegen die Ukraine den Blick auf die Minderheit der Roma zu richten. Rund 400.000 von ihnen leben in der Ukraine, ihre Diskriminierung und gewaltsame Übergriffe gegen sie haben sich unter den Bedingungen des Krieges verstärkt. Während die Männer im Krieg kämpfen, sind ihre binnenvertriebenen Familien oft von Informationsflüssen und Hilfslieferungen abgeschnitten. Ins Ausland geflüchtete Angehörige der Minderheit erhalten von privater wie von staatlicher Seite zum Teil nicht dieselbe Unterstützung wie andere Geflüchtete. Angesichts der langen Geschichte des Antiziganismus in Europa und der Radikalisierung der Verfolgung bis zur Vernichtung im Nationalsozialismus ist es eine besondere Verantwortung der deutschen Gesellschaft, für die Menschenrechte der Minderheit der Roma einzutreten.

Im Gespräch mit Renata Conkova werden Situation und Perspektiven der aus Ukraine vertriebenen Roma in Thüringen thematisiert. Als Mitarbeiterin bei RomnoKher Thüringen e.V., dem 2017 gegründeten Landesverband der Thüringer Sinti und Roma, betreut sie viele der aus der Ukraine nach Thüringen geflüchteten Roma und steht mit Roma in der Ukraine in Kontakt. Sie wird darüber berichten, was der Krieg gegen die Ukraine für die Minderheit der Roma bedeutet, unter welchen Bedingungen die Geflüchteten in Thüringen leben und welche Hilfe sie brauchen.

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Sichtbar machen – Romaleben in Solingen

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Fachtag am Samstag, 29. April, 12 – 16.30 Uhr im Museum Zentrum für verfolgte Künste, Wuppertaler Str. 160, 42653 Solingen

Noch immer werden Roma, die größte ethnische Minderheit Europas, diskriminiert. Am Fachtag im Zentrum für verfolgte Künste möchten wir Romaleben in Solingen sichtbar machen, indem wir für ihre Situation sensibilisieren, Diskriminierungen benennen und den Dialog aller fördern.

Bürgermeister Thilo Schnor und Aslı Sevindim werden die Veranstaltung eröffnen und Kasm Cesmedi (Vorsitzender des Landesrates der Roma NRW) in einem Vortrag einen Überblick zur aktuellen Lage und den Herausforderungen von Roma geben.

Um einen tiefergehenden Einblick zu bekommen, werden Workshops zu verschiedenen Themen angeboten und der Tag mit einer Podiumsdiskussion abgeschlossen.

Programm
➔ Musikalische Eröffnung von Nevzat Ibrahimi und Enis Ibraimi
➔ Grußworte von Bürgermeister Thilo Schnor und Aslı Sevindim (Ministerium für Kinder, Jugend, Familie, Gleichstellung, Flucht und Integration des Landes NRW)
➔ Impulsvortrag von Kasm Cesmedi (Landesrat der Roma NRW)
————– Workshops —————
➔ Schul- und Bildungssituation von zugewanderten Roma in NRW
➔ Antiziganismus – Ursachen und Handlungsansätze
➔ Soziale Situation zugewanderter Roma in NRW
➔ Empowerment zugewanderter Roma-Frauen im Kontext von Power-Sharing

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Amaro Filmos – Wir sind hier!

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Film am 28.04.2023 | Volksbühne – Grüner Salon, Rosa-Luxemburg-Platz, 10178 Berlin.

 

In Amaro Filmos (auf Romanes „Unser Film“) geben junge Roma* aus Berlin einen Einblick in ihr Leben und in ihre Gedankenwelt. Mit Humor und Selbstbewusstsein beantworten die Protagonist*innen die Frage: Wie sehen wir uns? Wie werden wir von anderen gesehen? Und was bewegt uns?

Der partizipativ entwickelte Dokumentarfilm beleuchtet nicht nur die Träume, Zukunftswünsche und Rollenbilder einer Generation, sondern auch brennende gesellschaftliche Probleme: Rassismus, Gentrifizierung und die damit einhergehende räumliche Verdrängung einer ganzen Community.

Etwa zehn Jahre lang lebten viele Familien aus einer rumänischen Roma*-Gemeinschaft in einem Wohnblock in Berlin-Friedrichshain. Die Filmprotagonist:innen erlebten ihr Haus als einen Ort des Zusammenhalts und der ersten Freundschaften, aber auch als einen Schauplatz von Diskriminierung bis hin zu lebensbedrohlicher Gewalt.

Ab Anfang 2022 standen viele der Mieter:innen aufgrund von Immobilienspekulation vor der drohenden Wohnungslosigkeit. Im November des Jahres zog die letzte Familie aus.

In Amaro Filmos zeigen vor allem junge Menschen zwischen 14 und 23 Jahren, dass sie sich nicht unterkriegen lassen und lautstark ihren Platz in der Gesellschaft einfordern – ganz nach dem Motto: Wir sind hier! Durch Redebeiträge auf Demos, durch Forumtheater, Workshops gegen Antiziganismus und Empowermentarbeit verschaffen sie sich Gehör und gestalten aktiv die Gesellschaft mit.

Der Film feiert am 20. Januar 2023 in Anwesenheit des Filmteams und der Protagonist:innen seine Uraufführung im Grünen Salon der Volksbühne am Rosa-Luxemburg-Platz in Berlin. Vorstellungen in Brandenburg und Sachsen werden folgen.

Als Begleitprogramm werden Podiumsdiskussionen und Antiziganismus-Workshops angeboten.

Der Film entstand in Kooperation mit dem Filmemacher, Fotografen und Sozialarbeiter Olad Aden, dem Friedrichshainer Streetwork-Team von Gangway Straßensozialarbeit in Berlin e.V. und der Berliner Roma*-Selbstorganisation RomaTrial e.V. Er ist Teil des Bildungsprogramms gegen Antiziganismus „WIR SIND HIER!“ und wurde gefördert durch das Bundesprogramm „Demokratie leben!“ und aus den Mitteln des Berliner Partizipations- und Integrationsprogramms.

Regie, Kamera und Schnitt:Olad Aden

Eine Koproduktion von:RomaTrial e.V. & Gangway Straßensozialarbeit in Berlin e.V.

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Das Haymatministerium — Romnja* und Sintizze* Power

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Do, 27.04.2023, 20:00 Uhr im Nationaltheater Mannheim, Mozartstraße 9, 68161 Mannheim

In Kooperation mit dem Verband Deutscher Sinti und Roma, Landesverband Baden-Württemberg e.V., nimmt die neueste Ausgabe der Reihe für die (post-) migrantische, diverse Gesellschaft den Romnja* PowerMonth zum Anlass, um die überregionale und lokale Situation von Romnja* und Sintizze* näher zu beleuchten.

Unter Moderation von Verena Lehmann, Referentin für Bildung und Antiziganismus, diskutieren die Berliner Aktivistin und Sozialpädagogin Isidora Randjelović, die Referentin und Bildungsberaterin aus Mannheim, Slavica Husseini, sowie die Wiener Schauspielerin und Künstlerin Sandra Selimović über folgende Fragen:

Welche Rollen übernehmen Frauen* der Communities in der Öffentlichkeit und in der Kunst? Welche Kämpfe müssen sie insbesondere in Mannheim kämpfen? Welchen rassistischen Klischees und Vorurteilen sind sie spätestens seit der NS-Zeit kontinuierlich ausgesetzt? Und was setzen feministische und aktivistische Initiativen dem entgegen?

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Sinti*zze und Rom*nja zwischen Verfolgung, Widerstand und Selbstbehauptung

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Digitaler ASF-Salon am Montag, 24. April 2023 um 18:00 Uhr mit Silas Kropf, Freiberuflicher Referent für Bildung und zivilgesellschaftliches Engagement

Dem nationalsozialistischen Völkermord an den Sinti*zze und Rom*nja gingen Jahrhunderte der Verfolgung, Verdrängung und Stigmatisierung voraus. Nach 1945 haben die Überlebenden oft eine zweite Verfolgung erleiden müssen, Entschädigung kamen nicht oder viel zu spät. Rassistische Forschungen und Erfassungen wurden teilweise von denselben sog. Wissenschatler*innen und Beamt*innen fortgeführt. Rassismus gegen Sinti*zze und Rom*nja ist bis heute weit verbreitet, laut aktuellen Meinungsumfragen ist diese Form der Gruppenbezogenen Menschenfeindlichkeit besonders stark ausgeprägt. Zugleich hat sich aus den verschiedenen Communities eine Bürgerrechtsbewegung gebildet, die für eine Anerkennung und Entschädigung des Völkermords an den Sinti*zze und Rom*nja kämpfte und die sich heute erfolgreich gegen Diskriminierung und für gleichberechtigte Teilhabe in dieser Gesellschaft einsetzt. Selbstorganisationen und Künstler*innen setzen den rassistischen Klischees eigene Positionen und Perspektiven entgegen. Ganz unterschiedliche Lebensrealitäten werden sichtbar.
Über diese komplexe Geschichte und Gegenwart voller Brüche und Dynamik wird mit Silas Kropf diskutiert, Freiberuflicher Referent für Bildung und zivilgesellschaftliches Engagement.

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Thementag „Sinti und Roma“

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So 23.04.,  11.30 – 17.00 Uhr, Naxoshalle,Waldschmidtstraße 19 HH, 60316 Frankfurt /Main

Das Bewusstsein für rassistische Ausgrenzung wächst in unserem Land nur langsam. Ganz besonders langsam in Bezug auf den Antiziganismus. Deshalb widmet das naxos.Kino am 23. April einen ganzen Sonntag der Situation von Sinti und Roma in Europa.

3 Filme an einem Tag – Pro Film: 5 Euro – Tageskarte: 12 Euro
11.30 Uhr DER LANGE WEG DER SINTI UND ROMA
von Adrian Oeser, D 2022,
erzählt von dem Unrecht, das dieser Bevölkerungsgruppe in der Bundesrepublik auch noch nach der Vernichtungspolitik des Naziregimes angetan wurde. Sichtbar werden institutionelle Kontinuitäten und rassistische Verfolgung in Hessen bis hinein in die jüngste Vergangenheit.

13.00 Uhr EUROPA PASSAGE
von Andrei Schwartz, D 2022
begleitet eine Gruppe von Roma, die zwischen Rumänien und Hamburg pendeln und auf der Straße um ihr Überleben kämpfen. Filmemacher Andrei Schwartz spricht ihre Sprache und kommt so ihren Träumen, ihrem Heimweh und der Verzweiflung eines Lebens ohne Perspektiven nah.
Filmtrailer: https://youtu.be/_fm4ayziwW8

15.00 Uhr ROMA IN FRANKFURT
von Otto Schweizer, Ulrike Holler, Cornelia Rühlig, D 2014
lässt jüngere und ältere Menschen von ihren Diskriminierungserfahren erzählen, zeigt aber auch Wege der Selbstermächtigung.

Zum Gespräch eingeladen sind Filmemacher und Angehörige einer verfolgten Minderheit, die weiterhin auf unerträgliche Weise diskriminiert wird.

Wir erwarten zum Filmgespräch:
zu Der Lange Weg der Sinti und Roma: Julie Halilic und Adrian Oeser (Regisseur)
zu Roma in Frankfurt: Joachim Brenner (Geschäftsführer des Fördervereins Roma) und Anita Adam, Mitarbeiterin im Förderverein Roma
Moderation: Ruth Fühner, naxos.Kino

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Der Völkermord an den Sinti und Roma und die Bundesrepublik. Der lange Weg zur Anerkennung 1949-1990

Matinee am Sonntag, den 23. April 2023 um 11:00 Uhr im Lern- und Gedenkort Hotel Silber, Else-Josenhans-Straße 3, 70173 Stuttgart

Buchpräsentation und Diskussion mit dem Autor, Sebastian Lotte-Kusche, und dem Beauftragten der Bundesregierung gegen Antiziganismus, Mehmet Daimagüler

Im letzten Jahr wurde in der Bundesrepublik an 40 Jahre Anerkennung des Völkermords an den Sinti und Roma erinnert. Wie es dazu kam, hat der Historiker Dr. Sebastian Lotto-Kusche von der Universität Flensburg erforscht. Im Dezember 2022 erschien seine Studie „Der Völkermord an den Sinti und Roma und die Bundesrepublik. Der lange Weg zur Anerkennung 1949-1990“. In ihr geht es um den zähen Prozess, in dem gegen alle Widerstände die vier Sätze sagbar und schließlich zur Selbstverständlichkeit wurden, die Helmut Schmidt nach dem ersten Treffen eines Bundeskanzlers mit Vertretern von Sinti und Roma am 17. März 1982 in einer Presseerklärung mitteilen ließ: „Den Sinti und Roma ist durch die NS-Diktatur schweres Unrecht zugefügt worden. Sie wurden aus rassischen Gründen verfolgt. Viele von ihnen wurden ermordet. Diese Verbrechen sind als Völkermord anzusehen.“

Der Regierungschef der Rechtsnachfolgerin des Deutschen Reichs erkannte dessen Verbrechen an den Sinti und Roma endlich öffentlich an. Das symbolträchtige Ereignis markierte auch die Ankunft der Bürgerrechtsbewegung der Sinti und Roma in der politischen Kultur der Bundesrepublik. Es war ein Kampf gegen das organisierte Unwissen und die gezielte Leugnung, gegen NS-„Expert*innen“ sowie das öffentlich gepflegte Vorurteil. Zahlreiche Bundesgenoss*innen stärkten das Anliegen der Sinti und Roma. Diese Koalitionen rekonstruiert die neue Studie, die schon jetzt ein Grundlagenwerk ist. Als erster Historiker schreibt Lotto-Kusche Sinti und Roma in den historischen Mainstream der alten Bundesrepublik ein.

Veranstalter*innen: Haus der Geschichte Baden-Württemberg, Initiative Lern- und Gedenkort Hotel Silber e. V., Verband Deutscher Sinti und Roma, Landesverband Baden-Württemberg

Wir bitten um Anmeldung unter veranstaltungen-hs@hdgbw.de

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SOLIDARITÄT MIT DEN UKRAINISCHEN ROMA

Extern, Daniel Strauß

Im Rahmen des Roma-Tag Festivals am 22. APR., Sa, 18:00 Uhr, Theater am Olgaeck, Charlottenstr. 44, 70182 Stuttgart

Seit Beginn des Krieges in der Ukraine steht der Verband Deutscher Sinti und Roma, Landesverband Baden-Württemberg (VDSR-BW) Landkreisen, Kommunen, Landeserstaufnahmestellen und vielen weiteren Institutionen in Baden-Württemberg bei der Arbeit mit geflüchteten Roma aus der Ukraine als fester Ansprechpartner zur Seite.
Informationsveranstaltungen sowie zahlreiche Einzelgespräche mit unterschiedlichem Akteur: innen aus der Arbeit mit Geflüchteten bestätigen immer wieder, wie hoch der Bedarf an adäquater Vermittlung und Aufklärungsarbeit zu dieser Thematik ist.

Auch das Ministerium für Soziales, Gesundheit und Integration Baden-Württemberg hat diesen Bedarf erkannt und unterstützt diese Arbeit mit Mitteln aus dem Projekt ReFIT (Regionale Förderung von Inklusion und Teilhabe).
Eine Gesprächsrunde mit Mehmet Daimagüler (Beauftragter der Bundesregierung gegen Antiziganismus), Daniel Strauß (Landesvorsitzender des Verbands Deutscher Sinti und Roma, Landesverband Baden-Württemberg und Ko-Vorsitzenderder Bundesvereinigung der Sinti und Roma), Romeo Franz MdEP, Jovica Arvanitelli (VDSR-BW)

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Antiziganismus – Was ist das eigentlich?

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Workshop zum Thema Antiziganismus am Freitag, 21. April 2023, 10:00 – 13:00 Uhr; DRK-Kreisverband Bielefeld, August-Bebel-Straße 8, 33602 Bielefeld

Im Rahmen der Aktionswochen gegen Rassismus bietet der DRK-Kreisverband Bielefeld in Zusammenarbeit mit dem freiberuflichen Referenten Herrn Silas Kropf einen Workshop zum Thema Antiziganismus an.
Obwohl zahlreiche Sinti und Roma bereits seit vielen Generationen in Deutschland leben und ein Teil der Gesellschaft sind, bestimmen Diskriminierung und Ausgrenzungen oftmals noch immer ihren Alltag. Insbesondere durch den Kontext der Aufnahmebereitschaft gegenüber Flüchtlingen hat diese Thematik wieder an Bedeutung gewonnen.
Der Workshop soll einen Überblick über das Thema Antiziganismus verschaffen und neben einem kurzen geschichtlichen Rückblick sollen im Rahmen der Veranstaltung die Auswirkungen des Antiziganismus auf das Leben der Betroffenen beleuchtet und anschließend reflektiert werden, mit welchen Strategien Diskriminierungen und Stereotypen entgegengewirkt werden kann, um die Sensibilität im alltäglichen Handeln zu fördern.
Der Workshop wird aus einer Mischung aus Input- und kleineren Gruppenarbeitsphasen bestehen.

Anmeldungen gerne an dabelstein@drk-bielefeld.de
Veranstalter DRK- Kreisverband Bielefeld e.V.
Ansprechpartner Jan Dabelstein und Fabian Srowig
Zielgruppe: alle am Thema interessierten Personen, Mitarbeiter*innen im Bereich Flucht und Migration, Sozialarbeiter*innen

KLISCHEE UND WIRKLICHKEIT – EINFÜHRUNG IN DIE GESCHICHTE DER SINTI UND ROMA

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Im Rahmen des Roma-Tag Festivals am 20. APR., Do, 19:30, Theater am Olgaeck, Charlottenstr. 44, 70182 Stuttgart

„Immer unterwegs und lieber singend am Lagerfeuer als tüchtig zu arbeiten“:
Silke Stürmer, Beauftragte für die Zusammenarbeit mit Sinti und Roma zeigt, wie solche Klischees entstanden – und welche Folgen sie hatten und haben
– von Diskriminierung bis zum Völkermord.

In einem Dokumentarfilm (25 Min.; 2022) kommen Sinti und Roma zu Wort:
– was bedeutet es ein Rom zu sein? Welche Hoffnungen hat eine Stuttgarter Sintezza? Und ist Diskriminierung ein Problem der Vergangenheit?

Alles musikalisch begleitet und gerahmt von Ljubomir Lekic (Akkordeon), der traditionelle serbische Romamusik mit Blues und Jazz aus den USA zusammenführt.

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‚Antiziganismus‘ in Emden?

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Mittwoch, den 19. April 2023, 18.30 Uhr im Kulturbunker, Geibelstr. 30 A, in 26721 Emden/Barenburg

Die Oldenburgerin Sara Paßquali, M.A., Trainerin und Beraterin zu den Schwerpunkten Rassismuskritik, Antidiskriminierung, Antiziganismus, Diversity (Management), Intersektionalität, Gender und Empowerment referiert über die Jahrhunderte lange Verfolgung, Ausgrenzung bis hin zu dem Versuch, die Minderheit zu vernichten. Der Rassismus gegen Sinti und Roma ist tief verwurzelt und wird bis heute lediglich als Randphänomen betrachtet. Aktuelle Studien und öffentliche Debatten zeigen deutlich, dass die größte Minderheit Europas noch bis heute vielerorts Diffamierung, Diskriminierung und soziale, ökonomische und politische Marginalisierung ausgesetzt ist. Was das aktuell für die Menschen der Minderheit bedeutet und wie es langfristig zum Abbau von diesem spezifischen Rassismus kommen kann, wird versucht, alltagstauglich in diesem Vortrag darzustellen.

In der anschließenden Diskussion gilt es auszutauschen, wo und in welchen Bereichen unserer Stadt antiziganistische Stereotypen zeigt- und fühlbar sind und mögliche Strategien zur Auflösung auch dieser Form von Diskriminierung zu besprechen.

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Rom*nja und Sinti*zze in Österreich – Sensibilisierung gegen antiziganistische Vorurteile

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13. April 2023, von 9.30 bis 12.30 Uhr 15., Gasgasse 8-10, Amtshaus, Stiege 1, 1. Stock, links, 1150 Wien – Österreich
Anmeldung: per E-Mail an anmeldungen@ma17.wien.gv.at
Die Teilnahme ist kostenlos.

Antiziganismus ist eine spezifische und die häufigste Form des Rassismus gegenüber Rom*nja und Sinti*zze. Um diesem Phänomen effektiv entgegenzuwirken, ist es notwendig, die Auswirkungen des Antiziganismus auf die Stellung der Volksgruppe Roma nicht nur in Österreich, sondern auch in Europa besser zu verstehen und zu hinterfragen. Dieser Workshop zielt darauf ab, negative Vorurteile gegenüber Rom*nja und Sinti*zze abzubauen und Wege aufzuzeigen, wie heute Ungleichheiten und Diskriminierung von Rom*nja und Sinti*zze verhindert werden können.
Referentin: Danijela Cicvaric (Sozialarbeiterin und Leiterin des Vereines Romano Centro)

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Was heißt hier Minderheit?

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Ausstellung  vom 12.04.2023 bis zum 21.05.2023 im Dokumentations- und Kulturzentrum Deutscher Sinti und Roma, Bremeneckgasse 2 – 69117 Heidelberg. Die Ausstellung wird am 12. April 2023 um 18 Uhr eröffnet.

Deutschland verfügt über eine Vielfalt von Kulturen, Sprachen und regionalen Identitäten. Dennoch sind Geschichte, Rolle und Selbstverständnis der autochthonen (einheimischen) nationalen Minderheiten und der Sprechergruppe Niederdeutsch nur wenig bekannt oder gelten gar als gut gehütetes Geheimnis. Zugleich bestimmt so manches Klischee ihr Bild in der Öffentlichkeit, das mit der Lebenswirklichkeit kaum etwas zu tun hat. Doch welche Geschichte(n), Sprachen und Realitäten verbergen sich tatsächlich hinter dem Begriff „Minderheit“? Und inwiefern kann man deutsch, aber gleichzeitig auch Dänin, Sinto, Romni, Sorbe, Friesin oder Plattsprecher sein? Einen Einblick in Leben, Kultur und Sprache der vier nationalen Minderheiten und der Sprechergruppe Niederdeutsch gibt die interaktive Wanderausstellung „Was heißt hier Minderheit?“.

Ausstellung im Rahmen der Internationalen Wochen gegen Rassismus 2023.

Eine Ausstellung des Minderheitenrates der vier autochthonen nationalen Minderheiten und Volksgruppen Deutschlands und des Bundesraat för Nedderdüütsch.

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Bergen setzt ein Zeichen gegen Antiziganismus

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Die Videobotschaft von Bürgermeisterin Dettmar-Müller anlässlich des Internationalen Roma-Tags finden Sie am 08.04. auf der Website und den Social-Media Pages der Stadt Bergen.

In Bergen wird auch in diesem Jahr zum Internationalen Roma-Tag am 08. April die Roma-Flagge vor dem Rathaus gehisst. Die Flagge steht für die internationale Roma-Bürgerrechtsbewegung.

Für die Bürgerrechtsbewegung und das kollektive Gedächtnis der Sinti und Roma hierzulande ist Bergen ein wichtiger Ort. Im Jahr 1979 fand in der Gedenkstätte Bergen-Belsen die erste internationale Gedenk- und Protestkundgebung zur Erinnerung an die von den Nationalsozialisten ermordeten Sinti und Roma statt. Circa 2.000 Teilnehmende, darunter 500 Sinti und Roma aus zwölf europäischen Staaten, forderten damals die offizielle Anerkennung des Völkermordes und prangerten dabei die aktuell andauernden Menschenrechtsverletzungen an.

In ihrer Videobotschaft anlässlich des Internationalen Roma-Tages erinnerte Bürgermeisterin Claudia Dettmar-Müller: „Der Völkermord an den Sinti und Roma war der Tiefpunkt einer jahrhundertelangen Geschichte von Rassismus und Verfolgung. Auch heute sind sie mit einer anhaltenden Diskriminierung konfrontiert.“

Die Stadt Bergen sieht sich als Stadt des Friedens und der Internationalität. Für eine kleine Stadt sind das zwar große Worte, aber auch ein Programm, das durch das Engagement vieler Bürgerinnen und Bürger tagtäglich mit Leben gefüllt wird. Heute ist Bergen ein gemeinsames und friedliches Zuhause für Menschen aus über 70 Nationen. Mit dem Hissen der Roma-Flagge zum 08. April setzt Bergen ein Zeichen der Solidarität gegen Rassismus und Diskriminierung von Sinti und Roma in unserer Gesellschaft.

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INTERNATIONALER TAG DER ROM:NJA*

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Abschlussveranstaltung zum Romnja* Power Month am 8. April, 19 Uhr im Südblock Admiralstraße 1-2, 10999 Berlin

Wir laden Euch herzlich zu unserer Abschlussveranstaltung des RPM im Südblock ein! Gemeinsam zuhören, ins Gespräch gehen und unsere Communities und Communities-übergreifende Arbeit feiern!
Programm:
19:00 Lesung mit Gianni Jovanovié und Oyendamole Alashe „Ich ein Kind der kleinen Mehrheit“
Danach Live Acts und Party:
Gesang mit Laura Nattermann Flowerpower – God is Trans – Act mit Antonella
Rap von Mindi Panther
Lieder für die Seele mit Zorica Jovanovié & Dejan Jovanovié
TAYO & Band
Tanzen zu DJ Aldessas Beats

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Sinti-Familien werden Wormser Bürger

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Margita Köhler-Eichberger beleuchtet bei ihrem Vortrag das Schicksal der Wormser Sinti-Familien zwischen dem 1. und 2. Weltkrieg. Der Vortrag findet am 5. April um 17 Uhr im Wormser Rathaus statt, Marktplatz 2, 67547 Worm.

Erst während des ersten Weltkriegs konnten sich Sinti-Familien in Worms niederlassen und wurden zu Wormser Bürgern. Mit dem Machtwechsel 1933 erlebten Sinti und Sintizze sowie Romnja und Roma die schrittweise Ausgrenzung aus der nationalsozialistischen Gesellschaft, bis letztendlich ihre Vernichtung beschlossen und ausgeführt wurde.

Der Vortrag von Margita Köhler-Eichberger beleuchtet das Schicksal der Wormser Sinti-Familien zwischen dem 1. und 2. Weltkrieg. Die Zuhörerinnen und Zuhörer sollen für das Thema Antiziganismus und für die damit verbundene gemeinsame Geschichte sensibilisiert werden und ein Zeichen gegen Rassismus und Ausgrenzung setzen.

Organisatoren der Veranstaltung sind die Beauftragten für Migration und Integration der Stadt Worms. Um Anmeldung bis 4. April unter integration@worms.de oder der Telefonnummer (0 62 41) 853 – 71 02 wird gebeten.

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,GRENZÜBERTRITT-S B E S C H E I N I G U N G“ FORMEN DER POLITISCHEN (AUSGRENZUNGEN UND MÖGLICHKEITEN EINES DEMOKRATISCHEN MITEINANDERS

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4. April, 18 Uhr Vernissage und Podiumsdiskussion im FHXBFriedrichshain-Kreuzberg Museum, Adalbertstraße 95A, 10999 Berlin; Ausstellung bis 11. April

Der Widerstandskampf von Sintizze und Rom:nja geht weiter. Ein Zeichen davon ist die Resilienz der Community. Das Rroma Informations-Centrum e.v. ist eine der Organisationen, die diesen Kampf in sich tragen. Seit 9 Jahren machen sie es in Form von Demos, heute demonstrieren wir euch eine Kunstausstellung. Diese Ausstellung soll den Tag der Roma würdigen, indem das politische Erbe auf künstlerische Art zum Ausdruck kommt. Insofern ist diese Ausstellung ein politischer Akt der Selbstermächtigung, aber zugleich auch ein Anstoß zur Reflexion über die institutionellen Formen der Diskriminierung, mit denen Rom:nja und Sinti:zze konfrontiert sind.
Mit Kunstwerken von Shira Wachsmann und Tamara Moyzes wollen sie nicht nur zur Reflexion über die Konzepte von Grenzen, Diskriminierung(en) und Demokratie beitragen, sondern auch über die Praktiken reflektieren, die sie implizieren.
In einer daran anschließenden Podiumsdiskussion mit der Wissensschaffenden und Community-Arbeiterin Hajdi Barz (inirromnja) sowie der Juristin Magdalena Benavente (MRBB) soll unser Vorhaben im Rahmen eines Austausches über die rechtlichen Konsequenzen historischer Diskriminierungen gegen Rom:nja und Sintlizze sowie das Empowermentpotenzial politischer Arbeit verdeutlicht werden.
Eingeladene Künstlerinnen:
Shira Wachsmann (http://www.shirawachsmann.com)
Tamara Moyzes (http://www.tamaramoyzes.info)
Aktivistinnen: Magdalena Benavente, Migrationsrat und HajdiBarz, inirromnja, kuratiert von Pedro Alexander Bravo Lavín

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Antiziganismus und Queer – intersektionale Perspektiven in der Auseinandersetzung mit Diskriminierung

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Einführung in gegenwärtige Erscheinungsformen, Dimensionen und Wirkungsweisen des Antiziganismus. Bildungsforum gegen Antiziganismus, Pädagogische Leitung: Kevin Rosenberger

3. April 15 Uhr, bis 5. April 2023, 14.30 Uhr
; 
Akademie Waldschlösschen, Bildungs- und Tagungshaus, 37130 Reinhausen bei Göttingen; Kosten:
 180 €

Antiziganismus wird der spezifische Rassismus genannt, der sich vor allem gegen Sinti*zze und Rom*nja richtet. Er hat in Deutschland und Europa eine lange Geschichte und fand seinen furchtbaren Höhepunkt im nationalsozialistischen Völkermord, dessen Anerkennung und Aufarbeitung erst durch die Bürgerrechtsbewegung der Sinti und Roma erkämpft werden musste.
Antiziganismus ist bis heute weit verbreitet und hat massive negative Auswirkungen auf Betroffene. Die zugrundeliegenden Stereotype werden dabei ebenso wie die diskriminierenden Praktiken häufig nicht erkannt und gesellschaftlich zu wenig geächtet.
Im Rahmen des Seminars werden historische und gegenwärtige Erscheinungsformen, Dimensionen und Wirkungsweisen des Antiziganismus thematisiert. Darüber hinaus sollen Handlungsmöglichkeiten und Ansatzpunkte für Gegenstrategien aufgezeigt werden.
Die Veranstaltung findet im Rahmen des Kompetenznetzwerk zum Abbau von Homosexuellen- und Transfeindlichkeit“ im Bundesprogramm „Demokratie Leben!“ des BMFSFJ statt in Kooperation mit dem „Bildungsforum gegen Antiziganismus“ als Teil des Kompetenznetzwerks im Themenfeld Antiziganismus statt.

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Und eisig weht der kalte Wind – Lernen aus der Vergangenheit

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Buchvorstellung und Vortrag des Ersten Vorsitzenden der Sinti Union Hessen, Ricardo Laubinger und Konzert des Ricardo-Laubinger-Swingtett am Samstag, 1. April, um 19 Uhr, im Gemeindehaus der Stiftskirche, Nußbaumgasse 12,
76829 Landau in der Pfalz

Im Rahmen der Veranstaltung wird sich auch MIA, die Meldestelle für Antiziganismus des Landesverbandes deutscher Sinti und Roma RLP, vorstellen.

Ricardo Laubinger wird in seinem Vortrag die Geschichte der deutschen Sinti und die Verfolgung der deutschen Sinti und Roma im Nationalsozialismus aufzeigen. Er spricht über das Leben der Sinti vor der Verfolgung, während der Verfolgung und über ihr Leben danach. Emotional und direkt wird er an diesem Abend auch über die Inhalte seines Buches „Und eisig weht der kalte Wind“ sprechen, in dem er seine eigene Familiengeschichte, die Lebens- und Leidensgeschichte der Sinti-Familie Weiss-Laubinger von 1925 bis 2017 aufgearbeitet hat. Insbesondere die Geschichte seiner Mutter „Sichla“ Weiss, einer deutschen Sintiza, die im Alter von 14 Jahren von den Nationalsozialisten zusammen mit all ihren Angehörigen von Hamburg aus nach Polen in die Konzentrationslager verschleppt wurde. Sichla Weiss war fast 20 Jahre alt, als sie endlich von den Alliierten befreit wurde. Sie hatte fünf fürchterliche und grauenvolle Jahre Haft in verschiedenen Konzentrationslagern überlebt, und hatte ihre gesamte Familie und mehr als 60 weitere Angehörige verloren. Aber die Diskriminierung und Verfolgung sollte auch nach dem Krieg weitergehen.

Das Publikum wird an diesem Abend die Möglichkeit haben Fragen zu stellen und mit Ricardo Laubinger in den Austausch zu gehen, sowie sein Buch an diesem Abend vor Ort zur erwerben.

Der Eintritt ist frei. Es wird jedoch um Spenden für die Sinti Union Hessen e.V. gebeten. Für das leibliche Wohl wird gesorgt.

Die Veranstaltung wird organisiert vom Verein für Toleranz und Menschlichkeit Südpfalz e.V. und der Rosa-Luxemburg-Stiftung Rheinland Pfalz.

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RASSISMUS- UND EMPOWERMENTSTUDIE UND DIE FOLGEN DES UKA-BERICHTES

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31. März 18:30 Uhr in der Berliner Landeszentrale für politische Bildung, Hardenbergstraße 22-24, 10623 Berlin. Die Veranstaltung wird auch auf dem Romnja Power YouTube-Kanal live gestreamt.

In dieser Podiumsdiskussion reflektieren wir die Arbeit der UKA, des Vorgehens und der Ergebnisse der beiden großen Studien zu Rassismus und Empowerment sowie der Effekte des Berichtesder Kommission.
Teilnehmende der Podiumsdiskussion sind Saraya Gomis (Staatssekretärin für Vielfalt und Antidiskriminierung), Haidi Barz (Studie zu Empowerment von Sinti:zze und Rom:nja), Isidora Randjelovic (Studie zu Rassismuserfahrungen von Rom:nja und Sinti:zze in Deutschland) und Dr. Jane Weiß (Mitglied der UKA). Zusammen möchten wir rekapitulieren, was seit der Veröffentlichung des Berichtes geschehen ist, an welchen Empfehlungen der Kommission noch weitergearbeitet werden muss, um Rassismus gegen Rom:nja und Sinti:zze abzubauen.

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Zeichnen gegen das Vergessen

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Film am 31.03.2023, 17:00 – 19:00 Uhr im Theatersaal des Augustinums Heidelberg, Jaspersstraße 2  69126 Heidelberg

Seit über zehn Jahren widmet sich der Künstler Manfred Bockelmann (Bruder des Sängers Udo Jürgens) dem Zeichnen gegen das Vergessen.

Mit großformatigen Kohlezeichnungen schuf Manfred Bockelmann eindrückliche Denkmäler für die im Holocaust ermordeten Kinder. Der Dokumentarfilm „Zeichnen gegen das Vergessen“ begibt sich durch die Augen des Künstlers auf eine Reise zu Archiven in die USA und in das Konzentrationslager Auschwitz. Dabei sucht Manfred Bockelmann keine Schuldigen – stattdessen geht es um die positive Kraft, hinzuschauen und die Opfer des Holocaust nicht zu verdrängen, damit so ein Verbrechen gegen die Menschlichkeit nicht noch einmal passiert.

Eine Filmvorführung im Rahmen der Internationalen Wochen gegen Rassismus 2023. In Kooperation mit dem Augustinum Heidelberg.

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Hilfe für Überlebende der NS-Verfolgung in der Ukraine im aktuellen Krieg

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31.März 2023, 18 Uhr, Vorlesungsraum im Historischen Seminar der Uni Heidelberg, Grabengasse 1, 69117 Heidelberg.

Öffentlicher Vortrag von Dr. Tetiana Pastushenko im Rahmen des Symposiums Status quo and quo vadis? New Research on the Recognition and Compensation of Nazi Injustice in Comparative Perspective und der Internationalen Wochen gegen Rassismus.

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Antiziganismus: Wie erkennen, wie intervenieren, wie vorbeugen?

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31.03.2023, 9:00 – 13:00 Uhr, online

Die Fachstelle Rechtsextremismusprävention beginnt auch dieses Jahr wieder mit verschiedenen Online-Workshops, von denen sich dieser mit Antiziganismus beschäftigt. Antiziganismus ist nicht nur in der extremen Rechten zu finden, sondern auch in der deutschen Mehrheits­gesellschaft. Wie haben sich die hartnäckigen Vorurteile entwickelt? Und wie prägen sie noch heute den Alltag in Deutschland? Der Workshop findet in Kooperation mit Amaro Foro e.V. statt.

Um präventiv in der Jugend- und Bildungsarbeit mit Antiziganismus umzugehen, ist es notwendig, entsprechende verinnerlichte Stereotype zu erkennen und zu reflektieren. Der Workshop beginnt mit einer Einführung in wichtige Begrifflichkeiten und gängige Vorurteile. Im zweiten Teil des Workshops wollen sich die Teilnehmenden anhand von Beispielen aus dem Arbeitsalltag dazu austauschen, wie mit Konflikten, rassistischen Äußerungen und antiziganistischer Gewalt umgegangen werden kann und wie effektive präventive Maßnahmen aussehen könnten.

Veranstalter: Fachstelle Rechtsextremismusprävention (fa:rp)
Telefon: 030 60401950
E-Mail: kontakt@farp.online

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Eröffnungsveranstaltung des ROMADAY 2023

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März 31 @ 18:30 – 23:00, Grüner Salon an der Volksbühne, Rosa-Luxemburg-Platz 2, 10178 Berlin. Eintritt: 5 €.

Anlässlich des Internationalen Tages der Roma* untersucht das Projekt „No Climate for Nomads“ vom 31. März bis 8. April 2023 die globalen Zusammenhänge des Umweltrassismus: Während (historisch) nomadische Gruppen durch Umweltzerstörung ihrer Lebensgrundlage beraubt werden, werden andere Menschen zur Migration gezwungen – und in der Folge stigmatisiert.

Zum 52. ROMADAY kommen Roma*, Schwarze, Indigene, traditionell nomadische und Personen of Colour in Berlin zusammen – Künstler*innen, Wissenschaftler*innen und Aktivist*innen, die in ihren Performances, Filmen, Musik und Diskussionen nach Wegen zu mehr Klima- und Umweltgerechtigkeit suchen.

Am 31.3. um 18.30 Uhr wird das Programm im Markt-Format mit Ständen und Infotischen und künstlerischen Präsentationen auf der Bühne eröffnet. Für alle, die während des Ramadan-Monats fasten, sowie für alle anderen, wird es Essen vor Ort geben. Es kommen Roma* zu Wort, die aus Moldau vor menschenunwürdigen Lebensbedingungen nach Berlin geflohen sind, und die nach dem Ende des Winterabschiebestopps am 31.3. akut vor Abschiebung bedroht sind. Darüber hinaus können vor Ort alle, die sich auf die kämpferische Romaday-Parade am 8. April vorbereiten möchten, ihre eigenen Textilien bedrucken!

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Status quo and quo vadis? New Research on the Recognition and Compensation of Nazi Injustice in Comparative Perspective

Am 30. und 31. März 2023 findet das von der Forschungsstelle Antiziganismus (Verena Meier, Joey Rauschenberger M.A.) in Kooperation mit der Hochschule für jüdische Studien (Philipp Zschommler, M.A.) organisierte wissenschaftliche Symposium in Heidelberg statt. Veranstaltungsort ist der Hannah-Arendt-Saal, Hochschule für Jüdische Studien, Landfriedstraße 12, 69117 Heidelberg.

Panellists:
Friederike Apelt Wolfenbüttel, Tiarra Cooper Amherst, Massachusetts, Philipp Dinkelaker Frankfurt (Oder), Maryna Dubyk Bad Arolsen, Karola Fings Heidelberg, Magdalena Gebhart Frankfurt (Main), Constantin Goschler London/Bochum, Sarah Grandke Regensburg, Borbála Klacsmann Dublin, Jens Kolata Frankfurt (Main), Théophile Leroy Paris, Petre Matei Cluj-Napoca,
Jörn Petrick Coblenz, Nastasja Pilz Stuttgart,
Lara Raabe Heidelberg, Julia Roos Bloomington, Indiana,
Anne Rothfeld Washington D.C., Mirjam Schnorr Frankfurt (Main), Dina von Sponeck Heidelberg, Jana Stoklasa Hanover,
Claire Topsom London, Paul Weindling Oxford

Um Anmeldung an  FSA-Symposium@zegk.uni-heidelberg.de wird gebeten.

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Was ist Antiziganismus?

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März 29 @ 17:00 – 18:00, Hallplatz, 90402 Nürnberg

Wie die letzten zwei Jahre findet auf dem Hallplatz in Nürnberg eine Kundgebung statt. Es wird der theoretischen Frage nachgegangen, was Antiziganismus ist und Luca Fabièn wird als betroffene Person einen Erfahrungsbericht mitbringen. Außerdem sind noch ein paar Überraschungsgäste zu erwarten.

Veranstaltende: we integrate e.V.,
Evang. Jugend Nürnberg, Xenos e.V.

Zielgruppe: Alle Interessierten
barrierefrei, außer WC

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Outreach 2023 – gegen Antiziganismus und Klassismus

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Film / Plenum / Diskussion, Mi, 29.3.2023 – 19:00 – 21:00, ESG-Aula, Breul 43, 48143 Münster

Mit der Veranstaltung: „Outreach 2023 – gegen Antiziganismus und Klassismus“ möchte die Deutsch-Bulgarische Elterninitiative „Jan Bibijan“ e.V., über Antiziganismus und Klassismus informieren, sensibilisieren, Aufmerksamkeit wecken, ein Netzwerk zu gründen, um einen Dialog zum Abbau der rassistischen Strukturen in der Verwaltung der Stadt Münster zu beginnen, aber auch in die Stadtgesellschaft zu tragen, um mehr Wertschätzung und Toleranz gegenüber Menschen in prekären Beschäftigungsverhältnissen aus Südosteuropa in Münster zu erzielen. Die Veranstaltung wird von der Gesellschaft für bedrohte Völker, Arbeit und Leben DGB/VHS NRW, Stolipinovo in Europa e.V. und dem Deutsch-Bulgarischer Geschichtsverein „Pamet“ e.V. unterstützt. Mit einer Dokumentarfilmvorführung, einer Diskussionsrunde und zwei kulturellen Beiträgen soll über Ausgrenzungen und Diskriminierungen von Menschen aus Südosteuropa in der Corona-Krise im Münsterland, über prekäre Beschäftigungen von Menschen aus Südosteuropa in NRW und dem Tod eines bulgarischen Leiharbeiters auf dem Thyssen-Krupp-Werksgelände in Bruckhausen in Okt. 2022 informiert und diskutiert werden.

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Vorstellung der Auswertung der Dokumentationsstelle Antiziganismus (Dosta)

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29. März 2023 um 10:00 Uhr im Haus der Demokratie und Menschenrechte, Greifswalder Str. 4, 10405 Berlin

Auswertung der Dokumentationsstelle Antiziganismus (DOSTA) mit den Fallzahlen für 2021 und 2022. Es werden Fallbeispiele präsentiert, es gibt einen Überblick über Entwicklungen und Phänomenbereiche und Möglichkeit für Fragen und Interviews.

Für das Jahr 2022 wird besonders auf die Situation geflüchteter Rom*nja aus der Ukraine eingegangen. Außerdem werden die Ergebnisse einer Studie zu antiziganistischer Diskriminierung im Bildungsbereich präsentiert, die im Bericht enthalten ist. Anschließend wird kurz auf unser Medienmonitoring eingegangen und der neue Fotopool für Medienschaffende vorgestellt. Nach der Präsentation gibt es eine Diskussion mit Expert*innen über die Entwicklungen und Forderungen im Bereich Bildung.

Um Anmeldung unter presse@amaroforo.de; Pressevertreter*innen wird gebeten mit Angabe an, für welches Medium berichtet werden soll.

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Antiziganismus: Geschichte und Gegenwart eines unterschätzten Rassismus

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März 28 @ 17:30 – 20:00, Haus der Nachbarschafft, Straße am Schoelerpark 37, Berlin 10715

Antiziganismus bezeichnet den jahrhundertealten Rassismuskomplex, der sich vor allem gegen Sinti und Roma richtet. Antiziganismus ist als spezifische Form des Rassismus bis heute weit verbreitet, gesellschaftlich breit akzeptiert und kaum geächtet. In der Geschichte führte die Feindschaft gegenüber der größten Minderheit Europas immer wieder zu brutaler Verfolgung bis hin zum Völkermord: Bis Ende des zweiten Weltkriegs ermordeten die Nationalsozialisten und ihre Verbündeten hunderttausende Sinti und Roma in ganz Europa – ein Unrecht, dessen Anerkennung erst durch die Bürgerrechtsbewegung der deutschen Sinti und Roma erstritten werden musste.

Im Vortrag wird Antiziganismus in seiner historischen Genese und seinen gegenwärtigen Dimensionen beleuchtet sowie die Geschichte von Sinti und Roma zwischen Verfolgung und Selbstbehauptung skizziert.

In Kooperation mit dem „Bildungsforum gegen Antiziganismus“

Ab 17.30 Uhr wird es ein Abendessen geben und 18 Uhr beginnt der Vortrag mit anschließender Diskussion.

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Erinnerungslücken und Antiziganismus

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25. März 2023, 16:00 Uhr Humboldt Forum, Schlossplatz, 10178 Berlin

Öffentliche Führung mit André Raatzsch

André Raatzsch, Kurator der Freifläche „Gleichberechtigte Bürger*innen“, wirft einen kritischen Blick auf die Ausstellung BERLIN GLOBAL. Die dialogische Führung knüpft an der Freiflächen-Präsentation zur Geschichte Berliner Sinti*zze und Rom*nja an, nimmt aber auch weitere Stationen von BERLIN GLOBAL in den Fokus. Im Mittelpunkt stehen Themen wie Antiziganismus heute, Bilderpolitik, erinnerungskulturelle Debatten um den Holocaust sowie die Rolle herausragender Persönlichkeiten aus der Minderheit.

Die Führung ist Teil des Begleitprogramms der Freiflächen-Ausstellung „Gleichberechtigte Bürger*innen“ des Dokumentations- und Kulturzentrums Deutscher Sinti und Roma. Anschließend an der Führung werden alle Teilnehmer*innen zu einem gemeinsamen Gespräch eingeladen.

André Raatzsch

Der Kunstwissenschaftler André Raatzsch leitet das Referat Dokumentation am Dokumentations- und Kulturzentrum Deutscher Sinti und Roma in Heidelberg. Zusammen mit dem Historiker Jan Kreutz kuratierte er die Freiflächen-Ausstellung „Gleichberechtigte Bürger*innen“ zur Geschichte der Berliner Sinti*ze und Rom*nja. Ziel seiner Arbeit ist es, die Darstellung und Vermittlung deutscher Geschichte um die vernachlässigte Perspektive der Minderheit zu erweitern.

– Preis: 10 EUR, inkl. Eintritt

– Gruppengröße: 22 Personen

– Sprache: Deutsch

– Dauer: 90 Minuten

– ab 14 Jahren

Sprachen: Deutsch

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Geflüchtete Roma in Europa – Diskriminierung und Rassismus

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Fr, 24. März 2023 – 19:00 Uhr, mosaique e.V. – Haus der Kulturen, Katzenstraße 1, 21335 Lüneburg

Rom*nja erleben auch als Geflüchtete aus der Ukraine Diskriminierung und Rassismus. Dies ist nichts Neues – die Abwehr geflüchteter Roma hat eine lange Tradition. Die Referent*innen des Roma Center e.V./Roma Antidiscrimination Network berichten von ihren Erfahrungen und kommen mit den Teilnehmer*innen ins Gespräch.

Veranstaltende:
VVN-BdA Lüneburg und Kompetenzstelle gegen Antiziganismus (KogA) im Rahmen der Lüneburger Wochen gegen Rassismus 2023

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Antiziganismus in der medialen Welt

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Im Rahmen der Internationalen Wochen gegen Rassismus gibt es am Freitag, 24. März, um 19.30 Uhr im Foyer der Stadtbibliothek Germering (Landsberger Str. 41) ein Gespräch mit dem Politikwissenschaftler und Konfliktmanager Radoslav Ganev zum Thema „Antiziganismus in der medialen Welt“.

Antiziganismus beschreibt die besondere Form der Ausgrenzung von Sinti und Roma. Positive Geschichten oder herausragende Persönlichkeiten sind kaum bekannt. Dies ist nicht nur auf Unwissen zurückzuführen, sondern auch auf Strukturen und Mechanismen in der medialen Welt, die eine andere Darstellung besonders erschweren.

Radoslav Ganev hat die Romaselbstorganisation Romanity gegründet und möchte dazu beitragen, dass neue Bilder über die Minderheitengruppe entstehen.

Anmelden für die Veranstaltung kann man sich bei Frauke Stechow per Mail an frauke.stechow@germering.bayern.de oder unter Tel. 089/ 89419-254.

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Pädagogik im Kontext von Antiziganismus

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März 24 @ 09:00 – 16:00, Herrnstr. 19, 80539 München

Das Seminar bietet aus fachlicher wie Betroffenen-Expertise theoretische Grundlagen zu Antiziganismus (Geschichte) und wechselt zwischen Vorträgen, Diskussionen und interaktiven/selbstreflexiven Methoden ab.
Die Teilnehmer*innen haben die Möglichkeit, sich mit eigenen Wissensbeständen über Sinti*zze und Rom*nja auseinanderzusetzen, gängige Vorurteile zu hinterfragen und einen sensiblen Umgang hinsichtlich Diskriminierungserfahrung zu entwickeln. Die Annäherung an eine diskriminierungssensible Haltung und Praxis in pädagogischen Bereichen werden Schwerpunkt dieses Seminars. Im Austausch mit den Teilnehmer*innen können Fragestellungen aus dem eigenen pädagogischen Alltag bearbeitet und diskutiert werden. Eine Handreichung mit Bildungsmaterial und Methoden für den schulischen und außerschulischen Kontext werden abschließend vorgestellt.
Katharina Schwaiger und Benjamin Adler, Madhouse
Anmeldung über: pizkb.polit.rbs@muenchen.de

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Antiziganismus – gestern und heute

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März 23 @ 19:00 – 20:30, Oertelplatz 11, 80999 München, 2. OG

Der Referent Radoslav Ganev (Politologe, Konfliktmanager, Gründer von Romanity e.V. und Migrationsbeauftragter im BA 7 Sendling-Westpark) berichtet über den gesellschaftlich etablierten Rassismus gegenüber Sinti und Roma im Wandel der Zeit. Im Anschluss an den Vortrag findet eine Podiumsdiskussion statt.
Referent: Radoslav Ganev
Anmeldung über: www.mvhs.de oder Tel. 48006-6830 – Kurs Q125504

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Sinti und Roma- eine verkannte Minderheit

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Antiziganismus damals und heute; Do., 23.03.2023, 19:30 – 21:00 Uhr Leinfelden, Neuer Markt, Raum 1, Neuer Markt 1, 70771 Leinfelden-Echterdingen
Kursgebühr 14,00 €
Kursleitung Esther Reinhardt-Bendel

Der Vortrag wirft einen Blick auf die Geschichte des Antiziganismus. Er zeigt die historischen Kontinuitäten von Ausgrenzung und Verfolgung sowie die Folgen für Sinti und Roma bis in die Gegenwart. Diskriminierung gehört bis heute in sämtlichen gesellschaftlichen Bereichen zu ihrem Alltag. Der Vortrag erklärt, wer Sinti und Roma sind und wo und wie die Diskriminierungen stattfinden. Die Stuttgarter Referentin Esther Reinhardt-Bendel hat vor sieben Jahren gemeinsam mit anderen die Initiative „Sinti-Roma-Pride“ ins Leben gerufen und heißt Ihre Fragen willkommen.

Volkshochschule
Leinfelden-Echterdingen, Neuer Markt 3 | 70771 Leinfelden-Echterdingen
Telefon 0711 1600-315 | Fax 0711 1600-305
E-Mail: vhs@le-mail.de

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Vortragsabend Die Bürgerrechtsarbeit der Sinti und Roma in Rheinland-Pfalz

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23. März 2023, 19.00 – 21.00 Uhr, Landeszentrale für politische Bildung Rheinland-Pfalz, Am Kronberger Hof 6, 55116 Mainz, Gerti-Spieß-Saal

Ausgangspunkt für die Bürgerrechtsarbeit der Sinti und Roma in Rheinland-Pfalz waren die in der Nachkriegszeit fortgesetzten antiziganistischen Kontinuitäten in Staat und Gesellschaft. Die Anerkennung des NS-Völkermords wurde den Sinti und Roma bis Anfang der 1980er Jahre verwehrt.
Erst mit der Gründung der Bürgerrechtsbewegung der Minderheit veränderte sich ihre Situation.

Referent: Jacques Delfeld Sr. ist 1. Vorsitzender des Verbandes Deutscher Sinti und Roma sowie stellvertretender Vorsitzender des Zentralrats Deutscher Sinti und Roma.

Veranstalter: Verband Deutscher Sinti und Roma, Landesverband
Rheinland-Pfalz in Kooperation mit der Landeszentrale für politische Bildung RLP

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Eine stetige Mahnung an alle

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Stadt Hanau erinnert an 80. Jahrestag der Deportation Hanauer Sinti am 23. März, 18.30 Uhr am Neustädter Rathaus, Am Markt 14, 63450 Hanau

„Das Unrecht von einst ist durch nichts wieder gutzumachen, aber es ist unsere Aufgabe, dem Vergessen entgegenzutreten, damit sich so etwas nie wiederholen kann,“

Oberbürgermeister Claus Kaminsky und Stadtverordnetenvorsteherin Beate Funck laden die Hanauer Bürgerschaft zu dem gemeinsamen Gedenken ein.

OB Kaminsky und Rinaldo Strauß vom Verband Deutscher Sinti und Roma, Landesverband Hessen, werden in ihren Redebeiträgen auf das Geschehene, aber auch auf diese Verpflichtung, die aus dem Geschehenen heraus erwächst, eingehen. Im Anschluss hieran werden von Schülerinnen und Schülern der Lindenau-Schule die Namen der Hanauer Sinti vorgetragen, die von den Nationalsozialisten deportiert wurden.

Ihnen zu Ehren wird an diesem Tag eine Tafel enthüllt, zum stetigen Erinnern und Gedenken an die Betroffenen und als stetige Mahnung an die Gesellschaft, sich gegen Diskriminierung jeder Art einzusetzen und hasserfüllter Hetze entgegenzutreten, wo immer sie laut wird. Es folgt eine Kranzniederlegung. Musikalisch begleitet wird die Veranstaltung von Sergej Hartmann am Piano und June Heilig an der Violine.

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80 Jahre Beginn der Deportationen der Sinti und Roma aus Deutschland nach Auschwitz im März 1943

Zweites Webinar in der Reihe „Ausgrenzung, Deportation und Widerstand als Themen in der historisch-politischen Bildung“ der Gedenk- und Bildungsstätte Haus der Wannsee-Konferenz am Do., 23. März 2023, 19-20.30 Uhr auf Zoom.

In diesem Frühjahr jähren sich die Proteste in der Berliner Rosenstraße 1943, der Beginn der Deportationen der Sinti und Roma aus Deutschland nach Auschwitz 1943 zum 80. Mal und der Boykott von Geschäften jüdischer Inhaber:innen 1933 zum 90. Mal.

Wir nehmen die Jahrestage zum Anlass, um mit Ihnen in den Austausch zu kommen: In einer digitalen Veranstaltungsreihe kontextualisieren wir diese Ereignisse historisch und stellen unseren pädagogischen Umgang im schulischen und außerschulischen Bereich anhand von Materialien und Formaten der Gedenk- und Bildungsstätte vor.

Zudem diskutieren wir die Relevanz dieser Ereignisse heute.

Tobias von Borcke (Bildungsforum gegen Antiziganismus, Dokumentations- und Kulturzentrum Deutscher Sinti und Roma): Die Gemeinsamkeiten und Unterschiede der Deportationen der Sinti und Roma in einzelnen Städten dargestellt anhand von ausgewählten Biografien

Aya Zarfati (GHWK): Deportationsfotos in der historisch-politischen Bildung am Beispiel des Projektes #LastSeen

Die Online-Veranstaltungen richten sich an Multiplikator:innen der schulischen und außerschulischen Bildung.

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Amaro Filmos – Wir sind hier!

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23. März 2023 um 18:30, Grüner Salon der Volksbühne, Rosa-Luxemburg-Platz 2, 10178 Berlin

„Natürlich können Frauen auch Gangster sein!“

In Amaro Filmos (auf Romanes „Unser Film“) geben junge Roma* aus Berlin einen Einblick in ihr Leben und in ihre Gedankenwelt. Mit Humor und Selbstbewusstsein beantworten die Protagonist*innen die Frage: Wie sehen wir uns? Wie werden wir von anderen gesehen? Und was bewegt uns? Der partizipativ entwickelte Dokumentarfilm beleuchtet nicht nur die Träume, Zukunftswünsche und Rollenbilder einer Generation, sondern auch brennende gesellschaftliche Probleme: Rassismus, Gentrifizierung und die damit einhergehende räumliche Verdrängung einer ganzen Community.

Etwa zehn Jahre lang lebten viele Familien aus einer rumänischen Roma*-Gemeinschaft in einem Wohnblock in Berlin-Friedrichshain. Die Filmprotagonist*innen erlebten ihr Haus als einen Ort des Zusammenhalts und der ersten Freundschaften, aber auch als einen Schauplatz von Diskriminierung bis hin zu lebensbedrohlicher Gewalt. Ab Anfang 2022 standen viele der Mieter*innen aufgrund von Immobilienspekulation vor der drohenden Wohnungslosigkeit. Im November des Jahres zog die letzte Familie aus.

In Amaro Filmos zeigen vor allem junge Menschen zwischen 14 und 23 Jahren, dass sie sich nicht unterkriegen lassen und lautstark ihren Platz in der Gesellschaft einfordern – ganz nach dem Motto: Wir sind hier! Durch Redebeiträge auf Demos, durch Forumtheater, Workshops gegen Antiziganismus und Empowermentarbeit verschaffen sie sich Gehör und gestalten aktiv die Gesellschaft mit.

Der Film feiert am 20. Januar 2023 in Anwesenheit des Filmteams und der Protagonist*innen seine Uraufführung im Grünen Salon der Volksbühne am Rosa-Luxemburg-Platz in Berlin. Vorstellungen in Brandenburg und Sachsen werden folgen. Als Begleitprogramm werden Podiumsdiskussionen und Antiziganismus-Workshops angeboten.

Der Film entstand in Kooperation mit dem Filmemacher, Fotografen und Sozialarbeiter Olad Aden, dem Friedrichshainer Streetwork-Team von Gangway Straßensozialarbeit in Berlin e.V. und der Berliner Roma*-Selbstorganisation RomaTrial e.V. Er ist Teil des Bildungsprogramms gegen Antiziganismus „WIR SIND HIER!“ und wurde gefördert durch das Bundesprogramm „Demokratie leben!“ und aus den Mitteln des Berliner Partizipations- und Integrationsprogramms.

Regie, Kamera und Schnitt: Olad Aden; Eine Koproduktion von RomaTrial e.V. & Gangway Straßensozialarbeit in Berlin e.V.

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ZUMRETA SEJDOVIC ÜBER IHR LEBEN UND IHREN KAMPF UM BLEIBERECHT!

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22. März 18:30 Uhr. Zoomveranstaltung, Online – Anmeldung : svetlana.kostic@romaniphen.de

Im Gespräch mit Madeleine Does (Poliklinik Veddel) spricht Zumreta Seidovie über ihr Leben und ihren langen Kampf für ein Bleiberecht für alle.
Zumreta Sejdovic gründete 2015 das selbstorganisierte Romani Kafava, ein Beratungs- und Begegnungscafé für Rom:nja im Hamburger Süden und erfüllte sich somit ihrenWunsch, einen diskriminierungsfreien Raum für Roma und Romnja zu gestalten, Unterstützung zu organisieren und in Veranstaltungen nicht-Rom:nja denRaum zu bieten, über sich und ihr Leben zu erzählen.
Das Romani Kafava versucht, Menschen bei ihrem Kampf um einen Aufenthalt zu unterstützen, Familien bei Krankheit oder sozialen Probleme zu beraten und in Notsituationen zu begleiten. Zumreta Sejdovic und ihre Kollegin Maya Adzovic sind bei der Poliklinik Veddel angestellt. Gemeinsam mit Nina erzählt Zumreta über die Situation von Rom:nja in Deutschland und Europa, über verschlungene Fluchtwege und über Formen des Widerstands und des Empowerments.

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45 Jahre Bürgerrechtsarbeit deutscher Sinti und Roma

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Am Mittwoch, 22. März, um 17.30 Uhr wird die Ausstellung „45 Jahre Bürgerrechtsarbeit deutscher Sinti und Roma“ in der Volkshochschule Hanau eröffnet. Interessierte Bürgerinnen und Bürger können sich für diese Veranstaltung bei Abigail Adams, DEXT-Fachstelle Hanau (abigail.adams@hanau.de), anmelden.

Silas B. Kropf, Mitglied der Initiative „Sinti:zze und Rom:nja in Deutschland stärken“ und Bildungsreferent zu Antiziganismus und Demokratiekompetenzen, wird im Anschluss der Ansprache von Oberbürgermeister Claus Kaminsky in die Thematik einführen.

Die Poster-Ausstellung wurde vom „Dokumentations- und Kulturzentrum Deutscher Sinti und Roma in Heidelberg“ im Jahr 2016 konzipiert und zeigt die bedeutenden Meilensteine der Bürgerrechtsarbeit. Von der Gründung des „Zentral-Komitees der Sinti West-Deutschlands“ im Jahr 1971 bis hin zur aktuellen Arbeit des „Zentralrats Deutscher Sinti und Roma“ werden zahlreiche Aktionen der Bürgerrechtsbewegung durch Fotografien aus fünf Jahrzehnten veranschaulicht. Auf 17 Plakaten werden interessante und informative Einblicke in diesen oft unbeachteten Teil deutscher Geschichte geboten.

Die Ausstellung wird vom 23. bis zum 31. März von montags bis freitags (8.00 bis 20.00 Uhr) im ersten und zweiten Stock der Volkshochschule Hanau (Ulanenplatz 4, 63452 Hanau) für die Öffentlichkeit zugänglich sein.

Pressekontakt: Güzin Langner, Telefon 06181/295-929

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Über den Antiziganismus und seine Ursache

Extern, Wilhelm Solms

Vortrag und Benefizveranstaltung für Sinti und Roma von Prof. Dr. Wilhelm Solms am Mittwoch, 22.3.2023 um 19:00 Uhr im Tagungsgebäude der Kreisverwaltung Marburg, Im Lichtenholz 60, 35043 Marburg

Der Landkreis Marburg-Biedenkopf lädt ein für Mittwoch, 22. März – 19 Uhr, zu einer Benefizveranstaltung im Marburger Landratsamt. Die Spenden fließen in ein Stipendium für ein Kind einer Sinti- oder Roma-Familie aus dem Kreis. Zu Gast ist Professor Dr. Wilhem Solms, der zum Thema „Über den Antiziganismus und seine Ursache“ referiert.

Das Stipendium der Hildegard Lagrenne Stiftung soll die Preisträgerin oder den Preisträger auf ihrem oder seinem Bildungsweg unterstützen und damit ein Zeichen gegen die alltäglichen Diskriminierungen, die junge Angehörige dieser deutschen Minderheit immer noch erfahren, setzen.

Das Sinti-Duo Sunny Franz (Violine) und Sascha Reinhardt (Gitarre) umrahmt Solms Vortrag musikalisch. Im Anschluss besteht die Möglichkeit zum Austausch.

Eine vorherige Anmeldung für die Teilnahme an der Veranstaltung ist erwünscht. Anmeldungen sind per E-Mail an einladung@marburg-biedenkopf.de möglich.

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Zum 80. Jahrestag der Deportationen von Rom*nja und Sinti*zze

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Denkmal-Tour am Samstag, 18. März 2023, 14:00 bis 16:00, vor dem Bulgarischen Kulturinstitut, Leipziger Str. 114-115, 10117 Berlin

Im Februar 2023 jährte sich der Beginn der Deportationen der Rom*nja und Sinti*zze aus Deutschland in das faschistische KZ Auschwitz-Birkenau zum 80. Mal. Die DenkMalTour nimmt den Jahrestag zum Anlass, um sich auf die Spuren der Geschichte und Kultur der größten Minderheit Europas in Berlin zu begeben. Dabei werden historische Entwicklungen und Kontinuitäten erläutert und für den Antiziganismus in Europa heute sensibilisiert.

Referentinnen: Margarita Mileva, NaturFreunde Berlin e.V., und Dr. Janeta Mileva, Helle Panke e. V. und NaturFreunde Berlin e.V.

Treffpunkt: Vor dem Bulgarischen Kulturinstitut, Leipziger Str. 114-115, 10117 Berlin

Die Veranstaltung findet in Kooperation mit den NaturFreunden Berlin statt.

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ZUSAMMENKOMMEN: GENERATION ADEFRA STAMMTISCH@ROMANIPHEN

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17. März 18 Uhr im RomaniPhen Archiv, Karl-Kunger-Straße 17, 12435 Berlin

Zur Feier des Romnia* Power Month findet der Generation ADEFRA Stammtisch auch dieses Jahr wieder im RomaniPhen Archiv statt. Generation ADEFRAe. V. – Schwarze Frauen in Deutschland – ist ein kulturpolitisches Forum von und für Schwarze Frauen.
Der regelmäßig stattfindende Generation ADEFRA Stammtisch lädt im Rahmen des Romnia* Power Months in die Räume des RomaniPhen Archives ein. Wie immer sind Sistahs* of African Heritage, Romnja*, Sintizzi* und POC Sisters*, TransSisters and Inter*Sisters welcome.

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Antiziganismus

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17.03.2023 um 09:00 – 17:00 Uhr, Berliner Landeszentrale für politische Bildung, Hardenbergstraße 22-24, 10623 Berlin

Antiziganismus bzw. Rassismus gegen Roma* und Sinti*, stellt ein aktuelles und eigenständiges Macht-und Gewaltverhältnis dar, das sich über Jahrhunderte in der europäischen Gesellschaft herausgebildet hat und deshalb in der Gegenwart tief verwurzelt ist, schreibt die Unabhängige Kommission Antiziganismus in ihrem Bericht im Mai 2021.
Dieses strukturelle Phänomen, das bis in die Mitte der Gesellschaft hineinreicht, wurde jahrzehntelang ignoriert, der historischen Verantwortung im Kampf gegen Antiziganismus kommt Deutschland bis heute nicht ausreichend nach: Im Bildungssystem spielt Antiziganismus als Thema nach wie vor kaum eine Rolle, es wurden Fälle von gesetzwidriger Sondererfassung von Roma* und Sinti* bekannt. Seit Monaten wird diskutiert, ob das Denkmal für die ermordeten Sinti und Roma Europas durch den Bau einer S-Bahn-Linie beeinträchtigt werden kann.
Der Berlin Monitor von 2019 zeigt, dass 17 % der Befragten der These zustimmen, dass Roma* und Sinti* aus den Innenstädten vertrieben werden sollten.
Im Workshop werden:
• die aktuellen Erscheinungsformen des Antiziganismus und deren Auswirkungen auf Roma* und Sinti* diskutiert
• in Bezug auf die jeweiligen Arbeitskontexte die gängigen antiziganistischen Bilder identifiziert und entkräftet
• praxisnahe Gegenstrategien entwickelt

Dieses Seminar richtet sich an Mitarbeitende der Verwaltungseinrichtungen des Landes Berlin, der landeseigenen Betriebe sowie von gemeinnützigen Trägern und Vereinen.

Die Teilnahme ist nach Online-Anmeldung (siehe Link „Homepage“ unter „Weitere Informationen“) entgeltfrei.

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Antiziganismus als verdrängter Gegenstand der politischen Theorie

Im Rahmen der Tagung „Kämpfe um Diversität – Theorie an der Grenze von Wissenschaft und Politik“ vom 15. -17. März 2023 ist am 16.März von 9 – 10.30 Uhr dieser Vortrag von Laura Tittel (Uni Gießen) als Panel 3 „Diversifizierung des Kanons I“ in der Universität Duisburg-Essen zu hören.Tagungsort ist die Universität Duisburg-Essen, Geibelstraße 41, 47057 Duisburg, Gebäude SG, Raum SG135.

Detaillierte Informationen zur Anreise, zum Programm und zum Lageplan gibt es nach Anmeldeschluss über den Verteiler der o.g. Tagungsadresse. Die Tagung findet als Präsenzveranstaltung statt.

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Antiziganistische Ermittlungsansätze der Polizei und Sicherheitsbehörden

Extern, Markus End

16. März 2023, 19.00 – 21.00 Uhr, Landeszentrale für politische Bildung Rheinland-Pfalz, Am Kronberger Hof 6, 55116 Mainz, Gerti-Spieß-Saal

Von der Einrichtung eines speziellen ‚Nachrichtendienstes‘ 1899 in München bis in die Gegenwart lassen sich personelle, institutionelle und materielle Verbindungslinien der deutschen Polizeiarbeit ziehen.
Der Schwerpunkt des Vortrags wird – nach einer kurzen historischen Einbettung – darauf liegen, die heutige Situation darzustellen. Dazu werden vielfältige Beispiele gegenwärtiger antiziganistischer polizeilicher Ermittlungsansätze vorgestellt, analytisch eingeordnet und kritisiert.

Referent: Dr. Markus End ist wissenschaftlicher Mitarbeiter im Zentrum für Antisemitismusforschung
(Technische Universität Berlin).

Veranstalter: Verband Deutscher Sinti und Roma, Landesverband Rheinland-Pfalz in Kooperation mit der Landeszentrale für politische Bildung RLP

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Gedenkstunde an die Deportation von Gießener Sinti und Jenischen

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16.03.2023, 17:00 Uhr, Hermann-Levi-Saal, Berliner Platz 1, 35390 Gießen; Gedenken an den 80. Jahrestag der Deportation von 14 Angehörigen der Gießener Sinti und Jenischen am 16. März 1943 nach Auschwitz-Birkenau und an weitere deportierte Angehörige der Gießener Sinti und Jenischen.

Programm

Musikalische Eröffnung: Johann Sebastian Bach, BWV 1007, Suite Nr. 1 G-Dur, Sarabande | Emily Härtel, Violoncello

Begrüßung und Rede: Oberbürgermeister Frank-Tilo Becher

Rede: Rinaldo Strauß, Landesverband Hessen des Verbandes Deutscher Sinti und Roma

Musikalisches Zwischenspiel: Johann Sebastian Bach, BWV 1008, Suite Nr. 2 d-moll, Sarabande

Studierende der Justus-Liebig-Universität Gießen sprechen zu den von ihnen bearbeiteten Themen:

  • Verfolgung der Sinti*zze und Jenischen in Gießen (Michelle Damm)
  • Anna Mettbach, geb. Kreuz (Katharina Spies)
  • Johanna Klein und Hedwig Kersten, geb. Klein (Kevin Schaub)
  • Elisabeth Schilling, geb. Mettbach (Hannah Görg)

Musikalischer Ausklang: Johann Sebastian Bach, BWV 1009, Suite Nr. 3 C-Dur, Sarabande

Gang zum Mahnmal für alle Opfer und Verfolgten des Naziregimes am Berliner Platz

„Wo sind wir geblieben“ – Namenslesung der deportierten Gießener Sinti und Jenischen

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Gadje-Rassismus & Co.

Extern, Merfin Demir

Webseminar mit Merfin Demir am 16. März, 10:00 – 11:30 Uhr, @ Digital via Zoom; Anmeldeschluss am 09. März 2023; Kosten | 15,00 €

Vielfaltssensible und Reflektierte Pädagogische & Sozialarbeiterische Praxis im Umgang mit Rom*nja und Sinti*zze

»Rassismus gegen Sinti*zze und Rom*nja ist eine historisch gewachsene und transnational organisierte Gewalt, die auf die Psyche und die Körper von romani Subjekten transgenerationell einwirkt und Lebenserschwernisse, Verletzungen und Krankheiten, verkürzte Lebenserwartung bis hin zum Tod verursacht. Diese Gewalt schließt Rom*nja individuell und/oder kollektiv und in Verschränkung mit weiteren gesellschaftlichen Platzierungen wie Klasse, Gender, Sex, religiöser Zugehörigkeit von materiellen, finanziellen sowie symbolischen Ressourcen und von gesellschaftlicher Anerkennung und struktureller Teilhabe aus.«

Anhand diesen Definitionsvorschlages von Isidora Randjelović werden wir die thematische Komplexität beleuchten und uns mit der Bedeutung auf die eigene pädagogische und sozialarbeiterische Praxis auseinandersetzen.

Referierender:Merfin Demir: Gründer und Geschäftsführender Vorsitzender von Terno Drom e.V., hat u.a. bei der Studie „Rassismuserfahrungen von Sinti:zze und Rom:nja“ der Alice Salomon Hochschule Berlin im Auftrag der Unabhängigen Kommission Antiziganismus mitgewirkt.

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„ANTI WIE?“ COMMUNITY-GESPRÄCH Rassismus gegen Sinti:zze und Rom:nja

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15. März 18 Uhr. Videopremiere auf dem Romnja Power Youtube-Kanal

Anti-Wie? Was kann man denn noch sagen? Antiziganismus? Zu weit gefasst, zu alt, was soll eigentlich Ziganismus sein? Rassismus gegen Sinti:zze und Rom:nja? Zu lang. zu neu, zu gegendert? Und was ist eigentlich mit den Gadje? Gadje- Rassismus? Zu hart, zu unbekannt, zu einseitig? Und was ist mit den BPoCs?Sind sie dann auch Gadje?
Es wurde Zeit, dies in der Community weiter zu diskutieren.

Wir, von Romaniphen e.V. haben zwei Werkstätten zu der Begriffsdiskussion um die Bezeichnungen, die unsere Rassismuserfahrungen u n dden historisch gewachsenen und strukturellen Rassismus adäquat beschreiben, veranstaltet. Eingeladen waren Engagierte aus Selbstorganisationen, die seit vielen Jahren oder aber erst seit Kurzem, dafüraber umso intensiver, politische und Bildungsarbeit leisten und mit denen wir in unterschiedlichen Zusammenhängen miteinander gearbeitet, diskutiert und demonstriert haben. In einer geschlossenen Veranstaltung sprachen wir gemeinsam über unsere Definitionen, Erfahrungen und Positionen zu den verschiedenen Begriffen. In dieser Diskussion ging es auch um unterschiedliche Konzepte und Verständnisse, die unsere alltägliche Arbeit beeinflussen.

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Gedenkveranstaltung

Extern, Daniel Strauß

Die Gedenkveranstaltung findet  am 15. März 2023 um 16:00 Uhr am Zeichen der Erinnerung, dem einstigen Deportationsbahnhof (Nordbahnhof), Nordbahnhofstraße 73/1. 70191 Stuttgart unter Beteiligung des Landesvorsitzenden Daniel Strauß statt.  Zum Abschluss bietet sich ab 18:00 Uhr im Erinnerungsort “Hotel Silber” die Möglichkeit zu Reflexion und Gespräch.

Im März 1943 wurden fast 500 Sinti und Roma aus dem Gebiet des heutigen Landes Baden-Württemberg nach Auschwitz deportiert. Die reichsweiten Märzdeportationen waren die Folge des “Auschwitz-Erlasses” vom Dezember 1942, mit dem Heinrich Himmler als Reichsführer SS und Chef der deutschen Polizei die Radikalisierung und Systematisierung des Völkermords an den Sinti und Roma befohlen hatte.

Am 15. März 1943, vor 80 Jahren, fand der erste und größte Abtransport statt: Über den Nordbahnhof Stuttgart wurden 234 Sinti nach Auschwitz-Birkenau verschleppt. Fast alle wurden dort ermordet. In ganz Europa fielen bis zu 500.000 Sinti und Roma dem nationalsozialistischen Völkermord zum Opfer, den SS, Polizei, Wehrmacht und deutsche Verbündete verübten, mit der Unterstützung der Bahn und vieler anderer gesellschaftlicher Kräfte. Die Deportationen fanden vielfach vor aller Augen statt.

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Ausgrenzung und Diskriminierung — Antiziganismus in unserer Gesellschaft

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14.03.2023, 19.00 Uhr, Capitol, Waldhofstr. 2, 68169 Mannheim

Diskussionsrunde mit Filmbeitrag in Kooperation mit dem Verband Deutscher Sinti & Roma

Gezeigt wird ein kurzer Videofilm, der als Grundlage für die Diskussionsrunde dienen soll. In wieweit hat sich die Lage der Sinti und Roma in Deutschland geändert.
Welche Arten von Diskriminierung gibt es heute und welche Instrumente werden eingesetzt um Diskriminierung und Antiziganismus zu bekämpfen.

– Videofilm von 2014 „Umfrage zur Berufs- und Wohnsituation von Sinti und Roma in Deutschland“ ca. 5 min

An der Diskussionsrunde werden Verena Lehman (Mitarbeiterin des VDSR) und Jovica Arvanitelli (Leiter der Beratungsstelle für Gleichberechtigte Teilhabe) teilnehmen.

Diskussionsrunde mit Filmbeitrag in Kooperation mit dem Verband Deutscher Sinti & Roma

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„NIEMAND SIEHT MICH“ ÜBER DIE OPFERUNG DES OPFERSEINS

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Szenische Lesung am 11. März 91 Uhr im RomaniPhen Archiv, Karl-Kunger-Straße 17, 12435 Berlin

Die Veranstaltung wird auch auf dem RomPnojawer YouTube-Kanal live gestreamt.
Rom:nja und Sinti:zze sind seit über 600 Jahren ein wichtiger Teil des europäischen Kultur- und Kunsterbes. Sie haben stark die Gesellschaften, in denen sie leben, mit geformt, so auch die deutsche Gesellschaft. Jedoch sind ihre Werke wenig bekannt. Die performative Lesung beinhaltet literarische Werke europäischer Sintizze und Rom:nja Schriftsteller:innen aus den 1930er Jahren bis in die Gegenwart, die in einer chronologischen und thematischen Vorstellung dargeboten werden. Ausgewählte Werke werden so gelesen, dass sie die Transformationen in der Sprache durch die Zeit in Bezug auf Themen, die Sinti:zze und Rom:nja wichtig sind/beschäftigen, hörbar machen. Durch eine Klanginstallation wird die Sichtbarkeit von romani Literatur verstärkt. Damit werden Raum für Interpretationen und Reflexionen über den Wandel in der Gesellschaft künstlerisch angeregt, um Positives und auch den Bedarf an Veränderungen zu erkennen und ohne Zwangsmechanismen zu praktizieren.
Die Reihe ist ein Projekt des Rom*nja in Power Theaterkollektivs in Kooperation mit dem Rroma/Ether Klub Theater und dem feministischen Archiv RomaniPhen e.V.
Das Projekt wurdevrealisiert mit freundlicher Unterstützung der Initiative DRAUSSENSTADT, gefördert von der Senatsverwaltung für Kultur und Europa sowie der Stiftung für Kulturelle Weiterbildung und Kulturberatung und der Stiftung EVZ.

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Der lange Weg zur Anerkennung. Deutsche Sinti und Roma nach Auschwitz

Extern, Frank Reuter

Do 09. März 2023, 19:00 Uhr, Haus des Erinnerns – für Demokratie und Akzeptanz, Flachsmarktstraße 36, 55116 Mainz

Die Nachkriegsgeschichte der deutschen Sinti und Roma ist geprägt von einem asymmetrischen Täter-Opfer-Verhältnis. Um sich selbst zu entlasten, betrieben die für den Völkermord Verantwortlichen aus Polizei und Rassenforschung eine gezielte Kriminalisierung der Überlebenden. Erst die Bürgerrechtsbewegung der Sinti und Roma, die sich Ende der 1970er Jahre formierte, konnte das Täternarrativ sukzessive delegitimieren und eine eigene Perspektive öffentlichzur Geltung bringen.

Referent:
Dr. Frank Reuter ist wissenschaftlicher Geschäftsführer der Forschungsstelle
Antiziganismus an der Universität Heidelberg.

Veranstalter:
Verband Deutscher Sinti und Roma, Landesverband Rheinland-Pfalz in Kooperation mit dem Haus des Erinnerns für Demokratie und Akzeptanz und der Forschungsstelle Antiziganismus.

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Studientag Antiziganismus

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Termine: 9./ 16./ 23. März 2023 jeweils 13.00 – 16.00 Uhr, Haus des Erinnerns für Demokratie und Akzeptanz, Flachsmarktstraße 36, 55116 Mainz
Anmeldung: franziska.hendrich@haus-des-erinnerns-mainz.de

Begleitend zur Ausstellung „Rassendiagnose: Zigeuner“ thematisiert der Studientag Antiziganismus zwischen 1933 und 1945 anhand eines Zeitzeugeninterviews. Anschließend diskutieren wir über die „Zweite Verfolgung“ sowie über Formen des modernen Antiziganismus.

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„Ich habe Angst, dass Auschwitz nur schläft“ (Ceija Stojka)

Extern, Karola Fings

Vortrag und Gespräch im Gedenken an die nach Auschwitz deportierten Sinti und Roma am Donnerstag, 9. März 2023, 19 Uhr, Bildungsforum gegen Antiziganismus (im Aufbau Haus am Moritzplatz), Prinzenstr. 84.2, 10969 Berlin

Auf der Grundlage eines Erlasses von Heinrich Himmler vom Dezember 1942 begann Ende Februar 1943 die systematische Verschleppung der deutschen Sinti und Roma vom Kleinkind bis zum Greis ins Konzentrations- und Vernichtungslager Auschwitz-Birkenau. Es folgten Deportationen auch aus anderen Ländern des deutsch besetzten Europas.

Dem Holocaust an Sinti und Roma fielen Hunderttausende zum Opfer. Auschwitz als einer der Haupttatorte steht als Symbol für dieses historische Verbrechen. 80 Jahre nach dem Beginn der Depotrationen möchten wir mit unserer Veranstaltung an die Verfolgung und Ermordung von Sinti und Roma im Nationalsozialismus erinnern und auf die Bedeutung dieser Geschichte aus heutiger Perspektive hinweisen.

Die Historikerin Karola Fings berichtet in ihrem Vortrag über Vorgeschichte und Verlauf der Deportationen und ordnet diese in die Geschichte des nationalsozialistischen Völkermordes an Sinti und Roma ein.
Mit Margitta Steinbach sprechen wir darüber, wie sich Verschleppung und Völkermord in der Zeit des Nationalsozialismus bis heute auswirken und welche Bedeutung sie für Angehörige der Minderheit der Sinti und Roma in der Gegenwart haben.

Eine Veranstaltung des Kompetenznetzwerks #Antiziganismus in den Räumen des Bildungsforum gegen Antiziganismus

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Weitere Informationen demnächst unter https://www.kompetenznetzwerk-antiziganismus.de/

Der lange Weg der Sinti und Roma

Extern,

Filmveranstaltung am 9. März 18.30 Uhr im Babylon Kino (Diele) Nürnberger Str. 3, 90762 Fürth

Im März 1943 fanden überall im damaligen Deutschen Reich Verhaftungen von Sinti und Roma statt. Die anschließenden Deportationen in das Vernichtungslager Auschwitz und der nationalsozialistische Genozid radikalisierten eine von Rassismus motivierte Ausgrenzungs- und Verfolgungsgeschichte, die auch nach 1945 nicht endete.

Zum Gedenken an die Deportation der Sinti und Roma im März 1943 zeigt das Fürther Bündnis gegen Rechtsextremismus und Rassismus in Kooperation mit dem Bayerischen Landesverband der Sinti und Roma den kürzlich mit dem Deutschen Menschenrechts-Filmpreis 2022 ausgezeichneten Film “Der lange Weg der Sinti und Roma”.
Die 45-minütige Dokumentation thematisiert den Kampf der
Bürgerrechtsbewegung um Anerkennung und Entschädigung und lässt Protagonist*innen selbst zu Wort kommen. So auch die Holocaustüberlebende Zilli Schmidt, die im Alter von 98 Jahren vergangenen Oktober verstorben ist. Sie widmete die letzten Jahre ihres Lebens, um sich als Zeitzeugin für die Bürgerrechte von Sinti und Roma einzusetzen.

Nach der Filmvorführung gibt es ein anschließendes Gespräch mit dem Sinto Roberto Paskowski, der in Fürth geboren und aufgewachsen ist. Als langjähriger Aktivist der Bürgerrechtsbewegung berichtet er von seiner politischen Arbeit und beantwortet Fragen aus dem Publikum.
Länge des Films: 45 Minuten

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Kampf und die Erinnerung. Das Gedenken an Verfolgung und Ermordung der Sint:izze und Rom:nja im Nationalsozialismus

08 März, 2023 17:00 — 18:30, Zentralbibliothek Magdeburg, Breiter Weg 109, 39104 Magdeburg

Der Vortrag von Leonard Stöcklein skizziert die Aufarbeitung des Porajmos seit Mitte der 1980er Jahre und diskutiert anhand konkreter Beispiele auf lokaler, regionaler und nationaler Ebene verschiedene erinnerungskulturelle Fragen.
In Kooperation mit Miteinander e.V.

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Der Weg der Sinti und Roma in Deutschland seit dem 15. Jahrhundert. Ausgrenzung – Verfolgung – Völkermord – Selbstorganisation – Anerkennung

Zum 80. Jahrestag der Deportation der Sinti und Roma aus Gießen. 07.03.2023, 18:15 Uhr, Volkshochschule Gießen, Fröbelstraße 65, 35394 Gießen

Anmeldeschluss: 27.02.2023

Vor 80 Jahren, am 16. März 1943, wurden von Gießen aus – wie aus anderen Teilen Oberhessens – Sinti und Roma in das Vernichtungslager Auschwitz-Birkenau deportiert, die meisten dort ermordet. Der Völkermord hat eine lange Vorgeschichte und eine Nachgeschichte: Die Ausgrenzungspolitik gegenüber den Menschen der seit über 600 Jahren hier lebenden Minderheit, begründet in Vorurteilen und Ressentiments, begünstigte in hohem Maße den Völkermord, der erst 1982 von der Bundesrepublik gegenüber den Überlebenden als solcher anerkannt wurde. Die Geschichte der Ausgrenzungen und Verfolgungen über die Jahrhunderte wie auch Aspekte der eher unbekannten Beiträge der Roma und Sinti zur europäischen Kultur werden angesprochen und dargestellt.

Inhalte des Kurses:

Herkunft und Kultur. Vorurteile, Ressentiments und Verfolgungen vom 15. Jahrhundert bis in die 1920er Jahre
Ausgrenzungen, Verfolgungen, Völkermord während der nationalsozialistischen Herrschaft und abermalige Diskriminierung 1925 bis in die 1970er Jahre
Veränderungen nach 1980 und nach 1990. Sinti und Roma in Deutschland – Roma in Europa zwischen politischem Aufbruch, Anerkennung als Minderheit und fortgesetzter Diskriminierung
Im Kurs wird auch immer wieder versucht werden , auf die Region Gießen und die oberhessische Region einzugehen. Max. 20 Teilnehmer*innen.
Literaturhinweis: Karola Fings, Sinti und Roma, München 2016; Udo Engbring-Romang, Der Weg der Sinti und Roma, Marburg 2019.

Kursnr.: AN1122
07.03.2023 | 14.03.2023 | 21.03.2023 jeweils 18:15 – 20:30 Uhr

Kosten

23,40 € (ermäßigt 18,80 €) ab 10 Teilnehmer*innen
29,30 € (ermäßigt € 23,40) bei 8 und 9 Teilnehmer*innen
39,00 € (ermäßigt € 31,20) bei 6 und 7 Teilnehmer*innen

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Die Verfolgung der Mainzer Sinti zwischen 1933 und 1945

Extern,

Vortragsabend am 7. März 2023, 19.00 – 21.00 Uhr, Haus des Erinnerns für Demokratie und Akzeptanz
Flachsmarktstraße 36, 55116 Mainz

In der Nacht vom 15. auf den 16. Mai 1940 wurde ein Großteil der Mainzer Sinti durch die Schutz- und Kriminalpolizei verhaftet und im Polizeigefängnis inhaftiert. Am helllichten Tag des 16. Mai wurden sie zum Güterbahnhof gebracht und von dort aus in das Sammellager Hohenasperg deportiert.

Der Politikwissenschaftler Herbert Heuß, der lange Jahre in der Bürgerrechtsbewegung der Sinti und Roma in Deutschland arbeitete, widmet sich in seinem Vortrag der Verfolgungsgeschichte der Mainzer Sinti.

Herbert Heuß war bis Ende 2022 wissenschaftlicher Leiter im Zentralrat Deutscher Sinti und Roma.

Veranstalter: Verband Deutscher Sinti und Roma, Landesverband Rheinland-Pfalz in Kooperation mit dem Haus des Erinnerns für Demokratie und Akzeptanz

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Antiziganistische Zustände und Gegenstrategien 2023

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Fachtagung am Samstag, 4. März, 14:30 Uhr, und Sonntag, 5. März 2023, 10 bis 14 Uhr in der Gedenkstätte Ahlem, Heisterbergallee 10, 30453 Hannover

In Kooperation mit dem Landesverband deutscher Sinti in Niedersachsen e. V., der Stiftung niedersächsische Gedenkstätten und der Polizei Hannover lädt die Gedenkstätte Ahlem am 4. und 5. März zu einer Fachtagung ein. Die Tagung bietet ein breit angelegtes Programm mit Referent*innen und Fachleuten aus Selbstorganisationen von Sinti und Roma, aus Initiativen und Projekten der politischen Bildung und der Beratung sowie aus Hochschulen und der sozialen Arbeit. Unter anderem werden der Bundesbeauftragte Dr. Mehmet Daimagüler sowie Romeo Franz, Abgeordneter im Europaparlament, zur Tagung beitragen.

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Von Niedersachsen nach Auschwitz

Extern,

Sonderausstellung von Freitag, 3. März, bis Mittwoch, 5. April 2023 in der Polizeidirektion Hannover, Waterloostraße 9, 30169 Hannover

Die Ausstellung „Von Niedersachsen nach Auschwitz“ dokumentiert die Verbrechen an den deutschen Sinti und Roma während des nationalsozialistischen Völkermordes. Präsentiert wird sie am historischen Ort in der Polizeidirektion Hannover an der Waterloostraße 9, da die Polizei in der NS-Zeit für die Überwachung und Verfolgung zuständig war. Viele Sinti erinnerten sich nach der Befreiung an die Polizeidirektion Hardenbergstraße als Ort brutaler Verhöre und Erniedrigungen. Auch pseudowissenschaftliche, so genannte „Rasse-Untersuchungen“ fanden hier statt. Der Besuch der Ausstellung ist nur nach Voranmeldung möglich. Die Gedenkstätte Ahlem bietet außerdem Bildungsformate für Schulklassen und andere Gruppen zur Ausstellung an. Anmeldung per Mail an: gedenkstaette@region-hannover.de

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Der Koffer mit Geschichte(n)

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3./ 10./ 17. März 2023 jeweils 09.00 – 12.00 Uhr, Haus des Erinnerns für Demokratie und Akzeptanz, Flachsmarktstraße 36, 55116 Mainz
Anmeldung: franziska.hendrich@haus-des-erinnerns-mainz.de

Der Koffer mit Geschichte(n) ist eine interaktive Begleitung zur Ausstellung „Rassendiagnose: Zigeuner“ . Durch Bild- und Audiomaterial lädt er zur direkten Auseinandersetzung mit Geschichte ein.

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Antiziganistische Zustände und Gegenstrategien 2023

Extern,

Vortrag von Dr. Mehmet Daimagüler am Donnerstag, 3. März 2023, 16 Uhr, BBS Hannah Arendt, Andertensche Wiese 26, 30169 Hannover

Die Feindschaft gegen Menschen aus den Gruppen der Sinti und der Roma ist als Antiziganismus bekannt. Für die Mehrheit bedeutet das meist nur eine gelegentliche Auseinandersetzung mit Begriffen wie dem Z-Wort oder der korrekten Bezeichnung einer Soße zum Schnitzel. Für Sinti und Roma sind Vorurteile und Feindlichkeit jedoch alltäglich und schmerzhaft. Aus Anlass des 80. Jahrestages der Deportation nach Auschwitz bietet der Vortrag von Dr. Mehmet Daimagüler, Beauftragter der Bundesregierung gegen Antiziganismus, einen Überblick über den aktuellen Antiziganismus in Deutschland und bildet den Auftakt einer Fachtagung am 4. und 5. März in der Gedenkstätte Ahlem. Anmeldung per Mail an: gedenkstaette@region-hannover.de

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Wieder gut gemacht? Die Geschichte der Wiedergutmachung seit 1945

Extern,

Lesung von Manfred Schmitz-Berg am 02.03.2023, 19:00 – 20:00 Uhr im Dokumentations- und Kulturzentrum Deutscher Sinti und Roma, Bremeneckgasse 2, 69117 Heidelberg

Die Terrorherrschaft der Nazis hat zu millionenfachem Unrecht geführt. Verfolgte aus fast allen Ländern Europas, wenn sie denn überlebten, hatten oft lebenslange schwerste körperliche und seelische Beeinträchtigungen zu ertragen. Wer davon verschont blieb, sah seine wirtschaftliche Existenz vernichtet oder sein Vermögen entzogen.

Wie ist die Bundesrepublik mit den Opfern und Geschädigten der Naziherrschaft umgegangen? Gab es für alle oder wenigstens die meisten Betroffenen eine „Wiedergutmachung“ (wenn eine solche überhaupt möglich sein kann)? Oder wurde zumindest versucht, angemessenen Ersatz für sämtliche erlittene Schäden zu leisten? Neben diesen Fragen werden exemplarisch einige Entschädigungsfälle vorgestellt.

Das Buch von Manfred Schmitz-Berg, Richter a.D. am Oberlandesgericht Düsseldorf und Mediator, ist 2017 erstmals im Grupello-Verlag Düsseldorf erschienen. 2022 folgte eine zweite überarbeitete Auflage in der Edition Virgines.

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Dimensionen des Völkermordes an den Sinti und Roma

Extern, Karola Fings

02.03.2023, 19.00 – 21.00 Uhr, Haus des Erinnerns für Demokratie und Akzeptan,
Flachsmarktstraße 36, 55116 Mainz

Ob in Mainz oder Kaiserslautern, in Koblenz oder Trier: Überall auf dem Gebiet des heutigen Rheinland-Pfalz wurden ab 1933 Sinti und Roma aus dem beruflichen und gesellschaftlichen Leben ausgegrenzt, als „Fremdrasse“ erfasst sowie in Konzentrations- und Vernichtungslager verschleppt. Nur wenige überlebten. Anlässlich des 80. Jahrestages der Deportationen in das Konzentrations- und Vernichtungslager Auschwitz-Birkenau veranschaulichen Stimmen von Überlebenden die Dimensionen des Völkermordes, der jahr-
zehntelang geleugnet und nur ungenügend aufgearbeitet wurde.

Referentin: Dr. Karola Fings ist Leiterin des Projekts „Enzyklopädie des NS-Völkermordes an den Sinti und Roma in Europa“ an der Forschungsstelle Antiziganismus der Universität Heidelberg.

Veranstalter: Verband Deutscher Sinti und Roma, Landesverband Rheinland-Pfalz in Kooperation mit dem
Haus des Erinnerns für Demokratie und Akzeptanz und der Forschungsstelle Antiziganismus.

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Drei Jahre und ein paar Tage

Extern,

Podiumsdiskussion in Erinnerung an die Attentate von Hanau und Halle am 25.02.2023, 19:00 – 22:00 Uhr im Kulturhaus Karlstorbahnhof, Marlene-Dietrich-Platz 3 69126 Heidelberg

„Solange ich dunkle Haare habe, einen dunklen Teint, macht es keinen Unterschied, ob ich in meiner Tasche einen deutschen Pass trage oder nicht.“

Aus der Zeugenaussage von İsmet Tekin, Nebenkläger im Prozess zum Anschlag in Halle 2019.

Zwei Jahre nach dem rassistischen Anschlag von Hanau, bei dem Ferhat Unvar, Hamza Kurtovic, Said Nesar Hashemi, Vili Viorel Paun, Mercedes Kierpacz, Kaloyan Velkov, Fatih Saracoglu, Sedat Gürbüz und Gökhan Gültekin ihr Leben verloren, wird in Hanau der Toten gedacht. Hunderte Menschen demonstrieren für eine angemessene Erinnerung, soziale Gerechtigkeit, lückenlose Aufklärung und politische Konsequenzen.

Im Kontext aktueller Debatten um Einbürgerung und doppelte Staatsbürgerschaft wird die Zugehörigkeit von vielen Menschen in Deutschland wieder einmal in Frage gestellt. „Verramschen“, „Sozialtourismus“, „Black Friday Pass“. So lauten nur einige der rassistischen Schlagwörter in einer erhitzten Debatte, in welcher vor allem das Selbstverständnis der in Deutschland Lebenden ausgehandelt wird. Wer wird als „deutsch“ gelesen und wer nicht? Ist Deutschland ein Einwanderungsland und wenn ja, was heißt das?

Darüber diskutieren Julia Kildeeva (Vorsitzende der Jüdischen Studierendenunion Deutschland), Silas Kropf (Referent für Bildung und zivilgesellschaftliches Engagement), Argyri Paraschaki-Schauer (Geschäftsführerin des Landesverbands der kommunalen Migrantenvertretungen) und Yasemin Soylu (Geschäftsführerin Muslimische Akademie Heidelberg i.G.) mit der Moderatorin Aisha Camara.

Eröffnet wird die Podiusmdiskussion Drei Jahre und ein paar Tage mit einem Grußwort von Bürgermeisterin Stefanie Jansen. Einleitende Worte durch Danijel Cubelic, Leiter des Amtes für Chancengleichheit der Stadt Heidelberg.

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Antiziganismus in der frühen Bundesrepublik

24. Februar 2023, 16 Uhr, Nördl. Hildapromenade 3, 76133 Karlsruhe

Das Forum Landesgeschichte im Generallandesarchiv Karlsruhe beschäftigt sich am Freitag, den 24. Februar 2023, ab 16 Uhr mit rassistischen Klischees und Stereotypen. In vier Vorträgen gehen Expertinnen und Experten der Geschichte des Antiziganismus in der frühen Bundesrepublik nach.

Rassistische Vorurteile und Stereotypen prägten über Jahrhunderte das Zusammenleben von Sinti und Roma und einer „Mehrheitsgesellschaft“, die sie als „Zigeuner“ diskreditierte. Die Verfolgung und Ermordung von Sinti und Roma während der Zeit des Nationalsozialismus war lange Zeit kein Thema der öffentlichen Erinnerungskultur. Im Begriff des Antiziganismus wird diese besondere Form des Rassismus begrifflich gefasst. Neue Arbeiten aus diesem Forschungsbereich werden auf dem „Forum Landesgeschichte“ diskutiert.

Folgende Themen kommen beim Forum Landesgeschichte zum Vortrag:

Julia Wolrab M. A., Wissenschaftliche Leiterin des Dokumentationszentrums Nationalsozialismus Freiburg
Annäherung an ein Projekt: Zwischen Diskriminierung und Romantisierung. Eine vergleichende Betrachtung der Geschichte der Sinti und Roma in Baden und Brandenburg zwischen 1918 und 1990

Laura Hankeln, Doktorandin am Historischen Seminar, Universität Heidelberg
Staatliche Dimensionen des Antiziganismus: Kontinuitäten und Brüche im baden-württembergischen Behördenapparat nach 1945

Joey Rauschenberger M. A., Wiss. Mitarbeiter an der Forschungsstelle Antiziganismus, Heidelberg
Wiedergutmachung für Sinti und Roma? Praxis der Entschädigung von NS-Unrecht in Baden-Württemberg, 1945-1975

Daniela Gress M. A., Wiss. Mitarbeiterin an der Forschungsstelle Antiziganismus, Heidelberg
Protest und Anerkennung. Geschichte des Bürgerrechtsaktivismus von Sinti und Roma im deutschen Südwesten

Ausstellung „Rassendiagnose: Zigeuner“

Extern, Frank Reuter

Ausstellungseröffnung am 23. Februar 2023, 14.00 Uhr, Landtag Rheinland-Pfalz, Lobby im Deutschhaus,
Platz der Mainzer Republik 1, 55116 Mainz,

Dauer der Ausstellung: 23.02. – 23.03.2023 täglich von 8.00 – 18.00 Uhr

Die Ausstellung zum Völkermord an den Sinti und Roma zeigt die Geschichte ihrer Verfolgung von der Ausgrenzung und Entrechtung der Minderheit im Deutschen Reich bis zu ihrer systematischen Vernichtung im besetzten Europa.

Darüber hinaus wird auch die Geschichte der erst spät als NS-Opfer anerkannten Überlebenden des Holocaust behandelt. Es war die Bürgerrechtsbewegung der deutschen Sinti und Roma, die die ideologischen und personellen Kontinuitäten aus der Zeit des „Dritten Reiches“ zum Gegenstand einer gesellschaftlichen Debatte gemacht hat. Am Ende der Ausstellung steht ein Ausblick auf die Menschenrechtssituation der Sinti und Roma in Europa nach 1989.

Die transportable Ausstellung ist unter www.sintiundroma.org um zahlreiche Videos, Fotos und Dokumente erweitert. Pädagogen und Lehrkräfte erhalten damit ein Werkzeug, um die Geschichte des Holocaust an den Sinti und Roma beispielsweise im Rahmen einer Unterrichtseinheit zu vermitteln.
Der wissenschaftliche Geschäftsführer der Forschungsstelle Antiziganismus an der Universität Heidelberg, Dr. Frank Reuter, wird in die Ausstellung einführen.

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Podiumsdiskussion zu Antiziganismus in der Gesellschaft

Extern,

Podiumsdiskussion am 23. Februar 2023 in der Räucherei, Preetzer Straße 35 in 24143 Kiel

Es geht um die Frage, wie antiziganistische Stereotypen und Deutungsmuster erkannt und dekonstruiert werden können. Wir wollen sensibilisieren und auf die Besonderheiten antiziganistischer Vorurteile aufmerksam machen.

Wie lange kann sich die Gesellschaft die Ausgrenzung von Sinti und Roma leisten?

1. Kurzvorstellung Bericht der Unabhängigen Kommission Antiziganismus 2021
2. Thema: Wieviel Antiziganismus verträgt unsere Gesellschaft?

Teilnehmende: Dr. Mehmet Gürkan Daimagüler, Antiziganismusbeauftragter der Bundesregierung – Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend,

Johannes Callsen, Minderheitenbeauftragter und Dänemark-Bevollmächtigter der Landesregierung Schleswig-Holstein

Emran Elmazi, Wissenschaftlicher Leiter des Bildungsforums gegen Antiziganismus

Matthäus Weiss, Vorsitzender Landesverband Schleswig-Holstein – Verband Deutscher Sinti und Roma e.V.

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Was ist Antiziganismus?

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Workshop am 11.02.2023 ab 15:00 bis 18:00 Uhr im Stadtteilzentrum Lister Turm, Walderseestraße 100, 30177 Hannover

Rassismus gegen Sinti:zze und Rom:nja hat eine lange Tradition, der seinen traurigen Höhepunkt im Völkermord an ca. 500.000 Personen während der NS-Zeit fand. Gerne würde man denken, dass in Deutschland nach dieser historischen Zäsur eine konsequente und kritische Aufarbeitung der Ursachen und eine konsequente Position gegen Antiziganismus in all seinen Formen folgte. Doch die späte Anerkennung des Völkermordes im Jahr 1982 und der noch spätere Bau eines Gedenkortes 2012 lassen bereits anderes vermuten. Die diskriminierende Fremdbezeichnung hat weiter Konjunktur und selten regt sich Widerspruch, wenn die lokale Presse wieder einmal populistische Vorurteile schürt.

In einem Workshop mit Silas Kropf, B.A. Soziale Arbeit, M.A. Organisations- und Personalentwicklung und deutscher Sinto aus Hanau, wollen wir über 3 Stunden versuchen uns dem Themenkomplex Antiziganismus aus verschiedenen Perspektiven zu nähern, vergangene und aktuelle Debatten nachzuvollziehen und kritische Perspektiven und Gegenstrategien zu erarbeiten.

2019 wurde Silas Kropf in die Unabhängige Kommission Antiziganismus im Bundesministerium des Innern, für Bau und Heimat berufen. Zudem war er u.a. von 2017-2019 stellvertretender Vorsitzender der Jugendselbstorganisation Amaro Drom e.V.

Anmeldung erforderlich telefonisch unter 0511 168 42402 oder per Mail an Stadtteilzentrum-Lister-Turm@Hannover-Stadt.de.

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Was hat Antiziganismus mit mir zu tun?

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Ein interaktives Gespräch mit Ilona Lagrene und Julian Harm. Am Freitag, 10. Februar, 15:00 – 17:00 Uhr. Ab 15 Uhr besteht Gelegenheit zur Führung durch die Gedenkstätte KZ Osthofen, Ziegelhüttenweg 38, 67574 Osthofen

Anmeldung unter Telefon 06731/4081251 oder per E-Mail an frauenbuero@alzey-worms.de

Der nationalsozialistische Rassismus gipfelte auch im massenhaften, europaweiten Mord derer, die als „Zigeuner“ definiert wurden. Nach wie vor konstruiert die Mehrheitsgesellschaft soziale Gruppen, die aufgrund einer angenommenen stereotypen Lebensweise diskriminiert werden. Diese spezifische Form des Rassismus, der Antiziganismus, ist Thema des diesjährigen Erzählcafés.

Dabei werden Betroffenenperspektiven, historische Biografien und lokalhistorische Studien mit Bezug zum historischen Ort der Gedenkstätte KZ Osthofen und dessen unmittelbarer Umgebung berücksichtigt. Gemeinsamsoll den Fragen nachgegangen werden: Was ist Antiziganismus? Was hat Antiziganismus mit mir zu tun? Und was können wir aus der Perspektive von Betroffenen lernen?

Hierzu wurde Ilona Lagrene eingeladen, Bürgerrechtlerin der ersten Stunde, Gründerin und ehemalige Vorstandsvorsitzende des Vereins Verband Deutscher Sinti und Roma, Landesverband Baden-Württemberg und heutige zweite Vorsitzende im Vorstand des Vereins Verband Deutscher Sinti und Roma, Landesverband Rheinland-Pfalz; außerdem der Geschichts- und Lehramtsstudent Julian Harm, der seine Bachelorarbeit über lokalgeschichtliche Themen rund um das Thema Antiziganismus geschrieben hat. Begleitet wird die Veranstaltung von dem international renommierten Pianisten und Komponisten Aaron Weiss.

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Roma in der Slowakei – Perspektiven in Öl von Bruder Lukas Ruegenberg

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Ausstellung vom 08.02.2023 – 19.03.2023 im Dokumentations- und Kulturzentrum Deutscher Sinti und Roma, Bremeneckgasse 2, 69117 Heidelberg. Ausstellungseröffnung am 8. Februar 2023 um 18 Uhr gemeinsam mit dem Künstler.

Öffnungszeiten: Di 9.30–19.45 Uhr / Mi, Do, Fr 9.30–16.30 Uhr / Sa, So 11.00–16.30 Uhr. Mo und an Feiertagen geschlossen.

Schon lange engagiert sich Bruder Lukas Ruegenberg für Roma in Habeš (Slowakei). Mehrfach war er vor Ort, um den dort lebenden Menschen Hilfe zukommen zu lassen. Seine Erfahrungen verarbeitete er zu einer Reihe von beeindruckenden Ölgemälden, die im Rahmen der Ausstellung in Heidelberg gezeigt werden.

Bruder Lukas Ruegenberg (geb. 1928 in Berlin) studierte von 1947 bis 1951 freie Malerei an der Berliner Kunstakademie. Mit dem Entschluss, fortan als Benediktinermönch zu leben, trat er 1951 in die Abtei Maria Laach ein. Daneben ist er in Köln als Sozialarbeiter aktiv. Am bekanntesten aber ist er wohl für seine Bilderbücher, die sich vorwiegend mit den Themen Holocaust, Antisemitismus und „Drittes Reich“ auseinandersetzen.

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Gedenkgottesdienst für Sinti und Roma – Erklärung der EKD zur Bekämpfung von Antiziganismus

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Am 29.01.2023, 18:00 – 21:00 Uhr im Berliner Dom, Am Lustgarten, 10178 Berlin.

Es hat lange gedauert, bis der Holocaust an 500.000 ermordeten Sinti und Roma im nationalsozialistisch beherrschten Europa einen Platz in der Erinnerungskultur unseres Landes und der Evangelischen Kirche erhielt. Die ersten bundesweiten Gedenkgottesdienste dafür fanden 2020 und 2022 im Berliner Dom statt. Diese Tradition soll mit einem Gottesdienst am Sonntag, 29. Januar 2023 um 18.00 Uhr fortgesetzt werden. Prälatin Anne Gidion, Bevollmächtigte des Rates der EKD bei der Bundesrepublik Deutschland und der Europäischen Union, hält die Predigt. Sie vertritt die Vorsitzende des Rates der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD), Präses Dr. h.c. Annette Kurschus.

Nach dem Gottesdienst wird Prälatin Anne Gidion die Erklärung des Rates der EKD zur Bekämpfung von Antiziganismus an den Vorsitzenden des Zentralrats Deutscher Sinti und Roma Romani Rose übergeben. Mit dieser Erklärung festigen die EKD, der Zentralrat Deutscher Sinti und Roma sowie das Netzwerk Sinti, Roma und Kirchen erstmals offiziell ihre Zusammenarbeit, um Antiziganismus im Alltag von Kirche und Gesellschaft entgegenzuwirken. Ziel ist es, die lange Geschichte der Ausgrenzung und Verfolgung aufzuarbeiten und die Partizipation von Sinti und Roma in Politik und Gesellschaft zu stärken.

Im Anschluss an die Übergabe der Erklärung wird es einen feierlichen Empfang in der Tauf- und Traukapelle des Berliner Domes geben. Das „Tcha Limberger Trio“ aus Belgien gestaltet den Abend musikalisch.

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Veranstaltung zum Tag des Gedenkens an die Opfer des Nationalsozialismus

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28.01.2023, 17:00 – 19:00 Uhr, Festhalle in der Festhalle des Psychiatrischen Zentrums Nordbaden, Heidelberger Str. 1 a, 69168 Wiesloch

​Das Psychiatrische Zentrum Nordbaden befasste sich ab den 1980er Jahren intensiv mit den dunkelsten Kapiteln seiner Geschichte. Erste Mahnmale entstanden auf Initiativen der Kirchen und Mitarbeitenden.

Weitere 30 Jahre dauerte die Aufarbeitung weitgehend unbekannter Geschehnisse um die Täter und Opfer. Dabei gelang es auch, die Namen der über 2000 abtransportierten T4-Opfer zu recherchieren.

Ähnlich wie die Ermordung psychisch Kranker gehörte auch der Holocaust an den Sinti und Roma über Jahrzehnte zu den vernachlässigten Kapiteln der deutschen Geschichte. Erst 1982 erkannte der damalige Bundeskanzler Helmut Schmidt den Völkermord an den Sinti und Roma im Nationalsozialismus offiziell an.

Es bedurfte schon immer engagierter und mutiger Menschen, die sich Ausgrenzungen, Hass, fremdenfeind-lichen, menschenverachtenden Aktivitäten sowie menschenrechtsverletzenden gesellschaftspolitischen Strömungen entgegensetzten. Die Ausstellung zeigt den langen Weg, den die Bürgerrechtsbewegung der Sinti und Roma im Kampf für eine gleichberechtigte Teilhabe inzwischen zurückgelegt hat. Doch noch immer sind Sinti und Roma mit Ausgrenzung, Diskriminierung und Antiziganismus konfrontiert.

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Eine Sinti-Familie auf der Flucht vor den Nazis

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Lesung mit Musik und Gesang am 28.01.2023, 18:00 – 20:00 Uhr im Dokumentations- und Kulturzentrum Deutscher Sinti und Roma, Bremeneckgasse 2, 69117 Heidelberg

Zum Internationalen Holocaust-Gedenktag: Opernsänger Mirano Cavaljeti-Richter und Historikerin Annette Leo erzählen von ihrem Buchprojekt.

Am Ende seiner beruflichen Laufbahn hat der Opern- und Operettensänger Mirano Cavaljeti-Richter seine Lebensgeschichte niedergeschrieben. Er erzählt von seiner Kindheit in einer Sinti-Familie, die als Komödianten durch die kleinen Städte und Dörfer Deutschlands zogen und ihre Varieté-Programme vorführten. 1939 flohen sie vor der nationalsozialistischen Verfolgung über die Grenze nach Italien und weiter über den Balkan.

Gemeinsam mit der Historikerin Annette Leo hat er seine Erinnerungen veröffentlicht. Beide berichten an diesem Abend von ihrer Zusammenarbeit und stellen das Buch vor. Mit dabei sind auch sein Enkel Tibor Grünholz und sein Schwiegersohn Peter Grünholz sowie Chandor Krause, die ihn mit Geige, Bass und E-Piano bei einigen Gesangsstücken begleiten.

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Internationaler Holocaust-Gedenktag 2023

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27.01.2023, 12:30 – 13:00 Uhr, Denkmal für die im Nationalsozialismus ermordeten Sinti und Roma Europas, Simsonweg, 10117 Berlin

Anlässlich des Internationalen Tages des Gedenkens an die Opfer des Holocaust und des 78. Jahrestages der Befreiung des NS-Vernichtungslagers Auschwitz-Birkenau am 27. Januar 1945 laden das Dokumentations- und Kulturzentrum Deutscher Sinti und Roma, der Zentralrat Deutscher Sinti und Roma und die Stiftung Denkmal für die ermordeten Juden Europas ein, gemeinsam an die 500.000 ermordeten Sinti und Roma Europas und alle anderen Menschen, die der nationalsozialistischen Willkürherrschaft zum Opfer fielen, zu erinnern.

Nach einer Begrüßung durch Uwe Neumärker, Direktor der Stiftung Denkmal für die ermordeten Juden Europas, sprechen der Holocaust-Überlebende Christian Pfeil, Petra Pau, Vizepräsidentin des Deutschen Bundestages, und Romani Rose, Vorsitzender des Zentralrats Deutscher Sinti und Roma.

Christian Pfeil hat zeitlebens nicht nur mit den eigenen Erinnerungen an die fünfeinhalbjährige Verfolgungsgeschichte seiner Familie zu kämpfen. Er schrieb Lieder über den Holocaust in seiner Muttersprache Romanes. Nach mehreren öffentlichen Auftritten wurde er in seiner Heimatstadt Trier mit dem Tod bedroht, sein Restaurant verwüstet. Aus der Mehrheitsgesellschaft erhielt er keine Unterstützung.

Programm
Uwe Neumärker, Direktor der Stiftung Denkmal für die ermordeten Juden Europas

Christian Pfeil, Holocaust-Überlebender

Petra Pau, Ansprache im Namen des Präsidiums des Deutschen Bundestages

Romani Rose, Vorsitzender des Zentralrats Deutscher Sinti und Roma

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Niemanden vergessen! Veranstaltung zum Gedenktag für die Opfer des Nationalsozialismus am 27. Januar 2023 in Augsburg

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Am, 27.01.2023, 14:30 – 15:30 Uhr, Rathausplatz 1, 86150 Augsburg

Auschwitz ist zum Symbol für die Schoa, den millionenfachen Mord an den europäischen Jüdinnen und Juden, die Ermordung Hunderttausender Sinti und Roma sowie unzähliger weiterer Menschen durch die Nationalsozialisten geworden. Im Januar 1945 befreiten Soldaten der Roten Armee die Überlebenden des Konzentrations- und Vernichtungslagers. Das Datum der Befreiung, der 27. Januar, wurde 1996 von Deutschland und 2005 von den Vereinten Nationen zum offiziellen Gedenktag für die Opfer des nationalsozialistischen Regimes erklärt.

Gemeinsam mit den in der Friedens- und Erinnerungsarbeit tätigen Initiativen, Vereinen, Schülerinnen und Schülern sowie weiteren Partnern begeht die Stadt Augsburg diesen Gedenktag 2023 in einem neuen Format. Die Gedenkstunde für die Opfer des NS-Regimes beginnt am Freitag, den 27. Januar 2023 um 14:30 Uhr auf dem Rathausplatz und findet ihren Abschluss am Gedenkraum im Unteren Fletz des Rathauses.

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Anerkennung der IHRA-Arbeitsdefinition Antiziganismus durch das BKA

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Unterzeichnung einer Kooperationsvereinbarung mit dem Zentralrat Deutscher Sinti und Roma zur Bekämpfung von Antiziganismus am 27. Januar 2023, 14.00 Uhr bis 16.30 Uhr in der BKA-Zentrale, Liegenschaft B 4, Kynaststraße 3, 10317 Berlin (großer Besprechungsraum im Erdgeschoss)

Anlässlich des Internationalen Tages des Gedenkens an die Opfer des Holocaust unterzeichnen der Präsident des Bundeskriminalamtes, Holger Münch, und der Vorsitzende des Zentralrats Deutscher Sinti und Roma, Romani Rose, eine gemeinsame Vereinbarung über die zukünftige Zusammenarbeit gegen Antiziganismus. Grundlage bildet die Arbeitsdefinition von Antiziganismus der International Holocauust Remembrance Alliance (IHRA), die das BKA aus diesem Anlass anerkennt.

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Widerstand! Sinti und Roma im 20. Jahrhundert

Extern, Daniel Strauß

Film und Diskussion am 27. Januar 2023, 16 Uhr im Hotel Silber, Dorotheenstraße 10, 70173 Stuttgart

Wer vom Widerstand gegen den Nationalsozialismus spricht, darf von Sinti und Roma nicht schweigen: Sinti und Roma leisteten vielleicht mehr als jede andere Gruppe in Europa Widerstand gegen den Nationalsozialismus. Als Partisanen, Soldaten und Teil der Résistance, im Alltag und als Retter von anderen Verfolgten, vor allem von Kindern, bewiesen sie im nationalsozialistisch beherrschten Europa immer wieder ihren Willen zur Selbstbehauptung und kämpften gegen Unrecht und Gewaltherrschaft. Die Wahrnehmung dieser Widerstandsgeschichte überwindet auch die dominanten Opfernarrative: Die Geschichte von Sinti und Roma wurde nicht nur von den herrschenden Mächten gemacht. Sinti und Roma nahmen und nehmen ihre Geschichte in ihre eigenen Hände. Um diesen Widerstand in seiner Vielfalt und Stärke zu erkennen, war sowohl die Erweiterung des Widerstandsbegriffs erforderlich, die sich in Forschung und Erinnerungskultur durchgesetzt hat, als auch ein neuer, vergleichender, europäischer Zugang zur Geschichte der Sinti und Roma.

Am 27. Januar 2023 legt der Landtag von Baden-Württemberg den Schwerpunkt seines Gedenkens an die Opfer des Nationalsozialismus auf die in allen Opfergruppen anzutreffende Widerständigkeit. Das Hotel Silber setzt diesen Impuls fort und stellt gemeinsam mit dem Verband Deutscher Sinti und Roma, Landesverband Baden-Württemberg an diesem Tag den Widerstand von Sinti und Roma in den Mittelpunkt. Im Rahmen seines historisch-politischen Bildungszentrums RomnoKher produziert der VDSR-BW eine dokumentarisch-animierte Filmreihe über den Widerstand von Sinti und Roma. Die erste Staffel ist dem Widerstand in Kroatien gewidmet, wo das faschistische Ustascha-Regime im Zweiten Weltkrieg eine antiziganistische Vernichtungspolitik verfolgte. Die drei kurzen Folgen dieser Staffel erleben an diesem Tag ihre Uraufführung. Begleitet wird die Aufführung von einem Gespräch über die persönliche Erinnerung an den Widerstand im früheren Jugoslawien und darüber, wie Gedenkarbeit Widerstand und Handlungsmacht von Opfergruppen vermitteln kann.

U.a. mit Jovica Arvanitelli, Slavica Husseini, Silke Stürmer, Daniel Strauß; Moderation: Dr. Tim Müller.

Eine gemeinsame Veranstaltung von: VDSR-BW, Haus der Geschichte Baden-Württemberg, Initiative Lern- und Gedenkort Hotel Silber e. V., Dienst für Mission, Ökumene und Entwicklung der Evangelischen Landeskirche in Württemberg.

Um Anmeldung wird gebeten unter: veranstaltungen-hs@hdgbw.de oder info@sinti-roma.com.

Amaro Filmos – Wir sind hier! • Filmprojektion

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20. Januar 2023 @ 18:30 – 20:30| 3€, Grüner Salon an der Volksbühne, Rosa-Luxemburg-Platz 2, 10178  Berlin

„Natürlich können Frauen auch Gangster sein!“

In „Amaro Filmos“ (auf Romanes „Unser Film“) geben junge Roma* aus Berlin einen Einblick in ihr Leben und in ihre Gedankenwelt. Mit Humor und Selbstbewusstsein beantworten die Protagonist*innen die Frage: Wie sehen wir uns? Wie werden wir von anderen gesehen? Und was bewegt uns? Der partizipativ entwickelte Dokumentarfilm beleuchtet nicht nur die Träume, Zukunftswünsche und Rollenbilder einer Generation, sondern auch brennende gesellschaftliche Probleme: Rassismus, Gentrifizierung und die damit einhergehende räumliche Verdrängung einer ganzen Community.

Etwa zehn Jahre lang lebten viele Familien aus einer rumänischen Roma*-Gemeinschaft in einem Wohnblock in Berlin-Friedrichshain. Die Filmprotagonist*innen erlebten ihr Haus als einen Ort des Zusammenhalts und der ersten Freundschaften, aber auch als einen Schauplatz von Diskriminierung bis hin zu lebensbedrohlicher Gewalt. Ab Anfang 2022 standen viele der Mieter*innen aufgrund von Immobilienspekulation vor der drohenden Wohnungslosigkeit. Im November des Jahres zog die letzte Familie aus.

In „Amaro Filmos“ zeigen vor allem junge Menschen zwischen 14 und 23 Jahren, dass sie sich nicht unterkriegen lassen und lautstark ihren Platz in der Gesellschaft einfordern – ganz nach dem Motto: Wir sind hier! Durch Redebeiträge auf Demos, durch Forumtheater, Workshops gegen Antiziganismus und Empowermentarbeit verschaffen sie sich Gehör und gestalten aktiv die Gesellschaft mit.

Der Film feiert am 20. Januar 2023 in Anwesenheit des Filmteams und der Protagonist*innen seine Uraufführung im Grünen Salon der Volksbühne am Rosa-Luxemburg-Platz in Berlin. Vorstellungen in Brandenburg und Sachsen werden folgen. Als Begleitprogramm werden Podiumsdiskussionen und Antiziganismus-Workshops angeboten.

Der Film entstand in Kooperation mit dem Filmemacher, Fotografen und Sozialarbeiter Olad Aden, dem Friedrichshainer Streetwork-Team von Gangway Straßensozialarbeit in Berlin e.V. und der Berliner Roma*-Selbstorganisation RomaTrial e.V. Er ist Teil des Bildungsprogramms gegen Antiziganismus „WIR SIND HIER!“ und wurde gefördert durch das Bundesprogramm „Demokratie leben!“ und aus den Mitteln des Berliner Partizipations- und Integrationsprogramms.

Deutschland, 2022, 45 Minuten; Regie, Kamera und Schnitt: Olad Aden

Eine Koproduktion von:
RomaTrial e.V. & Gangway Straßensozialarbeit in Berlin e.V.

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Stadtrundgang zur Verfolgungsgeschichte der Sinti und Roma in Wiesbaden

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Do., 19. Januar 2023, 16.30 Uhr, Treffpunkt Kurhaus Wiesbaden, Kurhausplatz 1, 65189 Wiesbaden. Ca. 4 km, Dauer etwa 2 Stunden
Einen ersten Eindruck des Rundgangs können Sie bereits online in der Web-App gewinnen unter https://siro-hessen.app/

Sinti und Roma sind und waren Teil der deutschen Gesellschaft. Dennoch wurden sie stets stigmatisiert, ausgegrenzt und verfolgt. Im Nationalsozialismus fand die Verfolgung mit dem Volkermord ihren schrecklichen Höhepunkt. Die Deportation der Wiesbadener Sinti jährt sich 2023 zum 80. Mal.
Der Stadtrundgang zur Verfolgungsgeschichte der Sinti und Roma in Wiesbaden führt ausgehend vom Kurhaus zu verschiedenen Orten der Verfolgung und beleuchtet die Geschichte der Sinti in Wiesbaden seit Beginn des 20. Jahrhunderts, die systematische Verfolgung im Nationalsozialismus und die Nachkriegszeit. Dabei wird auch die Rolle verschiedener Wiesbadener Institutionen bei der Verfolgung deutlich.

Der Rundgang erfolgt anhand der SiRo-App. Die SiRo-App des Hessischen Landesverbandes wurde kürzlich um die Stadt Wiesbaden erweitert. Nach Darmstadt folgt nun die hessische Landeshauptstadt mit aktuell drei verschiedenen Rundgängen und vielen weiteren Informationen zu Biografien Wiesbadener Sinti und Roma.

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THE STATE OF NATURE AND ANTIGYPSISM. On the Exclusiveness of Social Contract Theory

18. January , 5-7 pm; offline: Zeughaus S3, online, Justus Liebig Universität Gießen, Senckenbergstraße 3, 35390 Gießen
Laura Tittel, Justus Liebig Universität Gießen

Events will take place in a hybrid format. Participation is possible on-site or online – the link for online participation will be sent after registration at hannes.s.kaufmann@sowi.uni-giessen.de.

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Roma-Kinder als homines educandi und die vielen Gesichter des „Antiziganismus“

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Der Vortrag von Dr. Sevasti Trubeta über Kindheitswissenschaften und Kindheitsforschung aus der Perspektive der Professoren und Professorinnen beginnt am 15. Januar um 16.15 Uhr im Audimax auf dem Campus Stendal in der Osterburger Straße 25, 39576 Stendal.

Dr. Sevasti Trubeta spricht über Roma-Kinder als homines educandi und die vielen Gesichter des „Antiziganismus“.

In ihrem Vortrag wirft Sevasti Trubeta zunächst einen Blick auf die Geschichte und berichtet darüber, wie politische Akteure und Gelehrte in der zweiten Hälfte des 18. Jahrhunderts die Frage aufwarfen, wie man aus den „Zigeunern“ nützliche Bürger machen kann, anstatt sie zu vertreiben. Im Zeichen der Aufklärung wurden die Roma als homines educandi und daher „korrigierbar und kultivierbar“ durch Bildung betrachtet. Nach heutigen Sichtweisen und Forschungsansätzen enthalten diese Auffassungen Ansätze des Antiziganismus, d.h. eines spezifischen, historisch tradierten Rassismus gegen Roma und Sinti. Seit dem Ende des Zweiten Weltkriegs erkämpft die Roma- und Sinti-Bürgerbewegung das Recht auf Bildung und gleiche Bildungschancen für Roma/Sinti-Kinder und betrachtet diese als eine Ressource gegen den Antiziganismus in den europäischen Gesellschaften. Auch internationale Menschen- bzw. Kinderrechtsorganisationen verweisen auf die Wechselwirkung zwischen Ausbildungsbenachteiligung von Roma/Sinti-Kindern, prekären sozialen Lagen (Armut) und Tradierung bzw. Reaktivierung rassistischer Ressentiments. Vor diesem Hintergrund werden aktuelle Diskurse und Praktiken in Bezug auf Bildungs- und Sozialprojekte für diese Zielgruppe vorgestellt.

Seit dem Sommersemester 2018 vertritt Sevasti Trubeta die Professur Kindheit und Differenz (Diversity Studies) am Fachbereich Angewandte Humanwissenschaften der Hochschule Magdeburg-Stendal. Ihr Forschungsinteresse gilt den Themenfeldern Migration und Flucht, Rassismusforschung, Biopolitik und Eugenik sowie Medikalisierung und Diversity. Vor ihrer Zeit an der Hochschule war sie unter anderem an der Freien Universität Berlin als Gastprofessorin beschäftigt und in der Forschung beim „Centrum Modernes Griechenland“ tätig.

Das vollständige Programm der Ringvorlesung:
www.hs-magdeburg.de/ringvorlesungen

Organisation:
Prof. Dr. Beatrice Hungerland, Catharina Franz

Kontakt für Nachfragen der Medien:
catharina.franz@gast.hs-magdeburg.de

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Öffentliche Gedenkveranstaltung zur Erinnerung an die Verfolgung und Ermordung der Sinti und Roma

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Freitag, 16. Dezember, um 15 Uhr bei der Gedenktafel an der Hochschule Karlsburg, An d. Karlstadt 8, 27568 Bremerhaven

Am 16. Dezember 1942, genau vor 80 Jahren, begannen die Nazis mit den Deportationen und der Ermordung der Sinti und Roma aus ganz Europa. Dem fielen über 500.000 Sinti und Roma zum Opfer.

Nach 1945 setzte sich die Diskriminierung fort. Europaweit werden Sinti und Roma ausgegrenzt und sind häufig Opfer staatlicher Gewalt. Deshalb möchte das Bündnis in Bremerhaven durch die Beteiligung an der öffentlichen Gedenkveranstaltung ein Zeichen gegen Diskriminierung und Antiziganismus setzen. Bei der Veranstaltung sprechen Stadtrat Michael Frost und Roberto Larze, Vorsitzender des Bremerhavener Sinti-Vereins.

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EINFACH EIN MENSCH. SINTI UND ROMA IN WÜRTTEMBERG

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Filmvorführung, Musik und Gespräch am Freitag, den 16. Dezember 2022 um 18:00 Uhr im Hotel Silber, Dorotheenstr. 10, 70173 Stuttgart

Am 16. Dezember 1942 führte der „Auschwitz-Erlass“ von Heinrich Himmler zur Radikalisierung des Völkermords an den Sinti und Roma. Anlässlich des 80. Jahrestags geht es im „Hotel Silber“ um die Geschichte, den Alltag und den Kampf um Anerkennung von Angehörigen der Minderheit in Baden-Württemberg. Gezeigt wird der Dokumentarfilm „Einfach ein Mensch“ von Stefan Adam und Silke Stürmer. Die Filmaufführung wird umrahmt von einem Kurzvortrag des Historikers Dr. Tim Müller, dem wissenschaftlichen Leiter des Verbands Deutscher Sinti und Roma, Landesverband Baden-Württemberg, und von „Gypsy Jazz“ der Ravensburger Band „Die Drahtzieher“.

Eine gemeinsame Veranstaltung von:
Haus der Geschichte Baden-Württemberg, Initiative Lern- und Gedenkort Hotel Silber e. V., Verband Deutscher Sinti und Roma – Landesverband Baden-Württemberg, Arbeitskreis Sinti/Roma und Kirchen in Baden-Württemberg, Dienst für Mission, Ökumene und Entwicklung der Evangelischen Landeskirche in Württemberg

Um Anmeldung wird gebeten unter: veranstaltungen-hs@hdgbw.de

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Manifestations of Antigypsyism – Roma in Social Science

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Vortrag von Dr. Dezso Mate am 15. Dezember um 19 Uhr im Hörsaal des Historischen Seminars der Uni Heidelberg, Grabengasse 3-5, 69117 Heidelberg

Über Erscheinungsformen des Antiziganismus in der Wissenschaft und die besondere Bedeutung von Forschenden aus der Gruppe der Sintizze und Sinti sowie Romnja und Roma in den Sozialwissenschaften. Der Vortrag wird auf Englisch stattfinden.

Dr. Mate ist Soziologe am Kulturwissenschaftlichen Institut in Essen und Fellow des „Academy in Exile“ Programms. Er engagiert sich außerdem als Aktivist für Gleichberechtigung und gegen die Diskriminierung von Romnja und Roma sowie LGBTIQ.

„MANIFESTATIONS OF ANTIGYPSYISM – ROMA IN SOCIAL SCIENCE“
Romani cultural heritage is influential across the world. Romani knowledge production and narratives, however, are still lacking recognition in the academia and public representation. Since the Enlightenment thinker Heinrich Moritz Gottlieb Grellmann published his work „Dissertation on the Gipsies“ in 1783 Romani people have been turned into constant objects of international scholarship. More precisely, they are faced with academic Antigypsyism that has contributed to intolerant attitudes and oppression in society. For hundreds of years, the various manifestations of Antigypsyism have subconsciously shaped and damaged Romani identity politics and have obliterated Romani narratives from history
The lecture presents a piece of critical Romani research on the past periods, on the approaches and dilemmas of the studies on „Gypsies“ and Romani scholarship through the lens of academic Antigypsyism.
Romani academic recognition requests ground-breaking reflective actions to cultivate Roman identity politics, cultural heritage and collective memory. Essential knowledge production is a fundamental need, whereby Romani people can challenge the status quo of several centuries, the lack of representation and recognition.
Critical narratives are necessary to analyse the social and historical embeddedness of such categories and distinctions as „Roma/Gadjo“ and „Gypsy/Peasant“. These positions are currently still at odds with what practitioners of privileged science call „the discourse of suffering“

Eine Kooperationsveranstaltung der Forschungsstelle Antizgianismus an der Uni Heidelberg und der Arbeitsstelle Antiziganismusprävention an der Pädagogoischen Hochschule Heidelberg.

 

Gedenkveranstaltung für die Opfer des NS-Völkermordes an den Sinti und Roma

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15. Dezember 2022, 11 Uhr, Gedenkstätte und Museum Sachsenhausen, Straße der Nationen 22, 16515 Oranienburg; Treffpunkt: 10.30 Uhr, Platz vor dem Neuen Museum, gemeinsamer Gang zum Gedenkort ,,Station Z“

Begrüßung: Prof. Dr. Axel Drecoll, Direktor der Stiftung Brandenburgische Gedenkstätten
Ansprachen:
Romani Rose, Vorsitzender des Zentralrats Deutscher Sinti und Roma
Claudia Roth, Staatsministerin für Kultur und Medien der Bundesrepublik Deutschland
Tobias Dünow, Staatssekretär für Wissenschaft, Forschung und Kultur des Landes Brandenburg
Kranzniederlegung
Musikalische Begleitung: Ferenc Snétberger

Der Auschwitz-Erlass“ vom 16. Dezember 1942 schuf die Grundlage für die Deportation von Sinti
und Roma aus ganz Europa in das Vernichtungslager Auschwitz-Birkenau.
Hunderttausende wurden während des Holocaust in Zwangslagern und durch Einsatzgruppen ermordet.
Im KZ Sachsenhausen waren mehr als 1.000 Sinti und Roma inhaftiert.

Anmeldung bis zum 11. Dezember unter: veranstaltungen@gedenkstaette-sachsenhausen.de

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Unrecht und Widerstand – Romani Rose und die Bürgerrechtsbewegung

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Dokumentarfilm | Deutschland 2021 | 113 Minuten | Regie: Peter Nestler; Filmvorführung und Filmgespräch mit Peter Nestler am 14. Dezember 2022, 18 Uhr im Kino Delphi Lux,  Kantstraße 10, 10623 Berlin

Der Völkermord an den Sinti und Roma durch die Nationalsozialisten wurde in Deutschland über Jahrzehnte geleugnet, während die Überlebenden weiterhin Schikanen und Ausgrenzung erfuhren. Der preisgekrönte Dokumentarfilm „Unrecht und Widerstand“ von Peter Nestler beschreibt den langen Weg einer Minderheit aus der Rechtlosigkeit und Diskriminierung in die Bürgerrechtsbewegung der deutschen Sinti und Roma, deren Engagement 1982 zur offiziellen Anerkennung des NS-Völkermords an der Minderheit führte. Im Fokus der Erzählung stehen Romani Rose und dessen Familie, ihr Widerstand und ihr Beharren auf Gerechtigkeit.
Im Anschluss: Publikumsgespräch mit Romani Rose (Zentralrat Deutscher Sinti und Roma) und Peter Nestler (Regisseur), Moderation: Shelly Kupferberg (Journalistin)
Der Eintritt ist kostenlos, bitte melden Sie sich bis zum 11. Dezember an unter: veranstaltungen@gedenkstaette-sachsenhausen.de

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Sinti und Roma in Deutschland — Eine Bestandsaufnahme zum Themenfeld Antiziganismus

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13.12.2022, 18 Uhr auf Youtube, Friedrich-Naumann-Stiftung für die Freiheit
Vor rund einem halben Jahr nahm der erste Antiziganismusbeauftragte der Bundesregierung seine Arbeit auf. Zeit, einen Blick auf die Frage zu werfen: Warum braucht es dieses Amt überhaupt? Wie geht es Sinti und Roma in Deutschland? Welche Probleme bestehen? Welche Vorbehalte bestehen in der Gesellschaft auch heute noch? Und was kann dagegen unternommen werden? Und welche Rolle spielt der Ukrainekrieg bei wichtigen Fragen im Bereich des Bleiberechts?

Darüber und über viele weitere Fragen spricht Christoph Giesa mit der Rechtsanwältin und Vorsitzenden des Bundes Roma Verbands Nizaqete Bislimi-Hošo und dem Antiziganismusbeauftragten der Bundesregierung Dr. Mehmet Daimagüler.

Die Veranstaltung findet statt in Kooperation mit dem Bundesromaverband e.V

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Roma rights and the fight against antigypsyism

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Friday, 09 Dec 2022 / 09:00 – 13:00 (CET), Södertörn university Sweden & Online
7 Alfred Nobels allé, Huddinge, Sweden

Launch of the national report on Sweden, ‘Considering the Swedish Commission Against Antigypsyism 2014-2016: Experiences, lessons learned and recommendations

The Swedish Commission against Antiziganism has frequently been cited as a promising example of how governments could take responsibility to address the history of antigypsyism and to raise awareness about Roma rights. We invite you for a more nuanced discussion – what has this Commission managed to achieve? What have been the weaknesses? And what can we learn? At this event, we will launch the CHACHIPEN report on Sweden ‘Considering the Swedish Commission against Antiziganism 2014-2016‘.

Experts from Finland, Germany, Norway and Sweden, as well as, those working at the European level, will be presenting their experiences in the fight against historically-rooted antigypsyism and political processes around the promotion of Romani rights. Roma and non-Roma academics, lawyers, representatives of the Swedish government and Roma civil society will further discuss the potential of setting up dedicated Antigypsyism Commissions among the other transitional justice tools to address the darkest chapters of the Roma past and ongoing antigypsyism.

This event falls within the framework of the European Union’s funded project ‘Paving the way for Truth and Reconciliation Process to address antigypsyism in Europe: Remembrance, Recognition, Justice and Trust-Building’. Project is abbreviated as ‘CHACHIPEN’, meaning ‘truth’ in the Romani language. CHACHIPEN aims to address historically rooted antigypsyism and its legacies by employing transitional justice approaches and tools, such as, for example, truth and reconciliation commissions.

The event is open to the public, hybrid (online webinar) and it will also be broadcasted on CEPS Youtube Channel. The conference will offer Swedish/English translation.

If you are interested to attend the event in person, please contact Valeria Redjepagic, at valeria.redjepagic@sh.se.

This project is funded by the European Union’s Rights, Equality and Citizenship Programme (2014-2020) and counts with a kind contribution from the German Federal Foreign Office.

Speakers list

Soraya Post, City of Gothenburg, Sweden/ former MEP and member of the Swedish Commission against Antiziganism
Dr. Mehmet Daimagüler, Antigypsyism Commissioner of the German Federal Government
Dr. Jan Selling, Södertörn University, CHACHIPEN Swedish expert
Dr. Marko Stenroos, Helsinki University
Sunita Memetovic, Defence lawyer, human rights activist in Sweden
Dr Solvor Lauritzen, MF Norwegian School of Theology, Religion and Society
Hans Caldaras, Romani Elder, author, singer and human rights activist in Sweden
Thomas Hammarberg, Swedish MP/ Former Head of the Swedish Commission against Antiziganism
Isabela Mihalache, European Roma Grassroots Organisations (ERGO) Network

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Völkermord an Rom:nja in Belarus 1941 – 1944

Ausstellung im Foyer Seminargebäude EWF Nürnberg, Regensburger Straße 160, 90478  Nürnberg vom 08.12. bis 22.12.

In einem vom Auswärtigen Amt und der Rosa-Luxemburg-Stiftung finanzierten „Oral-History“-Projekt arbeitet Leo Stöcklein, Mitarbeiter des Lehrstuhls Didaktik der Geschichte, seit September 2019 in einem Team von Menschen aus Deutschland und Belarus an der Erinnerung des Völkermordes an Rom:nja in Belarus 1941-44. Ein Ergebnis des Projektes ist eine Wanderausstellung. Diese ist vom 08.12 bis 22.12.2022 im Foyer des Seminargebäudes im Erdgeschoss der EWF in Nürnberg zu sehen. Alle interessierten Personen sind herzlich eingeladen!

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Antiziganismus: Bilder und Gegenstrategien

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08. Dezember 2022, 13:00 – 09. Dezember 2022, 13:00

Antiziganismus kann auf eine lange Geschichte zurückblicken, die ihren historischen Tiefpunkt im Holocaust an Sinti und Roma im Nationalsozialismus fand. Bis heute sind antiziganistische Klischees verbreitet, sie führen zu Stigmatisierung und Ausgrenzung, immer wieder auch zu physischer Gewalt. Gesellschaftlich wird Antiziganismus häufig nicht erkannt und allzu oft ignoriert oder gar legitimiert.

Im Rahmen eines digitalen Fachtags soll eine ausführliche Beschäftigung mit dieser spezifischen Form des Rassismus erfolgen. Ein Schwerpunkt liegt auf Bildwelten des Antiziganismus sowie auf kulturellen und visuellen Gegenstrategien. Im Rahmen von Workshops wird es Gelegenheit für Austausch und Gespräche geben, großes Vorwissen zum Thema wird nicht vorausgesetzt.
Es wird gebeten, sich bis zum 6. Dezember 2022 anzumelden unter: https://bagkr.de/anmeldung-antiziganismus/

Die Zugangsdaten werden einen Tag vor der Veranstaltung versendet.

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Ukrainische Rom*nja auf der Flucht – die Situation der Schutzsuchenden im Landkreis Fürstenfeldbruck

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Mi., 07.12.22 von 16.00-18.00 Uhr, Online

In unserem Landkreis sind in den letzten Monaten auch zahlreiche ukrainische Rom*nja angekommen. Viele von ihnen bringen Erfahrungen von Ausgrenzung und Diskriminierung mit. Dabei birgt die Flucht für sie noch mal ganz spezielle Hindernisse und eine Weiterführung antiziganistischer Erfahrungen. Welchen spezifischen Problemen sind sie auf der Suche nach Schutz ausgesetzt? Wie wirken Diskriminierungen und Antiziganismus weiter? Wie können wir diesen Geflüchteten auf Augenhöhe begegnen und sie bedarfsgerecht unterstützen?

Im Gespräch mit der Caritas Fürstenfeldbruck teilt Radoslav Ganev sein Fach- und Erfahrungswissen. Die Veranstaltung findet online via Zoom statt und die Teilnehmer*innen sind eingeladen, ihre Fragen über den Chat einzubringen. Das LIFEstudioFFB zeichnet das Gespräch zudem auf und veröffentlicht es, damit es auch später noch angesehen werden kann. www.ffbaktiv.de/expertenrunde-ukraine-hilfe/

Zoom-Zugangsdaten: us06web.zoom.us/j/85118330199

Meeting-ID: 851 1833 0199
Kenncode: 524809

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Geleugnet – spät anerkannt – sichtbare Folgen in der Gegenwart: Der Völkermord an den Sinti und Roma Europas

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Veranstaltung am 5. Dezember um 18.00 Uhr im Haus Babylon, Stephan-Born-Straße 4, 12629 Berlin

Die Veranstaltung besteht aus einem etwa einstündigen Vortrag von Jana Mechelhoff-Herezi, wissenschaftliche Mitarbeiterin der Stiftung Denkmal, Leitung Erinnerung an Sinti und Roma und einer nachfolgenden Diskussion.

Ausgangspunkt sind die Ermordung der europäischen Sinti und Roma und die jahrzehntelange Leugnung dieser rassistischen Verbrechen. Erst 1981 wurde sie durch eine offizielle Anerkennung als Völkermord beendet.

Die Folgen des Völkermords selbst und der jahrelangen Marginalisierung der Opfer – der Ermordeten und ebenso jener, die überlebten – haben schwerwiegende Folgen für die Gegenwart. Sie prägt die Sicht der Dominanzgesellschaft auf Angehörige der Communities von Roma und Sinti, zugleich beschneidet sie die Teilhabemöglichkeiten der Getroffenen bis heute empfindlich.

Nach einem kurzen Überblick über die Geschichte des Völkermords und dessen späte Anerkennung soll es um die konkreten Erscheinungsweisen des Antiziganismus im deutschen Bildungssystem gehen und darum, was dies für die betroffenen Schüler*innen und ihre Bildungsperspektiven bedeutet. Dabei geht es um die Dethematisierung des Rassismus generell und gegen Roma und Sinti im Besonderen – auch der Völkermord als Leerstelle im Unterricht zählt hier mit dazu.

Anschließend wird auf die Sichtbarkeit des Antiziganismus in einem breiteren Kontext eingegangen. Welche Rolle spielt er in politischen, insbesondere neurechten Bewegungen und wie wird er in der Bundesrepublik Deutschland gemessen? In welcher Weise gehen etwa die Verfassungsschutzberichte auf Antiziganismus als Form der extrem rechten Bedrohungen ein?

Abschließend wird die derzeitige Praxis der dominanzgesellschaftlichen Erinnerungskultur hinsichtlich des Völkermords an den Sinti und Roma thematisiert, die einen Ausdruck in der Infragestellung des erst vor 10 Jahren eröffneten Denkmals für die im NS ermordeten Sinti und Roma Europas durch einen S-Bahn-Neubau am Gelände des Denkmals findet.

Vorherige Anmeldung bis zum 04.12.2022 per Mail an: koordinierungsstelle-mh@pad-berlin.de

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WIR SIND HIER!

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Forum Theater, Dezember 4, 18:30 – 22:30, Rosa-Luxemburg-Platz 2, Berlin, 10178 Germany

Ein interaktives Theaterstück mit Forum im Anschluss.

Ein Forumtheaterstück der Jugendgruppe WIR SIND HIER! über Verfolgung, Zurückweisung und Unterdrückung von Roma* in Deutschland. Nach einer sehr späten Anerkennung des Holocaust an Roma* und Sinti* gibt es wieder rassistische Anschläge und das Holocaust-Denkmal soll wegen einer neuen S-Bahn-Linie teilweise zerstört werden. Genug ist genug! Sollen wir eine Roma*-Armee gründen, brauchen Roma* einen eigenen Staat oder was können wir tun, um Rassismus und Unterdrückung von Roma* und Sinti* zu stoppen?

Die Jugendgruppe WIR SIND HIER! setzt sich aus jungen Roma und Romja von RomaTrial e.V. aus Berlin und Kiev zusammen, die Romanes, Rumänisch, Ukrainisch, Deutsch, Englisch, Russsisch und Spanisch sprechen. Die künstlerische Arbeit im Theater ist Teil des politischen Engaments, das außerdem die Anleitung von Peertrainings, die Organisation von Demos, Veranstaltungen, Auftritte bei Podiumsdiskussionen und die Produktion von Videos und social media content umfasst.

Das interaktive Theaterstück entstand zwischen März und Juni 2021 in einem Probenprozess mit den Methoden des teatro das opridmidas unter Anleitung von Christoph Leucht (Theaterwerkstatt KURINGA). Es wurde am 17. Juni 2021 beim Jugendtheaterfestival „Festiwalla“ in Berlin uraufgeführt, seitdem fanden Gastspiele in Dortmund, Mannheim und Bernau statt. Am 29. Mai 2022 wurde die Gruppe zum Theatertreffen der Jugend ins Haus der Berliner Festspiele eingeladen.

Veranstalter: RomaTrial e.V.

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Antiziganismus auch in NRW?

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03.12.2022 (Sa), 15.00: Film und Lesung in der Auto-Kultur-Werkstatt akw, treppenhausgalerie, Teichstraße 32, 33615 Bielefeld

Carmen Marschall-Strauss und Oswald Marschall

Vortrag und Film über die Vernichtung von Sinti und Roma im Holocaust

Einführung: Brigitte Siebrasse (Bielefeld)

Lesungen: Leonore Franckenstein und Nilgün Isfendiyar (beide Bielefeld)

Eine Veranstaltung der Initiative Lesen-gegen-das Vergessen in Kooperation mit der akw

Eintritt: 8/6 €

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Das Element der Nicht-Identität im Antiziganismus

GFA-Veranstaltung, Magdalena Freckmann

Vortrag von Magdalena Freckmann am 3. Dezember 2022 | 18 Uhr im Dokumentations- und Kulturzentrum Deutscher Sinti und Roma, Bremeneckgasse 2, 69117 Heidelberg

Identität ist für die Konstruktion ethnisierender Fremdbilder und die auf ihnen beruhenden Gewaltverhältnissen eine zentrale Kategorie: Das „Eigene“ und das „Fremde“ werden einander in der Imagination polar gegenübergestellt, mittels der ihnen zugeschriebenen Eigenschaften werden die Einzelnen dabei als Angehörige einer Gruppe identifiziert. Wie im Vortrag argumentiert wird, wird im Antisemitismus und im Antiziganismus aber gleichzeitig die Unzulänglichkeit der Identitätskonstruktionen verhandelt, was sich in der Vorstellung von einer „nicht-identischen Identität“ niederschlägt.

Anhand dieser Konstruktion sollen im Vortrag Parallelen und Unterschiede in der Struktur antisemitischer und antiziganistischer Bilder untersucht werden. Dabei soll gezeigt werden, dass die Vorstellung von der „Grenzüberschreitung“ durch die antisemitisch und antiziganistisch Stigmatisierten, durch die vermeintlich zentrale gesellschaftliche Ordnungskategorien wie Nation und Geschlecht in ihrem Bestehen bedroht werden, für das Verständnis dieser Bilder zentral ist.

Magdalena Freckmann, Studium der Antisemitismusforschung an der TU Berlin, Mitarbeit im Forschungsprojekt „Rassismus im Fürsorgekomplex: Mechanismen kommunaler Inklusions- und Exklusionspraktiken gegenüber Migrant:innen aus EU-Mitgliedsstaaten“ des Forschungsinstituts Gesellschaftlicher Zusammenhalt in Berlin, befasst sich schwerpunktmäßig mit theoretischen Perspektiven auf Antiziganismus. Ihr Vortrag wird auf dem im März dieses Jahres in der Zeitschrift für Rechtsextremismusforschung erschienenen Aufsatz „Das Element der Nicht-Identität im Antiziganismus“ beruhen.

Eine Kooperationsveranstaltung der Gesellschaft für Antiziganismusforschung, des Dokumentations- und Kulturzentrums Deutscher Sinti und Roma sowie der Arbeitsstelle Antiziganismusprävention der PH Heidelberg.

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Rostock 1992: Solidarität jüdischer Aktivist:innen mit Roma aus Südosteuropa

Nürnberg, Radiosendung aus der Serie „Zwischenfälle“ der „Hörgeschichten“ auf Radio Z, Community Radio aus Nürnberg. Ein Beitrag von Leonard Stöcklein.

30 Jahre nach dem Pogrom in Rostock-Lichtenhagen ist die antiziganistische Motivation der damaligen Gewalttaten gegen die in Rostock um Asyl bittenden 300 Roma verdrängt worden und in der breiten Öffentlichkeit unbekannt. Erst langsam scheint sich dies zu ändern: Diese Sendung möchte ihren Beitrag dazu leisten.

Sie nimmt dafür eine ebenso weniger bekannte Solidaritätsaktion französischer Jüd:innen und Juden um die „Nazi-Jägerin“ Beate Klarsfeld in den Blick.

Gemeinsam mit dem Rom und Bürgerrechtsaktivisten Rudko Kawczynski organisierten sie eine Demonstration vor dem Rostocker Rathaus, brachten dort eine Gedenktafel in Erinnerung an die in Auschwitz ermordeten Sinti und Roma an.

Über dieses Kapitel der Solidarität zwischen Jüdinnen und Juden sowie Sinti und Roma, die beide aus „rassischen“ Gründen im Nationalsozialismus verfolgt worden waren, berichtet die heutige Sendung.

Nähere Infos und Radiobeitrag

Pädagogische Bearbeitung von Antisemitismus und Antiziganismus

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Online-Fortbildung für Fachkräfte der schulischen und außerschulischen Bildung.
Donnerstag , 1.12.2022, Freitag, 2.12.2022, Montag, 5.12.2022, Dienstag, 6.12.2022 jeweils von 9.00 bis 16.00 Uhr.
Anmeldung: Bitte melden Sie sich bis zum 13.11.2022 verbindlich an unter:
www.wie-schaffst-du-das.de/fortbildungen

Veranstalter*in: BildungsBausteine e. V., Franz-Mehring-Platz 1 | 10243 Berlin

Das Themenfeld
Antisemitismus und Antiziganismus (auch Rassismus gegen Sinti*zze und Rom*nja oder Gadje-Rassismus genannt) haben in Deutschland eine lange Tradition. Während des Nationalsozialismus gipfelten die beiden Ideologien in die Massenmorde an den europäischen Jüdinnen*Juden sowie Sinti*zze und Rom*nja. Gadje-Rassismus und Antisemitismus sind in vielfacher Hinsicht miteinander verknüpft, auch im Hinblick auf die Funktionen, die sie für die weiße, nichtjüdische Dominanzgesellschaft erfüllen. Bis heute sind beide Ideologien – teils in offener, teils in versteckter Form – tief in unserer Gesellschaft verwurzelt und haben schwerwiegende, nachhaltige Folgen für die Betroffenen.

Das Projekt
Hierzu haben die Bildungs Bausteine im Rahmen des Projekts „Wie schaffst Du das? – Erfahrungen mit Antisemitismus und Antiziganismus“ neue pädagogische Konzepte, Methoden und Materialien entwickelt und erprobt. Anhand der Methoden werden Gemeinsamkeiten, Differenzen und Verschränkungen zwischen beiden Diskriminierungsformen sichtbar gemacht sowie Handlungsoptionen für eine vielfältige Gesellschaft erarbeitet. Gemeinsam mit Schüler*innen werden vier Interviewkurzfilme mit jüdischen und romani Personen ge
dreht, die sich auf unterschiedliche Weise mit Diskriminierung sowie mit Fragen von Identität, Zugehörigkeit und Widerständigkeit auseinandersetzen. Die Kurzfilme rücken die Perspektiven der Befragten und gleichzeitig die Fragestellungen der Jugendlichen in den Mittelpunkt.

In den eintägigen Fortbildungen möchten wir interessierten pädagogischen Fachkräften und anderen
Multiplikator*innen unseren Ansatz einer verknüpfenden Bearbeitung von Antisemitismus und Gadje-Rassismus vorstellen. Neben einer inhaltlichen Einführung und einer Selbstreflexion zum Themenfeld werden gemeinsam ausgewählte Methoden erprobt sowie ihre Anwendungsmöglichkeiten diskutiert. Zusätzlich präsentieren wir zwei der Kurzfilme und führen in das pädagogische Begleitmaterial ein.

Die Online – Fortbildungen werden jeweils von zwei erfahrenen Referent*innen des Projektteams durchgeführt, die langjährige Expertise in der antisemitismus- und rassismuskritschen Bildungsarbeit mitbringen.

Nähere Infos

Geflüchtete Roma in Europa. Diskriminierung und Rassismus

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Digitale Info-Veranstaltung am 01. Dez. 2022 um 16.00 Uhr

Die Solidarität mit Geflüchteten aus der Ukraine ist groß. Diese Solidarität verschwindet jedoch sehr schnell, wenn es sich bei den Geflüchteten nicht um weiße Menschen handelt. Roma erleben seit Beginn des Krieges Diskriminierung und Rassismus. Auf der Flucht und in den Unterstützungsstrukturen. Dies ist nichts Neues – die Abwehr geflüchteter Roma hat eine lange Tradition. Sie führt uns zurück zu den Kriegen in Jugoslawien, zum Pogrom in Rostock-Lichtenhagen und zu Abschiebungen von in Deutschland geborener Menschen in Länder, in denen sie noch nie waren.

Das Roma Center/ Roma Antidiscrimination Network arbeitet seit vielen Jahren zu Flucht und Migration von Roma, gegen Diskriminierung sowie im Kontext Gedenken.

Die Veranstaltung richtet sich sowohl an Menschen, die mit Geflüchteten arbeiten, im antirassistischen Kontext aktiv sind sowie auch an alle, die sich für das Thema interessieren, und bietet nach dem Input des Roma Centers/ RAN Raum für Fragen.

Das Weser-Aller-Bündnis: Engagiert für Demokratie & Zivilcourage (WABE) wird gefördert vom Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend im Rahmen des Bundesprogramms „Demokratie leben!“.

Anmeldungen können bis zum 28. November unter Telefon 04231/12-457 oder per E-Mail
unter info@wabe-info.de erfolgen.

Veranstalter/Verantwortlich: WABE e.V.

Kooperationspartner*innen: Roma Center e.V./ Roma Antidiscrimination Network
Stadt Verden (Aller), Abteilung Inklusion und Integration

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Der Bericht der Unabhängigen Kommission Antiziganismus Entstehung, zentrale Forderungen, Resonanz

Extern, Frank Reuter

Vortrag von Dr. Frank Reuter am Mittwoch, 30. November 2022 – 18:15 Uhr an der Goethe-Universität Frankfurt am Main
Campus Westend, Norbert-Wollheim-Platz 1, Casino-Gebäude, Raum 1.811, 60323 Frankfurt am Main
Hybridveranstaltung

Teilnahme über den Videodienst Zoom Meetings nur nach Anmeldung!
Lesen Sie bitte die technischen Veranstaltungsinformationen.
Livestream auf YouTube: https://youtu.be/oO05fKrUw7A

Die von der Bundesregierung 2019 eingesetzte Unabhängige Kommission Antiziganismus (UKA) war die erste wissenschaftliche Kommission ihrer Art. Im Frühjahr 2021 hat sie ihren Abschlussbericht der Öffentlichkeit übergeben. Der Referent, Mitglied der UKA, stellt zentrale Inhalte sowie Empfehlungen des umfassenden Berichts vor und fragt nach seiner Rezeption. Dabei geht er auch auf die von der UKA beauftragten Studien ein, die eine wichtige Ressource für künftige wissenschaftliche und zivilgesellschaftliche Auseinandersetzungen mit dem vielschichtigen Phänomen Antiziganismus darstellen.

Dr. Frank Reuter ist wissenschaftlicher Geschäftsführer der Forschungsstelle Antiziganismus an der Universität Heidelberg.

Eine Kooperation des Fritz Bauer Instituts mit dem AStA der Goethe-Universität Frankfurt am Main

Technische Veranstaltungsinformation: Die Veranstaltung findet als Hybridveranstaltung statt.
Die Teilnahme in Präsenz ist vorrangig für angemeldete Personen möglich. Zur Teilnahme in Präsenz oder über den Videodienst Zoom Meetings schicken Sie bitte eine E-Mail unter Angabe Ihres Namens, mit dem Betreff »30. November 2022« an: anmeldung@fritz-bauer-institut.de. Die Anmeldung muss aus organisatorischen Gründen spätestens zwei Tage vor dem Termin bei uns eingegangen sein. Bitte beachten Sie, dass bei der Veranstaltung weiterhin die Maskenpflicht bis zum Platz gilt. Dort können die Masken bei Bedarf abgesetzt werden.
Die Veranstaltung wird auch als Livestream auf YouTube gezeigt. Hierfür ist keine Anmeldung notwendig. Im Anschluss an den Vortrag können Sie sich über die Chatfunktion an der Diskussion beteiligen.
Kontakt

Fritz Bauer Institut
Norbert-Wollheim-Platz 1
60323 Frankfurt am Main
Tel.: +49 (0)69 798 322-40
info(at)fritz-bauer-institut.de

Antiziganismus und Queer – intersektionale Perspektiven in der Auseinandersetzung mit Diskriminierung

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Einführung in gegenwärtige Erscheinungsformen, Dimensionen und Wirkungsweisen des Antiziganismus
Mi, 30.11.2022, 13:00 — Fr, 02.12.2022, 14:30; Akademie Waldschlösschen – Bildungs- und Tagungshaus, 37130 Reinhausen bei Göttingen

Antiziganismus wird der spezifische Rassismus genannt, der sich vor allem gegen Sinti*zze und Rom*nja richtet. Er hat in Deutschland und Europa eine lange Geschichte und fand seinen furchtbaren Höhepunkt im nationalsozialistischen Völkermord, dessen Anerkennung und Aufarbeitung erst durch die Bürgerrechtsbewegung der Sinti und Roma erkämpft werden musste.
Antiziganismus ist bis heute weit verbreitet und hat massive negative Auswirkungen auf Betroffene. Die zugrundeliegenden Stereotype werden dabei ebenso wie die diskriminierenden Praktiken häufig nicht erkannt und gesellschaftlich zu wenig geächtet.
Im Rahmen des Seminars werden historische und gegenwärtige Erscheinungsformen, Dimensionen und Wirkungsweisen des Antiziganismus thematisiert. Darüber hinaus sollen Handlungsmöglichkeiten und Ansatzpunkte für Gegenstrategien aufgezeigt werden.
Die Veranstaltung findet im Rahmen des Kompetenznetzwerk zum Abbau von Homsexuellen- und Transfeindlichkeit“ im Bundesprogramm „Demokratie Leben!“ des BMFSFJ statt in Kooperation mit dem „Bildungsforum gegen Antiziganismus“ als Teil des Kompetenznetzwerks im Themenfeld Antiziganismus statt.

Bildungsforum gegen Antiziganismus
Pädagogische Leitung: Kevin Rosenberger

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Erinnerungskulturen und politische Bildung zu Antisemitismus und Gadje-Rassismus

Extern,

28.11.2022 um 18:00 – 20:00 Uhr, FMP1, Franz-Mehring-Platz 1, 10243 Berlin; mit Livestream

Zum Abschluss seines Projekts „Wie schaffst Du das?!“ diskutiert der Verein BildungsBausteine e.V. gemeinsam mit der Coalition for Pluralistic Public Discourse (CPPD), in der junge Intellektuelle, Künstler*innen und Wissenschaftler*innen neue Strategien und Visionen für ein pluralistisches Erinnern entwickeln, über Überschneidungen von Erinnerungskulturen und politischer Bildungsarbeit sowie über Spannungsfelder intersektionaler Ansätze. Außerdem werden erstmals Ausschnitte aus den im Projekt entstandenen Interviewfilmen präsentiert.

Im Gespräch:

Anita Awosusi, Bürgerrechtlerin und Autorin
Hamze Bytyçi, Schauspieler, Filmemacher und Aktivist
Sarah Grandke, Wiss. Mitarbeiterin der KZ-Gedenkstätte Neuengamme (angefr.)
Dmitrij Kapitelman, Schriftsteller und Journalist

Moderation:
Max Czollek, Kurator der CPPD

Anmeldung bitte bis zum 24.11.2022 per E-Mail an: info[at]bildungsbausteine.org

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Rassendiagnose Zigeuner. Der Völkermord an den Sinti und Roma und der lange Weg der Anerkennung

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26.11.2022, 15:00 Uhr Aktionstag im Stadtmuseum Paderborn, öffentliche Führung durch die Wanderausstellung, STADTMUSEUM PADERBORN, Am Abdinghof 11, 33098 Paderborn

Eine Ausstellung des Dokumentations- und Kulturzentrums Deutscher Sinti und Roma ab dem 9. Oktober
09.10.2022 – 08.01.2023

Die Ausstellung zeigt die Geschichte der Verfolgung von der Ausgrenzung und Entrechtung der Minderheit im Deutschen Reich bis zu ihrer systematischen Vernichtung im besetzten Europa. Schätzungsweise 500.000 Sinti und Roma wurden in Europa von den Nationalsozialisten ermordet. Der Perspektive der Täter werden in der Ausstellung Zeugnisse der Opfer gegenübergestellt: Historische Familienfotos von Sinti und Roma geben Einblicke in die Lebenswirklichkeit der Menschen und lassen sie als Individuen hervortreten. Damit macht die Ausstellung die zerstörten Lebenswege hinter den abstrakten Dokumenten der bürokratisch organisierten Vernichtung sichtbar. Die Geschichte der Überlebenden im Nachkriegsdeutschland, die erst spät als NS-Opfer anerkannt wurden, wird dargestellt. Es war die Bürgerrechtsbewegung der deutschen Sinti und Roma, die die ideologischen und personellen Kontinuitäten aus der Zeit des „Dritten Reichs“ zum Gegenstand einer gesellschaftlichen Debatte gemacht hat.

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Magdeburg – Sachsenhausen – Niederhagen/Wewelsburg. Wege verfolgter Sinti und Roma im KZ-System nach der Aktion „Arbeitsscheu Reich“ 1938

Extern, Verena Meier

24.11.2022 Do | 19.00 Uhr, Kreismuseum Wewelsburg, Burgwall 19 33142 Büren-Wewelsburg

Vortrag von Verena Meier, Universität Heidelberg

Bis zum Beginn des zweiten Weltkrieges bildeten KZ-Häftlinge mit dem schwarzen Winkel (sogenannte „Asoziale“) die größte Häftlingsgruppe in den Konzentrationslagern. Mit dem Erlass zur „vorbeugenden Verbrechensbekämpfung“ vom 14. Dezember 1937 ermächtigte der Reichsinnenminister Wilhelm Frick die Kriminalpolizei, KZ-Einweisungen vorzunehmen. 1938 folgten größere Verhaftungswellen durch die Gestapo und Kripo im gesamten Deutschen Reich. Unter den Verfolgten waren zahlreiche männliche Sinti und Roma. Nach dem Ende des Kriegs hatten sie Schwierigkeiten eine Anerkennung als Opfer der nationalsozialistischen Verfolgung zu erlangen, da beide deutschen Staaten u.a. weiter argumentierten, dass es sich um „präventive Kriminalitätsbekämpfung“ gehandelt habe und antiziganistische Vorurteile weiter tradiert wurden.

Der Vortrag von Verena Meier (Uni Heidelberg) beleuchtet das Handeln der verantwortlichen Täter*innen der Kriminalpolizei in Magdeburg und richtet den Fokus auf die Deportation männlicher Sinti und Roma aus dem Raum Magdeburg im Zuge der Aktion „Arbeitsscheu Reich“ im Juni 1938 in die Konzentrationslager Buchenwald und Sachsenhausen. Einige von ihnen wurden im September 1941 vom KZ Sachsenhausen in das KZ Niederhagen verlegt. Der biografische Fokus des Vortrags wird auf diesen Häftlingen liegen. Ein genaues Bild über die Deportationspraxis und die arbeitsteilige Täterschaft im Zuge dieser KZ-Einweisungen sowie die Handlungsspielräume der Verfolgten und Formen des Widerstandes geben die Gefangenenbücher des Polizeigefängnisses sowie die kriminalpolizeilichen Personalakten. Diese Überlieferungen bilden den Ausgangspunkt des quellenbasierten Vortrags.

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Negatives Gedächtnis und verdrängte Aufarbeitung. Erinnern an rechte Gewalt in Deutschland

Extern,

24. November, 19:30 – 21:00; Landeszentrale für polit. Bildung Ba-Wü / Gedenkstättenarbeit, Stadtbibliothek am Mailänder Platz,
Mailänder Platz 1, 70173 Stuttgart

Podiumsgespräch mit Dr. Mehmet Daimagüler, Beauftragter der Bundesregierung gegen Antiziganismus, und Prof. Dr. Tanja Thomas, Universität Tübingen. Die Veranstaltung ist Teil der Reihe „Erinnerungskonflikte – Erinnerungskulturen“ der Landeszentrale für politische Bildung Baden-Württemberg, die in Kooperation mit der Stadtbibliothek Stuttgart und dem Evangelischen Bildungszentrum Hospitalhof Stuttgart stattfindet.

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Zum Verhältnis von politischer Theorie und Antiziganismus

21.11.2022 16:00 Uhr,  INF 517, Raum TW 113, Keplerstraße 87, 69120 Heidelberg

Dr. Laura Soréna Tittel (Justus-Liebig-Universität Gießen)

Ab dem Wintersemester 2022/23 organisiert die Arbeitsstelle Antiziganismusprävention das Café Antiziganismuskritik und Bildung und bietet Interessierten die Möglichkeit, im Rahmen eines informellen Zusammenkommens Begriff, Geschichte und Erscheinungsformen des Antiziganismus zu diskutieren. Studierende werden die Möglichkeit erhalten, ihre eigenen Ideen und Interessen sowie thematische Abschlussarbeiten vorzustellen und etwaige theoretische, methodische und technische Probleme der Konzeption oder Bearbeitung zu besprechen.

Unregelmäßig werden außerdem externe Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler als Gäste geladen, um mit diesen die gemeinsame Auseinandersetzung über einschlägige theoretische und empirische Studien zu suchen.

Um Vorabanmeldung wird gebeten unter StudIP oder unter antizigpraev@ph-heidelberg.de

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Die Genese des modernen Antiziganismus im deutschsprachigen Raum

Vortrag am 21.11.2022 von Laura Soréna Tittel (Universität Gießen)  über Aufklärung, Kapitalismus und Staatenbildung. Die öffentliche Veranstaltung findet am Montag, 21. November 2022 um 19.00 Uhr statt. Veranstaltungsort ist die Aula im Altbau der Pädagogischen Hochschule Heidelberg, Keplerstraße 87, 69120 Heidelberg

Die Herausbildung des modernen Antiziganismus lässt sich anhand dreier großer Stränge gesellschaftlicher Entwicklung verstehen: Erstens entstand mit der Durchsetzung des kategorialen Denkens in der Aufklärung eine neue Basis für eine hierarchisierende Differenzierung zwischen Menschen. Zweitens findet sich im Kapitalismus eine spezifische Funktionslogik wider, die ungleicher Verhältnisse bedarf und diese immer wieder herstellt. Und drittens bildeten sich moderne Nationalstaaten, die sich als Sicherheitsgaranten legitimieren und durch Bedrohungsnarrative von außen speisen. Antiziganismus ist auf unterschiedliche Art und Weise mit diesen gesellschaftlichen Großentwicklungen verwoben; er ergibt sich aus diesen und verfestigt sie zugleich.

Laura Soréna Tittel, wissenschaftliche Mitarbeiterin im Fachgebiet Politische Theorie und Ideengeschichte an der Justus-Liebig-Universität Gießen, wird in ihrem Vortrag darüber sprechen, wie sich Antiziganismus innerhalb dieser gesellschaftlichen Bezugsrahmen institutionell verfestigte und letztlich zur Kriminalisierung von Armut und rassistischen Abwertung von Menschen, die als „Zigeuner“ oder „Zigeunerinnen“ stigmatisiert wurden, beitrug. Sie wird dies für den deutschsprachigen Raum exemplarisch anhand von Gesetzestexten und bildlichen Darstellungen durch polizeiliche Institutionen analysieren und gesellschaftstheoretisch einordnen.

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Djelem, djelem thaj kaj reslem

Extern,

FILM – PREMIERE mit Rahmenprogramm am 19.11.2022 vom Projekt RomBuK gemeinsam mit dem Kooperationspartner Romane Romnja im Turistarama Kino Köln, Mauritiussteinweg 102, 50676 Köln; Anmeldungen zur Premiere vom 19.10.2022 bis zum 11.11.2022 unter: rombuk@romev.de

Djelem, djelem thaj kaj reslem

Ich ging, ich ging und wo bin ich angekommen?

Eine Zeile aus dem Lied Djelem, djelem, der internationalen Hymne von Rom:nja und Sinti:ze.

Sie steht für den langen und beschwerlichen Weg, den die größte Minderheit Europas gehen musste und immer noch gehen muss.

Der Film ist ein biographisch-historisches Zeitdokument: Zehn Sinti:ze und Rom:nja sprechen über sich und ihre Familiengeschichte vor dem Hintergrund der jüngsten deutschen und europäischen Geschichte: Sie gewähren sehr persönliche Einblicke in ihre Leben, die von Rassismus und Ausgrenzung, von den Erfahrungen im Nationalsozialismus, von Flucht, Ausbeutung und Gewalt geprägt waren und sind. Darauf lassen sie sich aber keinesfalls reduzieren. Sie sind allesamt starke Persönlichkeiten, die auf unterschiedliche Arten Widerstand leisten und sich zur Wehr setzen.

Rahmenprogramm:

Vor der Premiere begrüßen Projektleitung, Projektgruppe und Kooperationspartner.

Nach der Filmpremiere wird es eine Podiumsdiskussion und genügend Raum für Fragen geben.

Moderation: Elvira Ajvazi

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Finissage: 45 Jahre Bürgerrechtsarbeit deutscher Sinti und Roma

Extern, Frank Reuter

Fachvortrag von Dr. Frank Reuter am Freitag, dem 18.11.22 um 14 Uhr im Veranstaltungssaal der Universitätsbibliothek Freiburg, Platz der Universität 2, 79098 Freiburg

Der Fachvortrag von Dr. Frank Reuter von der Forschungsstelle Antiziganismus der Universität Heidelberg über »Kontinuitäten des Antiziganismus« gibt Teilnehmerinnen und Teilnehmern einen tiefen Einblick in die Kontinuität und Erscheinungsform des Antiziganismus.

Aktuell wird die Veranstaltung mit der Vorstellung des Vorstandes der neuen Landesvertretung Autochthoner Sinti und Roma in Baden-Württemberg verbunden: Ismael Reinhardt, Natalie Reinhardt, Jane Simon werden jeweils ihren Arbeitsschwerpunkt vorstellen, dabei wird Ismael Reinhardt die Bedeutung regionaler Zusammenarbeit in den Vordergrund stellen der hier auch als Interessenvertreter seiner Stadt Ansprechpartner für den Themenbereich ist. Ansprechpartner für die Stadt und den Landkreis zu sein, die
jahrhundertealte Geschichte der Freiburger Sinti in ihrer Stadt sichtbar zu machen, das sind ihm wichtige Anliegen. Er kommt aus einer Familie, die vom Holocaust betroffen und
auch am Aufbau der Bürgerrechtsbewegung beteiligt war. Aus dieser Perspektive heraus gestaltet Herr Reinhardt die neue Landesvertretung Richtung Zukunft und setzt neue
Akzente auf kommunaler Ebene.

Bei der Veranstaltung werden Merkmale und Strukturen von Antiziganismus aufgezeigt, die Bürgerrechtsarbeit deutscher Sinti und Roma als gesamtgesellschaftlichen Beitrag für die Demokratie in den Fokus gestellt, sowie aktuelle Handlungsstrategien auf Landesebene und lokaler Ebene gegen den gruppenbezogenen Menschenhass vorgestellt.

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Antiziganismus – Aktuelle Dynamiken in Deutschland

Extern,

Freitag, 18.11.2022, 9:00-12:00 Uhr, Geschwister-Scholl-Platz 1, 80539 München, Raum F007 und auf Zoom (hybrid)

Wie äußert sich Antiziganismus heute in Deutschland? Welche aktuellen Dynamiken hat der Rassismus gegen Rom*nja und Sinti*zze und als solche wahrgenommene Personen im Kontext der Pandemie und der Flucht vor dem russischen Angriffskrieg auf die Ukraine entwickelt? Welche Strategien gibt es im Kampf gegen ihre Diskriminierung im Alltag, auf den Straßen und in den Behörden? Diese Fragen wollen wir mit Vertreter*innen aus Wissenschaft und Praxis diskutieren. Christian Hinrichs ist Autor einer viel beachteten Studie zu Mechanismen des Antiziganismus in deutschen Kommunen. Violeta Balog und Katharina Schwaiger können von der Arbeit der Selbstorganisationen Madhouse (München) und Amaro Foro (Berlin) berichten. Yücel Meheroğlu und Violeta Balog sind bei den Dokumentationsprojekten Dosta und MIA aktiv, die die Salonfähigkeit des Antiziganismus und seine vielfältigen Wirkweisen dokumentarisch festhalten.

Um eine Anmeldung bis zum 16.11.2022 wird gebeten unter: ikk@ikk.lmu.de. Den Link zur digitalen Teilnahme an der hybriden Veranstaltung erhalten Sie nach der Anmeldung.

Der Präsenzteil der Veranstaltung findet unter den am Veranstaltungstag gültigen Hygienevorschriften der LMU statt. Angesichts hoher Covid-19 Infektionszahlen bitten die Veranstalter*innen darum, auf freiwilliger Basis tagesaktuell getestet zu kommen und eine FFP2-Maske zu tragen.

Veranstaltet vom Institut für Ethnologie, dem Institut für Interkulturelle Kommunikation und der Emmy Noether Nachwuchsforschungsgruppe „Contestations of ‚the Social'“ am Institut für Empirische Kulturwissenschaft und Europäische Ethnologie.

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Antiziganismus

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Fr., 18. November 2022, 18:00-20:00 Uhr im Landratsamt Sigmaringen, Leopoldstraße 4, 72488 Sigmaringen, Raum: AB. Mindestens 15 Teilnehmer, Anmeldung bei Sanja Mühlhauser: sanja.muehlhauser@lrasig.de

Herr Branislav Stojkov lebt seit einigen Jahren in Deutschland und ist selbst ein Rom aus Serbien. Sein Vortrag über Antiziganismus, Clankriminalität und Integration, kann er durch persönliche Erfahrung abrunden. Danach besteht die Möglichkeit Fragen an Herrn Stojkov zu richten und zu besprechen.

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ROMAPHOBIA in Europe

17 November 2022 , 9.30am-5pm, Room 3.23, Loughborough Univerisity London and Online (MS Teams), 3 Lesney Avenue, The Broadcast Centre, Here East, Queen Elizabeth Olympic Park,  London; Online

Lead by Dr Petre Breazu and Professor Aidan McGarry.

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Antiziganismus und institutionelle Diskriminierung damals und heute

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Do. 17.11.2022, 18:00 – 20:00; Online-Veranstaltung

Im Rahmen einer Digitalen Workshop-Woche vom 14. bis 18.11.2022, veranstaltet von der Ökumenischen Migrationsarbeit im Landkreis Biberach in Zusammenarbeit mit Diakonie und Caritas findet am 17. November unter dem Titel „Antiziganismus und institutionelle Diskriminierung damals und heute –
wie gelingt ein positives Miteinander auf Augenhöhe?“
der Workshop Nr.4 mit Kemal Ahmed, dem Vorsitzenden und Koordinator des “Netzwerkes Pro Sinti & Roma“ sowie Seán McGinley, Politikwissenschaftler und Soziologe aus Berlin statt.

Veranstalter: Anlaufstelle Pro Sinti und Roma

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Ausgrenzung, Verfolgung, Selbstbewusstsein. Sinti & Roma in unserer Region in Vergangenheit und Gegenwart

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Di. 15.11.2022, 19:30 Uhr, Gemeindesaal St. Johannes, Schillerstr. 16, 79312 Emmendingen
Der Referent Prof. Dr. Heiko Haumann wird anhand von Beispielen aus unserer Region vier Schwerpunkte behandeln:

Das erste Auftreten von „Zigeunern“ um 1400 und die Entstehung des „Zigeunerbildes“
Die Verschärfung von Diskriminierung und Verfolgung im 17./18. Jahrhundert und deren Folgen
Rassenpolitik und versuchte Ausrottung der „Zigeuner“ während der nationalsozialistischen Herrschaft
Fortdauernde Ausgrenzung nach 1945 und der gegenwärtige Zustand, dabei wird auch immer auf die Reaktionen der Sinti und Roma, -auf ihr Verhalten und auf ihr Selbstbewusstsein eingegangen

Veranstalter: Anlaufstelle Pro Sinti und Roma

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Freizügigkeit für alle? welfare bordering und institutioneller Antiziganismus in der erweiterten EU

14.11.2022 18:15 – 19:45 Uhr;  Online
Ringvorlesung „Grenzziehungen und Aushandlungen in Migrationsgesellschaften“

Referent: Dr. Tobias Neuburger, Technische Universität Berlin

Zoom Link: https://us02web.zoom.us/j/83682650222

Meeting-ID: 836 8265 0222

Informationen und Kontakt: miriam.stock(at)ph-gmuend.de

Veranstalter:
Dr. Margarete Menz, Prof. Dr. Daniel Rellstab, Prof. Dr. Miriam Stock

 

Zwei Welten. Sinti und Roma – Schritte zur Anerkennung als NS-Verfolgte und antiziganistische Kontinuität

Extern,

Eine Buchvorstellung  am 11. November 2022 19:00 Uhr, Frank-Loebsches Haus, Kaufhausgasse 9, 76829 Landau in der Pfalz

Die Sinti und Roma wurden in der Bundesrepublik Deutschland vielfach nicht als „rassisch“ Verfolgte anerkannt, sondern waren weiterhin in der Nachkriegszeit staatlicher und gesellschaftlicher Diskriminierung und Ausgrenzung ausgesetzt. Die Landeszentrale für politische Bildung hat das Forschungs- und Publikationsprojekt „Zwei Welten“ des Landesvereins der Sinti in Hamburg gefördert.

Das daraus entstandene Buch ist eine Gegenüberstellung. Einerseits sollen die Anstrengungen der Bürgerrechtsbewegung der Sinti und Roma als NS-Verfolgte in den letzten Jahrzehnten aufgezeigt werden, andererseits sollen personelle und ideologische NS-Kontinuitäten in der Nachkriegsgesellschaft aufgezeigt werden. Für diese Kontinuität steht beispielhaft der Landauer Amtsarzt und Professor, Hermann Arnold (1912–2005). Arnold galt jahrzehntelang in der Bundesrepublik als maßgebender „Zigeunerexperte“ und führte die systematische Erfassung und rassistische Kategorisierung der Sinti und Roma weiter. Nach dem Krieg war er viele Jahre Leiter des Gesundheitsamtes Landau.

Das vorgestellte Buch zeigt ausgewählte Dokumente aus Arnolds Nachlass, seine Netzwerke und die Kontinuität der NS – „Zigeunerforschung“ in der Nachkriegsgeschichte.

Kooperationspartner: Landesverein der Sinti in Hamburg e.V.

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Soziale Inklusion von Jugendlichen Rom:nja und Sinti:zze stärken

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10. November – 11. November, Berlin wannseeFORUM, Hohenzollernstraße 14, 14109 Berlin

Ziel der Fortbildung des SFBB ist es, dass Fachkräfte Erscheinungsformen von Antiziganismus erkennen, diese sichtbar machen können und Handlungsoptionen in ihrem Arbeitsfeld entwickeln. Anmeldeschluss: 22.09.22.

Junge Rom:nja und Sinti:zze erleben durch ihre ethnische Zugehörigkeit Ausgrenzungen und werden oft an gleichberechtigten Zugängen und der Teilhabe an der Gesellschaft gehindert. Als die größte Minderheit Europas sind sie noch immer Stereotypen und Bildungsbarrieren ausgesetzt. Daher wird in der Fortbildung u. a. den folgenden Fragen nachgegangen: Wie sehen die Lebensrealitäten von jugendlichen Rom:nja und Sinti:zze aus? Wie sehen historische und gegenwärtige Formen von Antiziganismus aus? Welche Fremdbilder habe ich als Fachkraft selbst verinnerlicht? Wie kann Präventions- und Empowermentarbeit aussehen? Wie kann ich soziale Inklusion von jungen Rom:nja und Sinti:zze stärken?

Ziel der Fortbildung ist es, dass Fachkräfte Erscheinungsformen von Antiziganismus erkennen, diese sichtbar machen können und Handlungsoptionen in ihrem Arbeitsfeld entwickeln. Es wird aufgezeigt, wie an der Seite von Betroffenen interveniert und Diskriminierung strategisch entgegengewirkt werden kann. Anhand von Beispielen aus der Praxis werden Interventionen geübt und Antidiskriminierungsmaßnahmen aus der fachlichen Perspektive hergeleitet. Ebenfalls erhalten die Teilnehmenden einen Einblick in das Berliner Landes-Antidiskriminierungsgesetzt (LADG). Sie erfahren, wie das LADG Fachkräfte in der Arbeit mit jungen Rom:nja und Sinti:zze stärken kann. In der Fortbildung wird ein Raum geschaffen, in dem Fachkräfte sich auch eigene Vorurteile bewusst machen können, um sie ablegen zu können. In den Methoden der Fortbildung wird der Fokus auf die eigenen Ressourcen und Anliegen der Teilnehmenden gelegt, eigene Praxisbeispiele sind herzlich Willkommen.

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Der NS-Völkermord an den Sinti und Roma

Extern, Frank Reuter

10. November, 19:00 – 20:30 Uhr; Trott-war e.V., Falkertstraße 56, 70176 Stuttgart

Der NS-Völkermord an den Sinti und Roma – von der Ausgrenzung bis zur systematischen Vernichtung.

Dr. Frank Reuter, Forschungsstelle Antiziganismus, Universität Heidelberg

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Der Schlüssel zu Bildung — Bildungschancen von Sinti und Roma in Deutschland.

Do, 10. November 2022, 18:00 Uhr in der Adolf-Reichwein-Schule, Bugginger Str. 83, 79114 Freiburg im Breisgau

Die soziale Teilhabe der hier lebenden Sinti & Roma zu verbessern, ist ein
gesellschaftsrelevantes Thema. Die Anlaufstelle Pro Sinti & Roma hat
das Ziel, sich aktiv für gleiche Bildungschancen einzusetzen und
frühzeitig zum Thema Antiziganismus und institutionelle Diskriminierung
aufzuklären. Die Benachteiligung der Sinti und Roma ist immer noch
deutlich zu spüren. Ein zentraler Aspekt, sind antiziganistische
Diskriminierungsformen – in der Geschichte und Gegenwart.
In dieser Veranstaltung  wird aus der Praxis berichtet und über die
Möglichkeiten zur Überwindung dieser Hindernisse, diskutiert.
Referent ist Herr Dzoni Sichelschmidt aus
Hamburg. Herr Sichelschmidt ist dort Bildungsbeauftragter für Sinti &
Roma an der Stadtteilschule am Hafen und langjähriger Experte auf
seinem Gebiet.
Im anschließenden Podium diskutieren dann gemeinsam Herr
Sichelschmidt mit Natascha Hofmann (Sozialwissenschaftlerin), Axel Rees (Schulrat, Staatl. Schulamt Freiburg) sowie Samira Bajramovic (Bildungsberaterin f. Sinti und Roma). Moderatorin ist Jenny Warnecke.

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Was hat Antiziganismus mit mir zu tun?

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Ein interaktives Gespräch mit Ilona Lagrene und Julian Harm im Erzählcafé am Freitag, 4. November 2022, 16.00 Uhr in der Gedenkstätte KZ Osthofen Ziegelhüttenweg 38, 67574 Osthofen. Ab 15.00 Uhr besteht Gelegenheit zur Führung durch die Gedenkstätte KZ Osthofen

Veranstaltende: Gleichstellungsstelle/Frauenbüro des Landkreises Alzey-Worms und Förderverein Projekt Osthofen e.V.

Der nationalsozialistische Rassismus gipfelte auch im massenhaften, europaweiten Mord derer, die als Zigeuner definiert wurden. Nach wie vor konstruiert die Mehrheitsgesellschaft soziale Gruppen, die aufgrund einer angenommenen stereotypen Lebensweise diskriminiert werden. Diese spezifische Form des Rassismus, der Antiziganismus, ist Thema des diesjährigen Erzählcafés. Dabei berücksichtigen wir Betroffenenperspektiven, historische Biografien und lokalhistorische Studien mit Bezug zum historischen Ort der Gedenkstätte KZ Osthofen und dessen unmittelbarer Umgebung.

Gemeinsam möchten wir mit Ihnen den Fragen nachgehen: Was ist Antiziganismus? Was hat Antiziganismus mit mir zu tun? Und was können wir aus der Perspektive von Betroffenen lernen? Dafür haben wir eingeladen: Ilona Lagrene, Bürgerrechtlerin der ersten Stunde, Gründerin und ehemalige Vorstandsvorsitzende des Vereins Verband Deutscher Sinti und Roma, Landesverband Baden-Württemberg und heutige zweite Vorsitzende im Vorstand des Vereins Verband Deutscher Sinti und Roma, Landesverband Rheinland-Pfalz; sowie den Geschichts- und Lehramtsstudenten Julian Harm, der seine Bachelorarbeit über lokalgeschichtliche Themen rund um das Thema Antiziganismus geschrieben hat.

Begleitet wird die Veranstaltung von dem international renommierten Pianisten und Komponisten Aaron Weiss.

Aus organisatorischen Gründen bitten wir um Anmeldung im Gleichstellungsbüro des Landkreises Alzey-Worms, Ernst-Ludwig-Straße 36, 55232 Alzey, Tel. 06731-4081251, frauenbuero@alzey-worms.de

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(Un)sichtbares Leben in der Dominanzgesellschaft – Antiziganismus/ Gadjé-Rassismus und Queerfeindlichkeit in Deutschland

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Forum von Freitag, 4. November 17:00 – Sonntag,  17:00, 6. November 2022 in 66459 Kirkel

Das Forum wird neben dem Porajmos und der Verfolgung der Sinti_zze und Rom_nja im Nationalsozialismus auch die Verfolgung von Menschen aus der LGBTQIA*-Community während des NS thematisieren.

Freitagabend Auftaktvortrag der Autorin, Sängerin, Aktivistin, Regisseurin und Mutter Tayo Awosusi-Onutor.

Samstag gibt es Workshops zur Intersektion Gadjé-Rassismus und Queerfeindlichkeit mit dem Referent für Bildung und zivilgesellschaftliches Engagement Silas Kropf.

Zu Aspekten der Diskriminierungsgeschichte von queeren Menschen in Deutschland vom Kaiserreich über die NS-Zeit bis heute wird Vorstandsmitglied des LSVD Saar Irene Portugall einen Workshop geben.

Außerdem wird Éva Ádám, pädagogische Leitung bei Amaro Drom e.V. einen Einstiegsworkshop zur Verfolgungsgeschichte der Sinti*zze und Rom*nja anbieten.

Samstagabend wird vom Landesverband Deutscher Sinti und Roma Saarland ein generationenübergreifendes Zeitzeug_innengespräch geführt, welches vom Torino Reinhardt Ensemble musikalisch begleitet wird. Den Sonntag lassen wir mit Austausch- und Diskussionsrunden ausklingen.

Das Forum soll Raum zum Austausch verschiedener Menschen und Gruppen bieten. Es richtet sich an Jugendliche ab 16 Jahre und junge Erwachsene. Gemeinsam mit den Teilnehmenden möchten wir uns mittels Vorträgen und Workshops in die Themenfelder Gadjé-Rassismus/ Antiziganismus und LGBTQIA*-Feindlichkeit einarbeiten und verschiedene Aspekte intensiver beleuchten.

Um Anmeldung wird gebeten.

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Latscho kirati – Bilder über Sinti und Roma

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Mittwoch, 2. November 2022, 19:00 Uhr im Buchcafe Verein für Kultur und Kommunikation e.V, Brink 11, 36251 Bad Hersfeld

Ein Abend zu Antiziganismus

Eine Veranstaltung im Rahmen der Reihe “hinsehen! erkennen! handeln! – Gruppenbezogene Menschenfeindlichkeit”.

Vortrag und Diskussion

Wir reden und diskutieren über Klischees und Realitäten mit Sinti*zze nd Roma*nja – auch aus dem Landkreis Hef-Rof – wie auch mit Antiziganismusbeauftragen des Landes und des Bundes.

Weitere Infos folgen in Kürze.

Die Veranstaltung wird auch online via ZOOM übertragen.
Dafür bitten wir um Anmeldung unter: verwaltung@buchcafe-badhersfeld.de

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„Ich hatte nie eine Kindheit“

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29.10.2022, 18:00 – 20:00 Uhr, Lutherkirche, Friedrich-Ebert-Straße 45, 67549 Worms

Stefan Köcher, der „letzte Überlebende aus Worms“ berichtet am Samstag, dem 29. Oktober, von 18 bis 20 Uhr, im Luthersaal der Luthergemeinde Worms über seine Erfahrungen mit antiziganistisch motiviertem Rassismus während der NS-Zeit, im Nachkriegsdeutschland und der Wormser Gegenwart. Einleitende Worte über den Ehrengast und über den spezifischen Rassismus Antiziganismus werden von Julian Harm gesprochen. Moderiert wird der Abend von dem Wormser Stadtratsmitglied Carlo Riva. Ein Abend, um Menschen eine Stimme zu geben, denen es zu lange nicht ermöglicht wurde, über ihre Benachteiligung und Ausgrenzung zu sprechen. Eine musikalische Begleitung wird den Abend bereichern. Um das Tragen eine medizinischen Mund- und Nasenmaske oder FFP2 Maske wird gebeten.

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Diskriminierung von Roma – Ursache, Folgen und Antidiskriminierungsstrategien

Extern,

27.10.2022 von 17:00 bis 18:30 Uhr, Volkshochschule Duisburg, Steinsche Gasse 26, 47051 Duisburg

Über Roma ist viel publiziert worden. Meist von Nicht-Roma. Hier kommen führende Vertreter der Roma zu Wort, um über die eigene Volksgruppe zu berichten.

In seinem Vortrag wird Emran Elmazi auf die Diskriminierung von Roma und die daraus resultierenden Folgen eingehen. Diese werden anhand von Praxisbeispielen aus dem In- und Ausland erläutert sowie mögliche Gegenstrategien vorgestellt.

Emran Elmazi, Jahrgang 1986, hat Rechtswissenschaften an der Universität Trier studiert. Seit 2015 ist er im Dokumentations- und Kulturzentrum Deutscher Sinti und Roma in Heidelberg beschäftigt: zunächst als Leiter des Referats Dialog und seit 2021 als wissenschaftlicher Leiter des Zentrums. Arbeits- und Forschungsschwerpunkte der Einrichtung sind, die über 600-jährige Geschichte der Sinti und Roma in Deutschland zu dokumentieren sowie Gegenstrategien gegen Ausgrenzung und Diskriminierung zu entwickeln. Emran Elmazi verantwortet zudem seit 2015 das vom Bundesfamilienministerium geförderte „Bildungsforum gegen Antiziganismus“ als „Kompetenzzentrum gegen Antiziganismus“ im Rahmen des Programms „Demokratie Leben!“. Er ist Vorstandmitglied von „Amaro Drom e.V.“, der Jugendorganisation von Roma und Nichtroma.

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Geflüchtete Roma aus der Ukraine in Mecklenburg-Vorpommern

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Austausch am 27.10.2022 im Ministerium für Soziales, Gesundheit und Sport, Werderstr. 124, 19055 Schwerin, R.107

Romn*ja leben seit 700 Jahren in Europa. Ihre Geschichte ist eine der Verfolgung und des Ausschlusses aus der Gesellschaft. Bis in die Gegenwart manifestieren sich Diskriminierung und Rassismus in vielfältigen Formen. Dies trifft nun auch die geflüchteten Roma aus der Ukraine. Sie erleben auf der Flucht und in den Ankunftsorten, so auch in Mecklenburg-Vorpommern, Diskriminierung und Ausschluss. Dies zieht sich von den Fluchtwegen über die Unterbringung hin zum erschwerten Zugang zu Leistungen, Bildung und Arbeit.
In der Veranstaltung mit dem Roma Center/ Roma Antidiscrimination Network beschäftigen wir uns mit dieser Situation und diskutieren Lösungsansätze für die Verbesserung der Situation vor Ort.

Der Workshop bietet Raum zu Nachfragen und Austausch. Er richtet sich an Multiplikator:innen, Mitarbeiter:innen von Verwaltungen und Behörden, Ehren- und Hauptamtliche im Bereich Flucht und Migration sowie Politiker:innen.

Die Veranstaltung findet hybrid statt. Die Plätze im Ministerium sind auf 20 Personen begrenzt.

Bitte melden Sie sich bis 20.10.2022 per Mail die E-Mailadresse integrationsbeauftragte@sm.mv-regierung.de unter Angabe Ihrer Präferenz für eine Teilnahme online oder in Präsenz an. Ohne eine solche Angabe gehen wir von einer Online-Teilnahme aus.

Eine Bestätigung der Anmeldung erfolgt voraussichtlich am 24.10.2022.

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Blickwechsel Bamberg – Bildung und Begegnung gegen Antisemitismus und Antiziganismus

Extern,

Sonntag, 23. Okt. 2022 von 10:00 bis 17:00 in  der Israelitischen Kultusgemeinde Bamberg, Willy-Lessing-Straße 7A, 96047 Bamberg

Jüdinnen und Juden, Sinti und Roma – beide Gruppen sind in unserer Gesellschaft besonders stark von Gewalt, von Hass und Hetze und abwertenden Zuschreibungen betroffen. Antisemitismus und Antiziganismus sind keine neuen Phänomene – die Verbreitung von Verschwörungstheorien gerade in der Corona-Pandemie oder die alltägliche Verwendung in den sozialen Medien zeigen ihre Aktualität. Wie dem entgegnen? Im Seminar werden Ansätze erprobt, um menschenfeindliches Verhalten im Alltag nicht unwidersprochen stehen zu lassen und Betroffene zu schützen. Im Gespräch mit Jüdinnen und Juden und Sinti und Roma werden persönliche Erfahrungen ausgetauscht und Kontakte geknüpft.

Das Seminar ist eine Kooperationsveranstaltung des LBE mit der Israelitischen Kultusgemeinde, dem Landesverband der Sinti und Roma und dem Antisemitismusbeauftragten der Stadt Bamberg. Die Teilnahme am Seminar inkl. Verpflegung ist kostenfrei. Das Seminar wird vom Bayerischen Staatsministerium für Familie, Arbeit und Soziales gefördert.

Referent: Stephan Schwieren (LBE)

Fragen an Stephan Schwieren, tel 0911 810129-19, schwieren@lbe-bayern.de.

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Gedenken an den Holocaust an den Sinti und Roma. Aktuelle Entwicklungen und Herausforderungen

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Tagung am 22.10.2022 – 23.10.2022 in Evangelischen Akademie zu Berlin / Blauer Saal, Charlottenstraße 53/54, 10117 Berlin

Tagung anlässlich des 10. Jahrestages der Einweihung des Denkmals für die im Nationalsozialismus ermordeten Sinti und Roma Europas am 22. und 23. Oktober 2022 in der Evangelischen Akademie zu Berlin, im Haus der EKD

Im Zentrum der Tagung steht die Frage nach aktuellen Entwicklungen und Herausforderungen auf dem Gebiet des Gedenkens an den Holocaust an den Sinti und Roma. Den Ausgangspunkt wird die Beschäftigung mit der Entstehung und Durchsetzung des Denkmals für die im Nationalsozialismus ermordeten Sinti und Roma Europas bilden.

Neue Gedenkprojekte wie das niederländische „Nationaal Holocaust Namenmonument“ in Amsterdam folgen dem Prinzip eines gemeinsamen Gedenkens an die Opfer der nationalsozialistischen Vernichtungspolitik unter Juden, wie unter Sinti und Roma. Auch in Deutschland ist eine zunehmende Vernetzung zwischen Vertretern der beiden Opfergruppen zu beobachten. Gleichzeitig aber ist die deutsche Gedenkkultur noch immer stärker durch ein Nebeneinander als durch ein Miteinander geprägt.

Vor diesem Hintergrund wirft die Tagung die Frage nach neuen Formen des gemeinsamen Gedenkens an die Opfer des Holocaust und anderer Massenverbrechen der Nationalsozialisten auf. Dazu bringt die Konferenz Vertreter unterschiedlicher Opfergruppen mit Akteuren aus Wissenschaft , Bildung und Gedenkstätten zusammen.

Im Zentrum stehen dabei die folgenden Fragen:

Wie sollen Akteure im Bereich des Gedenkens mit den Herausforderungen durch neuen Nationalismus und eine zunehmend polarisierte Gesellschaft umgehen? Welche Aufgaben müssen sie sich stellen?
Wie politisch sollen sie sich künft ig positionieren? Wie unterscheiden sich diese Herausforderungen im internationalen Vergleich?
Welche Rolle können und sollen Bildungsprogramme gegen Antiziganismus und Antisemitismus sowie für Demokratiebildung spielen?
Die Tagung wird durch das Dokumentations- und Kulturzentrum Deutscher Sinti und Roma, den Zentralrat Deutscher Sinti und Roma und die Evangelische Akademie zu Berlin organisiert.

Programm

Samstag, 22. Oktober

19:00 bis 20:30 Abendveranstaltung zum Auftakt der Tagung

Begrüßung Romani Rose, Vorsitzender des Zentralrats Deutscher Sinti und Roma
Begrüßung Christian Staffa, Evangelische Akademie zu Berlin
Grußwort Bundesbeauftragte für Kultur und Medien, Claudia Roth (angefragt)
Keynote Speech: Klaus-Michael Bogdal, Universität Bielefeld: Gedenken – Film – Antiziganismus“
20:30 bis 22:00 Empfang

Sonntag, 23. Oktober

9:30 bis 10:30: Die nationalen Denkmäler für den Holocaust in Berlin als Orte der Demokratie und des Gedenkens für die gesamte bundesdeutsche Gesellschaft

Begrüßung: Christian Staffa, Evangelische Akademie und André Raatzsch, Dokumentations- und Kulturzentrum Deutscher Sinti und Roma

Impulsvortrag: Thomas Krüger, Präsident der Bundeszentrale für Politische Bildung

10:30 bis 11:00 Kaffeepause

11:00 bis 12:30 Aktuelle Ausstellungsprojekte auf dem Weg zu einem gemeinsamen Erinnern an alle Opfer des Holocaust

Chair: Jan Selling, Head of department of Romani Studies Södertörn University

Lauren Willmott, Curator Holocaust Galleries des Imperial War Museum London
Luke Ryder, Curator United States Holocaust Memorial
12:30 bis 14:00 Mittagspause

14:00 bis 15:30 Politische Positionierung von Gedenkinstitutionen

Chair: André Raatzsch, Dokumentations- und Kulturzentrum Deutscher Sinti und Roma

Jens-Christian Wagner, Direktor der Stiftung Gedenkstätten Buchenwald und Mittelbau-Dora
Christoph Heubner, Geschäftsführender Vizepräsident des Internationalen Auschwitz Komitees
Deborah Hartmann, Direktorin Haus der Wannsee-Konferenz
15:30 bis 16:00 Kaffeepause

16:00 bis 17:30 Aktuelle und zukünftige Herangehensweisen und Herausforderungen in der Bildungsarbeit zum Holocaust

Chair: Emran Elmazi, Dokumentations- und Kulturzentrum Deutscher Sinti und Roma

Floriane Azoulay, Direktorin Arolsen Archives
Piotr Cywiński, Direktor des Staatlichen Museums Auschwitz-Birkenau

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Bundeskongress „Stark gegen Antiziganismus!“: Erinnerung und Empowerment

Extern,

22.10.2022, 10:00 – 16:00 Uhr; Bildungsforum gegen Antiziganismus, Prinzenstraße 84.2, 10969 Berlin

Bundeskongress des Kompetenznetzwerks Antiziganismus: Erinnerung und Empowerment – 10 Jahre nach der Einweihung des Denkmals für die ermordeten Sinti und Roma Europas.

Weitere Infos folgen in Kürze.

Veranstalter: Bildungsforum gegen Antiziganismus, Amaro Drom

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45 Jahre Bürgerrechtsarbeit deutscher Sinti und Roma

Extern, Frank Reuter

Eine Ausstellung der Universitätsbibliothek zeigt Fotografien und Texte aus fünf Jahrzehnten, die den Blick auf bekannte und weniger bekannte Ereignisse aus der Geschichte der Bürgerrechtsbewegung der Minderheit lenken.

Die Ausstellung wird am Mittwoch, dem 19.10.2022 um 14 Uhr im Veranstaltungssaal der Universitätsbibliothek feierlich eröffnet. Mit einem öffentlichen Fachvortrag von Dr. Frank Reuter von der Forschungsstelle Antiziganismus der Universität Heidelberg über „Kontinuitäten des Antiziganismus“ erhalten die Besucherinnen und Besucher einen vertieften Einblick in die Thematik. Einen aktuellen Bezug erhält die Veranstaltung mit der Vorstellung der Meldestelle Antiziganismus Baden-Württemberg (Natalie Reinhardt, Landesvertretung deutscher Sinti und Roma Baden-Württemberg) und dem anschließenden Beitrag des Antiziganismusbeauftragten des Bundes, Mehmet Daimagüler.

Durch die Veranstaltung leitet Ismael Reinhardt (Vorstandsmitglied der Landesvertretung deutscher Sinti und Roma in Baden-Württemberg), der hier als Interessenvertreter seiner Stadt die Anliegen und Belange der autochthonen Sinti vertritt. Ansprechpartner für die Stadt und den Landkreis zu sein, die jahrhundertealte Geschichte der Freiburger Sinti in ihrer Stadt sichtbar zu machen – das sind ihm wichtige Anliegen. Mit dieser Auftaktveranstaltung möchte er es nicht bei einem Aufzeigen des Antiziganismus belassen, sondern die Bürgerrechtsarbeit deutscher Sinti und Roma als gesamtgesellschaftlichen Beitrag für die Demokratie in den Fokus stellen und aktuelle Handlungsstrategien vorstellen.

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Zwischen Diskriminierung und Empowerment – Kurd*innen und Rom*nja in Berlin

Extern,

19.10.2022, 16-18:30 Uhr im K-Fetisch, Wildenbruchstraße 86, 12045 Berlin

Registerstelle Neukölln und Amaro Foro e.V. führen diese gemeinsamen Veranstaltung zum Thema „Kurd*innen und Rom*nja in Berlin zwischen Diskriminierung und Empowerment – Parallelen und Unterschiede in den Lebensrealitäten“ durch.

In einem ersten Teil stellen Vertreter*innen von Yekmal e.V. und der Dokumentationsstelle Antiziganismus (DOSTA) ihre Arbeit vor. Anhand diskriminierender Fallbeispiele analysieren wir die rassistischen Strukturen, mit denen beide Communities in allen Lebensbereichen zu kämpfen haben. Anschließend kommen wir mit weiteren Vertreter*innen der Zivilgesellschaft über die Herausforderungen und Handlungsmöglichkeiten der Meldestellenlandschaft ins Gespräch. Warum lohnt es sich überhaupt, Diskriminierung zu melden? Wie kann Melden oder eine Beschwerde empowernd sein? Mit welchen Hürden bzw. Hemmschwellen sind Betroffene konfrontiert und wie können wir diese überwinden? Welche Strukturen sind in Berlin vorhanden, welche müssten weiterhin entstehen?

Merih Ergün, Registerstelle Neukölln, ein Projekt von Yekmal e.V.

Áron Korózs, Dokumentationsstelle Antiziganismus (DOSTA), Amaro Foro e.V.

Ferat Koçak, linker Aktivist „Der Neuköllner“

Valerie Laukat, Dokumentationsstelle Antiziganismus (DOSTA), Amaro Foro e.V.

Ezgi Özcan, Fair mieten – Fair wohnen, TBB

Nuran Yiğit, Projektleitung „KiDs – Kinder vor Diskriminierung schützen!“ an der Fachstelle Kinderwelten/ISTA und „POWER ME“

Amaro Foro e.V. ist ein transkultureller Jugendverband von Rom*nja und Nicht-Rom*nja. Gemeinsam engagieren wir uns gegen Antiziganismus und für Teilhabe und Chancengerechtigkeit. Die „Dokumentationsstelle Antiziganismus (DOSTA)“ erfasst seit 2014 systematisch antiziganistisch motivierte Vorfälle in Berlin, als erste dieser Art. Mit den jährlichen Auswertungen möchten wir Antiziganismus in Berlin sichtbar machen und so die Öffentlichkeit sowie Akteur*innen aus Politik und Verwaltung dafür sensibilisieren. Projektwebseite: https://amaroforo.de/projekte/dosta/

Yekmal e.V. versteht sich als Migrantenselbstorganisation und als politisch unabhängige und konfessionell ungebundene, den Menschenrechten und dem Prinzip der Gleichberechtigung verpflichtete Nichtregierungsorganisation (NRO), die gegen jede Form von Diskriminierung und Rassismus eintritt. Als kurdischer Verein und Träger Sozialer Arbeit sehen wir uns insbesondere Menschen mit kurdischen Wurzeln verpflichtet, für die Yekmal eine wichtige Anlaufstelle ist und die bei uns Hilfe und Unterstützung finden. Seit November 2021 leitet Yekmal die Registerstelle in Neukölln, die rassistische, antisemitische, LGBTI*Q-feindliche*, antiziganistische, rechtsextreme und andere diskriminierend motivierte Vorfälle im Bezirk dokumentiert. Projektwebseite: https://yekmal.com/unsere-bereiche/centrum-fuer-anti-diskriminierung/register-neukoelln/

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10. Dialogveranstaltung im Rahmen des Aktionsplans Roma

Extern, Toralf Stark

18.10.2022, 10:00 – 12:45 Uhr; Online über Zoom

Moderierter Programmdialog im Rahmen der Weiterentwicklung des Aktionsplans Roma

Die vierte Dialogveranstaltung im Jahr 2022 – im Programmdialog die 10. Dialogveranstaltung – ist in zwei Teile eingeteilt und beschäftigt sich mit dem Thema Antiziganismuskritische Perspektive. Im ersten Teil stellt Toralf Stark die Ergebnisse seiner aktuell erschienenen Pilotstudie (gemeinsam mit S. Pickel) zum Thema Antiziganismus als eigenständige Form des Rassismus gegenüber Sinti*zze und Rom*nja vor. Die Studie ist Teil des Nationalen Diskriminierungs- und Rassismusmonitors (NaDiRa) des Deutschen Zentrums für Integrations- und Migrationsforschung (DeZIM).

Im zweiten Teil wird dem Wunsch aus der Umfrage vom September 2021 nachgekommen, stärker einen Austausch innerhalb des Programmdialogs anzuregen. Mit Beispielen aus der Dokumentationsstelle Antiziganismus – DOSTA, die von Georgi Ivanov und Violeta Balog vorgestellt werden, wird in einen Erfahrungsaustausch über Antiziganismus in der sozialen Arbeit getreten und gemeinsam über Handlungsoptionen zur Verbesserung diskutiert.

Diese Veranstaltung findet im Rahmen des Projektes Moderierter Programmdialog im Rahmen der Weiterentwicklung des Aktionsplans zur Einbeziehung ausländischer Roma statt.

Das Projekt wird im Auftrag und mit Förderung der Berliner Senatsverwaltung für Integration, Arbeit und Soziales umgesetzt.

Kontakt: programmdialog@minor-wissenschaft.de

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Bilder – Macht – Antiziganismus

14.10.2022, 9- 16 Uhr,  Online. Veranstalter Rom e. V.; Vera Tönsfeldt, Archiv und Dokumentationszentrum, Rom e. V.

Welche Wege können wir gehen, wenn wir rassifizierende, sterotypisierende und in vielen Fällen klischeebehaftete Bildbestände digitalisieren und öffentlich publizieren möchten? Welche Aspekte sollten einbezogen werden?

Die Tagung gibt einen Überblick über aktuelle Debatten und Diskussionen, die im Prozess der Digitalisierung mitgedacht werden sollten.
Bilder – Macht – Antiziganismus

„Was gezeigt werden kann und was nicht gezeigt werden darf – es gibt wenige Fragen, die in der Öffentlichkeit heftiger umstritten sind als diese“, schreibt Susan Sontag 2003 in ihrem Werk über Kriegsfotografie „Das Leiden anderer betrachten“. Dass diese Frage inzwischen auch wissenschaftliche und kulturelle Einrichtungen erreicht hat, zeigen zahlreiche Diskussionen und Projekte der vergangenen Jahre, die sich um eine neue Sicht auf problematische Bildzeugnisse bemühen, auch weit über Kriegsfotografien hinaus. Es gilt einen längst überfälligen reflektierten und sensibilisierten Umgang mit rassistischen, sexistischen, antisemitischen oder antiziganistischen Darstellungen von Menschen zu entwickeln. Und diesen nicht erst vom Ende, sondern vom Anfang eines solchen Bestandes her zu denken – z.B. bei der Bearbeitung und Bereitstellung entsprechender Sammlungen in Datenbanken.

Im Rahmen des Digitalisierungsprojektes DigiRom lädt der Rom e. V. zu einer eintägigen Online- Tagung ein, die sich unter Einbezug interdisziplinärer ebenso wie Community-Perspektiven dem Themenkomplex des visuellen Antiziganismus widmet und ferner der Frage nachgeht, wie innerhalb der Digitalisierungs- und Datenbankarbeit ein sensibler Umgang mit diskriminierenden Sammlungsbeständen gefunden werden kann.

Mit einem Fokus auf die Geschichte, Dimensionen und Wirkungsweisen antiziganistischer Motive in visuellen Medien geht es in der ersten Vortrags-Session der Veranstaltung um historische und zeitgenössische Beispiele von Fremd- und Selbstrepräsentation von Rom:nja und Sinti:zze.

Die zweite Vortrags-Session widmet sich der Frage, wie kulturelle und wissenschaftliche Einrichtungen problematische (z.B. rassistische) Sammlungsbestände digital aufarbeiten und zugänglich machen können, und welche Bedeutung eine communitybasierte Auseinandersetzung dabei einnehmen kann.

In der dritten Session bieten zwei Workshops die Möglichkeit, entweder eine persönliche Perspektive auf den antiziganistischen Blick kennenzulernen oder sich mit konkreten Gegenstrategien auseinanderzusetzen.

Um Anmeldung wird bis zum 12. Oktober 2022 gebeten. Anmeldungen an: dokuzentrum@romev.de.

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Vorstellung des Freiburger Roma/Sinti Diskriminierungsbericht

Extern,

Freitag, 14.10.22 um 19:00 Uhr – 21:30, Evangelische Hochschule Freiburg – Raum A 5, Bugginger Str. 38, 79114 Freiburg
Der Freiburger Roma/Sinti Diskriminierungsbericht 2022 ist da, mit vielen Beschreibungen von erlebtem Rassismus durch die Betroffenen. Eine beeindruckende Sammlung. In der VA wird der Bericht vorgestellt und diskutiert.

Mit Dr. G. Ruiz, Leiter des im Aufbau befindlichen bundesweiten Netzwerkes Melde- und Informationsstelle Antiziganismus (MIA) und Politischer Referent beim Zentralrat Deutscher Sinti und Roma; C. Reinhardt Sinti Verein Freiburg, eV; T. Wald Roma Büro Freiburg, eV

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Verfolgung der Sinti & Roma jetzt und heute

Extern,

Do, 13. Oktober 2022, 18:00 Uhr bis 20:00 Uhr im Gemeindesaal St. Peter, Haagener Str. 95, 79539 Lörrach

Referent: Adem Ademi, Koordinator der Anlaufstelle / Netzwerk Pro S.R. im Landkreis Lörrach

Die soziale Teilhabe der hier lebenden Sinti & Roma zu verbessern, ist ein gesellschaftsrelevantes Thema. Die Anlaufstelle Netzwerk Pro Sinti & Roma hat das Ziel, sich aktiv für gleiche Bildungschancen und Antiziganismus einzusetzen und frühzeitig zum Thema Antiziganismus und institutionelle Diskriminierung aufzuklären.
Die Benachteiligung der Sinti und Roma ist immer noch deutlich zu spüren. Ein zentraler Aspekt, der (Aus)Bildungswege von Sinti und Roma beeinflusst, sind antiziganistische Diskriminierungsformen – in der Geschichte und Gegenwart. Wir möchten in dieser Veranstaltung aus der Praxis berichten und über die Möglichkeiten zur Überwindung dieser Hindernisse, diskutieren.

Anmeldung bis 10.10.22 per Email mit dem Betreff « JETZT & HEUTE VERFOLGUNG DER SINTI & ROMA -». Antiziganismus und institutionelle Diskriminierung«
an die folgende Email-Adresse: k.ahmed@ksew.de oder Reinhard.Zahn@caritas-loerrach.de

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„Hanau. Auschwitz.“

Zur Verfolgung der Sinti und Roma in Hanau und Umgebung

Dienstag · 11. Oktober 2022 · 19.30 Uhr, Lesecafé der Stadtbibliothek im Kulturforum Hanau, Am Freiheitsplatz 18a · 63450 Hanau

Am 23. März 1943 wurden nach vorher erstellten Listen die meisten der in Hanau und Umgebung lebenden Sinti und Roma verhaftet und in das Vernichtungslager Auschwitz deportiert.

Die wenigen, die zurückblieben, wurden sterilisiert. Ziel der Nazis war es, die Sinti und Roma als „Rasse“ zu vernichten.

Wie die Verfolgung der Sinti in Hanau und Umgebung durchgeführt wurde, untersuchte eine Dokumentation, die auch auf die Diskriminierungspraxis vor 1933, die Enteignung und auf die lange Zeit der verweigerten Anerkennung der Verfolgung nach 1945 eingeht.

Referent: Udo Engbring-Romang · Historiker
Moderation: Horst Koch-Panzner · VVN-BdA

Anmeldung erbeten unter: mkk@vvn-bda.de

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Antiziganismus

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Freitag, 7. Oktober 2022, 09.00 bis 17.00 Uhr in der Berliner Landeszentrale für politische Bildung, Hardenbergstraße 22-24, 10623 Berlin, Seminarraum 1;

Antiziganismus bzw. Rassismus gegen Roma* und Sinti*, stellt ein aktuelles und eigenständiges Macht- und Gewaltverhältnis dar, das sich über Jahrhunderte in der europäischen Gesellschaft herausgebildet hat und deshalb in der Gegenwart tief verwurzelt ist, schreibt die Unabhängige Kommission Antiziganismus in ihrem Bericht im Mai 2021.

Dieses strukturelle Phänomen, das bis in die Mitte der Gesellschaft hineinreicht, wurde jahrzehntelang ignoriert, der historischen Verantwortung im Kampf gegen Antiziganismus kommt Deutschland bis heute nicht ausreichend nach: Im Bildungssystem spielt Antiziganismus als Thema nach wie vor kaum eine Rolle, es wurden Fälle von gesetzwidriger Sondererfassung von Roma* und Sinti* bekannt. Seit Monaten wird diskutiert, ob das Denkmal für die ermordeten Sinti und Roma Europas durch den Bau einer S-Bahn-Linie beeinträchtigt werden kann.
Der Berlin Monitor von 2019 zeigt, dass 17 % der Befragten der These zustimmen, dass Roma* und Sinti* aus den Innenstädten vertrieben werden sollten.

Im Seminar werden

  • die aktuellen Erscheinungsformen des Antiziganismus und deren Auswirkungen auf Roma* und Sinti* diskutiert,
  • in Bezug auf die jeweiligen Arbeitskontexte die gängigen antiziganistischen Bilder identifiziert und entkräftet sowie
  • praxisnahe Gegenstrategien entwickelt.

Leitung: Hamze Bytici und Veronika Patockova, Roma Trial e.V.

Kooperationspartner: LADS Landesstelle für Gleichbehandlung gegen Diskriminierung

Weitere Informationen zur LADS Akademie: https://www.berlin.de/sen/lads/schwerpunkte/diversity/diversity-trainings/

Dieses Seminar richtet sich an Mitarbeitende der Verwaltungseinrichtungen des Landes Berlin, der landeseigenen Betriebe sowie von gemeinnützigen Trägern und Vereinen.

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Auftaktveranstaltung von MIA Sachsen – Melde- und Informationsstelle Antiziganismus | Leipzig

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06.10. 2022, 16:00-18:00 Uhr in der Alten Handelsbörse Leipzig, 04109 Leipzig

Der Rassismus gegen Roma und Sinti ist in Deutschland und auch in Sachsen leider immer noch weit verbreitet. Wir wollen Antiziganismus in Sachsen effektiv bekämpfen, Betroffene unterstützen und die Öffentlichkeit informieren. Hierzu müssen wir wissen, wo und wie sich dieser zeigt und wer antiziganistische Handlungen begeht. Dies wollen wir mit unserer Meldestelle erreichen.

MIA Sachsen ist Teil einer bundesweiten Arbeitsgemeinschaft. Seit Beginn 2022 sind in Deutschland vier Melde- und Informationsstellen eingerichtet worden: in Berlin, in Rheinland Pfalz, in Nordrhein-Westfalen und in Sachsen.

Ziel ist es mit MIA Sachsen einen Beitrag zu einer demokratischen, diskriminierungsarmen Gesellschaft zu leisten.

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Antiziganismus im deutschen Bildungssystem

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Podiumsdiskussion am 5. Oktober 2022, 16:00, Ort: Grüner Salon der Volksbühne, Rosa-Luxemburg-Platz 2,10178 Berlin

Der Rassismus gegen Roma* und Sinti* ist allgegenwärtig – insbesondere in der schulischen Ausbildung wird dies deutlich. In der Bildungsstudie von RomnoKher von 2021, für die 600 Sinti* und Roma* in Deutschland interviewt wurden, berichten 60 Prozent von Diskriminierungen an der Schule.
Viele Roma* und Sinti* erleben ihre Schullaufbahn als belastend, berichten von Zurückweisungen und Demütigungen sowie von fehlender Unterstützung durch Lehrkräfte. Sie werden von den Lehrkräften oft als eine Bedrohung gesehen, bei gleichzeitiger Zuschreibung von Bildungsdefiziten.

Wie lassen sich strukturelle Veränderung in Richtung eines gleichberechtigten, diskriminierungskritischen Bildungssystems vollziehen? Wie können Selbstorganisationen von Roma* und Sinti* hier zu zentralen Playern werden?

Mit: Veronika Patočková (RomaTrial), David Paraschiv (WIR SIND HIER!), Sabina Salimovska (Schulmediatorin)Moderation: Christoph Leucht (Hildegard Lagrenne Stiftung); Eintritt: 3 Euro

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Bartoszewski. Widerstand – Erinnerung – Versöhnung

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Ausstellung vom 05.10.2022 – 14.11.2022 im Dokumentations- und Kulturzentrum Deutscher Sinti und Roma, Bremeneckgasse 2, 69117 Heidelberg; Di 9.30–19.45 Uhr / Mi, Do, Fr 9.30–16.30 Uhr / Sa, So 11.00–16.30 Uhr, Mo und an Feiertagen geschlossen.

Gezeigt wird ein Überblick über das Leben und Wirken des international geachteten Brückenbauers, der nicht der nicht dem traditionellen chronologischen Lebenslauf darstellt, sondern jene Themen in den Fokus rückt, die Bartoszewski am wichtigsten waren und die einen spannenden Einblick in seine facettenreichte Persönlichkeit geben. Zugleich erzählt die Ausstellung von der jüngsten polnischen und mitteleuropäischen Geschichte.

Widerstand – Erinnerung – Versöhnung: Drei Bereiche im Leben des Auschwitz-Überlebenden und ehemaligen polnischen Außenministers Władysław Bartoszewski. Die Ausstellung widmet sich seiner Biografie, indem sie auf diese drei Aspekte aufmerksam macht, die für ihn selbst am wichtigsten waren und den besten Einblick in seine facettenreiche Persönlichkeit geben.

Es ist nicht nur erstaunlich, sondern grenzt geradezu an ein Wunder. Denn ausgerechnet die deutsch-polnische Versöhnung wurde für Władysław Bartoszewski (1922-2015) zum Lebensthema. Obwohl er die Gräuel der Nationalsozialisten miterlebte, in KZ Auschwitz verschleppt wurde und sich nach seiner Entlassung am Warschauer Aufstand beteiligte. Nach dem Zweiten Weltkrieg wurde der Intellektuelle und Politiker dann erneut zum Opfer eines totalitären Systems. Vor dem Hintergrund dieser persönlichen Erfahrungen hat er sich bis zu seinem Tode obendrein dem Schutz der Menschenrechte und dem Kampf gegen Rassismus verschrieben. Dabei engagierte sich der ehemalige polnische Außenminister und langjährige politischer Berater auch nachdrücklich für die Rechte der Sinti und Roma.

Vom 6. Oktober bis 14. November macht die Ausstellung „Bartoszewski. Widerstand – Erinnerung – Versöhnung“ im Dokumentations- und Kulturzentrum Deutscher Sinti und Roma in Heidelberg Station. Die Schau wird am Mittwoch, 5. Oktober, um 19 Uhr in der Bremeneckgasse 2 eröffnet.

Die Ausstellung wurde vom Haus der Begegnung mit der Geschichte in Warschau in Kooperation mit Dr. Marcin Barcz und dem Pan-Tadeusz-Museum der Ossoliński-Nationalbibliothek in Wrocław konzipiert. Die Übersetzung erfolgte durch Prof. Klaus Ziemer. Gezeigt wird die Ausstellung in Heidelberg von der Initiative Partnerschaft mit Polen und dem Dokumentations- und Kulturzentrum Deutscher Sinti und Roma

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Geflüchtete Roma aus der Ukraine. Diskriminierung im Kontext Unterbringung

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Online-Konferenz des Bundes Roma Verbands am 29.09.2022 von 11 bis 13 Uhr über Zoom

Geflüchtete Roma aus der Ukraine erleben vielfältige Formen von Diskriminierung auf den Fluchtwegen und in den Ländern, in die sie fliehen, so auch in Deutschland. Die Unterbringungs-Situation gehört hier zu den zentralen Problemen ukrainischer Roma. Es fehlt an angemessenen Unterkünften, Kinder werden nach Monaten noch nicht beschult, die Menschen erhalten keine Unterstützung bei der Antragstellung, es kommt zu rassistischen Vorfällen in den Unterkünften und Unterstützungsstrukturen durch andere Geflüchtete, Dolmetscher:innen oder Mitarbeiter:innen, Medien ergehen sich in einseitiger und stereotyper Berichterstattung.

In der Online-Konferenz befassen wir uns aus der Praxis mit der Situation und diskutieren Lösungsansätze mit den Teilnehmenden.

Begrüßung und Vorstellung | Bundes Roma Verband & Mehmet Daimagüler, der Beauftragte der Bundesregierung gegen Antiziganismus

Präsentation zur Situation der Roma aus der Ukraine | Roma Antidiscrimination Network

Kurze Inputs zur Unterbringung | Perspektiven aus der Praxis

Diskussion von Lösungsansätzen

Die Veranstaltung richtet sich insbesondere an Haupt- und Ehrenamtliche in der Geflüchteten-Hilfe, an Politik und Verwaltung sowie Wohlfahrtsverbände.

Zur Zusendung des Zoom-Links für die Veranstaltung, bitten wir um Anmeldung bis 25. September 2022 unter mail@bundesromaverband.de.

https://www.facebook.com/events/1241444319979544

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„Onkel, behalt mich hier, ich will doch nicht nach Auschwitz“

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28.09.2022, 19:00 – 20:30 Uhr, Dokumentations- und Kulturzentrum Deutscher Sinti und Roma, Bremeneckgasse 2, 69117 Heidelberg

Willy Blum und die Kinder von Buchenwald: Lesung der Autorin und Historikerin Annette Leo und Ausstellungseröffnung.

Als er ermordet wurde, war Willy Blum 16 Jahre alt. Von ihm überdauerte nur ein Eintrag auf einer Deportationsliste, neben dem durchgestrichenen Namen von Stefan Jerzy Zweig, der durch den Roman „Nackt unter Wölfen“ weltweit Berühmtheit erlangte. Das Schicksal von Willy Blum aber blieb lange völlig unbekannt. Erst die Historikerin Annette Leo hat sich auf Spurensuche begeben und die Geschichte des Sinto-Jungen und seiner Familie recherchiert.

Im Anschluss wird in der Dauerausstellung zum Holocaust an den Sinti und Roma ein spannendes Kofferprojekt vorgestellt, das die Biografien von insgesamt neun verfolgten Kindern und Jugendlichen in den Mittelpunkt rückt. Darunter auch die Geschichte von Willy Blum und seinem jüngeren Bruder Rudolf. Beide gehörten zu den 200 Kindern von Buchenwald, deren Namen sich auf der Deportationsliste in die Vernichtung finden. Den ihnen in der Sonderschau gewidmete Koffer wird Ella Braun bei der Vernissage symbolisch öffnen. „Onkel, behalt mich hier, ich will doch nicht nach Auschwitz“ lautet das Zitat eines Buchenwald-Häftlings, der den Kindern im Lager noch begegnet ist.

Damit wird die Dauerausstellung um eine biografische Ebene erweitert und ein einzigartiger musealer Vermittlungsansatz erprobt. Die in alten Koffern präsentierten Objekte, Fotos und Dokumente sind anfassbar. Lebensgeschichten werden auf diese Weise sinnbildlich greifbar. Neben Überblickstexten können Sequenzen aus Zeitzeugeninterviews abgerufen werden. Diese erläutern die Bedeutung der Objekte und die dahinterstehenden Geschichten. Die eher unkonventionelle Präsentationsform trägt dem Wunsch vieler Jugendlicher, aber auch von älteren Besucherinnen und Besuchern des Dokumentationszentrums Rechnung, Geschichte nicht nur aus der Distanz betrachten zu können, sondern sie anfassen und quasi „an sich heranlassen“ zu können.

Die Inhalte der biografischen Koffer dienen dabei nicht nur als Exponate, sondern zugleich auch als Arbeitsmaterialien für eine vertiefende Auseinandersetzung mit der Ausstellung sowie den Akzenten „entdecken“, „forschen“ und „reflektieren“. In Vorbereitung ist zudem ein Workshopangebot für Gruppenarbeit ab 2023.

Für die persönliche Teilnahme an der Veranstaltung wird um vorherige Anmeldung unter info@sintiundroma.de gebeten. Die Lesung aus „Das Kind auf der Liste“ kann via Zoom auch digital besucht werden. Der Teilnahmelink kann ebenfalls unter info@sintiundroma.de erfragt werden.

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WIDERSTAND UND BÜRGERRECHTSBEWEGUNG VON SINTI UND ROMA

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Am Dienstag den 27.09.2022 (Treffpunkt: Ludwig-Metzger-Platz. Strecke: ca. 5,5 km, ca. 2,5 Stunden) bieten Mitarbeiter*innen des hessischen Landesverbands einen Stadtrundgang durch Darmstadt zum Thema “Widerstand und Bürgerrechtsbewegung von Sinti und Roma” an und fokussieren sich dabei auf Darmstädter Persönlichkeiten.Gerne können Sie sich bereits vorab anmelden unter verband@sinti-roma-hessen.de
Dieser Stadtrundgang nimmt Sie mit zu Orten, die Schlaglichter einer vielfältigen und widerständigen Geschichte von Sinti und Roma widerspiegeln.

 

80. Jahrestag der Deportation der Darmstädter Juden und Sinti

Extern,

Gemeinsame Gedenkveranstaltung am 25. September, um 11 Uhr am Gedenkort „Denkzeichen Güterbahnhof“ (Bismarckstraße/Ecke Kirschenallee, 64293 Darmstadt) der vor 80 Jahren deportierten Darmstädter Juden und Sinti. Medienvertreterinnen und -vertreter sowie Bürgerinnen und Bürger sind eingeladen, an der Gedenkveranstaltung teilzunehmen.

Nach Begrüßung durch die Initiative „Denkzeichen Güterbahnhof“ sprechen Stadtrat Michael Kolmer, in Vertretung für Oberbürgermeister Jochen Partsch, Vertreterinnen und Vertreter der Jüdischen Gemeinde Darmstadt und des Verbandes Deutscher Sinti und Roma Hessen sowie die Vizepräsidentin des Hessischen Landtags, Heike Hofmann, MdL.

„Dies ist ein Menschheitsverbrechen, das, wie die menschenvernichtende Politik des Naziregimes insgesamt, uns auch noch nach Jahrzehnten fassungslos macht – und beschämt“, erklärt Stadtrat Kolmer. „Dieses Verbrechen geschah nicht irgendwo, sondern es vollzog sich hier, mitten in unserer Stadt, vor den Augen und mit Wissen der Darmstädterinnen und Darmstädter. Dessen müssen wir uns stets bewusst sein. Wir denken mit Trauer an die Opfer, und wir nehmen die Geschichte als Auftrag, wachsam zu sein und allen Tendenzen des Rassismus und der gesellschaftlichen Intoleranz entschlossen die Stirn zu zeigen. Die Verantwortung, Rassismus, Antisemitismus und Antiziganismus nicht zuzulassen, tragen wir alle gemeinsam.“
Dieser Schmerz und diese Vernichtung darf sich niemals wiederholen

„Auch in diesem Jahr kommen wir gemeinsam mit der Jüdischen Gemeinde und der Stadt Darmstadt am Güterbahnhof zusammen, um der Verfolgten zu gedenken. Indem wir an ihre Geschichten erinnern, zollen wir ihnen nicht nur Respekt und benennen das damalige Recht als Unrecht. Vielmehr erinnern wir ebenfalls uns an unsere Aufgabe, dass sich dieser Schmerz und diese Vernichtung niemals wiederholen dürfen“, mahnt Adam Strauß, Vorsitzender des Landesverbandes Deutscher Sinti und Roma. „Bereits seit einigen Jahren beobachten wir mit Besorgnis den erstarkenden Nationalismus und Rassismus. Diese Tendenzen zu erkennen und ihnen entschlossen entgegenzutreten, ist unser aller Verantwortung.“
Irith Gabriely wird die Veranstaltung musikalisch begleiten.

Die Gedenkveranstaltung findet in Kooperation zwischen dem Hessischen Landesverband Deutscher Sinti und Roma, der Wissenschaftsstadt Darmstadt, der Jüdischen Gemeinde Darmstadt und der Initiative „Denkzeichen Güterbahnhof“ statt.

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Der lange Weg der Sinti und Roma

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Film und Diskussion mit dem Regisseur Adrian Oeser am 18.09.2022, 19 Uhr im Kulturhaus RomnoKher Mannheim, B 7, 16, 68159 Mannheim (Eingang über den Hinterhof ); im Rahmen der Kulturwoche Romno Power

Anhand von persönlichen Lebenswegen zeichnet der Dokumentarfilm emotional und eindrucksvoll die Geschichte von Deutschlands größter nationaler Minderheit nach. Unter den historischen Aufnahmen aus den ARD-Archiven fand Filmautor Adrian Oeser viele Szenen, die deutlich machen, wie sehr der Rassismus gegen Sinti und Roma nach 1945 fortdauerte – und wie stark er auch im öffentlich-rechtlichen Rundfunk wurde.

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Antiziganismus – der Rassismus gegenüber Sinti & Roma

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SAMSTAG 24.09. 11.00 – 15.00 Uhr; DIE GANZE WOCHE LANG 24.09. – 03.10. 2022 im Rahmen der Interkulturelle Woche 2022  vom 24. September bis 3.Oktober; Ort: Innenstadt

Die Sinti Union Schleswig-Holstein e. V. macht seit einigen Monaten den Antiziganismus (Rassismus gegenüber Sinti und Roma) online sichtbar. Diese antiziganistischen Fälle werden im Rahmen der Interkulturellen Woche in der Neumünsteraner Innenstadt anhand von Plakataktionen sichtbar gemacht.

Kontakt: Sinti Union Schleswig-Holstein e. V., SintiUnionSH@web.de,
sintiunionsh (Instagram)

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Fehler im System? Institutioneller Rassismus gegen Sinti:zze und Rom:nja. Ausschlusspraktiken, Rassismuserfahrungen, Gegenstrategien

Fehler im System? Institutioneller Rassismus gegen Sinti:zze und Rom:nja. Ausschlusspraktiken, Rassismuserfahrungen, Gegenstrategien

Die Diskriminierung von Sinti:zze und Rom:nja wirkt in und durch Institutionen wie Polizei, Schule oder im Jobcenter. Besteht das Problem in zahlreichen Fehlern Einzelner innerhalb dieser Institutionen oder liegt es vielmehr „im System“ selbst begründet? Institutioneller Rassismus ist fundamentaler Bestandteil der oben genannten Organisationsstrukturen. Es sind die Wechselwirkungen zwischen rassistischen Diskursen und Wissensbeständen sowie institutionellen Ausschlusspraktiken die wir als institutionellen Rassismus auf der Veranstaltung in den Mittelpunkt stellen.

In vier Vorträgen und einer Podiumsdiskussion beschäftigen wir uns mit den Wirkungsweisen und Ausprägungen des institutionellen Rassismus gegen Sinti:zze und Rom:nja. Dabei werden die institutionelle Ausschlusspraktiken und Rassismuserfahrungen beleuchtet und Gegenstrategien diskutiert.

Programm

  • Empowerment-Ansätze von Sinti*zze und Rom*nja (Hajdi Barz)
  • Community-basierte Forschung zu Rassismuserfahrungen (Prof. Dr. Iman Attia)
  • Abschiebestopp und Bleiberecht für Roma aus humanitären und historischen Gründen (Kenan Emini)
  • Institutioneller Antiziganismus im EU-Binnengrenzregime: wohlfahrtsstaatliche Grenzziehungen in der kommunalen Praxis (Tobias Neuburger)
  • Launch einer Podcast-Serie zum Thema Institutioneller Antiziganismus von RYMEcast (mit Sejnur Memiši)
  • Podiumsdiskussion: Institutioneller Rassismus gegen Rom:nja und Sinti:zze: Handlungsperspektiven und Gegenstrategien
Wann und Wo?
  • Freitag, 23.09.2022 von 12:00-16:30 Uhr
  • Universität Hannover, Conti-Hochhaus, 14. OG
  • Königsworther Platz 1, 30167 Hannover.

Die Teilnahme ist kostenlos, eine Anmeldung ist nicht notwendig.

Weitere Informationen auf www.idd.uni-hannover.de
Gefördert durch das Niedersächsische Ministerium für Wissenschaft und Kultur im Rahmen der Ausschreibung „Zukunftsdiskurse“ aus Mitteln des Niedersächsischen Vorab.

The Role of the Police in the Persecution of Roma during the Holocaust

Extern,

Friday, September 23, 11am-12:30pm CT

This virtual workshop explores the history of race and policing through the experiences of European Roma from the late 19th century through the Holocaust and into the present. Scholars from the US, Europe, and beyond will address the confluence of the criminalization and racialization of the category of “Gypsy,” the role of the police in the persecution and genocide of Roma in the Holocaust, and the legacies of this history for Romani communities to the present day. The program will open with a roundtable of scholars and activists who will address the contemporary stakes of the history of the criminalization and police persecution of Roma in Europe and explore resonances with parallel histories of race and policing in the American context.

Presented by: The Center for Austrian Studies, The Center for Holocaust and Genocide Studies, and the Institute for Global Studies

Moderator: Justyna Matkowska, Postdoctoral Fellow, Adam Mickiewicz University and Lecturer, University at Albany

Speakers: Pavel Baloun, Postdoctoral Researcher, Institute of History of the Czech Academy of Sciences, Czechoslovak “Wandering Gypsies”: A Legislative Term and Its Practice in the Interwar Period; Benjamin Thorne, Associate Professor of History, Wingate University, „Everyone Knows They Are All Criminals”: Institutional Bias and Police Brutality Against Roma during the Romanian Holocaust; Jan Láníček, Senior Lecturer, School of Humanities & Languages, University of New South Wales, Ordinary Gendarmes? Czech Police Forces and the Holocaust in the Protectorate of Bohemia and Moravia

Respondent: Sheer Ganor, Assistant Professor of History, University of Minnesota

Nähere Infos und Registrierung

 

 

Legacies of Genocide: Romani Communities in the Aftermath of the Holocaust

Extern,

Friday, September 23, 1:30-3:00pm CT

This virtual workshop explores the history of race and policing through the experiences of European Roma from the late 19th century through the Holocaust and into the present. Scholars from the US, Europe, and beyond will address the confluence of the criminalization and racialization of the category of “Gypsy,” the role of the police in the persecution and genocide of Roma in the Holocaust, and the legacies of this history for Romani communities to the present day. The program will open with a roundtable of scholars and activists who will address the contemporary stakes of the history of the criminalization and police persecution of Roma in Europe and explore resonances with parallel histories of race and policing in the American context.

Presented by: The Center for Austrian Studies, The Center for Holocaust and Genocide Studies, and the Institute for Global Studies

Moderator: Angéla Kóczé, Assistant Professor and Chair, Romani Studies Program, Central European University

Speakers: Margareta Matache, Director, Roma Program, FXB Center for Health and Human Rights, Harvard University, Practices of Denial and Distortion of the Samudaripen/Porrajmos in Southeastern Europe; Ioanida Costache, Andrew W. Mellon Postdoctoral Fellow in the Humanities, University of Pennsylvania, Race, Genocide, and Romani Life: Legacies of Persecution; Ana Ivasiuc, Lecturer in the Anthropology of Crime and Security, Department of Anthropology, Maynooth University, The Racial Policing of the Roma in Contemporary Italy; Anabel Carballo Mesa, Ph.D. Candidate, University of Barcelona; Romane Zorako: Historic Roma and Sinti Resilience

Respondent: Ari Joskowicz, Associate Professor of Jewish Studies and European Studies, Vanderbilt University

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ZUR AKTUELLEN SITUATION VON ROMA IM UKRAINE KRIEG – KRIEG UND RASSISMUS

Extern,

EIN VORTRAG VON ROMEO FRANZ, Europaabgeordneter von Bündnis 90/DIE GRÜNEN, Bürgerrechtler und ehem. Vorstand der Hildegard Lagrenne Stiftung.

FREITAG 23.09. 18:00 UHR, Ernst-Ludwig-Saal, Schwanenstr. 42 64297 Darmstadt

Das Eberstädter Bündnis gegen Antiziganismus ist ein lokales Bündnis aus verschiedenen zivilgesellschaftlichen Akteur*innen und Einzelpersonen, welches sich für die Aufklärung über Antiziganismus einsetzt. Bereits das vierte Jahr in Folge organisisert das Bündnis Veranstaltungen und Projekttage zum Thema. Der hessische Landesverband Deutscher Sinti und Roma ist seit der Gründung des Bündnisses Mitglied. Romeo Franz ist Europaabgeordneter, Bürgerrechtler und Angehöriger der Minderheit und wird in seinem Vortrag am Freitag den 23.09.2022 im Ernst-Ludwig-Saal in Darmstadt die Lage ukrainischer Roma unter Berücksichtigung der aktuellen Kriegssituation thematisieren. Aktuell befindet sich Romeo Franz zusammen mit Dr. Mehmet Daimagüler, dem Beauftragten der Bundesregierung gegen Antiziganismus und für das Leben der Roma, in der Ukraine. Vor Ort informieren sie sich über die inner-ukrainische Fluchtsituation von Roma.

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Fehler im System? Institutioneller Rassismus gegen Sinti*zze und Rom*nja

Tagung am 23.09.2022, 12:00 bis 16:30 Uhr, Universität Hannover, 14. OG Campus-Hochhaus, Königsworther Platz 1, 30167 Hannover.

Die Diskriminierung von Sinti*zze und Rom*nja wirkt in und durch Institutionen wie Polizei, Schule oder im Jobcenter. Besteht das Problem in zahlreichen Fehlern Einzelner innerhalb dieser Institutionen oder liegt es vielmehr „im System“ selbst begründet? Institutioneller Rassismus ist fundamentaler Bestandteil der oben genannten Organisationsstrukturen. Es sind die Wechselwirkungen zwischen rassistischen Diskursen und Wissensbeständen sowie institutionellen Ausschlusspraktiken die wir als institutionellen Rassismus auf der Veranstaltung in den Mittelpunkt stellen. In zwei Vorträgen und einer Podiumsdiskussion beschäftigen wir uns mit den Wirkungsweisen und Ausprägungen des institutionellen Rassismus gegen Sinti*zze und Romn*nja. Dabei werden die institutionelle Ausschlusspraktiken und Rassismuserfahrungen beleuchtet und Gegenstrategien diskutiert.

Programm
Empowerment-Ansätze von Sinti*zze und Rom*nja (Hajdi Barz)
Community-basierte Forschung zu Rassismuserfahrungen (Prof. Dr. Iman Attia)
Abschiebestopp und Bleiberecht für Roma aus humanitären und historischen Gründen (Kenan Emini)
Institutioneller Antiziganismus im EU-Binnengrenzregime: wohlfahrtsstaatliche Grenzziehungen in der kommunalen Praxis (Tobias Neuburger)
Launch einer Podcast-Serie zum Thema Institutioneller Antiziganismus von RYMEcast (mit Sejnur Memiši)
Podiumsdiskussion: Institutioneller Rassismus gegen Rom:nja und Sinti:zze: Handlungsperspektiven und Gegenstrategien

Organisiert vom Institut für Didaktik der Demokratie (IDD) in Kooperation mit dem AStA Uni Hannover. Gefördert aus Mitteln des Niedersächsischen Vorab im Rahmen der Ausschreibung „Zukunftsdiskurse“. Kontakt: Patrick Bredl, Institut für Didaktik der Demokratie, Leibniz Universität Hannover, bredl@idd.uni-hannover.de

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Antiziganismus. Ein Zustandsbericht

Extern,

Vortrag zum Thema „Antiziganismus“ am 22.09.2022 / 19:00 Uhr im AnStatt Theater des Alten Schlachthofs in Straubing, Heerstraße 35, 94315 Straubing.

Die Veranstaltung findet in Kooperation mit dem Landesverband der Sinti und Roma Bayern statt.

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Constructing the Gypsy Threat: Roma at the Nexus of Race and Criminalization

Extern, Hilde Hoffmann

Thursday, September 22, 11am -12:30pm CT

This virtual workshop explores the history of race and policing through the experiences of European Roma from the late 19th century through the Holocaust and into the present. Scholars from the US, Europe, and beyond will address the confluence of the criminalization and racialization of the category of “Gypsy,” the role of the police in the persecution and genocide of Roma in the Holocaust, and the legacies of this history for Romani communities to the present day. The program will open with a roundtable of scholars and activists who will address the contemporary stakes of the history of the criminalization and police persecution of Roma in Europe and explore resonances with parallel histories of race and policing in the American context.

Presented by: The Center for Austrian Studies, The Center for Holocaust and Genocide Studies, and the Institute for Global Studies

Moderator: Hilde Hoffmann, Researcher, Institute for Media Studies, Ruhr University Bochum

Speakers: Ilsen About, Assistant Professor, CNRS, IRIS, EHESS, Paris; The International Criminal Police Commission (ICPC) and the “Gypsy Question” in Europe, 1924-1940: Theories, practices and consequences
Habiba Hadziavdic, Adjunct Faculty in Modern and Classical Languages, University of St. Thomas; Persisting Tropes in the Filmic Representations of European Roma; Chelsi West Ohueri, Assistant Professor, Department of Slavic and Eurasian Studies, University of Texas, Austin; Constructing the Gabel: examining surveillance and criminalization in the production of racialized Romani Identities in Albania

Respondent: Jennifer Illuzzi, Associate Professor of History, Providence College

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Film “Aferim!”

Extern,

Filmvorführung mit Einführung von Dr. Iulius Rostas am 21. September 2022, 20:00 Uhr im
Kulturhaus RomnoKher
B 7, 16 (Eingang über den Hinterhof )
68159 Mannheim
Osteuropa im Jahre 1835. Der altgediente Gendarm Costandin und sein Sohn reiten durch die steinige Landschaft der Wallachei. Sie suchen einen “Zigeunersklaven”, der seinem Besitzer – einem mächtigen Bojaren – entlaufen ist. Der unerschütterliche Costandin begegnet jeder Situation mit munterer Weisheit, doch sein Sohn blickt nachdenklich auf die Welt. Auf ihrer Odyssee begegnen sie Menschen unterschiedlicher Nationalität und verschiedenen Glaubens. Was alle verbindet, sind die Vorurteile, die sie gegeneinander hegen.

Silberner Bär 2015. Preisgekrönter Balkan-Western des rumänischen Filmregisseurs Radu Jude (2015). Ein Film, den man gesehen haben muss, um die Geschichte der Roma-Sklaverei in Rumänien zu verstehen.

Länge des Films: 108 Minuten. Für Essen und Getränke ist gesorgt. Eintritt frei.
Anmeldung und weitere Infos unter info@sinti-roma.com oder 0621/91109100.

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Verleihung des Kultur- und Ehrenpreises der Sinti und Roma

Extern,

DIENSTAG 20.9.2022,  19 Uhr im im Rahmen der Kulturwoche Romno Power, B 7, 16, 68159 Mannheim (Eingang über den Hinterhof )

Engagement für Bildung und Bürgerrechte: CHRISTIAN ROSENBERG
Gesellschaftliches Engagement: ANDREAS FREUDENBERG
Beitrag zur Antiziganismusforschung: DR. IULIUS ROSTAS
Seit 2014 vergibt der VDSR-BW den Kultur- und Ehrenpreis der Sinti und Roma für besondere Verdienste in den Bereichen Kultur, Bildung und Bürgerrechte. Die Preisverleihung findet immer am Jahrestag der ersten urkundlichen Erwähnung von Sinti und Roma auf dem Territorium des heutigen Deutschland (20. September 1407 in Hildesheim) statt.
Unsere diesjährigen Preisträger haben Herausragendes für die Minderheit geleistet – u.a. als Vorsitzender einer Selbstorganisation, als Kuratoriumsvorsitzender der Freudenberg Stiftung und als international führender Antiziganismusforscher.

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Film: „Der lange Weg der Sinti und Roma“

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Filmvorführung und Diskussion mit dem Regisseur Adrian Oeser am 18. September 2022, 19:00 Uhr im Kulturhaus RomnoKher, B 7, 16 (Eingang über den Hinterhof ), 68159 Mannheim

Anhand von persönlichen Lebenswegen zeichnet der Dokumentarfilm emotional und eindrucksvoll die Geschichte von Deutschlands größter nationaler Minderheit nach. Unter den historischen Aufnahmen aus den ARD-Archiven fand Filmautor Adrian Oeser viele Szenen, die deutlich machen, wie sehr der Rassismus gegen Sinti und Roma nach 1945 fortdauerte – und wie stark er auch im öffentlich-rechtlichen Rundfunk wurde.

Länge des Films: 45 Minuten.

Für Essen und Getränke ist gesorgt. Eintritt frei.
Anmeldung und weitere Infos unter info@sinti-roma.com oder 0621/91109100.

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Roma und Antiziganismus

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Workshop-Reihe zur Thematik „Roma und Antiziganismus“, Freitag, 16. September, von 15 bis 19 Uhr, Berliner Platz 22, 58089 Hagen

Dritter Teil. Bei der Veranstaltung untersuchen die Teilnehmenden das Thema Antiziganismus im Hinblick auf die Ethnisierung und Kriminalisierung der Roma-Minderheit noch einmal genauer.

Eine Anmeldung zum dritten Teil der Workshop-Reihe ist auch ohne die Teilnahme an den ersten beiden Veranstaltungen möglich und erfolgt über den zuständigen Ansprechpartner im Kommunalen Integrationszentrum, Robin Palm, entweder unter Telefon 02331/207-3851 oder per E-Mail an robin.palm@stadt-hagen.de.

Kommunales Integrationszentrum: Workshop über Diskriminierung junger Roma im Bildungssystem

Missständen im Bildungssystem gegenüber Angehörigen der Roma-Minderheit entgegenwirken und Fachkräfte hinsichtlich dieser Diskriminierungsformen aufklären und sensibilisieren: Das war das Ziel des Workshops „Gleichheit im Bildungssystem? – Die Schul- und Bildungssituation der Roma“ des Kommunalen Integrationszentrums der Stadt Hagen (KI) am Dienstag, 14. Juni.

Der zweite Teil einer vierteiligen Workshop-Reihe zur Thematik „Roma und Antiziganismus“ richtete sich an Lehrkräfte, Sonderpädagoginnen und -pädagogen sowie Sozialarbeiterinnen und -arbeiter.

Die Teilnehmenden befassten sich mit der Schul- und Bildungssituation junger Roma. Der Referent Kasm Cesmedi, Gesamtschullehrer und engagierter Roma-Aktivist, zeigte, dass Rassismus und Diskriminierung gegenüber Angehörigen der Roma-Minderheit nicht nur historisch tief verankert, sondern auch heutzutage sowohl in den Herkunftsländern als auch im deutschen Bildungssystem eine alltägliche Realität darstellen.

Neben der Aufklärung zur Thematik Antiziganismus ging es bei dem Workshop auch darum, aktuelle Problemfelder von Seiten der Bildungsinstitutionen zu besprechen. Dabei wurden unter anderem Fragen wie „Warum kommt es zu Schulabsentismus und wie erreiche ich Familienangehörige?“ beantwortet.

Die 20 Teilnehmenden brachten sich während des Workshops mit ihren Fragen und Fallbeispielen aus der praktischen Arbeit aktiv ein, sodass ein produktiver Austausch entstand und gemeinsam Handlungsstrategien für den beruflichen Alltag erörtert werden konnten.

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Criminalization-Surveillance-Resistance

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A Roundtable Discussion on Roma, Race, and Policing on Friday, September 16th as a virtual workshop 12 p.m. – 1:45 pm CT

This virtual workshop explores the history of race and policing through the experiences of European Roma from the late 19th century through the Holocaust and into the present. Scholars from the US, Europe, and beyond will address the confluence of the criminalization and racialization of the category of “Gypsy,” the role of the police in the persecution and genocide of Roma in the Holocaust, and the legacies of this history for Romani communities to the present day. The program will open with a roundtable of scholars and activists who will address the contemporary stakes of the history of the criminalization and police persecution of Roma in Europe and explore resonances with parallel histories of race and policing in the American context.

Presented by: The Center for Austrian Studies, The Center for Holocaust and Genocide Studies, and the Institute for Global Studies

Moderator: Christopher Robertson, Ph.D. Candidate, Department of Sociology, University of Minnesota

Speakers: Petra Gelbart, Curator for Music, RomArchive, Nadja Greku, Central European University, Cristiana Grigore, Founding Director, Roma People’s Project, Columbia University, Sunnie Rucker-Chang, Associate Professor, Slavic & East European Languages and Cultures, The Ohio State University

Nähere Infos und Registrierung bei Zoom

VIELFALT BILDET! RASSISMUS- UND DISKRIMINIERUNGSKRITISCHE BILDUNG IN PRAXIS UND DISKURS

Freitag, 16. September und Samstag, 17.Sepember 2022 im Schader-Forum Darmstadt, Goethestraße 2, 64285 Darmstadt

Gemeinsame Tagung der Schader-Stiftung und dem Institut für Allgemeine Pädagogik und Berufspädagogik der Technischen Universität Darmstadt, die anstrebt, wissenschaftliche und außeruniversitäre sowie insbesondere auch aktivistische Perspektiven zu den Themen Rassismus und Diskriminierung miteinander zu verbinden.

Vortrag: Bildungssituation von Sinti und Roma in Deutschland, Dr. Katharina Rhein

Vortrag: Antiziganismuskritische Bildung, Nadine Küßner und Arne Schrader

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Auseinandersetzung mit kritischen Polizeieinsätzen

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Montag, 12. September 2022, 19:00 Uhr; Dietrich-Keuning-Haus, Leopoldstr. 50-58, 44147 Dortmund
Im Rahmen der Veranstaltungsserie „Talk im TKH“ setzen sich Mehmet Daimagüler, Rechtsanwalt und Antiziganismus-Beauftragter der Bundesregierung und Sebastian Fiedler, Bundestagsabgeordneter und ehemaliger Vorsitzender des Bundes deutscher Kriminalbeamter mit kritischen Polizeieinsätzen auseinander.

Moderiert wird die Veranstaltung vom Soziologen und Hochschullehrer Aladin El-Mafaalani; für musikalische Begleitung sorgt Ester Festus.

Der Eintritt ist frei.

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Roma in und aus der Ukraine

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September 11, 11:00 Uhr, IBZ , Kaiserallee 12d, 76131 Karlsruhe

Viele der 400.000 Roma in der Ukraine beteiligen sich an der Verteidigung der Ukraine gegen den russischen Aggressor. Trotz Antiziganismus und Diskriminierung. Auf der anderen Seite sind geschätzt 100.000 Roma aus der Ukraine geflohen. Dabei kam es in allen Aufnahmeländern zu Antiziganismus und Diskriminierung.
Stephan Müller, politischer Referent des Zentralrates Deutscher Sinti und Roma, gibt einen Überblick über die aktuelle Situation der Rom*nija in der Ukraine und der geflüchteter Rom*nija.

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„AVEN“ – Leben, Kunst und Kultur der Sinti und Roma in Osteuropa

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Kunstausstellung im Rahmen des Kulturfests am 10. September 2022 14:00 Uhr, Marie-Curie-Straße 3, 76829 Landau in der Pfalz

Besucher haben die Möglichkeit im Foyer die ausgestellten Exponate eines osteuropäischen Künstlers zu besichtigen. 
Der Künstler trägt mit seiner Arbeit dazu bei, die ‚Opferrolle‘ der Sinti und Roma aufzubrechen und mit ethnisch-folkloristischen Vorstellungen aufzuräumen. Im Foyer des „erlebt-Forum-Landau“ stellt er einige seiner Arbeiten aus und bietet dem Publikum Einblicke in seine Arbeitsweise.

AVEN bedeutet im Romanes – der Sprache der Sinti – „kommt“. Die Grundidee dieses Kulturfests ist es durch Begegnung und Austausch Vorurteilen und Ressentiments entgegenzuwirken.

Veranstalter: Verband Deutscher Sinti und Roma Rheinland Pfalz

 

„Antiziganismus in Osteuropa“

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10. September 2022 16:00 Uhr, Marie-Curie-Straße 3, 76829 Landau in der Pfalz
Podiumsdiskussion im Rahmen des Kulturfests „AVEN“ – Leben, Kunst und Kultur der Sinti und Roma in Osteuropa

Die aktuelle Situation ukrainischer Kriegsflüchtlinge und die Haltung der Politik, Gesellschaft und Medien. Vor diesem Hintergrund werden verschiedene Experten versuchen, diese Geschehnisse einzuordnen und ein allgemeines Lagebild der in Osteuropa lebenden Sinti und Roma zu skizzieren. Hierbei werden Handlungsfelder, Maßnahmen und Strategien, die die Teilhabe der Sinti und Roma am gesellschaftlichen Leben sichern sollen, in den Blick genommen. Des Weiteren wird auch auf den Bericht der unabhängigen Antiziganismus-Kommission vom Juli 2021 eingegangen und die zentralen Befunde und Empfehlungen der Kommission thematisiert.

AVEN bedeutet im Romanes – der Sprache der Sinti – „kommt“. Die Grundidee dieses Kulturfests ist es durch Begegnung und Austausch Vorurteilen und Ressentiments entgegenzuwirken.

Veranstalter ist der Verband Deutscher Sinti und Roma Rheinland Pfalz

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»…vergiss die Photos nicht, das ist sehr wichtig…«

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Aktion Sühnezeichen Friedensdienste lädt zur Eröffnung der Wanderausstellung am 6. September, 17 Uhr in das Neuköllner Rathaus ein, Donaustraße 29, 12043 Berlin. Anmeldung bis spätestens 2.9. unter spring[at]asf-ev.de

Im Mittelpunkt der zweisprachigen Wanderausstellung (Deutsch/Englisch) stehen neun Familien, von denen der Fotojournalist Hans Weltzel in den 1930er Jahren Fotografien in Dessau-Roßlau anfertigte. Zu den Lebensmittelpunkten einiger dieser Familien, die vom Wandergewerbe lebten, gehörte auch Berlin. Nach der Ausweisung von über 70 Sinti aus Anhalt Anfang 1938 zwangen Gestapo und Kriminalpolizei die Männer, Frauen und Kinder in das »Zigeunerlager am Holzweg« in Magdeburg. Einige widersetzen sich, gingen nach Berlin zurück, wo sie jedoch in das Lager Marzahn gezwungen wurden. Im Juni 1938 setzten gezielte Einweisungen in Konzentrationslager und im März 1943 Deportationen in das Vernichtungslager Auschwitz-Birkenau ein. Die Mehrzahl der Porträtierten überlebte den Völkermord an Sinti und Roma nicht. Die Ausstellung zeichnet Erfahrungen deutscher Sinti und Roma während des Nazi-Regimes nach und informiert über die nationalsozialistische Verfolgung.

Programm der Eröffnung

Begrüßung: Jutta Weduwen (Geschäftsführerin, Aktion Sühnezeichen Friedensdienste)
Grußwort (Video-Botschaft): Claudia Roth (MdB und Staatsministerin für Kultur und Medien)
Einführung in die Ausstellung: Jana Müller (Kuratorin, Stadtarchiv Dessau-Roßlau)
Ansprachen: Margitta Steinbach und Verena Sekanina (Nachfahren der porträtierten Familien, Menda Yek e.V. in Gründung)
Begleitveranstaltung: Maria Macher (Projektleiterin »Stadtteilmütter in Berlin«, Diakoniewerk Simeon gGmbH)

Musikalische Umrahmung: Janko Lauenberger, Giovanni Steinbach und Santino Bamberger (Radio Django)

Im Anschluss Einladung zur Besichtigung der Ausstellung.

Die Ausstellung kann bis zum 23.9., Montag bis Freitag, 8 – 20 Uhr, im Rathaus Neukölln besichtigt werden.

Der lange Weg der Sinti und Roma

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Film & Diskussion über den Kampf für Bürgerrechte am Mo., 05.09.2022, 20:00 – 22:00, DFF – Deutsches Filminstitut & Filmmuseum, Schaumainkai 41, 60596 Frankfurt am Main

Der Veranstaltungsort ist rollstuhlgerecht und der Kinosaal verfügt über eine begrenzte Anzahl an Rollstuhlplätzen. Bitte teilen Sie uns mit, wenn Sie besondere Unterstützung benötigen. Angemessene, mit der Veranstaltung verbundene Vorkehrungen treffen wir gerne im Rahmen unserer Möglichkeiten für Sie. Anmeldung bis zum 22.08.2022.

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Sintezza und Bürgerrechtsaktivistin Ilona Lagrene

Radiosendung aus der Serie „Zwischenfälle“ der „Hörgeschichten“ auf Radio Z, Community Radio aus Nürnberg.

Erst Jahrzehnte nach dem Völkermord an Sinti und Roma durch Nazideutschland erkämpften Aktivist*innen die offizielle Anerkennung der Verbrechen und Entschädigung für die Opfer. Diesem Kampf widmete die Heidelbergerin Ilona Lagrene (1950 *) ihr Leben.

Bis in die 80er Jahre hinein wurden sie diskriminierend „Zigeuner“ genannt. Erst seit 1997 sind sie in Deutschland als nationale Minderheit unter der Bezeichnung Roma und Sinti anerkannt. Die Geschichte ihrer Diskriminierung ist 1000 Jahre alt. Der Antiziganismus folgte dem gleichen Muster und den gleichen Wellen wie der Antisemitismus. Wie die Juden wurden auch die Angehörigen der Sinti und Roma Opfer der nationalsozialistischen Vernichtungspolitik – mehr als die Hälfte der deutschen und Österreichischen Sinti und Roma wurden ermordet.

Eine der vielen verbrecherischen Kontinuitäten nach 1945 war: Die Verfolgten wurden nicht etwa entschädigt, sondern weiter kriminalisiert und benachteiligt. In den 70er Jahren des vorigen Jahrhunderts begann ein jahrzehntelanger Kampf um Anerkennung. Einer der wichtigen AktivistInnen in diesem Kampf ist die Sintezza Ilona Lagrene. Ein Beitrag von Leonard Stöcklein.

Interviewpartner*innen Ilona Lagrene und die Heidelberger Historikerin Daniela Gress.

Über diesen link ist die Sendung hörbar: https://zwischenfaelle.radio-z.net/feature/lagrene

 

AUSSTELLUNG: ZIRKUS ALS INTERKULTURELLER RAUM UND SAFE SPACE BIS HEUTE

Extern,

26. August – 24. September 2022, 17:00 – 19:00 Uhr, CABUWAZI, ALTGLIENICKE, Venusstraße 90, 12524 Berlin; Ausstellungseröffnung

Im Jahre 2018 feierte die Welt mit Ausstellungen und anderen Events das 250-jährige Jubiläum des modernen Zirkus, wie er von Philip Astley erfunden wurde. Bis in die heutige Zeit stellt der Zirkus eine äußerst beliebte Unterhaltungsform dar. Unsere Ausstellung bei CABUWAZI will Aspekte der Zirkusgeschichte aufzeigen, die bislang eher selten im Mittelpunkt der Aufmerksamkeit standen.

Die Ausstellung will den Zirkus a) als kosmopolitischen Raum herausstellen, der seit Jahrhunderten für seine Besucher ein Tor zur weiten Welt öffnet und b) auf den Zirkus als Zufluchtsort aufmerksam machen, der ausgegrenzten und vulnerablen Gruppen bis auf den heutigen Tag Schutz bietet.

Zirkusse mit ihren Angehörigen verschiedener Ethnien und sozialer Herkunft verkörpern auch noch heute mobile und kosmopolitische Sphären. Als solche sind sie in der Lage, viele Grenzen zu überschreiten und soziale wie kulturelle Brücken zu schlagen. Zirkusse sind Orte des Kulturtransfers und bieten Räume für die Akzeptanz des Andersseins.

Zirkusfamilien mit jüdischem, jenischem und/oder Sinti-und-Roma-Hintergrund waren von der nationalsozialistischen Verfolgung besonders betroffen, ohne dass ihr Schicksal nach 1945 größere Beachtung gefunden hätte. Gleiches gilt für die Tatsache, dass der Zirkus in vielen Fällen einen unikalen Schutzraum für Verfolgte im Nationalsozialismus darstellen konnte. Die heutige Arbeit mit Geflüchteten im Kinder- und Mitmachzirkus CABUWAZI macht den besonderen Wert des Zirkus als solidarischer Zufluchtsort erneut sichtbar.

Im Zirkuszelt von CABUWAZI in Altglienicke wird die Geschichte all jener präsentiert, die in Vergangenheit und Gegenwart im Zirkus Schutz gefunden haben.

Die Ausstellung ist jeweils von montags bis freitags von 13:30 bis 20:30 Uhr und samstags von 14:00 bis 19:00 Uhr geöffnet. Für alternative Besuchszeiten können Termine vereinbart werden unter: altglienicke@cabuwazi.de

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(K)ein Problem mit Antiziganismus?

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26. August 2022 09:00 Uhr bis 12:00 Uhr, Online

Antiziganismus ist in der deutschen Gesellschaft weit verbreitet. In allen Bereichen des gesellschaftlichen Lebens erfahren Sinti*zze und Rom*nja regelmäßig Ausgrenzung und Diskriminierung, und die Corona-Pandemie hat diese Situation noch weiter verschärft.
In diesem Workshop möchten wir nach einem Rückblick in die Geschichte den gegenwärtigen Antiziganismus anhand konkreter Beispielen reflektieren. Ein weiterer Schwerpunkt des Workshops liegt auf der Auseinandersetzung mit Stereotypen und abwertenden Äußerungen. Dabei soll auch die Frage von Mehrfachdiskriminierungen bzw. intersektionaler Diskriminierung eine Rolle spielen. Unter Berücksichtigung der eigenen beruflichen Praxis der Teilnehmenden entwickeln wir so gemeinsam erste Schritte in Richtung eines antiziganismussensiblen Handelns.

Der Workshop ist bereits ausgebucht. Es könnten noch Restkontingente vorhanden sein oder im Fall von Stornierungen frei werden. Bitte wenden Sie sich hierzu an Stefan Bruskowski bruskowski@cultures-interactive.de.

Der Antiziganismus der „sauberen Deutschen“

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12. August 2022, 19 Uhr, Rote Flora, Schulterblatt 71, 20357 Hamburg

Unter Parolen wie „Deutschland den Deutschen! Ausländer raus!“ belagerte im August 1992 ein Bündnis aus Rostocker Anwohner*innen und eigens zu diesem Anlass angereisten Nazis die Zentrale Aufnahmestelle für Asylbewerber*innen (ZASt) und das Wohnheim vietnamesischer Vertragsarbeiter*innen. Mehr als hundert Vietnames*innen und antifaschistische Unterstützer*innen entgingen dem Tod in dem brennenden Haus nur knapp.
Über die immense Bedeutung des Pogroms von Lichtenhagen für den Rassismus des wiedervereinten Deutschlands ist man sich – zumindest in der gesellschaftlichen Linken – im Grunde genommen einig. Dass jene Ausschreitungen jedoch vor allem das Ergebnis der antiziganistischen Gerüchte und Ressentiments waren, mit denen Politik und Medien bereits seit 1990 gegen asylsuchende Rumän*innen hetzten und die Debatte über den „Asylkompromiss“ befeuerten, ist weitestgehend unbekannt.
Bereits 1990 wusste man in Zeitungsartikeln und Leserbriefen genauestens zu berichten, wie diejenigen, denen unter der rassistischen Fremdbezeichnung ‚Zigeuner‘ ein kollektives So-Sein zugeschrieben wurde, so seien: In einem Artikel hieß es gar, sie hätten die durch Steuergelder finanzierten Möbel der ZASt auf dem Balkon aufgetürmt, daraus ein Lagerfeuer gemacht und eine Möwe gegrillt. Ihnen wurde alles angelastet: Die schlechte Obsternte, das tote Schaf, das im Wald gefunden wurde, jeder Diebstahl im Supermarkt, selbst das flaue Gefühl im Magen, wenn man auf dem Weg zur Arbeit an bettelnden Kindern vorbeigehen musste. Es herrschte Einigkeit in Politik, Medien und unter den Anwohner*innen: Die Asylbewerber*innen aus Osteuropa sollten weg.
Auf der Grundlage einer Auswertung von über 600 Lokalzeitungsartikeln widmet sich der Vortrag einerseits einer Untersuchung des Antiziganismus, der die Asylbewerber*innen kollektiv zur Negativfolie der fleißigen und sauberen Deutschen machte. Andererseits soll das Pogrom als konformistische Revolte gedeutet werden, hinter dem sich vor allem ein Wunsch verbarg: endlich wieder richtig deutsch sein zu dürfen.
Die Frage, weshalb die antiziganistischen Dimensionen des Pogroms nahezu völlig unbekannt sind, führt uns auch zur Diskussion der brennenden Aktualität antiziganistischer Zustände. Denn während in Deutschland in Anbetracht der EU-Freizügigkeit über eine vermeintliche „Einwanderung in die Sozialsysteme“ und „Sozialschmarotzertum“ sinniert wird und sich in Städten wie Berlin, Duisburg oder Halle Bürgerinitiativen gegen vermeintliche „Problemhäuser“ gründen, ist eines klar: Sowohl die Gewaltbereitschaft des Antiziganismus als auch die Ignoranz gegenüber dieser findet sich nicht nur am rechten Rand, sie ist in der Mitte fest verankert.
Merle Stöver ist Sozialarbeiterin und Antisemitismusforscherin. Zu ihren wissenschaftlichen und politischen Schwerpunkten gehören Feminismus und die Kritik des Antisemitismus und des Antiziganismus.

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GYPSYFEST IV – zwei Tage Musik, Lesung, Begegnungen

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Das „Gypsy“-Fest im „Bochumer Kulturrat“ Aktion gegen Antiziganismus am 5. und 6. August im Bochumer Kulturrat e.V. 4,5,  Lothringer Str. 36C, 44805 Bochum

Anlässlich des diesjährigen Gypsy-Festes nehmen mehrere prominente Vertreter*innen der Sinti- und Roma-Kultur teil. Die Sängerin, Aktivistin und Buchautorin Dotschy Reinhardt wird aus ihrem vieldiskutierten Buch „Everybody‘s Gypsy“ lesen und – im Duo – auch musikalisch zu erleben sein. Ein Wiedersehen- und hören gibt es mit dem Kussi Weiss Trio und dem Danni Weiss Quartett, eine seltene Gelegenheit, diese beiden Bands an einem Tag und am selben Ort zu erleben.

Zusätzlich zeigt das sechsköpfige Ensemble „Chazz“ mit ihrem Chanson-Programm im ‘Gypsyswing-Stil‘, wie befruchtend das Genre auch auf andere Musikrichtungen sowie Musiker*innen, die nicht den verfolgten Minderheiten angehören, bis heute wirkt.

Das weitere Programm

Gedenkstunde zum Völkermord an den Sinti und Roma

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02. August 2022 | 17:00 Uhr | Nordfriedhof, vor der Aussegnungshalle, Talweg 2, 86154 Augsburg |

2015 regte das Europäische Parlament an, den 2. August als Gedenktag für die in der Zeit des Nationalsozialismus ermordeten Sinti und Roma einzuführen. Seither wird an diesem Tag an die Opfer des „Porajmos“ („Verschlingen“) erinnert, wie dieser Völkermord in der Sprache der Roma bezeichnet wird.

Das konkrete Datum bezieht sich auf die Ermordung einer letzten im sogenannten „Zigeunerlager“ des KZ Auschwitz-Birkenau verbliebenen Gruppe von etwa 4.200 Sinti und Roma im August 1944. Insgesamt brachten die Nationalsozialisten im Deutschen Reich und den von der Wehrmacht besetzten Gebieten Osteuropas bis zu 500.000 als „Zigeuner“ verfolgte Männer, Frauen und Kinder um. Trotzdem ist der Porajmos in der Öffentlichkeit noch immer nur wenig bekannt. Die Überlebenden mussten lange dafür kämpfen, überhaupt als Opfer der NS-Verfolgung anerkannt zu werden.

Die Stadt Augsburg und der Regionalverband der Sinti und Roma Schwaben laden zu einer Gedenkstunde auf dem Nordfriedhof ein und möchte damit zugleich ein Zeichen gegen neue Formen von Rassismus und Antiziganismus setzen. Neben Marcella Reinhardt (Vorsitzende des Regionalverbands) wird die Bürgerrechtsaktivistin und Bundesverdienstkreuz-Trägerin Uta Horstmann bei der Veranstaltung mitwirken.

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„Aber der Mensch hat immer Hoffnung, sonst ist er tot“– Erinnern an die Ermordung der letzten Sinti und Roma in Auschwitz-Birkenau 1944

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2. August 2022, 20.30 Uhr, Denkmal für die im Nationalsozialismus ermordeten Sinti und Roma Europas, Simsonweg, 10557 Berlin

Am 2. August 2022 jährt sich die »Liquidation des Zigeunerfamilienlagers« in Auschwitz-Birkenau zum 78. Mal. SS-Angehörige ermordeten in der Nacht auf den 3. August 1944 die etwa 4.300 verbliebenen Sinti und Roma in Gaskammern – zumeist als arbeitsunfähig eingestufte Frauen, Kinder und ältere Menschen.

PROGRAMM
Rezitation Gedicht »Auschwitz« auf Deutsch, Englisch und Romanes
Begrüßung Claudia Roth MdB, Staatsministerin, Beauftragte der Bundesregierung für Kultur und Medien
Lesung Erinnerungsfragmente über den Völkermord an den Sinti und Roma mit historischer Einordnung
Musikalische Umrahmung Janko Lauenberger mit Band
Moderation Uwe Neumärker, Direktor der Stiftung Denkmal für die ermordeten Juden Europas

Im Anschluss an die Veranstaltung besteht die Möglichkeit, am Brunnen des Denkmals Blumen niederzulegen. Bitte bringen auch Sie eine mit! Herzlichen Dank.

Um Anmeldung bis 28. Juli 2022 unter veranstaltungen@stiftung-denkmal.de oder Tel. 030-26 39 43 0 wird gebeten.
Bitte halten Sie sich an die Regeln zur Bekämpfung der Corona-Pandemie!

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Gedenken an den Porajmos

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Offizielle Gedenkveranstaltung zum Genozid an den Sinti und Roma am 02.08.22, 17:00 Uhr, Nordfriedhof, Talweg 2, 86154 Augsburg

Seit 2015 wird in Europa am 2. August den Opfern des Genozids an den Sinti und Roma durch die Nationalsozialisten gedacht. Noch immer ist der Völkermord, der in der Sprache der Roma »Porajmos« (»das Verschlingen«) genannt wird, in der Öffentlichkeit nur wenig bekannt.

Die Stadt Augsburg und der Regionalverband der Sinti und Roma Schwaben laden zu einer Gedenkstunde auf dem Nordfriedhof ein und möchten damit zugleich ein Zeichen gegen neue Formen von Rassismus und Antiziganismus setzen.

Veranstalter*in: Fachstelle Erinnerungskultur der Stadt Augsburg, Regionalverband Deutscher Sinti & Roma Schwaben e. V. und weitere Kooperationspartner

Info und Kontakt
erinnerungskultur@augsburg.de
augsburg.de/kultur/erinnerungskultur

Mitwirkende
Marcella Reinhart (Vorsitzende des Regionalverbands der Sinti & Roma Schwaben),
Uta Horstmann (Bürgerrechts-Aktivistin),
Nico Franz (Musikalische Begleitung)

Commemoration of the Porajmos
Since 2015, the victims of the genocide of the Sinti
and Roma by the National Socialists have been
commemorated in Europe on August 2nd. The
genocide, which is called “Porajmos” (“the
devouring”) in the language of the Roma, is still
little known to the public.

Пам›ять про Пораймос
З 2015 року в Європі 2 серпня вшановують
пам’ять жертв геноциду сінті та ромів націонал-
соціалістами. Геноцид, який роми називають
“porajmos” (“пожирання”), ще досі мало
відомий широкому загалу.

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„Kein Vergessen“: Dortmund gedenkt Dienstag dem Holocaust an den Sinti und Roma

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Gedenkveranstaltung und Kunstaktion am Dienstag, 2. August 2022 um 17 Uhr am Gedenkstein für die ermordeten Sinti und Roma (Weißenburger / Ecke Gronaustraße, 44145 Dortmund)

Zum 76. Mal jährt sich am 2. August 2022 der Tag, an dem die letzten gefangenen Sinti und Sintezze, Romnja und Roma im KZ Auschwitz-Birkenau ermordet wurden. Die schrecklichen Taten waren ein Versuch, die Gruppen der Roma und Sinti auszulöschen. Für die Überlebenden und ihre Nachkommen war es seither nicht nur ein langer Kampf um Anerkennung und Gerechtigkeit, sondern vor allem auch um das Überleben. Nicht nur, dass die Verfolgung nach 1945 weiterging: Der Verlust der Familie bedeutete oftmals einen harten Kampf um den Erhalt der Identität und Kultur.

Der 2. August ist vom Europäischen Parlament zum Europäischen Holocaust-Gedenktag für die für die Sinti und Roma erklärt worden. Der Gedenktag erinnert deshalb nicht nur an die schrecklichen Verbrechen, sondern auch daran, dass die heute lebenden Rom:nja und Sinte:zze diesen Kampf gewonnen haben. Über Generationen hinweg konnten sie ihre Identität und Kultur unter widrigsten Bedingungen bewahren und wieder aufbauen.

Bündnis Dortmund gegen Rechts (BDgR) zusammen mit dem Verband Deutscher Sinti und Roma e.V. NRW

Der Gedenkstein steht an dem Ort, an dem am 9. März 1943 vom Dortmunder Ostbahnhof aus 150 Sinti und Roma nach Auschwitz deportiert wurden. In der Nacht vom 2. auf den 3. August 1944 wurden die letzten noch in Auschwitz-Birkenau lebenden 4300 Sinti und Roma mit Hunden und Flammenwerfern in die Gaskammern getrieben. Niemand von ihnen überlebte diese Nacht in Auschwitz.

Neben Reden vom Vorsitzenden der Deutschen Sinti und Roma NRW, Roman Franz, und des 1. Bürgermeisters der Stadt Dortmund, Norbert Schilff, gibt es künstlerische Beiträge.

Die Schauspielerin Tirzah Haase liest Gedichte von Sinti und Roma Künstler:innen und es wird vom Leben und Werk des Malers und Bildhauers Otto Pankok berichtet. Für die musikalische Umrahmung sorgen die Musiker David Oriewskij und Bernd Rosenberg. Auch Bürgermeister Norbert Schilff (SPD) wird erneut anlässlich des Gedenktags sprechen. „Auch heute ist es dringend geboten, Antiziganismus, Rassismus und Neonazismus entgegenzutreten, den hiervon Betroffenen Solidarität zu zeigen und in allen Bereichen unseres gesellschaftlichen Lebens Schutz zu geben. Wir dürfen nicht schweigen“, heißt es im Aufruf zur Teilnahme an der Veranstaltung.
Diskussion beleuchtet die Frage, was Kultur und Identität bedeuten

Am Abend wird es auf Einladung der Stadt Dortmund zum ersten Mal eine eigene Veranstaltung geben. Unter dem Motto „Heu men hi“ steht das kulturelle Beisammensein zum internationalen Holocaust-Gedenktag der Sinti:zze und Rom:nja” im Mittelpunkt.

Über Generationen hinweg konnten sie ihre Identität und Kultur unter widrigsten Bedingungen bewahren und wieder aufbauen. Doch was bedeutet Kultur und Identität? Was bedeutet Widerstand? Was bedeutet Empowerment? Zum Abschluss des Tages lädt die die Gemeinschaften der Sinte:zze und Rom:nja zusammen mit Interessierten aus der Stadtgesellschaft ein, ins Gespräch zu kommen.

Die Veranstaltung findet um 19 Uhr im BierCafé West, Lange Str. 42 statt. Die Begrüßung übernehmen Stadtdirektor Jörg Stüdemann und Gilda Horvath vom Verein European Roma Institute for Arts and Culture e.V. .(ERIAC).

19.20 Uhr: Panel/Fishbowl-Gespräch geben: „Heu men hi“ – Identität und Kultur der Sinte*zze und Rom*nja als Formen des Widerstandes. Um 20 Uhr gibt es dann Musik und Gesang von und mit Melanie Terres, Guyltekin Ivanov, Nancy Black und Taylor Swing.

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Erinnerung an Sinti und Roma in Darmstadt

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Die Stadt Darmstadt richtet eine Gedenk-Veranstaltung am Dienstag, 2. August, um 18 Uhr gemeinsam mit dem Hessischen Landesverband Deutscher Sinti und Roma und der Initiative „Denkzeichen Güterbahnhof“, vor dem Mahnmal in der Großen Bachgasse, 64283 Darmstadt aus.

Darmstadt gedenkt der Menschen, die auf der Grundlage von jahrhundertealten „Zigeunerbildern“ während der Zeit des Nationalsozialismus entrechtet, deportiert und ermordet wurden. Das Gedenken findet vor dem Justus-Liebig-Haus in der Großen Bachgasse statt.

Oberbürgermeister Jochen Partsch betont die Bedeutung der gesellschaftlichen Entwicklungen, die die Menschheitsverbrechen des Nationalsozialismus ermöglicht haben: „Der Nationalsozialismus mit seiner fanatischen Rassenideologie kam nicht aus dem Nichts. Schon vorher waren durch einen jahrhundertealten Antisemitismus und Antiziganismus die Grundlagen gelegt worden, um die europäischen Juden und die europäischen Sinti und Roma in einem industriellen Massenmord, ohne Ansehen der Person – vom Kleinkind bis zum Greis – auszulöschen.“

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»HOW I BECAME A PARTISAN«: FILMVORFÜHRUNG UND GESPRÄCH

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01.08.2022 / 18:30 – 21:30 UHR, Moviemento, Kottbusser Damm 22, 10967 Berlin, Eintritt 5 €; Filmvorführung und Gespräch mit der Regisseurin

Der Dokumentarfilm »How I Became a Partisan« ist filmischer Widerstand gegen das Vergessen: Regisseurin Vera Lacková begibt sich auf eine persönliche Spurensuche nach den Schicksalen von fünf Roma-Partisanen aus der ehem. Tschechoslowakei im Zweiten Weltkrieg. Einer von ihnen ist ihr Urgroßvater Ján Lacko. Sie erinnert an die Verfolgung und den Widerstand ihrer Familie und der Community gegen den Nationalsozialismus. Gleichzeitig setzt sich der Film damit auseinander, dass antiziganistische Denkmuster auch heute noch vorherrschen und das Erinnern an den Völkermord erschweren oder ganz verhindern.

Vielfältige Formen des Widerstands hat es historisch schon immer gegeben. In Gedenken an die Opfer des Holocaust, aber auch als Erinnern an die Kämpfe für Gerechtigkeit und Teilhabe der Überlebenden zeigen wir am 1. August 2022 den Film anlässlich des Sinti and Roma Holocaust Memorial Day. Dieser findet jährlich am 2. August statt.

VERANSTALTER: Bildungsforum gegen Antiziganismus, Amaro Foro e.V.

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Fünf Jahre Forschungsstelle Antiziganismus

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Festakt an der Universität Heidelberg am 26. Juli 2022 um 17 Uhr, Grabengasse 1, 69117 Heidelberg

Mit einem akademischen Festakt begeht die Universität Heidelberg am 26. Juli 2022 um 17 Uhr in der Aula der Alten Universität das fünfjährige Jubiläum der Forschungsstelle Antiziganismus, die über den Lehrstuhl für Zeitgeschichte mit dem Historischen Seminar der Universität Heidelberg verbunden ist.

Diese bundesweit einzigartige Forschungseinrichtung widmet sich den historischen Konstellationen und gesellschaftlichen Ausdrucksformen des Antiziganismus von der Frühen Neuzeit bis in die Gegenwart. Der wissenschaftliche Geschäftsführer der Forschungsstelle, Dr. Frank Reuter, ist vielfach als Experte gefragt und war Mitglied der vom Bundesinnenminsterium eingesetzten Unabhängigen Kommission Antiziganismus.

Die Einrichtung der vom Ministerium für Wissenschaft, Forschung und Kunst Baden-Württemberg geförderten Forschungsstelle war ein wesentliches Ergebnis des ersten Staatsvertrags, den der Verband Deutscher Sinti und Roma, Landesverband Baden-Württemberg, 2013 mit dem Land Baden-Württemberg geschlossen hatte. Nicht zuletzt dank des anhaltendes Einsatzes des VDSR-BW konnte die Forschungsstelle Antiziganismus am 28. Juli 2017 eröffnet werden.

Im Rahmen des Festakts am 26. Juli 2022 sprechen u. a. Professor Dr. Dr. h.c. Bernhard Eitel, Rektor der Universität Heidelberg, Theresia Bauer, Ministerin für Wissenschaft, Forschung und Kunst des Landes Baden-Württemberg, Romani Rose, Vorsitzender des Zentralrats Deutscher Sinti und Roma, und Daniel Strauß, Vorsitzender des Verbands Deutscher Sinti und Roma, Landesverband Baden-Württemberg. Es spielt der große ungarische Gitarrist Ferenc Snétberger.

Anmeldungen werden unter veranstaltungen@rektorat.uni-heidelberg.de entgegengenommen.
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Der lange Weg

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Ladelund: Die KZ-Gedenk- und Begegnungsstätte Ladelund zeigt auch in diesem Sommer eine Sonderausstellung. Vom 26. Juli bis zum 4. September 2022 wird die Ausstellung zu den normalen Öffnungszeiten (Di-Fr 10-16, Sa und So 14-16) in der KZ-Gedenkstätte Ladelund, Raiffeisenstraße 3, 25926 Ladelund zu sehen sein. Die Ausstellung wird am 26. Juli 2022 um 19.00 mit einem Vortrag von Matthäus Weiß, dem Vorsitzenden des Landesverbandes der Sinti und Roma, eröffnet. Herr Weiß wird unsere Veranstaltung in Zusammenarbeit mit Herrn Dr. Jens Rönnau, Kurator der Ausstellung, gestalten. Dazu laden wir Sie gerne ein und bitten um eine Anmeldung unter info@kz-gedenkstaette-ladelund.de oder der Tel. 04666-449.

Die diesjährige Sonderausstellung steht unter dem Titel „Der lange Weg. Aus Vergangenheit lernen – Zukunft gestalten“ und thematisiert die lange Geschichte der Ausgrenzung der Volksgruppe der Sinti und Roma. Seit letztem Herbst wird die vom Landesverband Deutscher Sinti und Roma konzipierte Ausstellung in ganz Schleswig-Holstein gezeigt.

Auf 21 Schautafeln wird die Geschichte der Verfolgung, Diskriminierung und Entmenschlichung der Sinti und Roma seit dem Mittelalter gezeigt. Biografien, die davon ein beredtes Beispiel geben, stehen im Zentrum der Ausstellung. Ein besonderes Gewicht besitzen die historischen Bilder, die deutlich zeigen, wie Sinti und Roma in das gesellschaftliche Leben und im lokalen Geschehen eingebunden waren.

Der Verband der Sinti und Roma setzt mit der Wanderausstellung im Rahmen der Aufklärung und im Kampf gegen Antiziganismus ein Zeichen zur Information, Austausch, Präsenz und Begegnung.

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Vergessener Leinwandstar aus der Minderheit

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25.07.2022, 18:00 – 19:30 Uhr im Dokumentations- und Kulturzentrum Deutscher Sinti und Roma, Bremeneckgasse 2, 69117 Heidelberg

Die Kritiker verglichen sie mit Greta Garbo oder Marlene Dietrich. Gefeiert wurde sie in etlichen Artikeln überschwänglich als „sensationelle Besetzung“, „polyglotter Star“ und „schauspielerisches Naturtalent“. Und in den begehrten Sammelbildern einer deutschen Zigarettenfabrik fand sich ihr Foto neben dem der Stummfilm-Ikone Asta Nielsen. Doch trotz alledem ist die französische Schauspielerin Tela Tchaï heute nahezu vergessen.

Der Bielefelder Germanist Prof. Klaus-Michael Bogdal hat sich auf Spurensuche begeben und faszinierende Details aus der Lebensgeschichte der Aktrice zusammengetragen, die 1909 als Martha Winterstein im französisch-deutsch-belgischen Grenzgebiet geboren wurde und aus einer Manouche-Familie stammt. Von seinen mühevollen Recherchen berichtet der emeritierte Literaturwissenschaftler in dem öffentlichen Vortrag im Dokumentations- und Kulturzentrum Deutscher Sinti und Roma.

Faktisch beendet wurde die Karriere von Tela Tchaï durch den Einmarsch der Wehrmacht in Frankreich im Mai 1940. Allerdings liegt auch ihre zweite, durchaus erfolgreiche Karriere als Malerin weitgehend im Dunkeln.

Um 1910 wurden gleich mehrere Sinti und Roma geboren, die zum ersten Mal durch ihre überragenden künstlerischen Leistungen trotz Diskriminierungen Anerkennung erlangten. Dazu gehört neben Django Reinhardt, Matéo Maximoff und Bronislawa Wajs (Papuscha) auch Martha Winterstein. „Sie alle leisten auf unterschiedliche Weise einen Beitrag zur europäischen Kultur, der nicht in Vergessenheit geraten darf“, betont Klaus-Michael Bogdal, der im Jahr 2013 für sein Buch „Europa erfindet die Zigeuner“ mit dem Leipziger Buchpreis zur Europäischen Verständigung ausgezeichnet wurde.

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Mittendrin und doch am Rand – zur Situation ukrainischer Rom*nja auf der Flucht

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Freitag, 22. Juli 2022, 19:00 Uhr; Bellevue di Monaco, Müllerstraße 2-6, 80469 München

Wie in vielen europäischen Ländern erfahren auch Rom*nja in der Ukraine Ausgrenzung und Diskriminierungen. Durch den brutalen russischen Angriffskrieg auf die Ukraine sind auch sie gezwungen ihre Heimat zu verlassen. Dabei birgt die Flucht für sie noch mal ganz spezielle Hindernisse und eine Weiterführung antiziganistischer Erfahrungen. Welchen spezifischen Problemen sind sie auf der Suche nach Schutz ausgesetzt? Wie wirken Diskriminierungen und Antiziganismus weiter? Wie ist die Situation in den Aufnahmeländern? Und vor welchen Herausforderungen stehen sie in München und was kann die Kommune tun, um die Situation zu verbessern?

Among the Ukrainian refugees rom*nja have a specific situation. Forced to leave the country, they face antiziganism, hostility and discrimination. How is their situation in receiving countries, how is it in Munich?

Die Veranstaltung möchte einen Blick auf die Situation von ukrainischen Rom*nja auf der Flucht und ihrer Suche nach Schutz werfen, welche Rolle dabei Vorurteile und Stereotype spielen und welche strukturellen Herausforderungen es gibt.

Es diskutieren:

Marcella Reinhardt, Vorsitzende Regionalverband Deutscher Sinti und Roma Schwaben e. V.
Allegra Schneider, Journalistin und Filmemacherin
Alexander Diepold, Geschäftsführer madhouse gGmbH
Gerhard Mayer, Leiter Amt für Wohnen und Migration, Sozialreferat der LH München

Moderation: Radoslav Ganev, RomAnity e. V.

Im Rahmen der Reihe München global engagiert. Schirmherr der Reihe ist Oberbürger­meister Dieter Reiter.

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Antiziganismus Workshop

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Evangelisches Bildungszentrum Bad Alexandersbad Seminarraum: Roter Salon am Freitag, 22.07.22 von 14:30h – 18h, Markgrafenstraße 34, 95680 Bad Alexandersbad

Anmeldung bis zum 20.07. Mail an: funk@ebz-alexandersbad.de; Der Workshop richtet sich an Respekt Coaches, Jugensozialarbeiter:innen an Schulen, Lehrer:innen und Bildungsschaffende. Organisation: Nicole Janka, Projektmitarbeiterin der Projektstelle gegen Rechtsextremismus am EBZ Bad Alexandersbad Dr. Jana Katharina Funk, Studienleitung politische Bildung Bad Alexandersbad

Antiziganismus gibt es seit Jahrhunderten und bezeichnet die spezifische Form des gegen Sinti und Roma gerichteten Rassismus. Als zentrales Element der Verfolgungs- und Vernichtungspolitik radikalisierte er sich im nationalsozialistischen Deutschland zum Völkermord. In der deutschen Nachkriegsgesellschaft wurde der Antiziganismus institutionell und gesellschaftlich fortgeführt. Für Sinti und Roma auch heutzutage im Alltag gegenwärtig, zeigt sich der Antiziganismus derzeit auf gesellschaftlicher und politischer Ebene unter anderem in stereotypen Darstellungen von Sinti und Roma in den Medien oder im Diskurs über Armutszuwanderung. In dem Grundlagen-Workshop setzen wir uns ergänzt durch verschiedene Übungen mit der Geschichte des Antiziganismus und seinen gegenwärtigen Erscheinungsformen auseinander. Referent:innen: Thomas Höhne, wissenschaftlicher Mitarbeiter des Verbands der Deutschen Sinti und Roma, Landesverband Bayern e.V. Nicole Janka, Projektmitarbeiterin der Projektstelle gegen Rechtsextremismus am EBZ Bad Alexandersbad

Antiziganismus und andere Menschenfeindlichkeiten

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Mittwoch, den 20.07.2022 von 14 – 18 Uhr; si! soziales & innovation gGmbH, Hammerbrookstraße 93, 20097 Hamburg, 1.OG (rechts)

Das Seminar befasst sich mit Antiziganismus, einer speziellen Form des Rassismus gegenüber Roma, Sinti, Fahrenden und Jenischen und weiteren Personen/ Gruppen sowie anderen Menschenfeindlichkeiten wie Antisemitismus. Ziel der Veranstaltungen ist es, mehr über die Kulturen zu erfahren und sensibilisiert zu werden, wo und wie Rassismus stattfindet, damit dieser erkannt werden und aufgedeckt werden kann sowie seine eigene Person zu diesen Themen zu hinterfragen.

Dozent: Marko Knudsen, 80€ (48€ ermäßigt); kostenlos für Mitarbeiter:innen der SBB

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„Die Kinder von Auschwitz singen so laut!“

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Lesung am 17. Juli 2022 um 11:00 Uhr im Geschichtsort Hotel Silber, Dorotheenstraße 10 / Else-Josenhans-Straße 3, 70173 Stuttgart

Das erschütterte Leben der Sintiza Martha Guttenberger – Lesung und Gespräch mit Magdalena Guttenberger und Manuel Werner

Magdalena Guttenberger hat über viele Jahre die Erzählungen ihrer Schwiegermutter Martha Guttenberger über ihre Verfolgungserfahrungen in der Zeit des Nationalsozialismus aufgezeichnet. Magdalena und ihr Mann Julius, der Sohn von Martha, lebten seit den 1970er Jahren gemeinsam im Ravensburger Ummenwinkel, wo Martha ab 1945 nach ihrer Befreiung von einem Todesmarsch ihr weiteres Leben verbrachte – jahrzehntelang in zwei Räumen einer Baracke des vormaligen städtischen NS-Zwangslagers.
Die Befreiung durch die Alliierten bedeutete aber kein Ende der Diskriminierung für Sinti und Roma durch die Mehrheitsgesellschaft. Der ständige Kontakt ermöglichte es, dass Martha ihrer Schwiegertochter in vielen Situationen des alltäglichen Lebens Facetten ihrer Biographie erzählte. Martha Guttenberger wollte, dass das ihr Widerfahrene nach ihrem Tod bekannt wird. Magdalena entschied sich zusammen mit Manuel Werner und mit der Zustimmung ihres Mannes, die Erzählungen und Berichte schriftlich als Mahnung und Erinnerung für ihre Familie und die öffentliche Auseinandersetzung mit dem Schicksal der Sinti und Roma festzuhalten.
So entstand die Idee, ein Buch zu gestalten, das die Möglichkeit bot, neben Marthas Erinnerungen auch Notizen der Gespräche zwischen ihr und Magdalena, Familiendokumente, Fotos, weitere Erinnerungen und vielfältige historische Informationen zusammenzustellen und der Öffentlichkeit zugänglich zu machen. Manuel Werner hielt hierzu weitere Gespräche fest, recherchierte zu verschiedenen Bereichen und erstellte so ein Manuskript, das viele Aspekte enthält.

Wir bitten um Anmeldung bis zum 14. Juli unter: veranstaltungen-hs@hdgbw.de.

Eine gemeinsame Veranstaltung am 17. Juli  vom Haus der Geschichte Baden-Württemberg, Initiative Lern- und Gedenkort Hotel Silber, Verband Deutscher Sinti und Roma, Landesverband Baden-Württemberg und Gedenkinitiative Mahnmal Ravensburg.

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Heidelberg im Nationalsozialismus Wege und Perspektiven der regionalen NS-Forschung

Mittwoch, 6. Juli 2022, 19:00 Uhr, Stadtbücherei Heidelberg, Hilde-Domin-Saal, Poststraße 15, 69115 Heidelberg
• Prof. Dr. Maike Rotzoll, Universität Heidelberg, Institut für Geschichte und Ethik der Medizin

• Dr. Christiane Fritsche, Freiberufliche Historikerin, Berlin

• Prof. Dr. Frank Engehausen, Universität Heidelberg, Historisches Seminar

• Joey Rauschenberger, Universität Heidelberg, Forschungsstelle Antiziganismus

Der Heidelberger Geschichtsverein und das Historische Seminar der Universität Heidelberg laden ein zu einer Podiumsdiskussion in der Stadtbücherei Heidelberg.

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Thematischer Rundgang: Sinti_ze und Rom_nja im KZ Bergen-Belsen

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03.07.2022, 14:30 Uhr in der Gedenkstätte Bergen-Belse, Anne-Frank-Platz, 29303 Bergen (Landkreis Celle)

Seit 1944 waren auch Sinti und Roma sowie Sint_izze und Rom_nja – so lautet der gendersensible Plural – im Konzentrationslager Bergen-Belsen inhaftiert, darunter auch zahlreiche Kinder. Dabei ist insbesondere Bergen-Belsen für viele Sinti_ze und Rom_nja ein wichtiger Ort der kollektiven Erinnerung. Denn für viele war hier der letzte Ort eines jahrelangen Verfolgungswegs. Brigita Malenica, pädagogische Mitarbeiterin der Gedenkstätte Bergen-Belsen, erläutert auf diesem etwa 90 Minuten dauernden Rundgang , auf welchen Wegen Rom_nja und Sinti_ze nach Bergen-Belsen deportiert wurden und unter welchen Bedingungen sie im Lager lebten. Auch darauf, wie die Überlebenden und Mitglieder der Bürger_innenrechtsbewegung nach 1945 mit den Verfolgungserfahrungen umgegangen sind, wird eingegangen. Nicht zuletzt wird Antiziganismus, als bis heute weit verbreiteter und spezifischer Rassismus gegenüber sozialen Gruppen, die mit dem Stigma ‚Zigeuner’ oder anderen verwandten Bezeichnungen identifiziert werden, Thema sein. Nach dem Rundgang haben Sie die Möglichkeit, sich an ausgewählten Stationen in der Dauerausstellung weitergehend zu dem Thema zu informieren.

Der Treffpunkt ist neben dem Eingang zum Dokumentationszentrum. Dieser Rundgang ist kostenfrei. Wir bitten um vorherige Anmeldung bis zum 2. Juli über das Buchungsportal der Gedenkstätte.

Da die Coronavirus-Pandemie noch nicht überwunden ist, bitten wir alle Besucher_innen, sich vor dem Besuch unserer Veranstaltungen auf unserer Webseite über die jeweils aktuellen Hygiene- und Zugangsregelungen zu informieren und gegebenenfalls darauf einzustellen.

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Neubau des Dokumentationszentrums – ein Ausblick auf das zukünftige Gebäude

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02.07.2022, 13:30 – 16:30 Uhr, Dokumentations- und Kulturzentrum Deutscher Sinti und Roma, Bremeneckgasse 2, 69117 Heidelberg

Der Architekturwettbewerb für das neue Dokumentations- und Kulturzentrum wurde im Juli 2021 entschieden. Die weitere Planung von Neubau und Sanierung und einen Ausblick auf das zukünftige Gebäude möchten wir im Rahmen der Abschlussaustellung der Internationalen Bauausstellung (IBA) Heidelberg präsentieren.

Mit einem Neubau wird eine moderne museale Einrichtung inmitten der Heidelberger Altstadt geplant. Die inzwischen 25 Jahre alte Dauerausstellung zum Holocaust an den Sinti und Roma soll nun um deren 600-jährige Geschichte erweitert werden. Das Ziel ist, die einzigartige Sammlung und Bibliothek des Hauses zur Kulturgeschichte der Sinti und Roma sowie zum Nationalsozialismus besser zugängig zu machen und das Veranstaltungs- und Kulturprogramm aufzuwerten.

Nach einer Begrüßung durch durch seinen Vorsitzenden Romani Rose werden gemeinsam mit den Architekt* innen die Planung und erste Anpassungen des Entwurfes für das zukünftige Gebäude und die inhaltliche Arbeit in den neuen Räumlichkeiten vorgestellt.

Eine Anmeldung ist zwingend erforderlich. Bitte melden Sie sich über die verlinkte Website zur Veranstaltung an.

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Antiziganismus, Rassismus und Antisemitismus in Institutionen: Herausforderungen für Forschung und Bildungsarbeit

Fachtag am DONNERSTAG / 30.06.2022 / 10:00 – 16.30 UHR im Bildungsforum gegen Antiziganismus, Prinzenstraße 84.2, 10969 Berlin

NSU und rechte Netzwerke im Sicherheitsapparat, wiederkehrende Berichte von racial profiling, herabwürdigende Behandlung in Behörden oder ausgeprägte Formen von Bildungsungleichheit: staatliche Institutionen stehen auch in Deutschland nicht erst seit den internationalen Black Lives Matter-Protesten unter dem Verdacht des institutionellen Rassismus. Was aber meinen wir, wenn wir von institutionellem Rassismus sprechen? Besteht das Problem in „individuellem Fehlverhalten“ innerhalb von Institutionen oder liegt es vielmehr „im System“ selbst begründet?

Im Fachtag wird ein genauerer – und vergleichender – Blick auf Wirkungsweisen und Ausprägungen von Antiziganismus, Rassismus und Antisemitismus in Institutionen geworfen. Ausgehend von der Frage „Was ist institutioneller Rassismus?“  wird auch über praktische Implikationen und Herausforderungen für die (politische) Bildungsarbeit diskutiert.

Anmeldung bis zum 28.06. unter: berlin@sintiundroma.de

Vortrag Institutioneller Rassismus – Begriffsgeschichte, theoretische und praktische Implikationen – Prof. Dr. Juliane Karakayali
Vortrag Deutungsmuster, Strategien und Risiken des Erfolgs – institutioneller Rassismus und Bildungsaufstiege von Romnja und Sintizze – Dr. Jane Weiß
Vortrag Antisemitismus in Institutionen am Beispiel Schule: Befunde und Reflexionsimpulse aus einer Bundesländer-Studienreihe – Prof. Dr. Friederike Lorenz-Sinai
Moderierte Diskussion Was heißt Antiziganismus, Rassismus und Antisemitismus in Institutionen?
Workshops: Bildungsarbeit gegen institutionellen Antiziganismus gestalten – aber wie?
Workshop 1 Diversity-Kompetenz als Schlüsselqualifikation in Leistungsbehörden und
Sozialberatungsstellen – Georgi Ivanov, Amaro Foro e.V.
Workshop 2 Institutionellen Antiziganismus bearbeiten – aber wie bekomme ich die Tür geöffnet? – Bernd Grafe-Ulke & Daniel Tonn, Kompetenzstelle gegen Antiziganismus (KogA)
Workshop 3 Titel folgt – Sami Osman, Kommunales Integrationszentrum Duisburg (angefragt)

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Gemeinsam gegen Ausgrenzung: Autor Gianni Jovanovic über Diskriminierungs- und Verfolgungserfahrungen

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Am Mittwoch, den 29.6, findet von 14 Uhr bis 15:30 Uhr, eine Onlineveranstaltung zum Thema „Antiziganismus“ beziehungsweise Gadjé-Rassismus statt. Referent ist der Performer, Aktivist, Autor und Unternehmer Gianni Jovanovic.

Auch wenn bekannt sein dürfte, dass Sinti*zze und Rom*nja immer noch häufig Diskriminierung erleben, bleibt die Auseinandersetzung damit leider oft sehr oberflächlich. Konkretes Wissen über die Betroffenenperspektive und über die lange Geschichte der über Generationen reichenden Diskriminierungs- und Verfolgungserfahrungen, u.a. in der Zeit des Nationalsozialismus, ist nicht sehr verbreitet. Auch an aktuellen Strategien gegen Vorurteile und Diskriminierung mangelt es.

Über diese Aspekte, den Begriff „Antiziganismus“ und über seine Erfahrungen und Gedanken wird Gianni Jovanovic sprechen und mit den Teilnehmenden ins Gespräch kommen. Auch er selbst passt definitiv in keine Schublade. Früh wurde er verheiratet und Vater, ist inzwischen Großvater sowie Performer, Aktivist, Autor und Unternehmer – und gründete unter anderem die Initiative „Queer Roma“.

Im März erschien sein Buch „Ich, ein Kind der kleinen Mehrheit“. Die Veranstaltung führt eine 2021 begonnene Online-Reihe „Gemeinsam gegen Ausgrenzung“ fort und ist eine Kooperation des Arbeitskreis Antirassismus und Diversität, der Katholischen Erwachsenenbildung in Speyer und des Projekts „Zusammenhalt durch Teilhabe – Gelebte Demokratie“ im Caritasverband.

Anmeldung unter: zdt(at)caritas-spey

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Zur Situation der ukrainischen Roma

Extern,

Dienstag, 28.06.2022, 18 Uhr, online via Zoom und Facebook-Livestream

Der Krieg Russlands gegen die Ukraine hat zu menschlichen Katastrophen geführt, von denen alle Bevölkerungsgruppen der Ukraine gleichermaßen betroffen sind. Darunter auch die gut 400.000 Roma in der Ukraine.

Die Mehrheit von ihnen ist immer noch in der Ukraine. Tausende Roma kämpfen in der ukrainischen Armee oder haben sich der Territorialen Selbstverteidigung angeschlossen. Diejenigen, die im Land verblieben sind, kämpfen um ihr Überleben und um das Überleben des Staates Ukraine.
Trotzdem haben uns auch Berichte über Diskriminierungen von Roma in der Ukraine erreicht.

Zehntausende Roma, vor allem Frauen und Kinder sind in die Nachbarländer Polen, Tschechien, Slowakei, Ungarn, Rumänien und Moldawien geflüchtet. Auch in Deutschland sind inzwischen geflüchtete Roma angekommen.

Stephan Müller vom Zentralrat Deutscher Sinti und Roma spricht über die Situation der Roma in der Ukraine und der Nachbarländer. Yulian Kondur von der Romnja-Hilfsorganisation Chiricli wird direkt aus der Ukraine über aktuelle Entwicklungen berichten. Volodymyr Yakovenko von der Organisation Youth Agency for the Advocacy of Roma Culture (ARCA) wird einen kurzen Input zur Situation der NS-Überlebenden unter den ukrainischen Roma geben. Zudem wird Diana Hryhorychenko von Ihrer Arbeit für die Bundesweite Notfallhotline für geflüchtete Roma aus der Ukraine berichten, die das Dokumentations- und Kulturzentrum Deutscher Sinti und Roma gemeinsam mit der Zentralwohlfahrtsstelle der Juden in Deutschland aufgebaut hat.

Die Beiträge erfolgen teilweise auf Englisch, können aber bei Bedarf ins Deutsche übersetzt werden.

Für eine Teilnahme via Zoom und die Möglichkeit, Fragen an die Referent*innen zu stellen, bitten wir um eine Anmeldung per Mail an berlin@sintiundroma.de

Der Livestream wird öffentlich auf der Facebook-Seite des Bildungsforums zu verfolgen sein: https://fb.com/BildungsforumBerlin

Eine Veranstaltung des Bildungsforums gegen Antiziganismus in Kooperation mit dem Zentralrat Deutscher Sinti und Roma. Die Veranstaltung findet im Rahmen der Aktionswoche des Hilfsnetzwerks für Überlebende der NS-Verfolgung in der Ukraine statt.

Veranstalter: Bildungsforum gegen Antiziganismus, Zentralrat Deutscher Sinti und Roma

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„Revision“

Extern,

Dokumentar-Film und Gespräch mit Kenan Emini, Roma Center e.V.; 27. Juni 19 Uhr, li.wu. in der Frieda23, Friedrichstraße 23, 18057 Rostock

Am 29. Juni 1992 entdeckt ein Bauer zwei Körper in einem Getreidefeld in Mecklenburg-Vorpommern. Ermittlungen ergeben, dass es sich bei den Toten um rumänische Staatsbürger handelt. Sie werden bei dem Versuch, die EU-Außengrenze zu überschreiten, von Jägern erschossen. Diese geben an, die Menschen mit Wildschweinen verwechselt zu haben. Vier Jahre später beginnt der Prozess. Welcher der Jäger den tödlichen Schuss abgegeben hat, lässt sich nie beweisen. Das Urteil: Freispruch. dpa meldet: »Aus Rumänien ist niemand zur Urteilsverkündung angereist.« In den Akten stehen die Namen und Adressen von Grigore Velcu und Eudache Calderar. Ihre Familien wussten nicht, dass jemals ein Prozess stattgefunden hat. Mit dem Dokumentarfilm wird ein juristisch abgeschlossener Kriminalfall einer filmischen Revision unterzogen, die Orte, Personen und Erinnerungen miteinander verknüpft und ein fragiles Geflecht aus Versionen und Perspektiven einer »europäischen Geschichte« ergibt.

In Kooperation mit der Heinrich-Böll-Stiftung MV, Pro bleiberecht MV und IL (Interventionistische Linke) Rostock.

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Der Antiziganismus der „sauberen Deutschen“ Zur Aktualität des Pogroms von Rostock-Lichtenhagen

Extern,

24.06.2022, 19:00 – 21:00 Uhr, Cafe Median, Niklotstr. 5, 18057 Rostock

Unter Parolen wie „Deutschland den Deutschen! Ausländer raus!“ belagerte im August 1992 ein Bündnis aus Rostocker Anwohner*innen und eigens zu diesem Anlass angereisten Nazis die Zentrale Aufnahmestelle für Asylbewerber*innen (ZASt) und das Wohnheim vietnamesischer Vertragsarbeiter*innen. Mehr als hundert Vietnames*innen und antifaschistische Unterstützer*innen entgingen dem Tod in dem brennenden Haus nur knapp.

Über die immense Bedeutung des Pogroms von Lichtenhagen für den Rassismus des wiedervereinten Deutschlands ist man sich – zumindest in der gesellschaftlichen Linken – im Grunde genommen einig. Dass jene Ausschreitungen jedoch vor allem das Ergebnis der antiziganistischen Gerüchte und Ressentiments waren, mit denen Politik und Medien bereits seit 1990 gegen asylsuchende Rumän*innen hetzten und die Debatte über den „Asylkompromiss“ befeuerten, ist weitestgehend unbekannt.

Auf der Grundlage einer Auswertung von über 600 Lokalzeitungsartikeln widmet sich der Vortrag einerseits einer sozialpsychologischen Untersuchung jenes Antiziganismus, der die Asylbewerber*innen kollektiv zur Negativfolie der fleißigen und sauberen Deutschen machte. Andererseits soll das Pogrom als konformistisches und massenpsychologisches Phänomen gedeutet werden, hinter dem sich der Wunsch verbarg, endlich wieder richtig deutsch sein zu dürfen.

Die Frage, weshalb die antiziganistischen Dimensionen des Pogroms nahezu völlig unbekannt sind, führt uns auch zur Diskussion der brennenden Aktualität antiziganistischer Zustände. Denn während in Deutschland in Anbetracht der EU-Freizügigkeit über eine vermeintliche „Einwanderung in die Sozialsysteme“ und „Sozialschmarotzertum“ sinniert wird und sich in Städten wie Berlin, Duisburg oder Halle Bürgerinitiativen gegen vermeintliche „Problemhäuser“ gründen, ist eines klar: Sowohl die Gewaltbereitschaft des Antiziganismus als auch die Ignoranz gegenüber dieser findet sich nicht nur am rechten Rand, sie ist in der Mitte fest verankert.

Merle Stöver ist Sozialarbeiterin und Antisemitismusforscherin.

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Kritische Theorie des Antiziganismus

Vortrag
19:00–21:00 Uhr, Universität Bonn, Institut für Anglistik, Amerikanistik und Keltologie, 53113 Bonn, Hörsaal XVII

Ausgehend von einer Einführung in die Kritische Theorie des Antiziganismus beleuchtet der Vortrag Analogien, Unterschiede und Vermittlungen zwischen Antiziganismus, Antisemitismus und Rassismus. Er fokussiert insbesondere die Spezifika der jeweiligen Projektionshalte und fragt nach deren gesellschaftlichem Gehalt. Welche Unterschiede kennzeichnen diese Ressentimentformen? Was sind Gemeinsamkeiten? Wie verhalten sie sich zueinander? Auf diese Weise soll zu einer Schärfung der jeweiligen Begriffe beigetragen werden – und damit auch zur Kritik von Antiziganismus, Antisemitismus und Rassismus.

Tobias Neuburger ist wissenschaftlicher Mitarbeiter am Zentrum für Antisemitismusforschung und an der Leibniz Universität Hannover. Er forscht seit vielen Jahren zur Geschichte und Gegenwart des Antiziganismus.

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Organisiert vom Referat für Politische Bildung des AStA der Universität Bonn.

Sinti_ze und Rom_nja im KZ Bergen-Belsen und das Fortwirken von Antiziganismus bis in die Gegenwart

Extern,

Fortbildung für außerschulische und schulische Multiplikator_innen am 23. Juni 2022, 10:00 – 16:00 Uhr in der
Gedenkstätte Bergen-Belsen, Anne-Frank-Platz, 29303 Lohheide

Bei einer viel beachteten Gedenk- und Protestkundgebung im Oktober 1979 in Bergen-Belsen forderten Aktivist_innen der Bürgerrechtsbewegung der Sinti_ze und Rom_nja, den Völkermord an ihren Angehörigen offiziell anzuerkennen. Zudem prangerten sie fortwährende Menschenrechtsverletzungen in Deutschland und Europa an. Davon ausgehend stellen wir in der Fortbildung Materialien und Methoden vor, um Antiziganismus als spezifische Form des Rassismus gegen Rom_nja und Sinti_ze sowohl in historischer als auch gegenwärtiger Perspektive mit einer Lerngruppe zu behandeln. Anhand ausgewählter Biografien zeigen wir, wie sich die nationalsozialistische Verfolgungspolitik auf das Leben der Betroffenen ausgewirkt hat. Bei einem Rundgang über das Gelände der Gedenkstätte thematisieren wir an ausgewählten Orten die Situation der Menschen im Lager. Auch nach der Befreiung 1945 waren Überlebende vielfach mit Ausgrenzung konfrontiert und bis heute wirken antiziganistische Vorurteile und Mechanismen eines strukturellen Rassismus fort. Am Ende stellen wir Möglichkeiten vor, wie Lernende eine kritische Haltung zu antiziganistischen Vorfällen entwickeln können.

Bitte achten Sie auf wetterfeste Bekleidung und festes Schuhwerk.

Ihre verbindliche Anmeldung mit Angabe von Titel und Datum der Veranstaltung, Ihrem Namen, Anschrift und Telefonnummer sowie ggf. der Institution, für die Sie tätig sind, senden Sie bitte bis 9. Juni 2022 per Mail an bildung.bergen-belsen@stiftung-ng.de.

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Antiziganismus – ein blinder Fleck in unserer Gesellschaft!? – Gemeinsam gegen Diskriminierung und für mehr Teilhabe

Extern,

Di, 21. Juni 2022 – 14:00 Uhr, CD-Kaserne Celle, Halle 13, Hannoversche Str. 30b, 29221 Celle

Erfahrungen austauschen – Perspektiven wechseln – erste Handlungsoptionen diskutieren

Antiziganismus ist eine aktuelle, historisch gewachsene und eigenständige Form des Rassismus gegen Sinti_zze und Roma_nja. Seine bislang radikalste Ausprägung war der staatlich organisierte Genozid im Nationalsozialismus.

Antiziganismus stellt ein massives gesamtgesellschaftliches Problem in Deutschland und Europa dar. So lautet das Resümee des Berichts der Unabhängigen Kommission Antiziganismus, der vom Deutschen Bundestag in Auftrag gegeben und 2021 veröffentlicht wurde. Neben abwertenden Einstellungen in der Bevölkerung äußert sich Antiziganismus auch häufig durch diskriminierende Praktiken auf institutioneller Ebene. Über ein Bewusstsein für individuelle antiziganistische Denk- und Handlungsmuster hinaus fordert die Kommission deshalb dringend einen grundlegenden Perspektivwechsel, der die strukturellen Ursachen des Problems in den Blick nimmt.

Vor diesem Hintergrund laden das Junge Forum gegen Antiziganismus als Selbstorganisation der Sinti_zze und Roma_nja in Celle, die Kompetenzstelle gegen Antiziganismus der Stiftung niedersächsische Gedenkstätten und die Arbeitsgemeinschaft Migrantinnen, Migranten und Flüchtlinge in Niedersachsen zu einem Fachaustausch ein, in dessen Fokus die folgenden Fragen stehen:

Wie funktioniert Antiziganismus? Womit sind Menschen konfrontiert, die Antiziganismus erleben und auf welche Barrieren stoßen sie?
Wie erleben Menschen aus der Gruppe ihre Situation in unterschiedlichen Lebensbereichen?
Wie werden Sinti_zze und Roma_nja wahrgenommen?
Was leisten Selbstorganisationen, um die Betroffenen zu unterstützen und um zu vermitteln?
Wo finden Personen, die mit Sinti_zze und Roma_nja arbeiten Weiterbildungs- und Beratungsangebote in Stadt und Landkreis Celle?

Nach einem kurzen Impuls zum Bericht der Unabhängigen Kommission findet ein moderiertes Gespräch mit verschiedenen Akteur_innen der Bildungs- und Beratungsarbeit statt. Im Anschluss können sich die Teilnehmer_innen untereinander besser kennenlernen und gemeinsam mit den Referent:innen ausgewählte Themen vertiefen.

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Kontinuitäten von Antiziganismus: Von Porajmos bis Asylgesetzverschärfung

Extern,

18. Juni – Bildungsfahrt nach Neuengamme; PRO BLEIBERECHT in Mecklenburg-Vorpommern, c/o BdP MV e.V., Doberaner Str. 21, 18057 Rostock

1993 protestierten Rom:nja-Aktivist:innen gegen Asylgesetzverschärfungen und rassistische Gewalt, unter anderem vor Neuengamme und in Dachau. Sie thematisierten deutlich den Zusammenhang der antiziganistisch-rassistischen Gewalt und Gesetze und der Verfolgung und Massenvernichtung durch die Nazis im Porajmos.

„Zu einer erneuten erinnerungspolitisch ausgetragenen Konfrontation kam es 1993, als die KZ-Gedenkstätte Neuengamme vor dem Hintergrund mehrerer Anschläge auf Flüchtlingsunterkünfte erneut besetzt werden sollte. Weil Hundertschaften der Polizei das Gelände belagerten, kam es zu Auseinandersetzungen, als Roma versuchten, dennoch darauf zu gelangen.“ (Ein langer Weg, taz vom 18.7.2015)

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Der Antiziganismus der „sauberen Deutschen“ – Die verdrängte Dimension des Pogroms von Rostock-Lichtenhagen 1992

Extern,

Vortrag von Merle Stöver am 14. Juni 2022 um 19:30 – 22:30 Uhr im Demokratischen Zentrum Ludwigsburg – Verein für politische und kulturelle Bildung e.V., Wilhelmstraße 45/1, 71638 Ludwigsburg

Unter Parolen wie „Deutschland den Deutschen! Ausländer raus!“ belagerte im August 1992 ein Bündnis aus Rostocker Anwohner*innen und eigens zu diesem Anlass angereisten Nazis die Zentrale Aufnahmestelle für Asylbewerber*innen (ZASt) und das Wohnheim vietnamesischer Vertragsarbeiter*innen. Mehr als hundert Vietnames*innen und antifaschistische Unterstützer*innen entgingen dem Tod in dem brennenden Haus nur knapp.

Über die immense Bedeutung des Pogroms von Lichtenhagen für den Rassismus des wiedervereinten Deutschlands ist man sich – zumindest in der gesellschaftlichen Linken – im Grunde genommen einig. Dass jene Ausschreitungen jedoch vor allem das Ergebnis der antiziganistischen Gerüchte und Ressentiments waren, mit denen Politik und Medien bereits seit 1990 gegen asylsuchende Rumän*innen hetzten und die Debatte über den „Asylkompromiss“ befeuerten, ist weitestgehend unbekannt.
Bereits 1990 wusste man in Zeitungsartikeln und Leserbriefen genauestens zu berichten, wie diejenigen, denen unter der rassistischen Fremdbezeichnung ‚Zigeuner‘ ein kollektives So-Sein zugeschrieben wurde, so seien: In einem Artikel hieß es gar, sie hätten die durch Steuergelder finanzierten Möbel der ZASt auf dem Balkon aufgetürmt, daraus ein Lagerfeuer gemacht und eine Möwe gegrillt. Ihnen wurde alles angelastet: Die schlechte Obsternte, das tote Schaf, das im Wald gefunden wurde, jeder Diebstahl im Supermarkt, selbst das flaue Gefühl im Magen, wenn man auf dem Weg zur Arbeit an bettelnden Kindern vorbeigehen musste. Es herrschte Einigkeit in Politik, Medien und unter den Anwohner*innen: Die Asylbewerber*innen aus Osteuropa sollten weg.

Auf der Grundlage einer Auswertung von über 600 Lokalzeitungsartikeln widmet sich der Vortrag einerseits einer Untersuchung des Antiziganismus, der die Asylbewerber*innen kollektiv zur Negativfolie der fleißigen und sauberen Deutschen machte. Andererseits soll das Pogrom als konformistische Revolte gedeutet werden, hinter dem sich vor allem ein Wunsch verbarg: endlich wieder richtig deutsch sein zu dürfen.
Die Frage, weshalb die antiziganistischen Dimensionen des Pogroms nahezu völlig unbekannt sind, führt uns auch zur Diskussion der brennenden Aktualität antiziganistischer Zustände. Denn während in Deutschland in Anbetracht der EU-Freizügigkeit über eine vermeintliche „Einwanderung in die Sozialsysteme“ und „Sozialschmarotzertum“ sinniert wird und sich in Städten wie Berlin, Duisburg oder Halle Bürgerinitiativen gegen vermeintliche „Problemhäuser“ gründen, ist eines klar: Sowohl die Gewaltbereitschaft des Antiziganismus als auch die Ignoranz gegenüber dieser findet sich nicht nur am rechten Rand, sie ist in der Mitte fest verankert.

Merle Stöver ist Sozialarbeiterin und Antisemitismusforscherin. Zu ihren wissenschaftlichen und politischen Schwerpunkten gehören Feminismus und die Kritik des Antisemitismus und des Antiziganismus.

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„MEDIA INCUBATOR“ – SENSIBILISIERUNG ZUR DARSTELLUNG VON SINTI*ZZE UND ROM*NJA IN FILM UND MEDIEN

Das Goethe-Institut Mannheim lädt alle Interessierten aus Deutschland und Studierende
aus Sofia, Bulgarien vom 13.06.2022—15.06.2022 ein, Stereotype und Vorurteile über Sinti*zze und Rom*nja in Film und Medien aufzuarbeiten. Am Montag im Dokumentations- und Kulturzentrum Deutscher Sinti und Roma, Bremeneckgasse 2, 69117 Heidelberg; am Dienstag und Mittwoch am Goethe-Institut Mannheim, Oskar-Meixner Straße 6; 68136 Mannheim.

PROGRAMM
Montag, 13.06.2022 „Antiziganismus und Geschichte“
(Dokumentations- und Kulturzentrum dt. Sinti und Roma in Heidelberg + online)
Dr. Frank Reuter: „Einführung in den visuellen Antiziganismus“
Uhr Johanes Korff: „,Zigeuner‘-Motivik im digitalen Spiel. Zur Alteritätskonstruktion in Geschichte und Geschichtskultur des Videospiels“ 11:40-12:00 Uhr Diskussionsrunde
Emran Elmazi: „Vorstellung der Projekte des Dokumentations- und Kulturzentrums in Heidelberg“
Besuch der Ausstellung des Dokumentations- und Kulturzentrums Deutscher Sinti und Roma in Heidelberg (nur in Präsenz)

Dienstag, 14.06.2022 „Antiziganismus im Film“
(Goethe-Institut Mannheim, Oskar-Meixner Straße 6, 68163 Mannheim + online)
Lawen Mohtadi (Schweden): „Vorstellung des Films: ‚Taikon – Die unbekannte Geschichte einer Freiheitskämpferin‘ (2015)“ (englisch mit deutschen Untertiteln)
Ursula Pallmer und Protagonistinnen: „Vorstellung des Films: ‚Weil wir Romnja sind?!‘ (2021)“ (deutsch mit englischen Untertiteln)
Kinobesuch im Cinema Quadrat Mannheim (nur in Präsenz)
Peter Nestler: „Zigeuner sein (1970)“ (deutsch mit englischen Untertiteln)

Mittwoch, 15.06.2022 „Antiziganismus und Medien in Bulgarien und Deutschland im Vergleich“
(Goethe-Institut Mannheim, Oskar-Meixner Straße 6, 68163 Mannheim + online)
Gilda Horvath: „Diversität in deutschen Institutionen und Vorstellung des neuen Leitfadens für Journalist*innen“
Peter Filipov: „Darstellung von Rom*nja und Sinti*zze in den Medien“ 12:00-12:20 Uhr Diskussionsrunde
Valeri Lekov und Natalija Tsekova: „Diversität in bulgarischen Institutionen und Vorstellung der Filme ‚Rom Kihot‘ und ‚My Gypsy Road‘“

WORKSHOPLEITER*INNEN Dr. Radmila Mladenova:
Dr. Christopher Nehring: Journalist und Publizist bei der Deutschen Welle sowie Gastdozent an der Fakultät für Medien-und Kommunikationswissenschaften der Universität Sofia/ Bulgarien. (Sofia/Mannheim)
REFERENT*INNEN
Dr. Frank Reuter: Wissenschaftlicher Geschäftsführer der Forschungsstelle Antiziganismus am Historischen Seminar der Ruprecht-Karls Universität Heidelberg. Forschungsschwerpunkte sind unter anderem Bild- und Stereotypenforschung sowie Fragen der Erinnerungskultur. (Heidelberg)

Ein Projekt in Kooperation mit dem Dokumentations- und Kulturzentrum Deutscher Sinti und Roma und der Forschungsstelle Antiziganismus der Universität Heidelberg

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Antiziganismus – Der vergessene Rassismus!?

Extern,

Montag, 13.06.2022, 14:00 Uhr Beginn bis Mittwoch, 15.06.2022, 14:00 Uhr Ende; Arbeitnehmer-Zentrum Königswinter, Johannes-Albers-Allee 3, 53639 Königswinter

Diskriminierung durch Antiziganismus ist leider nach wie vor ein hochaktuelles Thema.

Der Höhepunkt einer Reihe rassistischer Angriffe auf Rom_nja und Sinti_ze war der rechtsterroristische Anschlag in Hanau vom 19. Februar 2020. Unter den neun Todesopfern befinden sich drei Angehörige aus den Communities von Sinti_ze und Rom_nja: die 35-jährige Mercedes Kierpacz, der 23-jährige Vili Viorel Păun und der 33-jährige Kaloyan Velkov.

Allein dieses Beispiel verweist auf die Gegenwärtigkeit von Antiziganismus in der Bundesrepublik, aber auch auf die Notwendigkeit, diesen als eine spezifische Form von Rassismus umfassend zu untersuchen, um Strategien seiner Überwindung zu entwickeln.

Das Seminar sucht die Auseinandersetzung mit der Geschichte der Minderheit in Deutschland, um für strukturelle Ausgrenzung und Diskriminierung zu sensibilisieren. Dabei soll das Hintergrundwissen mit der Reflexion über eigene Denkmuster verbunden werden, um Antiziganismus zu entlarven und sich dieser Form von Rassismus entgegenstellen zu können.

Als Referent*innen werden u.a. *Bernd Grafe-Ulke*, Projektleiter „Kompetent gegen Antiziganismus/Antiromaismus und *Dr. Rafaela Eulberg, *Wissenschaftliche Mitarbeiterin Forum Internationale Wissenschaft, Universität Bonn, das Seminar mit Workshops und Vorträgen begleiten.

Kosten 165,00 Euro + ggf. Zuschläge Doppelzimmer; Einzelzimmer Zuschlag: 16 €/Nacht
Seminarleitung Alisa Topp, Tel.: 0 22 23 / 73 – 126; Sekretariat: Inga Wollenschein, Tel. 0 22 23 / 73 – 161

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Tief im System. Kontinuitäten antiziganistischer Polizeiarbeit

Extern, Anja Reuss

13.06.2022 | 18:00 c.t. – 19:45 Uhr; Fachbereich Rechtswissenschaft, Hörsaal 1, Van’t-Hoff-Straße 8, 14195 Berlin-Dahlem

Im Rahmen des vom Projekt „Geschichte der Ihnestraße 22“ ausgerichteten OFFENEN HÖRSAALS „Eugenik – Entmenschlichung – Erinnerung“ spricht Anja Reuss (Büro des Beauftragten der Bundesregierung gegen Antiziganismus und für das Leben der Sinti und Roma in Deutschland) über „Tief im System. Kontinuitäten antiziganistischer Polizeiarbeit“.

Die Polizei blickt auf eine lange und unheilvolle Geschichte der Erfassung von Minderheitenzugehörigkeit und Repressionen zurück. Bis heute werden Sinti:zze und Rom:nja pauschal kriminalisiert und stehen im Zentrum polizeilichen Handelns. Dabei sind die antiziganistischen und rassistischen Praxen tief im System festgeschrieben. Anhand aktueller Beispiele zeigt der Vortrag, in welcher Weise Sinti:zze und Rom:nja von diesen Praktiken betroffen sind und welche historischen Kontinuitäten dies aufzeigt.

Anja Reuss leitet seit Mai das Büro des Antiziganismusbeauftragen der Bundesregierung. Zuvor war sie politische Referentin beim Zentralrat Deutscher Sinti und Roma und leitete seit Oktober 2021 federführend die Melde- und Informationsstelle Antiziganismus. Sie ist studierte Historikerin mit einem Fokus auf NS-Geschichte und Genozid-Forschung. Gegenwärtig sind ihre Schwerpunkte: die Dimensionen des Antiziganismus, Erinnerungspolitik, Minderheitenrechte, Polizeiarbeit, Hasskriminalität und Datenerfassung. Sie ist Mitglied der Gesellschaft für Antiziganismusforschung und veröffentlichte 2015 eine Studie zu Antiziganismus in Deutschland nach 1945. Sie ist Mitherausgeberin eines Tagungsbandes zu Antiziganismus und Film, der 2020 erschien.

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Mehrfachdiskriminierungen in der LGBTIQ*-Community am Beispiel des Antiziganismus

Extern,

Praxisworkshop im Rahmen der Frankfurter Queere Aktionstage – Teil 2 – Externe Aktionstage Juni 4, 10:00 – 20:00 Uhr mit Silas Kropf, Offenes Haus der Kulturen, Mertonstraße 26-28, 60486 Frankfurt am Main

LGBTIQ* sind häufig Diskriminierungen ausgesetzt – immer wieder wird von Fällen gewaltvoller Übergriffe berichtet. Für viele bildet die Community bzw. die Szene einen zentralen safe space – aber nicht für alle. Rassismus, Diskriminierungen und gruppenbezogene Menschenfeindlichkeit gibt es auch in der LGBTIQ*-Community. Am Beispiel des Rassismus gegen Sinti:zze und Rom:nja zeigt Silas Kropf die Auswirkungen auf die Betroffenen auf. Gemeinsam mit den Teilnehmenden soll erarbeitet werden, wie Mehrfachdiskriminierungen für Ausschlüsse innerhalb und außerhalb der LGBTIQ*-Community sorgen, und wie wir dazu beitragen können, die Community-Räume zu offenen und sensiblen safer spaces für alle zu machen. Anmeldung unter foerderverein@vielfalt-frankfurt.de. Die Plätze sind begrenzt. Teilnahme kostenfrei.

Silas Kropf, B.A. Soziale Arbeit und M.A. Organisations- und Personalentwicklung, ist deutscher Sinto aus Hanau. Neben seiner hauptberuflichen Tätigkeit in der Personal- und Organisationsberatung ist er als freiberuflicher Referent für Bildung und zivilgesellschaftliches Engagement mit den Schwerpunkten Antiziganismus und Intersektionalität tätig. 2019 wurde Silas in die Unabhängige Kommission Antiziganismus im Bundesministerium des Innern, für Bau und Heimat berufen. Zudem war er u.a. von 2017-2019 stellvertretender Vorsitzender der Roma-Jugendselbstorganisation Amaro Drom e.V. Ehrenamtlich engagiert er sich u.a. als Vorsitzender des CSD Hanau e.V.

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Buchpräsentation und Zeitzeugengespräch: Zwei Welten. Sinti und Roma. Schritte zur Anerkennung als NS-Verfolgte und antiziganistische Kontinuität

Extern,

Donnerstag, 2. Juni 2022, 18:00 bis 19:30 Uhr, Tschaikowsky-Saal, Tschaikowskyplatz 2, 20355 Hamburg

Die Sinti und Roma, die den Völkermord durch das NS-Regime überlebt hatten, wurden in der Bundesrepublik Deutschland vielfach nicht als Verfolgte anerkannt, sondern waren weiterhin staatlicher und gesellschaftlicher Diskriminierung und Ausgrenzung ausgesetzt. Antiziganismus war und ist in Deutschland Normalität, auch in Hamburg. Als Beitrag zur Aufarbeitung der Geschichte der Minderheit nach 1945 hat die Landeszentrale für politische Bildung in den letzten Jahren das Forschungs- und Publikationsprojekt „Zwei Welten“ des Landesvereins der Sinti in Hamburg gefördert und unterstützt.

Das daraus entstandene Buch ist der Versuch einer Gegenüberstellung: Einerseits sollen die Fortschritte in der gesellschaftlichen Anerkennung der Sinti und Roma als NS-Verfolgte in den letzten Jahrzehnten gezeigt werden.

Dem gegenüber steht die andauernde und systematische Ausgrenzung und Beforschung der Minderheit über 1945 hinaus. Für diese Kontinuität steht beispielhaft der Landauer Amtsarzt und Professor Hermann Arnold (1912–2005). Er trat das geistige Erbe von Robert Ritters Rassenhygienischer Forschungsstelle an, deren Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter während der NS-Zeit, unter anderem in Hamburg, Sinti und Roma beforscht und gequält haben und deren Forschungen die Grundlage für die anschließend erfolgten Deportationen bildeten. Arnold galt jahrzehntelang in der Bundesrepublik als maßgebender „Zigeunerexperte“ und führte die systematische Erfassung und rassistische Kategorisierung der Sinti und Roma weiter.

Das Buch zeigt anhand ausgewählter Dokumente aus Arnolds Nachlass im Bundesarchiv seine Netzwerke und die Kontinuität der NS-„Zigeunerforschung“ in der Bundesrepublik auf.

Auf der Veranstaltung berichten die Autoren über die Entstehung des Buchs und stellen einzelne Abschnitte vor. Als Zeitzeuge spricht Jacques Delfeld, Vorsitzender des Verbandes Deutscher Sinti und Roma – Landesverband Rheinland-Pfalz, über seine Erfahrungen mit Hermann Arnold und den Antiziganismus seit den 1970er Jahren.
Moderation: Dr. Sabine Bamberger-Stemmann.

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Vom Vagabundentum zur „Armutsmigration“. Marx‘sche Perspektiven auf das Phänomen Antiziganismus.

Vortrag am 2.6.2022 beim Workshop „Demokratiekonflikte und der Blick nach unten“ der TU Darmstadt in der Tagungsstätte Kloster Neustadt, 1. bis 2. Juni 2022, Kloster Neustadt, Bildungs- und Gästehaus, Waldstraße 145, 67434 Neustadt an der Weinstraße

Der Aufstieg des Rechtspopulismus fordert die demokratische Streitkultur heraus. Insbesondere der Umgang mit rechtspopulistischen Personen und Meinungen fällt in der Demokratie schwer. Denn mit den Erfolgen rechtspopulistischer Parteien werden auch rechtsradikale, rassistische oder demokratiefeindliche Positionen zunehmend offen geäußert.

Die Corona-Pandemie und die Querdenken-Bewegung verschärft diese Entwicklung noch. Das alles scheint die liberale, pluralistische Gesellschaft zu gefährden. In der Folge droht eine Diskursverengung. Doch ein pauschaler Ausschluss dieser Positionen ist schwierig, gerade weil Toleranz, ein offener Diskurs und die Inklusion auch entgegenliegender Positionen demokratische Werte sind. Wie gehen wir mit diesen Herausforderungen um? Und wo liegen die Grenzen des demokratischen Diskurses?

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Das zerstreute Wissen sammeln Wege zu einer Enzyklopädie des NS-Völkermordes an Sinti und Roma in Europa

Extern, Karola Fings

Vortrag von Dr. Karola Fings am 1.Juni 2022, 18.15 Uhr, Goethe-Universität Frankfurt am Main, Campus Westend, Norbert-Wollheim-Platz 1, Casino-Gebäude, Raum 1.802, 60323 Frankfurt am Main; Anmeldung bitte an: anmeldung(at)fritz-bauer-institut.de

Der NS-Völkermord an den Sinti und Roma wurde spät Gegenstand der Forschung und erst 2012 mit der Einweihung des Denkmals in Berlin von einer breiteren Öffentlichkeit wahrgenommen. Das Wissen über zahlreiche Verfolgungs- und Verbrechenskontexte ist stark fragmentiert und oftmals nur über fremdsprachige, vielfach entlegen publizierte Literatur zugänglich. Das vom Auswärtigen Amt geförderte Vorhaben am Historischen Seminar der Universität Heidelberg begegnet mit einer enzyklopädischen Bündelung des vorhandenen Wissens der bisherigen Missrepräsentation des NS-Völkermordes an den Sinti und Roma in Europa.

Dr. Karola Fings ist Historikerin an der Forschungsstelle Antiziganismus am Historischen Seminar der Universität Heidelberg. Von 2019 bis 2021 war sie Mitglied der Unabhängigen Kommission Antiziganismus der Bundesregierung. Zusammen mit Prof. Dr. Sybille Steinbacher gab sie den 2021 im Wallstein Verlag, Göttingen erschienenen Band Sinti und Roma. Der nationalsozialistische Völkermord in historischer und gesellschaftspolitischer Perspektive heraus.
Technische Veranstaltungsinformation

Die Veranstaltung findet als Präsenzveranstaltung statt.
Die Teilnahme ist vorrangig für angemeldete Personen möglich. Zur Teilnahme schicken Sie bitte eine E-Mail unter Angabe Ihres Namens, mit dem Betreff »1. Juni 2022« an: anmeldung(at)fritz-bauer-institut.de. Bitte beachten Sie, dass bei der Veranstaltung weiterhin die Maskenpflicht bis zum Platz gilt. Dort können die Masken bei Bedarf abgesetzt werden.

Kontakt

Fritz Bauer Institut
Norbert-Wollheim-Platz 1
60323 Frankfurt am Main
Tel.: +49 (0)69 798 322-40
info(at)fritz-bauer-institut.de

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Kritische Theorie des Antiziganismus: Zur Urgeschichte und Psychoanalyse des geschichtlich Unheimlichen

Extern, Nico Bobka

Vortrag von Nico Bobka am 27.05.2022, 20:00 – 22:00 Uhr in der Universität Passau, Innstraße 39, 94032 Passau

«Die Juden sind die heimlichen Zigeuner der Geschichte», schrieb Theodor W. Adorno in einem Brief an Max Horkheimer. Die Gedanken, die Adorno um diese These herum entfaltet, erschienen ihm «so waghalsig», dass er sich nicht traute, sie jemand anderem als Horkheimer zu zeigen. Dennoch konnte er sich des Gefühls nicht erwehren, mit diesen fragmentarischen Überlegungen ein wichtiges Motiv erkannt zu haben, das eine «zugleich einheitliche und nicht rationalistische Erklärung des Antisemitismus» erlaubt.

Was Adorno erkannt zu haben meinte, betrifft unweigerlich auch die kritische Theorie des Antiziganismus: archaische Züge, die ihre Ursache in einem sehr frühen Stadium der Geschichte der Menschheit haben. Das Aufgeben des Nomadentums, die mit dem Sesshaft-Werden zusammenfallende Arbeit und aller damit verbundene Triebverzicht, sei eines der schwersten Opfer gewesen, das die Geschichte der Menschheit auferlegt habe. Das Bild der Juden als Zigeuner der Geschichte, damit das Bild der Zigeuner überhaupt, repräsentiert das eines Zustands der Menschheit, der die Arbeit nicht gekannt hat; Zigeuner gelten als diejenigen, die den schmerzlichen Prozess der Zivilisation verschmäht oder nur unzureichend vollzogen haben, die sich nicht dem Primat der Arbeit haben unterwerfen lassen. Je mehr die zur zweiten Natur gewordene Welt der Sesshaftigkeit, als eine der Arbeit, die Unterdrückung reproduziert, desto mehr scheinen sich die Zivilisierten den Gedanken an einen nomadischen Zustand des Glücks, so unglücklich dieser selbst auch sein mag, nicht mehr erlauben zu dürfen und die sich im Bild der Zigeuner andeutende Erinnerung verbieten zu müssen.

Im Abendvortrag soll zumindest angedeutet werden, dass der Antiziganismus nicht in der wie verzerrt auch immer wahrgenommenen Lebensrealität der Sinti oder Roma wurzelt. Im Anschluss an Franz Maciejewskis psychoanalytische Überlegungen soll der Antiziganismus auf den Begriff gebracht werden: als ein Antiziganismus ohne Sinti oder Roma – nicht jedoch ohne Zigeuner. Der Begriff des Zigeuners kann kritischer Theorie daher nicht etwa Anlass sprachpolitischer Interventionen sein, sondern gilt ihr vielmehr als Einstieg zu einer zu reflektierenden Urgeschichte des Antiziganismus; einer Urgeschichte der Gattung, die noch in jeder individuellen Entwicklung wiederholt wird. So wird sich herausstellen, dass der Zigeuner kein Konstrukt ist, sondern vielmehr Produkt des Zivilisationsprozesses, das sich im Unbewussten der Subjekte niedergeschlagen hat. Der Zigeuner wäre somit der Deckname für in die Außenwelt projizierte, dem Bewusstsein verborgene, tabuisierte und verleugnete Selbstanteile der Antiziganer; und der Antiziganismus wäre der niemals endende Versuch, am Objekt der Projektion die eigenen zivilisatorischen Zurichtungen nachzuahmen und zu vollenden.

Das begleitende Lektüreseminar (14-18 Uhr, Anmeldung: info@luks-passau.org) vertieft und diskutiert die im Vortrag referierten Thesen. Anhand von Briefwechseln und einem kaum rezipierten Memorandum werden die Überlegungen Horkheimers und Adornos rekonstruiert, die schließlich in der Dialektik der Aufklärung und den Elementen des Antisemitismus fragmentarisch zusammengefügt worden sind. Dabei soll die implizit formulierte kritische Theorie des Antiziganismus herausgearbeitet werden.

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Höchste Zeit für einen Perspektivenwechsel

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Mo. 23.05.2022 | 18:30 Uhr  Geschichtswerkstatt Eimsbüttel, Sillemstraße 79, 20257 Hamburg

Anlässlich der Woche des Gedenkens bietet die Geschichtswerkstatt Eimsbüttel folgende Veranstaltung in Kooperation mit der VVN-BdA an:

Cornelia Kerth, Bundesvorsitzende der VVN–BdA, liest und berichtet über Antiziganismus und Rassismus gegen Sinti*ze und Rom*nja. Und darüber, dass diese bis heute nicht thematisiert werden. Bis heute ist der Völkermord an dieser Minderheit genauso wenig bekannt wie die fortgesetzte Stigmatisierung und Ausgrenzung nach 1945.

Mit dieser Veranstaltung wollen wir dazu beitragen, dass die wichtigen Forderungen der Unabhängigen Kommission Antiziganismus Eingang in eine überfällige öffentliche Debatte finden.

Eine Kooperation mit VVN-BdA VVN-BdA / Vereinigung der Verfolgten des Naziregimes – Bund der Antifaschistinnen und Antifaschisten (Landesvereinigung Hamburg, Gruppe Eimsbüttel)

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Mechanismen des institutionellen Antiziganismus: Kommunale Praktiken und EU-Binnenmigration am Beispiel einer westdeutschen Großstadt

GFA-Veranstaltung, Tobias Neuburger

Vortrag von Tobias Neuburger (Zentrum für Antisemitismusforschung, TU Berlin) im Bildungsforum gegen Antiziganismus, Prinzenstraße 84.2, 10969 Berlin am 20.05.2022, 18:00 – 20:00 Uhr

Anschließende Diskussion der Ergebnisse vor dem Hintergrund der Dosta-Studie von Amaro Foro durch Valerie Laukat (Amaro Foro)

In der Veranstaltung sollen die institutionalisierten Formen des Antiziganismus am Beispiel kommunaler Vorgänge und Prozesse herausgebarbeitet und diskutiert werden. Darauf aufbauend soll die Frage gestellt werden, ob und in welcher Form in diese Prozesse interveniert werden kann.

Eine Veranstaltung der Gesellschaft für Antiziganismusforschung e.V.

Antiziganismus erkennen – benennen – entgegenwirken!

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Dream – Road – Training mit Melinda Tamás, 20.05.2022 von 13:30 bis 18:00 Uhr in 7400 Oberwart, VHS Burgenland, Schulgasse 1

Antiziganismus hat weder mit der NS Zeit begonnen noch danach aufgehört. Neben Informationen zum historischen und aktuellen Antiziganismus in Europa, insbesondere in Österreich, zielt dieser Workshop auf die Auseinandersetzung mit den unterschiedlichen Ausprägungen antiziganistischer Vorurteilsstrukturen ab und stellt Methoden für die schulische und außerschulische Sensibilisierungs- und Bildungsarbeit vor.
Zielsetzung des Trainingsangebotes ist es, multiperspektivische Zugänge zu den verschiedenen Ebenen von Antiziganismus aufzuzeigen und die kritische Befassung mit den eigenen Vorurteilen und Stereotypen zu fördern. – Beitrag: kostenlos (begrenzte TeilnehmerInnenzahl) – Anmeldung: 0 664/ 35 81 489, office@vhs-roma.eu – Eine Veranstaltung der Roma Volkshochschule Burgenland.

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Zeitzeuginnen-Gespräch mit Rita Prigmore und Vorstellung Menda Yek

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Mittwoch, 18.Mai 2022 von 18:00 bis 22:00 Uhr im Bildungsforum gegen Antiziganismus, Prinzenstraße 84.2, 10969 Berlin

Rita Prigmore Überlebende des Genozids an den Sinti durch die Nationalsozialisten und ein Gründungsmitglied des Vereins Menda Yek e.V. Der Verein wurde auf Initiative von Margitta Steinbach von Nachfahren der Überlebenden der Zwangslager Berlin-Marzahn und Magdeburg Holzweg gegründet wurde.
Die langfristigen Folgen des Holocaust wirken bis heute auf die Sinti Community, und das in allen Lebensbereichen. Die Zusammenhänge zwischen aktuellen Problemen und der Vergangenheit müssen immernoch anerkannt und insbesondere innerhalb der Community aufgearbeitet werden.
Deshalb ist der Schwerpunkt des Vereins die Aufarbeitung des Transgenerationalen Traumas des Genozids. Der Verein wird auch tätig im Bereich Bildungschancen , Gemeinschaft und Empowerment, Historisch-Politische Bildung, und die Bekämpfung von Antiziganismus.
Programm:
– Begrüßung durch Emran Elmazi, Wissenschaftlicher Leiter des Dokumentations- und Kulturzentrums Deutscher Sinti und Roma (angefragt)
– Grußwort Dr. Mehmet Gürcan Daimagüler, Beauftragter der Bundesregierung gegen Antiziganismus und für das Leben der Sinti und Roma
– Gespräch mit Rita Prigmore, Überlebende der NS-Verfolgung und Margitta Steinbach, Gründungsvorstand Menda Yek, Moderation: Lukas Welz, Vorsitzender AMCHA Deutschland
Gerne können Sie anschließend Fragen stellen und gemeinsam können wir ins Gespräch kommen. Die Veranstaltung findet auf deutsch und in Präsenz im Bildungsforum gegen Antiziganismus im Aufbau Haus am Moritzplatz statt. Über eine verbindliche Anmeldung unter event@amcha.de würden wir uns freuen.

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„Zigeuner-Boxer“: Kulturschaffen und Aufklärungsarbeit gegen Antiziganismus

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18. Mai 2022 10.30 – 12 Uhr in sanctclara B5,19, 68159 Mannheim

mit Annette Dorothea Weber, Regisseurin

Als „Zigeuner“ wurden Sinti und Roma in der NS-Zeit verfolgt und ermordet – darum benützt der Film, den Sie sehen, werden auch noch diese Bezeichnung für diese Bevölkerungs­gruppen/Communities. „Zigeuner-Boxer“ ist der Kurzfilm des gleichnamigen Theaterstücks der Autorin Rieke Reiniger. Er erzählt die Geschichte des deutschen Boxchampions Johann Wilhelm ‚Rukeli‘ Trollmann, dessen einzigartiger Boxstil und Kampfgeist ihn 1933 zum Meistertitel führte. Weil er „undeutsch“ boxt, wurden ihm im Nationalsozialismus Erfolg und sozialer Aufstieg verwehrt. Er wurde verfolgt und 1944 im KZ Wittenberge ermordet. Der Film thematisiert die bis heute aktuelle antiziganistische Verfolgung und Diskriminierung und wirft Fragen zu Unrecht, Schuld, Zivilcourage und Mut auf.

Annette Dorothea Weber studierte Darstellende Kunst an der Universität der Künste Berlin. Seit 2012 ist sie künstlerische Leiterin des COMMUNITYartCENTERmannheim, Neckarstadt-West. Mit dem Film „Zigeuner-Boxer“ ist die Regisseurin und Künstlerin in vielen Kontexten unterwegs und unterstützt die Auseinander­setzung mit und das Engagement gegen Antiziganismus.

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Critical Approaches to Romani Studies — The Demonstration of State Power in Visual Representations of Roma

Conference, 18 May 2022, 09:00 – 20 May 2022, 13:00, Södertörn University, Alfred Nobels allé 7, 141 52 Huddinge, Rooms MB 503 and MB 505, Stockholm, Schweden

Lecture of Laura Tittel 20 May, 11:30 – 13:30: The Demonstration of State Power in Visual Representations of Roma

The conference brings together junior and senior, Roma and non-Roma scholars embracing critical approaches.

Roma have been an object of academic inquiry for centuries. In spite of the increasing number of articles, studies, and books, especially since the collapse of communism, Roma participation in shaping the discourses on themselves has remained very limited. In the name of scientism and objectivity, Roma have been de facto excluded from knowledge production. Recently, an increasing number of activist scholars has been urging a paradigm shift in Romani Studies to challenge the dominant academic and policy discourses. They propose inquiries into the forms of oppression Roma are facing, the importance of racism and structural discrimination for Roma and Romani identity.

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45 Jahre Bürgerrechtsarbeit deutscher Sinti und Roma

Extern, Frank Reuter

Im Schlossbau der PH werden vom 16. Mai bis 22. Juli, Kirchplatz 2, 88250 Weingarten
werden Fotografien und Texte aus fünf Jahrzehnten zu sehen sein, die den Blick auf bekannte und weniger bekannte Ereignisse aus der Geschichte der Bürgerrechtsbewegung der Minderheit lenken. Die Ausstellung wird am Montag, 16. Mai, um 14 Uhr im Festsaal der PH feierlich eröffnet. Mit einem öffentlichen Fachvortrag von Dr. Frank Reuter von der Forschungsstelle Antiziganismus der Universität Heidelberg über „Kontinuitäten des Antiziganismus“ und einer Ausstellungsführung durch André Raatzsch vom Dokumentations- und Kulturzentrum Deutscher Sinti und Roma erhalten die Teilnehmerinnen und Teilnehmer einen vertieften Einblick in die Thematik.

„Nach dem Ende des zweiten Weltkriegs wurden die NS-Verbrechen an Roma und Sinti über Jahrzehnte hinweg beschwiegen und die Überlebenden erneut ausgegrenzt und ins Abseits gedrängt.“ Diese Aussage aus dem Ausstellungskatalog fasst die Situation der Sinti und Roma in der Bundesrepublik zusammen und bildet den Hintergrund für die Entstehung ihrer Bürgerrechtsbewegung, die nun in einer Ausstellung des Dokumentations- und Kulturzentrums Deutscher Sinti und Roma zum ersten Mal an der Pädagogischen Hochschule Weingarten dokumentiert und so auch der Öffentlichkeit in der Region zugänglich gemacht wird.

Mit aufsehenerregenden Aktionen wie etwa dem Hungerstreik im ehemaligen Konzentrationslager Dachau 1980 verschafften sich die in der Bürgerrechtsbewegung Engagierten Gehör. Erst 1982 erkannte Helmut Schmidt den rassistisch motivierten Völkermord an Sinti und Roma als solchen an. Im selben Jahr erfolgte die Gründung des in Heidelberg ansässigen Zentralrats Deutscher Sinti und Roma.

Die Ausstellung und die Eröffnungsveranstaltung werden vom Sinti Powerclub e. V. in Ravensburg in Kooperation mit dem Fach „Politikwissenschaft und ihre Didaktik“ an der Pädagogischen Hochschule Weingarten organisiert und im Rahmen des Projekts “Sinti Power Ummenwinkel – Vom Stadtteil zum Teil der Stadt” von der Baden-Württemberg Stiftung sowie mit Mitteln aus dem Bundesprogramm „Demokratie leben!“ durch die Stadt Weingarten gefördert.

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Der Beauftragte der Bundesregierung gegen Antiziganismus Mehmet Daimagüler stellt sich und sein Programm vor

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am 16. Mai 2022 um 18 Uhr im Kulturhaus RomnoKher.

Im März hat die Bundesregierung zum ersten Mal einen Beauftragten gegen Antiziganismus berufen. Der Beauftragte ist im Familienministerium angesiedelt und soll die Maßnahmen der Regierung gegen Antiziganismus koordinieren, denen im Koalitionsvertrag der Regierungsparteien ein hoher Stellenwert zukommt. Die Wahl fiel auf den angesehenen Juristen Mehmet Daimagüler, der insbesondere als Vertreter der Nebenklage im Münchner NSU-Prozess bekannt wurde, aber auch NS-Opfer gegen nationalsozialistische Verbrecher vor Gericht vertreten hat. Dem VDSR-BW ebenso wie anderen Einrichtungen der nationalen Minderheit der Sinti und Roma dient Daimagüler schon seit Jahren als Rechtsberater, für den Landesverband war er etwa im Ulmer Prozess wegen eines antiziganistischen Angriffs im Einsatz, der im September 2020 mit der Verurteilung der Täter endete. Daniel Strauß hat Mehmet Daimagüler bereits in seiner Nachrichtensendung RomnoKher News vom 10. März 2022 vorgestellt.

Am 16. Mai, dem Tag, an dem wir immer ein Zeichen gegen Antiziganismus in die Gesellschaft setzen und an den Widerstand von Sinti und Roma gegen die nationalsozialistische Terrorherrschaft erinnern, wird Mehmet Daimagüler im Kulturhaus RomnoKher über seine Aufgabe und seine Ziele sprechen und sich den Fragen jüngerer Engagierter aus der Minderheit stellen.

Die öffentliche Veranstaltung beginnt um 18:30 Uhr und wird live auf unserem YouTube-Kanal übertragen.

Voranmeldung unter info@sinti-roma.com oder 0621–911 091–00 ist erwünscht.

Je nach aktueller Lage können im Rahmen des Hausrechts Basisschutzmaßnahmen gegen Covid-19 (Maskenpflicht) ergriffen werden.

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How I became a partisan

Extern,

Film und Gespräch anlässlich des International Roma Resistance Day mit der Filmemacherin Vera Lacková am Montag, 16. Mai 2022, 19.00 – 21.00 Uhr, kosmotique, Martin-Luther Str. 13, 01099 Dresden

Anlässlich des International Roma Resistance Day. Der 16. Mai gilt als Gedenktag für die zahlreichen mutigen Rom*nja Widerstandskämpfer*innen während des Nationalsozialismus, die sich neben Lageraufständen, wie in Ausschwitz-Birkenau oder Lety u Písku organisierten und sich zu großen Teilen Widerstandsbewegungen, wie zum Beispiel den Partisan*innen in den Wäldern der Slowakei anschlossen.

Der Film „How I became a partisan“ thematisiert die Widerstandsgeschichte des slowakischen Partisanen Ján Lacko, dessen Geschichte die Urenkelin und gleichzeitig die Filmregisseurin Vera Lacková erzählt. Der Film berichtet retrospektiv als auch gegenwärtig über die Kämpfe der Rom*nja um verdiente Anerkennung.

Moderation: Mietje Kuhnhardt, RomaRespekt

„How I became a partisan“ (slowakisch mit englischen Untertiteln// 90 min)

Als slowakische Urenkelin des Rom-Partisanenkämpfers Jan Lackó, erfährt Vera Lacková schon als Kind von den Heldentaten ihres Urgroßvaters im Kampf gegen die nationalsozialistischen Besatzer. In ihrem Film „How I became a Partisan“ begibt sie sich auf die Spuren durch die ehemalige Tschechoslowakei; forscht in Archiven über die Geschichte der Rom*nja-Partisanen, führt Gespräche in Museen der Slowakei, besucht Städte und Dörfer im heutigen Tschechien und eröffnet eine Ausstellung zum Thema Rom*nja-Partisanen im Widerstand. Neben Widerstandsgeschichten thematisiert Vera Lacková in ihrem Film die Inhaftierung und Ermordung tausender Rom*nja währen des Zweiten Weltkrieges sowie die Erinnerungsgeschichte, um die es immer noch zu kämpfen gilt. Darüber hinaus zeigt der Film die gegenwärtige und zum Teil schwierige Auseinandersetzung mit der eigenen Rom*nja-Identität.

Vera Lacková möchte mit ihrem Film Vorurteile und Hass gegen Rom*nja entgegenwirken. In Ausschnitten wird dieser Kampf gezeigt, der auch im familiären Umfeld Spuren hinterlässt. Im Fokus stehen die mutigen Rom*nja, die in den tschechoslowakischen Wäldern und Dörfern aktiv waren.

*Auschwitz ist der bekannteste Ort der Verbrechen der Deutschen und ihrer Kollaborateur*innen während des Zweiten Weltkriegs. Auch an diesem Ort kämpften Sint*izze und Rom*nja gegen ihre Vernichtung. Als die SS am 16. Mai 1944 die noch am Leben gebliebenen Sinti*ezze und Rom*nja in den Gaskammern ermorden wollte, widersetzten sie sich mit im KZ selbstgebauten Waffen. Sie verbarrikadierten sich und konnten ihre Vernichtung vorerst verhindern. Nach Selektionen löste die SS das Lager in der Nacht vom 2. auf den 3. August jedoch gänzlich auf. Obwohl die zurückgebliebenen zweitausendneun Menschen keine Chance gegen diese Übermacht hatten, widerstanden sie bis zuletzt und überlebten dadurch teilweise. Auschwitz ist nur einer der Orte, an denen Rom*nja und Sint*ezze ermordet wurden. Im ganzen NS-besetzten Europa wurden sie stigmatisiert, konzentriert, verfolgt und vernichtet. Dass wir heute darüber sprechen und daran erinnern, verdanken wir den Kämpfen der Bürgerrechtsbewegung der Rom*nja und Sint*ezze in den 1980er Jahren. Diese Verfolgungsgeschichte musste von der Minderheit ins gesellschaftliche
Bewusstsein der Mehrheitsgesellschaft hineinprotestiert werden. Noch heute sind diese Kämpfe aktuell.

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Eine Vergangenheit, die nicht vergeht. Der NS-Völkermord an den Sinti und Roma

Extern, Karola Fings

Mo, 16. Mai 2022, 19:00 Uhr – 20:30 Uhr, Evangelisches Bildungszentrum Hospitalhof, Büchsenstraße 33, 70173 Stuttgart; Veranstalter: Heinrich Böll Stiftung BW, Hospitalhof Stuttgart, Büchsenstr. 33, 70174 Stuttgart

Viele Jahrzehnte lang wurde der Völkermord an den Sinti und Roma weder anerkannt noch aufgearbeitet. Dieses Menschheitsverbrechen begann in den Städten und Gemeinden auch Baden-Württembergs und führte zum tausendfachen Mord in dem Konzentrations- und Vernichtungslager Auschwitz. Die Nichtbestrafung der Täter und Täterinnen sowie das Beschweigen der Verbrechen haben bis heute Spuren hinterlassen.

Vortrag und Diskussion mit Dr. Karola Fings

Dr. Karola Fings ist Historikerin und leitet an der Forschungsstelle Antiziganismus der Universität Heidelberg das Projekt »Enzyklopädie des NS-Völkermordes an Sinti und Roma«.

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Die Institutionen der Verfolgung der Sinti und Roma im Nationalsozialismus in Berlin

Extern,

Stadtrundgang am Sonntag den 15. Mai von 10:00-13:00 Uhr. Treffpunkt 10:00 Uhr unter der Weltzeituhr auf dem Alexanderplatz, 10178 Berlin. Ziel: Berliner Stadtschloss

Die ethnische Minderheit der Sinti und Roma wurde in Deutschland bereits im 19. JH polizeilich registriert und durch Sonderregelungen an der Teilhabe am gesellschaftlichen Leben gehindert. Diese Praxis wurde stetig verschärft und mündete im Nationalsozialismus in einen Völkermord. Verschiedene Behörden und nationalsozialistische Institutionen waren beteiligt.
Der Rundgang führt an die historischen Orte der Verfolgung, wie beispielsweise den ehemaligen Standorten des Reichskriminalamtes und es Reichsarbeitsministeriums. Mittels historischer Fotos, Dokumente und der Biografien von Tätern und Betroffenen wird die nationalsozialistische Verfolgungspraxis veranschaulicht. Hierbei werden die Kontinuitäten der Entrechtung der Sinti und Roma bis in die Nachkriegszeit thematisiert.
Anmeldung unter mueller@topographie.de
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Historische Dimension des Antiziganismus und die Deportation Wormser Sinti*zze & Rom*nja

Extern,

15.05.2022 | 18:00 Uhr – 19:00 Uhr im Luthersaal der Luthergemeinde Worms, Friedrich-Ebert-Straße 45, 67549 Worms

Der Runde Tisch der Luthergemeinde Worms lädt zu einem Vortrag ein, dem das Verständnis von Antiziganismus als Grundlage dient, dass Antiziganismus ein historisch gewachsenes Phänomen ist, welches über die Jahrhunderte mannigfaltige und wechselhafte Bedeutungszuschreibungen erfahren hat und darüber hinaus bis heute mehrere Gruppen diskriminiert. Die Entstehungsgeschichte zu verstehen ist elementar, um auch das soziale Phänomen Antiziganismus verstehen zu können.

In der Veranstaltung werden die historischen Komponenten des Antiziganismus anhand ausgewählter historischer Quellen, mit einem regionalen Bezug zur Stadt Worms, von Julian Harm Mitarbeiter der Arbeitsstelle Antiziganismusprävention näher beleuchtet.

Während der Veranstaltung wird den Fragen nachgegangen:
Wie entstand Antiziganismus und welche Bedeutung/ Funktion hatte die Mehrheitsgesellschaft dabei?
Wie verliefen explizit die Deportation von Wormser Betroffenen des Antiziganismus in der Stadt Worms ab?

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Kritische Auseinandersetzung mit Antiziganismus

Extern, Markus End

Vortrag mit Dr. Markus End am Freitag, 13. Mai, 19 Uhr in der Burgscheune Horn, Burgstraße 7, 32805 Horn-Bad Meinberg

Zu einem Vortrag mit Dr. Markus End, Antiziganismus-Experte an der TU Berlin, laden die Lippische Landeskirche sowie die ev.-ref. Kirchengemeinde Horn in Kooperation mit dem „Arbeitskreis gegen Nazis“ und dem Integrationsbeirat der Stadt Horn-Bad Meinberg alle Interessierten ein. Markus End spricht über „Armutszuwanderung? Anmerkungen zu einer antiziganistischen Hetzkampagne“.

In den vergangenen Jahren wurde in der deutschen Öffentlichkeit eine Debatte über die Folgen einer sogenannten „Armutszuwanderung“ ausgefochten, die zahlreiche antiziganistische Elemente aufweist bis hin zu Warnungen vor der Gefährdung des sozialen Friedens.

Im Vortrag soll diese Entwicklung und insbesondere die mediale Berichterstattung genauer untersucht werden. Anhand verschiedener Beispiele wird das Narrativ „Armutszuwanderung’“ kritisiert, um zum Schluss auf die politischen Konsequenzen und möglichen Gefahren einzugehen: Gesetzesverschärfungen gegenüber Migranten aus der EU, repressive Kommunalpolitik und eine Zunahme antiziganistischer Übergriffe.

Einlassvorbehalt: Die Veranstaltenden behalten sich vor, von ihrem Hausrecht Gebrauch zu machen und Personen, die extrem rechten, völkischen Parteien oder Organisationen angehören, der extrem rechten, völkischen Szene zuzuordnen sind oder bereits in der Vergangenheit durch rassistische, nationalistische, antisemitische oder sonstige menschenverachtende Äußerungen in Erscheinung getreten sind, den Zutritt zur Veranstaltung zu verwehren oder von dieser auszuschließen. (Jegliche Film,- Ton- und/oder Videoaufnahmen sind nicht erlaubt).

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Antiziganismus im Kontext von Justiz und Polizei – Staatliche Politik in der Verantwortung

Extern,

Am Mittwoch, den 11. Mai 2022 18.30 – 20.00 Uhr veranstaltet das Deutsche Institut für Menschenrechte den zweiten Teil der virtuellen Veranstaltungsreihe „Antiziganismus im Kontext von Justiz und Polizei“, zu der wir Sie herzlich einladen möchten.

Im ersten Teil der Veranstaltungsreihe am 24. November 2021 wurde die historische Dimension und die lange Tradition antiziganistischer Verfolgung und Repression seitens der Strafverfolgungsbehörden beschrieben, die das Kaiserreich mit dem Nationalsozialismus verbinden und in der Gegenwart fortwirken. Entlang der gewaltvollen Realitäten und konkreter Erfahrungen von Sinti*zze und Rom*nja mit Justiz und Polizei wurde die Notwendigkeit einer Umgestaltung der ermittlungsbehördlichen Praxis diskutiert sowie aufgezeigt, dass Justiz und Polizeibehörden gegen institutionellen Antiziganismus entschieden handeln müssen. Die Aufzeichnung und eine Zusammenfassung der Veranstaltung ist in der Linkliste zu finden.

Die kommende Veranstaltung knüpft unmittelbar daran an und nimmt daraufhin die Strategien der Bundesregierung gegen Antiziganismus und Rassismus kritisch in den Blick: Haben die im Abschlussbericht des Kabinettausschusses zur Bekämpfung von Rassismus und Rechtsextremismus beschriebenen Maßnahmen gegen Rassismus und Antiziganismus im Bereich Justiz und Polizei nachweislich zu strukturellen Veränderungen und Verbesserungen geführt? Welche Maßnahmen oder Mechanismen fehlen aus Sicht zivilgesellschaftlicher Akteur*innen, um institutionellen Antiziganismus und Rassismus in der Behördenpraxis nachhaltig abbauen zu können? Welche Möglichkeiten der zivilgesellschaftlichen Kontrolle von institutionellem Antiziganismus und Rassismus in Justiz- und Polizeibehörden müssen geschaffen werden? Wie können Sinti*zze und Rom*nja und andere Betroffene von Rassismus zukünftig effektiv vor rassistischer Polizeigewalt und -praxis wie Racial Profiling geschützt werden?

Hierzu diskutieren:

Isidora Randjelović, Leiterin der Selbstorganisation RomaniPhen, Mitautorin der Studie „Rassismuserfahrungen von Sinti*ze und Rom*nja“ im Auftrag der Unabhängigen Kommission Antiziganismus

Romani Rose, Vorsitzender des Zentralrats Deutscher Sinti und Roma (angefragt)

Filiz Polat, Mitglied des Bundestags, Bündnis 90/Die Grünen

Helge Lindh, Mitglied des Bundestags, SPD

Den Livestream finden Sie am 11. Mai unter folgendem Link: www.dimr.de/livestream

Wir freuen uns auf Ihre Teilnahme und die Diskussion mit Ihnen.

Die Veranstaltung ist der zweite Teil der Veranstaltungsreihe, die im Rahmen des Projekts „Rassismus, Antisemitismus und Rechtsextremismus – Stärkung von Strafverfolgung und Opferschutz“ ausgerichtet wird. Das Projekt wird gefördert von und in Kooperation mit dem Bundesministerium der Justiz durchgeführt.

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Antiziganismus entgegentreten – Die Anfänge des Bürgerrechtsaktivismus von Sinti und Roma in der Bundesrepublik Deutschland

Extern, Daniela Gress

11.Mai 2022 09:30 bis 11.00 Uhr in Hörsaal H 8 (Raum F02.228) in der Flandernstraße 101 in 73732 Esslingen

ÖFFENTLICHE VORTRAGSREIHE 2022 – Diskriminierungs- und Rassismuskritische Soziale Arbeit in der Migrationsgesellschaft

An der Hochschule Esslingen findet vom 11. Mai 2022 bis zum 29. Juni 2022 die öffentliche Vortragsreihe zum Thema diskriminierungs- und rassismuskritische Soziale Arbeit in der Migrationsgesellschaft statt.

Diskriminierung und Rassismus sind historisch und aktuell weltweit beobachtbare Phänomene. Hochschulen und Soziale Arbeit sollen sich für die möglichst freie Entfaltung von Menschen und gegen Benachteiligung einsetzen. In der öffentlichen Vortragsreihe wird den Fragen nachgegangen, wie Hochschulen und Soziale Arbeit in der Praxis mit dem Anspruch der Menschenrechtsorientierung umgehen und historisch umgegangen sind. Welche Rolle haben gesetzliche Regelungen, Machtverhältnisse und wie werden die Perspektiven von diskriminierten Gruppen in der Arbeit gerechtigkeitsorientiert berücksichtigt?

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Zwischen Freiheit und Vorurteil. Geschichte und Gegenwart der Sinti und Roma in Deutschland

Extern, Verena Meier

Do, 05.05.2022, 18:30 Uhr in der „Stasi-Zentrale“. Campus für Demokratie „Haus 22“, Ruschestraße 103, 10365 Berlin

Sinti und Roma in Deutschland kämpfen seit langem um Anerkennung ihrer NS-Verfolgung und nationaler Minderheitenrechte. Sie erleben bis heute Rassismus und Marginalisierung im Alltag sowie im öffentlichen Diskurs.Unsere Gäste sprechen über Strategien des Empowerments, etwa durch die Sichtbarmachung von kulturellem Erbe, über Leben und Alltag in der DDR sowie Kontinuitäten rassistischer Diskriminierung nach 1945.

Im Gespräch: Verena Meier, Forschungsstelle Antiziganismus Heidelberg; Simone Trieder, Autorin, recherchierte zu Sinti in der DDR; Silas Kropf, Referent für Bildung und zivilgesellschaftlic­hes Engagement; André Raatzsch, Dokumentationszentru­m Dt. Sinti und Roma. Moderation: Shelly Kupferberg, rbb.

Die Veranstaltung findet vor Ort in „Haus 22“ statt und wird ebenfalls um 18:30 Uhr live übertragen über: http://www.stasi-unterlagen…

Das Campus-Forum ist eine Kooperation des Bundesarchiv – Stasi-Unterlagen-Arc­hivs, der Robert-Havemann Gesellschaft e. V. und des Berliner Beauftragten zur Aufarbeitung der SED-Diktatur mit Reporter ohne Grenzen, dem Deutschen Institut für Menschenrechte und Memorial Deutschland e.V.

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Protected children, regulated mothers: gender and the „Gypsy question“ in state care in postwar Hungary

Extern,

Vortrag von Dr. Eszter Varsa am 05.05.2022, 19:00 – 20:30 Uhr, Dokumentations- und Kulturzentrum Deutscher Sinti und Roma, Bremeneckgasse 2, 69117 Heidelberg

Eszter Varsa analysierte hunderte Einzelfallakten aus staatlichen Kinderheimen, um Kontinuitäten und Brüche im Geflecht sozialpolitischer In- und Exklusion im frühen sozialistischen Ungarn (1949-1956) offenzulegen. Zum einen konnte sie die sich verändernde Rollen- und Arbeitsverteilung zwischen Männern und Frauen abbilden. Zum anderen zeigte sie auf, dass der Staat das Fürsorgewesen weiterhin nutzte, um Roma – die damals größte ethnische Minderheit Ungarns – zwangsweise in den Arbeitsmarkt zu integrieren.

Eszter Varsa studierte an der Eötvös-Loránd-Universität Budapest und der Central European University in Budapest Amerikanistik, Anglistik sowie Gender Studies und war im Jahr 2020 Stipendiatin des Romani Rose-Fellowship der Forschungsstelle Antiziganismus am Historischen Seminar der Universität Heidelberg. Seit 2021 ist sie wissenschaftliche Mitarbeiterin im Projekt “ZARAH” des Europäischen Forschungsrats an der Central European University in Wien. Das Forschungsprojekt rückt die Bedeutung des Arbeitskampfes von Frauen und dessen Bedeutung für soziale Bewegungen sowie die Rechte von Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmern in Osteuropa in den Fokus der Geschichtsforschung.

Da momentan (Stand: November 2021) noch nicht absehbar ist, ob zum Zeitpunkt der Veranstaltung noch Einschränkungen im Rahmen des Infektionsschutzes bestehen werden, bitten wir Sie, sich vor dem Vortrag an dieser Stelle über mögliche Einschränkungen zu informieren.

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A wie Antiziganismus

Extern,

28. April 2022 um 17:00 – 19:00 Uhr, Online per Zoom

„Antiziganismus bezeichnet die spezifische Form des gegen Sinti und Roma gerichteten Rassismus. Als zentrales Element der Verfolgungs- und Vernichtungspolitik radikalisierte er sich im nationalsozialistischen Deutschland zum Völkermord. In der deutschen Nachkriegsgesellschaft wurde der Antiziganismus institutionell und gesellschaftlich fortgeführt und besteht bis in die Gegenwart fort.

In unserem Antidiskriminierungs ABC setzen wir uns mit der Geschichte des Antiziganismus, seinen gegenwärtigen Erscheinungsformen und der Frage was wir ihm entgegensetzen können auseinander.“

Referent*in: Roberto Paskowski und Thomas Höhne, Verband deutscher Sinti und Roma, Landesverband Bayern

Ansprechpartner*in: Natalie Keller, natalie.keller@agaby.de, Tel.: 0163 513 0708

Um Ihnen rechtzeitig den Link zur Online-Veranstaltung zukommen lassen zu können, bitten wir um eine Anmeldung hier bis spätestens 25. April 2022

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Rassismus trotz „Auschwitz“? Zu den Kontinuitäten im Umgang mit Sinti und Roma in der deutschen Geschichte

12.04.2022, Dienstag, 19:00 – 21:00 Uhr, hybrid: Im Staatsarchiv, Arsenalplatz 3, 71638 Ludwigsburg, und Online;
Preis Abendkasse und Online: 8,00 €

War „Antiziganismus“ noch vor 20 Jahren ein Fachterminus, dessen Bekanntheit kaum über die engen Grenzen hochspezialisierter Forschungsdiskussionen und die Kreise politischer Aktivistinnen und Aktivisten der Bürgerrechtsbewegung hinausreichte, so nimmt seine Verwendung bis heute stetig zu. Als eine spezifische, noch immer in hohem Maße gesellschaftsfähige Variante des Rassismus, die sich in erster Linie gegen die Angehörigen der Sinti und Roma-Minderheit richtet, benennt der Begriff die systematischen, in den vielfältigsten Formen erscheinenden Diskriminierungen und Benachteiligungen der als „Zigeuner“ stigmatisierten Minderheit durch die Mehrheitsgesellschaft. Antiziganismus weist eine lange Geschichte und eine tiefe Verankerung im kollektiven kulturellen Gedächtnis der europäischen Nationen auf. Die sozialen und historischen Hintergründe, die den „Zigeuner“-Diskurs hervorbrachten und aufrechterhielten sollen ebenso beleuchtet werden wie die Geschichte des Umgangs mit Sinti und Roma in Deutschland. Auf die neueren Entwicklungen, nach dem tiefen Einschnitt des nationalsozialistischen Völkermordes, soll dabei genauer eingegangen werden.

Joey Rauschenberger ist Historiker und wissenschaftlicher Mitarbeiter im Projekt „Kontinuitäten des Antiziganismus in Baden-Württemberg nach 1945“ an der Forschungsstelle Antiziganismus der Universität Heidelberg.

Die Veranstaltung findet hybrid statt, d.h. Sie können online oder in Präsenz teilnehmen. Bitte melden Sie sich zur Onlineteilnahme an, damit wir Ihnen den Link schicken können. Wenn Sie in Präsenz teilnehmen möchten, kommen Sie bitte ohne Anmeldung zur Abendkasse.

In Kooperation mit: Staatsarchiv Ludwigsburg, Förderverein ZentraleStelle e.V., Stolpersteine Ludwigsburg

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IMPULSE: Antiziganismus

Extern,

Lehrerinnenfortbildung Baden-Württemberg (Reihe politische Bildung). Dienstag, 12.04.2022, 16:00 – 17:00; online

Antiziganismus ist eine besonders verbreitete Diskriminierungsform, die auch im schulischen Kon-text stattfindet. Zugleich ist Wissen über die Geschichte von Sinti und Roma kaum präsent, obwohl das Thema Eingang in die Bildungspläne gefunden hat. Der Vortrag beleuchtet den Forschungs-stand und zeigt Möglichkeiten zur Bearbeitung für Schule und Unterricht auf.

Referent:

Dr. Tim Müller ist Historiker und wissenschaftlicher Leiter des Verbands Deutscher Sinti und Roma, Landesverband Baden-Württemberg. Er hat zu Themen der Demokratie-, Minderheiten und Ide-engeschichte publiziert und ist Lehrbeauftragter an der Universität Mannheim.

Aus organisatorischen Gründen ist eine vorherige Anmeldung zur Veranstaltung nötig. Nach Ihrer Anmeldung erhalten Sie automatisch per E-Mail den Link für die Veranstaltung.

Zielgruppe: Lehrkräfte aller Schularten

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Welt-Roma-Tag feiern!

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Sa, 9. April 2022, 16:00 – 18:30 Uhr, Schloßplatz, 10178 Berlin

In Berlin kämpfen Sinti*zze und Rom*nja seit Jahrzehnten für Bürgerrechte und Teilhabe, und gegen Diskriminierung. Sie treten aktiv für die gesamtgesellschaftliche Stärkung der Demokratie in ihrer Stadt ein. Anlässlich des Welt-Roma-Tages diskutieren Vertreter*innen Berliner (Selbst)Organisationen über die Verflechtungen zwischen Kunst und Politik, Vergangenheit und Gegenwart, Berlin und Europa in ihrer Arbeit. Was sehen sie als zentrale Ziele und Herausforderungen? Auf welchen Ebenen begegnen sie Antiziganismus, und wie wirken sie ihm entgegen? Wie sind aktuelle politische und kulturelle Auseinandersetzungen vor dem Hintergrund des Holocausts und der langjährigen Bürgerrechtsbewegung zu verstehen? Wie können sich Menschen gesellschaftlich engagieren und solidarische Netzwerke stärken, sowohl innerhalb Berlins als auch deutschlandweit und international?

Die Veranstaltung findet im Rahmen der Freiflächen-Präsentation „Gleichberechtigte Bürger*innen“ des Dokumentations- und Kulturzentrums Deutscher Sinti und Roma statt. Auf dem Podium sprechen Dotschy Reinhardt (Landesrat Deutscher Sinti und Roma Berlin-Brandenburg e.V.), Timea Junghaus (European Roma Institute for Arts and Culture e.V.), Milan Pavlovic (Rroma Informations Centrum e.V.) und Iosif Stavarache (Student, Aktivist). Moderation: Michaela Bechtel-Hirsh (Solidarisch gegen Hass). Die Diskussion wird gerahmt durch den Kurzfilm „Proud Roma“ (2022) von Pablo Vega und eine Performance der Jazzband Sinti Swing Berlin.

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Das Lager am Rande der Stadt

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Film und Diskussion zum „Romani Day“ am 8. April 2022, 15:00 Uhr; Museum Hotel Silber, Dorotheenstraße 10, 70173 Stuttgart

In Erinnerung an die verfolgten und ermordeten Sinti und Roma begeben sich junge Menschen aus der Minderheit auf Spurensuche in Ravensburg und rekonstruieren die Geschichte ihrer verfolgten Familien. Ihr Projekt führt sie an den Ort des einstigen Zwangslagers Ummenwinkel und ins Museum Humpis-Quartier in Ravensburg sowie nach Mannheim zur Auschwitzüberlebenden Zilli Schmidt. Der Film, der sie auf ihrer Spurensuche begleitet, ist ein energisches Plädoyer für lebendige Gedenkarbeit in der Gegenwart. Er zeigt, wie wichtig das Engagement junger Menschen ist und wie wirkungsvoll auch die Zeitzeugenschaft der nachgeborenen Generationen des Völkermords sein kann.
Entstanden in Verbindung mit dem Lernort RomnoKher des VDSR-BW.

Eine Veranstaltung der Initiative Lern- und Gedenkort Hotel Silber und des Verbands Deutscher Sinti und Roma, Landesverband Baden-Württemberg anlässlich des Internationalen Romani Day.

Diskussionsteilnehmer: Magdalena Guttenberger, Madeleine Kehrer, Armani Spindler, Robert Trapp

Moderation: Dr. Tim Müller

Dotschy Reinhardt: Everybody’s Gypsy. Popkultur zwischen Ausgrenzung und Respekt

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Freitag, den 8. April 2022, 19:00 – 22:00 Uhr im LWL-Museum für Kunst und Kultur, Domplatz 10, 48143 Münster.

Literaturgespräch und Konzert mit Dotschy Reinhardt. Die Sängerin, Autorin und Aktivistin Dotschy Reinhardt im Gespräch über Antiziganismus, dem Rassismus gegenüber Sinti*zze und Roma*nja, moderiert von Daniel Müller Hofstede. Im Anschluss findet das Konzert mit dem Dotschy Reinhardt Trio statt.
Die Veranstaltung läuft im Rahmen des Langen Freitags, eine Anmeldung ist nicht erforderlich.

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Langer Freitag – Themenabend zum Internationalen Roma-Tag 2022

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Der Lange Freitag im April beschäftigt sich mit der Realität und den Klischees über Sinti*zze und Rom*nja. An diesem Tag ist das Museum bis 24 Uhr geöffnet, ab 18 Uhr ist der Eintritt frei. Neben einigen Thementouren und Workshops gibt es zudem ein vielseitiges Begleitprogramm.
Das komplette, immer aktualisierte Programmgibt es auf der Website: https://www.lwl-museum-kunst-kultur.de/de/besuch/programm/langer-freitag/

Workshops zum Langen Freitag

18.30 – 19.30 Uhr Auf den Spuren Otto Pankoks: Monotypie

20 – 21 Uhr Auf den Spuren Otto Pankoks: Monotypie

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Antiziganismus in Geschichte und Gegenwart

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Online-Vortrag ab 6. April 2022, 19:00 Uhr

Antiziganismus bezeichnet die spezifische Form des Rassismus gegen Sinti und Roma. Anfangs religiös geprägt erlangte er später eine ordnungspolitische Funktion. Rassistische Theorien prägten in den 1920er Jahren ganz entscheidend die gegen Sinti und Roma gerichtete Gesetzgebung, die sich im Nationalsozialismus zum Völkermord radikalisierte. Aktuell zeigen sich die Ressentiments vor allem in den Diskursen über die Arbeitsmigration aus Osteuropa. Der Vortrag skizziert die Geschichte des Antiziganismus und beleuchtet sein Auftreten in der Gegenwart. Systemvoraussetzungen für die Webinar-Software Zoom: https://vhs.link/4dN9zY Auf folgender Webseite können Sie testen, ob Ihr System geeignet ist: https://zoom.us/test

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Antiziganismus: Diversity-Kompetenzen stärken – Bilder und Vorurteile über Roma

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Präsenz-/Fortbildung am 31.03.2022, 09:30 – 16:00 im  AWO Eltern Kind Zentrum, Röhrenstraße 6, 14480 Potsdam

Referent Georgi Ivanov /amaroforo

Anmeldeschluss 21.03.2022

Als die größte Minderheit Europas haben Sinti und Roma nach wie vor Schwierigkeiten, gleichberechtigten Zugang zu den verschiedenen Lebensbereichen zu finden. Gerade für zugewanderte Roma spielt der Rassismus, neben den unterschiedlichen gesetzlichen Bestimmungen, eine tragende Rolle auf dem Weg zur Teilhabe.

In der Fortbildung wird es zum einen um grundlegende Wissensvermittlung zum Thema Antiziganismus gehen und zum anderen um seine Rolle in dem Arbeitsalltag der Teilnehmenden. Mithilfe unterschiedlicher interaktiven Übungen und Kurzinputs soll der praxisorientierte fachliche Austausch angeregt und eine fachspezifische (Selbst)Reflexion ermöglicht werden.

Themen sind u. A. die Konstruktion des Antiziganismus und seine historische und gegenwärtige Kontinuitäten.

Amaro Foro e.V. ist ein Jugendverband von Rom*nja und Nicht-Rom*nja, der sich gegen Antiziganismus und für Chancengerechtigkeit und Teilhabe engagiert. Amaro Foro dokumentiert antiziganistische Diskriminierungsvorfälle seit 2014 systematisch. Im Kontext von Leistungsbehörden sind solche Diskriminierungen als besonders gravierend anzusehen, weil sie für die Betroffenen oft existenzbedrohende Konsequenzen haben. Für Sozialberater*innen ist der Umgang damit eine Herausforderung, denn sie haben oft keine spezifischen Kenntnisse zu Antiziganismus und müssen in ihrem Arbeitsalltag ein hohes Arbeitsaufkommen und Verunsicherung angesichts sich stetig ändernder Rechtslagen bewältigen.

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Antiziganismus früher und heute. Woher kommt das (Un)-Wissen über Roma und Sinti?

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Di. 29.03.2022, 19.30 Uhr, Haus International e.V., Poststraße 22, 87439 Kempten
Vortrag von Radoslav Ganev mit Diskussion, Sternveranstaltung in der Reihe „Allgäuweite Wochen gegen Rassismus“.

Roma und Sinti sind nicht nur die größte, sondern laut mehreren Studien auch die unbeliebteste Minderheitengruppe Europas. In Deutschland etwa lehnt ein Großteil der Bevölkerung Roma und Sinti in ihrer unmittelbaren Nachbarschaft ab, ohne wirklichen Bezug oder Kontakt zu den Menschen gehabt zu haben. Warum ist das so? Woher kommen die Bilder, die viele Menschen assoziieren, wenn sie an die Minderheitengruppe denken? Ein Rückblick auf die Entstehung Jahrhunderte alter Klischees und Vorurteile hilft zu verstehen, warum Roma und Sinti noch heute ausgegrenzt werden und unter Stigmatisierung leiden.

Referent:
Radoslav Ganev ist Politikwissenschaftler und Gründer von RomAnity e.V., einem Verein, der sich zum Ziel gesetzt hat, die Partizipation unter und mit Roma und Sinti zu verbessern. Der Verein möchte Begegnungen ermöglichen, die Normalität und Diversität der Roma und Sinti zeigen und dazu beitragen, dass neue Bilder entstehen.

Veranstalter: Haus International

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Forumtheater „Wir sind hier!“

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26.03.2022, 16 Uhr, Pangea-Haus, Trautenaustraße 5, 10717 Berlin

Ein von KURINGA Berlin und RomaTrial
produziertes Stück über Verfolgung, Zurückweisung
und Unterdrückung von Roma in Deutschland
von Hildegard Lagrenne Stiftung
für: Kinder, Jugendliche, Erwachsene, Senior:innen, Menschen mit Fluchtgeschichte, Menschen mit Rassismuserfahrung, Multiplikator:innen
Nach einer sehr späten Anerkennung des Holocaust an Roma und Sinti
gibt es wieder rassistische Anschläge und das Roma-Holocaust-Mahnmal
soll wegen einer neuen S-Bahn-Linie teilweise zerstört werden. Nach dem
Stück wird das Publikum eingeladen eigene Ideen auf der Bühne auszuprobieren.

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Sinti und Roma – eine unbekannte Minderheit?

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24. März, 17:30 – 19:30, Förde vhs Kiel, Muhliusstraße 29-31, Raum C.032, 24103 Kiel

Jeder Mensch hat im Laufe seines Lebens schon zumindest ein oder zwei Klischees über die größte Minderheit in Europa gehört, wohingegen die Geschichte der Sinti und Roma ziemlich unbekannt ist. In diesem Workshop erfahren Sie mehr über die Geschichte dieser Minderheit und darüber, welchen Vorurteilen die Bevölkerungsgruppe ausgesetzt ist. In diesem Zuge machen wir uns bewusst, wie Geschichte und Gegenwart zusammenhängen und wie man sein Wissen gezielt einsetzen kann, um gängigen Klischees entgegenzuwirken.

Der Workshop wird von Angehörigen der Minderheit geleitet: Die Sinteza Kelly Laubinger, Co-Vorsitzende der Bundesvereinigung der Sinti und Roma e.V. und erste Vorsitzende der Sinti Union Schleswig-Holstein e.V. und der Sinto Marlo Thormann, Gründungsmitglied und stellv. Vorsitzender der Sinti Union Schleswig-Holstein e.V., beantworten Ihre Fragen.

Anmeldung: https://www.foerde-vhs.de/9/kurs/Sinti-und-Roma-eine-unbekannte-Minderheit/22F11136; Kursnummer: F11136, Kursgebühr: 15 €

Vorträge zum Thema werden von der Sinti Union darüber hinaus bei der VHS Rendsburg am 16. März (Kursnr.: 22F10104) und bei der VHS Neumünster am 17. März 2022 (Kursnr.: BT10101V) angeboten.

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Antiziganismus in Oberfranken

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Workshop, Mi., 23.03.2022, 14:00 – 17:00 Uhr, Café LU 0.24, Ludwigstraße 7, 95028 Hof

Antiziganismus gibt es seit Jahrhunderten und bezeichnet die spezifische Form des gegen Sinti und Roma gerichteten Rassismus. Als zentrales Element der Verfolgungs- und Vernichtungspolitik radikalisierte er sich im nationalistischen Deutschland zum Völkermord. Auch in Oberfranken sind davon noch heute Spuren zu finden. In der deutschen Nachkriegsgesellschaft wurde der Antiziganismus institutionell und gesellschaftlich fortgeführt.
Für Sinti und Roma ist auch heutzutage Antiziganismus im Alltag gegenwärtig, unter anderem in stereotypen Darstellungen von Sinti und Roma in den Medien oder im Diskurs über Armutszuwanderung. In dem Grundlagen-Workshop setzen wir uns, ergänzt durch verschiedene Übungen, mit der Geschichte des Antiziganismus und seinen gegenwärtigen Erscheinungsformen auseinander.

Anmeldung ist erforderlich, Telefon 09281 7145-13 (Sonja Tenschert), Anmeldeschluss 16.03.2022

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Bilder aus einem inneren Ausland. Sinti-Familienbiografien

Vortragsveranstaltung mit Dr. Ulrich Opfermann am Mittwoch, 23. März, um 19 Uhr, im Iwalewahaus, Wölfelstraße 2, 955444 Bayreuth.

Der promovierte Historiker Ulrich F. Opfermann war Vorstandsmitglied in der NS-Gedenkstätte Aktives Museum Südwestfalen in Siegen und beim Verein Rom e.V. in Köln aktiv. Bis heute ist er weiterhin für beide Institutionen tätig. Er engagierte sich auch im Arbeitskreis der NS-Gedenkstätten Nordrhein-Westfalen. Zudem ist er Mitglied der Gesellschaft für Antiziganismus-Forschung. Seine Schwerpunkte liegen in der Geschichte Westdeutschlands und Nordrhein-Westfalens, der deutschen Nationalismus- und NS-Geschichte sowie in der Geschichte von Sinti und Roma, Juden und Jenischen. In seinem Vortrag wird er auch auf Bayreuth Bezug nehmen.

Veranstalter ist die Universität Bayreuth in Zusammenarbeit mit dem Iwalewahaus.

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Antiziganismus und Rassismus: Das Pogrom von Rostock-Lichtenhagen 1992

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Im Rahmen der Int. Wochen gegen Rassismus: Mittwoch, 23.03.2022, 19:00 Uhr, KOMMA Esslingen, Maille 5-9, 73728 Esslingen

Unter Parolen wie „Deutschland den Deutschen! Ausländer raus!“ belagerte im August 1992 ein Bündnis aus Rostocker Anwohner*innen und eigens zu diesem Anlass angereisten Nazis die Zentrale Aufnahmestelle für Asylbewerber*innen (ZASt) und das Wohnheim vietnamesischer Vertragsarbeiter*innen. Mehr als hundert Vietnames*innen und antifaschistische Unterstützer*innen entgingen dem Tod in dem brennenden Haus nur knapp. Den pogromartigen Ausschreitungen war eine monatelange antiziganistische Hetze gegen die Asylbewerber*innen vorausgegangen. In ihrem Vortrag setzt sich Merle Stöver mit den Zusammenhängen von Antiziganismus und den rassistischen Vorgängen in Rockstock-Lichtenhagen im Jahr 1992 auseinander. Merle Stöver ist Sozialarbeiterin und Antisemitismusforscherin. Zu ihren wissenschaftlichen und politischen Schwerpunkten gehören Feminismus und die Kritik des Antisemitismus und des Antiziganismus.

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Frankfurter Sintizze und Romnja – Vortrag und Gespräch

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Mi, 23.03.2022, 18 Uhr, Historisches Museum, Saalhof 1, 60311 Frankfurt am Main
Perspektiven: Frankfurter Sintizze und Romnja – Vortrag und Gespräch / Im Rahmen der Veranstaltungsreihe „Aschunen I Dikhen – hört und schaut hin“.

Es berichten Carmen Spitta, die Tochter der Frankfurter Filmemacherin und Bürgerrechtsaktivistin Melanie Spitta, Sonja Böttcher, sie lebt und arbeitet in Frankfurt und Patrizia Siwak, sie arbeitet im Berufsbildungsprojekt des Fördervereins Roma e.V. Gemeinsam sprechen sie über ihre Familiengeschichten und Erfahrungen als Angehörige der Minderheiten.

Anmeldung/Tickets über die Webseite des Historischen Museums, Frankfurt

Das Event findet im Rahmen der feministischen Veranstaltungsreihe „Aschunen I Dikhen – hört und schaut hin“ statt, die das Frauenreferat an verschiedenen Orten in Frankfurt in Kooperation mit der Bildungsstätte Anne Frank und der Kinothek Asta Nielsen e.V. veranstaltet. „Aschunen I Dikhen“ bedeutet in Romanes „Hört und schaut hin“. Zudem zeigt die Bildungsstätte 2022 eine Ausstellung zu Perspektiven von Rom*nja und Sinti*zze in Hessen.

Im Fokus der Veranstaltungsreihe stehen die Themen Rassismus gegen Rom*nja und Sinti*zze, Defintionsmacht, Empowerment und künstlerische Praxen. Die Beteiligten zeigen ihre Perspektiven, auf Körper, Alltag und Politik in Form von Filmen, Musik, Worten und Performances. Aktuelle Herausforderungen im Kontext sozialer Ungleichheit,rechter Gewalt sowie antifeministischer und antiziganistischer Mobilisierung werden ebenso diskutiert wie die Notwendigkeit feministischer Bündnisse. Die Veranstaltungen zeigen und bestärken die Perspektiven von Frauen* und ihre künstlerischen und politischen Interventionen und Aktionen.

Die Veranstaltungsreihe knüpft an die Film- und Diskussionsreihe „Revision. Rom*nja-Bürgerrechtsbewegung und Kämpfe gegen Antiziganismus“ der Kinothek Asta Nielsen an und ist Bestandteil der Kampagne „Klischeefreie Zone Frankfurt“.

„Ashunen I Dikhen“ wird kuratiert von Ursula Schmidt Pallmer und Linda Kagerbauer.

Tickets, Informationen und aktuelle Hygieneauflagen finden Sie auf den Seiten der Veranstalter*innen und auf klischee-freie-zone-ffm.de

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Aktiv gegen institutionellen Antiziganismus

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Im Rahmen der Lüneburger Wochen gegen Rassismus (LWgR) findet am Dienstag, 22. März 2022, 17.00–19.00 Uhr dieser Online-Workshop statt:

Ein Schwerpunkt des Berichts der unabhängigen Kommission Antiziganismus war Institutioneller Antiziganismus / Rassismus gegen Sinti_ze und Rom_nja. Im Workshop werden die vorgeschlagenen Handlungsempfehlungen diskutiert. Idee und Ziel ist es, für die Thematik zu sensibilisieren und Anregungen für veränderte Praktiken in Organisationen und Institutionen zu geben.

Veranstalter: Kompetenzstelle gegen Antiziganismus (KogA) der Stiftung niedersächsische Gedenkstätten

Anmeldungen bitte per Mail an: projekt.koga@stiftung-ng.de
Zoom-Meeting beitreten
https://zoom.us/j/96627322187?pwd=OStxS0I2VmhYUm5zSmViRCtTTEF0dz09

Meeting-ID: 966 2732 2187
Kenncode: 634665

Programmflyer:
LWgR_2022-Programm

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HinterFragen: Sinti & Roma -Eine Minderheit zwischen Verfolgung und Selbstbestimmung

Extern,

Fenster – Ausstellungseröffnung in Kooperation mit „Bildungsforum gegen Antiziganismus“ am Freitag, 18. März 2022, 16 Uhr im Kulturladen Buntekuh, EKZ, Korvettenstraße 75, 23558 Lübeck

Wer sind Sinti und Roma eigentlich?
Was bedeutet es heute, Sinti oder Roma zu sein?
Wie wird an den Völkermord erinnert?

Diese und andere Fragen sind Ausgangspunkt und Leitfaden der 14 kompakten Info-Panels zur Geschichte und Gegenwart von Sinti und Roma in Deutschland.

Neben einem historischen Abriss und Begriffsdefinitionen stehen die exemplarische Präsentation der vielfältigen Selbstorganisationen sowie Portraits von Angehörigen der Minderheit im Fokus. Kernthemen sind Antiziganismus und Verfolgung, aber auch Selbstbestimmung und der lange Kampf um Anerkennung.

Die Infopanels laden zum Dialog und zur Auseinandersetzung mit einem vielfältigen Themenspektrum ein. Sie fordern auf, gesellschaftliche und politische Diskussionen sowie mediale Darstellungen etc. zu hinterfragen – und hinter die Fragen zu blicken. Die Info-Panels werden dauerhaft im Bildungsforum gegen Antiziganismus ausgestellt, sofern in den Räumlichkeiten zum jeweiligen Zeitpunkt keine Wechselausstellung präsentiert wird. Derzeit erarbeitet das Bildungsforum gegen Antiziganismus pädagogische Materialien zu den Info-Panels „HinterFragen“, die in Kürze online erschienen werden.

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40 Jahre Anerkennung des Völkermords. Sinti und Roma gestalten die demokratische Kultur der Bundesrepublik

Donnerstag, 17.03.2022, 18:30 Uhr im RomnoKher, B 7,16, 68159 Mannheim

40 Jahre Anerkennung des Völkermords – wie kam es dazu? Warum war der Weg dorthin so lang und so schwierig? Welche Folgen hatte diese Anerkennung für die Minderheit und für die „Mehrheitsgesellschaft“? Und was bedeutet dieses historische Ereignis heute – für Sinti und Roma, für die Erinnerungskultur, für die Demokratie?

Am Jahrestag bringen wir führende Vertreterinnen und Vertreter aus Wissenschaft, Erinnerungskultur, politischer Bildung und der Bürgerrechtsbewegung der Sinti und Roma ins Gespräch:

Vorträge von Dr. Sebastian Lotto-Kusche (Europa-Universität Flensburg) und Daniela Gress (Forschungsstelle Antiziganismus), im Anschluss Diskussion mit Romeo Franz MdEP, Daniela Gress, Sebastian Lotto-Kusche, Daniel Strauß (Vorsitzender VDSR-BW), Sibylle Thelen (Direktorin, Landeszentrale für politische Bildung), Moderation: Dr. Tim Müller.
Die Live-Übertragung auf unserem Youtube-Kanal RomnoKher können Sie verfolgen unter: https://youtu.be/2WsvNTneYYM.

Es gelten die aktuellen Corona-Verordnungen des Landes Baden-Württemberg sowie das Hygienekonzept des VDSR-BW.

Um Voranmeldung wird gebeten unter info@sinti-roma.com oder 0621–911 091–00.

Verband Deutscher Sinti und Roma,
Landesverband Baden-Württemberg e. V.
B7, 16 | 68159 Mannheim

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75 Jahre Rheinland-Pfalz, Erfahrungen aus der Perspektive von Sinti und Roma

Extern, Frank Reuter

Dienstag, 15. März, 19 Uhr, Online-Vortrag von Jacques Delfeld Sr. und Dr. Frank Reuter, Landeszentrale für politische Bildung

Rheinland-Pfalz ist das Land des starken Zusammenhalts und des gelebten Miteinanders – und das schon seit 75 Jahren. Die Rheinland-Pfälzer haben viele Herausforderungen gemeistert und sind zusammengewachsen. Inwieweit dies auch für die in Rheinland-Pfalz lebenden Sinti und Roma galt, erörtert der erste Vorsitzende des Landesverbandes Deutscher Sinti und Roma RLP, Jacques Delfeld Sr. Er berichtet in seinem Vortrag über die Erfahrungen der Minderheit nach Kriegsende, über die bürgerrechtlichen Aktivitäten des Landesverbandes RLP und über dessen andauernde Anstrengungen zur Überwindung antiziganistischer Ressentiments.

Dr. Frank Reuter, Wissenschaftlicher Geschäftsführer der Forschungsstelle Antiziganismus am Historischen Seminar der Universität Heidelberg, beleuchtet anschließend aus der wissenschaftlich-historischen Perspektive den Umgang der Mehrheitsgesellschaft mit der Minderheit. Anhand von Quellen zeigt er Kontinuitäten der Diskriminierungsgeschichte nach 1945 auf und erläutert die Zusammenhänge zur späteren Entstehung der Emanzipationsbewegung der Sinti und Roma.
Im Anschluss an die Vorträge beantworten die Referenten die offenen Fragen der Teilnehmer. Die Veranstaltung wird musikalisch umrahmt von István Kuruc, Violine.

Die Veranstaltung findet im Rahmen des Themenschwerpunktes „75 Jahre Rheinland-Pfalz“ der Landeszentrale für politische Bildung statt. Interessierte können sich per E-Mail an anmeldung@politische-bildung-rlp.de oder auf der Webseite der Landeszentrale für politische Bildung Rheinland-Pfalz unter „Veranstaltungen“ anmelden, oder unter der Kurz-URL. Der Zugangslink beziehungsweise die Zugangsdaten zu dieser Online-Veranstaltung werden den Teilnehmenden rechtzeitig vor der Veranstaltung per E-Mail zugesendet.

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„Bilder im Kopf – Fremd- und Selbstwahrnehmung von Rom*nja und Sinti*zze aus rassismuskritischer Perspektive“

Extern, Merfin Demir

Online-Fachtag am 15.03.2022 10:00 – 15:00 Uhr

Eine Veranstaltung der Arbeitsgemeinschaft Kinder- und Jugendschutz NRW (AJS NRW), des Informations- und Dokumentationszentrums für Antirassismusarbeit in Nordrhein-Westfalen (IDA-NRW) und des Landesjugendrings NRW in Kooperation mit dem LVR-Landesjugendamt Rheinland und dem LWL-Landes – jugendamt Westfalen.

Programm
Input: Dimensionen und Kontinuitäten von Rassismus gegen Sinti*zze und Rom*nja, Roxanna-Lorraine Witt, Save Space e.V.
Workshops:

WS 1: Rassismuskritische Handlungsmöglichkeiten für die Praxis, Tayo Awosusi-Onutor, Autorin, IniRomnja/RomaniPhen e.V.

WS 2: Die Allgegenwart von Rassismus gegen Rom*nja und Sinti*zze in Deutschland, Isidora Randjelović, Sozialpädagogin, IniRomnja/RomaniPhen e.V.
Ausgehend von der jüngsten Studie zu Rassismuserfahrungen von Rom:nja und Sinti:zze in Deutschland besprechen wir grundlegende Kennzeichen und Mechanismen von diesem spezifischen Rassismus und seiner Verwobenheit mit anderen Rassismen sowie Ungleichheitsstrukturen.

WS 3: Selbstorganisation und Widerstandsformen (dieser Workshop richtet sich ausschließlich an Menschen of Color/mit Rassismuserfahrung), Amdrita Jakupi, Systemische Familien und Traumatherapeutin, angehende Schauspiel- und Theatertherapeutin, Vorstandsvorsitzende des Vereins Save Space e.V. Köln
Solange unsere Erfahrung der Diskriminierung sprachlos bleibt, ist Sprache sinnlos und unsere Erfahrung der Befreiung folgenlos. Repräsentation ist, wenn die Gesellschaft mir spiegelt, dass ich ein Teil von ihr bin. So ermöglicht Repräsentation auch erst den gegenseitigen Respekt und eine Identifikation auf Augenhöhe.
Ziel dieses WS ist es, eine neue Perzeption von Selbst- und Fremdbild aus multidimensionaler Perspektive widerzuspiegeln. Neue Selbstbilder, Fremdbilder und Vorbilder im Zeitalter der digitalen Information zu schaffen. Selbstbewusst und reflektierend sollte sich unsere Arbeit, unsere Kunst und unser Dasein weiterentwickeln. Veränderte Identitäten und unser individueller Platz in einer hybriden Gesellschaft, welche transgenerative und kollektive Spuren von Traumata und strukturellen Rassismus mit sich tragen, systemisch reflektieren und rekonstruieren.

WS 4: Die eigenen Bilder im Kopf in der pädagogischen Praxis hinterfragen, Merfin Demir, rassismuskritisches Rom*nja-Empowerment und Soziale Arbeit, Terno Drom e.V.
Die soziale Arbeit braucht Bezüge zu den Realität(en) von Rom*nja Gemeinschaft(en); aber auch einen machtkritischen und vorurteilsreflektierten Ansatz innerhalb der eigenen Strukturen. Welches Wissen ist über Rom*nja einzubeziehen? Welches sind die Kriterien einer rassismuskritischen Praxis?
15:00 Uhr Ende der Veranstaltung

Anmeldefrist: 7. März 2022
Aus Förderungsgründen werden Anmeldungen aus NRW vorrangig behandelt.
Teilnahmebeitrag: 15 €
für Bezieher*innen von Arbeitslosengeld/Hartz IV und Geringverdienende (u.a. Schüler*innen, Auszubildende und Studierende) ist ein ermäßigter Teilnahmebeitrag von 7,50€ nach Anfrage bei Stefan Schlang (AJS) möglich.

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Antiziganismus – wo gibt´s denn sowas?

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Informations- und Begegnungsabend am Dienstag, 15. März, 18.30 Uhr, Niedersächsischer Verband Deutscher Sinti e.V. in Kooperation mit dem Büro für Friedenskultur der Stadt Osnabrück, Lagerhalle e.V., Rolandsmauer 26, 49074 Osnabrück

Antiziganismus bezeichnet eine spezifische Form der strukturellen Diskriminierung von Angehörigen der Minderheiten der Sinti und Roma, sowie weiterer Personen und Gruppen. Hierbei überschneiden sich strukturelle Benachteiligung und individuelle Ausgrenzung. Um diesen Rassismus verstehen und bekämpfen zu können müssen wir uns als Gesamtgesellschaft (selbst-)kritisch mit diesem Phänomen auseinandersetzen und die Stimmen von Betroffenen in den Vordergrund stellen.

In diesem Sinne wird Mario Franz eine Einführung zum Phänomen des Antiziganismus geben sowie als Vorsitzender des Osnabrücker Sinti-Verein Maro Dromm Sui Generis von seiner Arbeit berichten.

Anschließend werden Merle Cals und Tanja Kossyk als Vertreterinnen des Kommunalen Sozialdienstes der Landeshauptstadt Hannover (KSD) sowie Thorben Struck von der Nds. Beratungsstelle für Sinti und Roma e.V. unter dem Titel „Antiziganismus, Empowerment und Soziale Arbeit“ ihre gemeinsamen Erfahrungen aus der Zusammenarbeit zwischen Selbstvertretungsorganisation und Jugendamt anhand des Projektes „Meilenstein“ vorstellen.

Ergänzt werden die Beiträge durch einen Vortrag von Nadine Tauchner (Gedenkstätte Augustaschacht) und der Sintezza Jill Strüber zum Thema „Zwischen Erinnerungskultur und Bildungsort. Was können Gedenkstätten zur Bekämpfung von Antiziganismus beitragen?“.

Mitglieder der Gruppe „Das Gespann“ sorgen mit Swing und Jazz für einen lebendigen musikalischen Rahmen.

Der Eintritt ist frei.

Anmeldung und Informationen: Büro für Friedenskultur der Stadt Osnabrück, Telefon 0541 323-3210, E-Mail friedenskultur(at)osnabrueck.de

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Auftaktveranstaltung der Stiftung gegen Rassismus: Internationale Wochen gegen Rassismus, Weinheim

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13. März, 10:00 – 14:00 Uhr, Stadtbibliothek Weinheim, Luisenstraße 5/1, 69469 Weinheim

Eröffnung der Veranstaltungsreihe des Stadtjugendring Weinheim e.V. in Kooperation mit dem Verband Deutscher Sinti und Roma – Landesverband Baden Württemberg und der Stadtbibliothek Weinheim zu den Internationalen Wochen gegen Rassismus 2022 in Weinheim. Die Veranstalter geben einen Einblick in das Schwerpunktthema „Antiziganismus“, der VDSR stellt sich vor und gibt einen geschichtlichen Input.
Daran anschließend wird die Ausstellung „Typisch Zigeuner – Mythos und Lebenswirklichkeiten“ eröffnet. Im Anschluss daran ist ein gemeinsamer Austausch möglich.

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Aufstehen gegen Rassismus. Antisemitismus und Antiziganismus bekämpfen, Kriegsvorbereitung stoppen!

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12.03.2022, 10:00 – 18:00 Uhr, Wohn- und Ferienheim Heideruh e.V., Ahornweg 45, 21244 Buchholz, 14.00 Uhr bis 16.00 Uhr: Bericht der unabhängigen Kommission Antiziganismus von Cornelia Kerth, Vorsitzende VVN-BdA

Bei der diesjährigen Antifaschistischen Nordkonferenz geht es um Aufklärung und Gegenstrategien gegen Neofaschismus und Rechtspopulismus. In Form von Referaten, Filmen und Diskussionen wollen wir uns gemeinsam mit antifaschistischem Engagement auseinandersetzen.

Das Motto dieses Jahr lautet: „Aufstehen gegen Rassismus. Antisemitismus und Antiziganismus bekämpfen, Kriegsvorbereitung stoppen!“

Eine Veranstaltung von VVN/ BdA und Wohn- und Ferienheim Heideruh in Kooperation mit der Rosa-Luxemburg-Stiftung Niedersachsen.

Programm

10.00 Uhr Begrüßung

10.15 Uhr bis 11.15 Uhr
ANTISEMITISMUS: Ergebnis der Studie der Friedrich-Ebert-Stiftung
Beate Küpper, Hochschule Niederrhein

11.30 Uhr bis 13.00 Uhr
ANTISEMITISMUS HEUTE
Anne Goldenbogen, Freie Autorin

13.00 Uhr bis 14.00 Uhr
Pause und Mittagessen

14.00 Uhr bis 16.00 Uhr
Bericht der unabhängigen Kommission Antiziganismus
Cornelia Kerth, Vorsitzende VVN-BdA

16.00 Uhr bis 16.30 Uhr
Kaffeepause

16.30 Uhr bis 18.00 Uhr
Diskussion zur Friedenssicherung
Bernd Meinberg

Die Konferenz wird online (ZOOM) und in Präsenz als hybride Veranstaltung stattfinden
Anmeldung mit vollem Namen bei lobemeimberg@t-online.de entweder
• Präsenz oder
• online

Rückfragen und Ansprechpartner*in:
Lore und Bernd Meimberg tel. 04543 7107 oder lobemeimberg@t-online.de

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„Einfach weg!“ – Romasiedlungen im Burgenland

Extern,

Fr. 11.03.2022, 19:00 Uhr in 4710 Loipersdorf/ Kitzladen – Österreich,  Untere Hauptstraße 10, Kultursaal
Das Buch „Einfach weg!“ ist die neueste Publikation von Gerhard Baumgartner und Herbert Brettl. Bis zu ihrer Zerstörung durch die Nationalsozialisten bestanden auf dem Gebiet des heutigen Burgenlandes über 120 Roma-Siedlungen. Im Rahmen dieses Buchprojektes wurden zahlreiche historische Bildquellen und archivarische Quellen zusammengetragen, um die Gründung und Existenz dieser Siedlungen, das Schicksal ihrer BewohnerInnen, insbesondere die Verfolgung und Zerstörung zwischen 1938 und 1945 sowie die Situation in der Nachkriegszeit zu dokumentieren.

Vortragende: Mag. Dr. Gerhard Baumgartner, Mag. Dr. Herbert Brettl

Anmeldung unter X218G02: 0 33 59/ 25 40 (Gemeindeamt), office@vhs-roma.eu
Eine Veranstaltung der Roma Volkshochschule Burgenland in Kooperation mit der Gemeinde Loipersdorf/Kitzladen und dem Concentrum.

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„Politik und Verwaltung sagen Problemimmobilien den Kampf an“ – Antiziganistische Diskurse und die Etablierung neuer Politiken am Beispiel der Stadt Göttingen

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09. März 2022, 18:00 – 20:00 Uhr, online @ Zoom

 

Im Sommer 2020 gerieten mehrere sog. „Problemimmobilien“ aus Göttingen bundesweit in die Schlagzeilen. Um einen massenhaften Corona-Ausbruch zu verhindern und „Ansteckungsgefahr“ für die gesamte Stadtgesellschaft zu minimieren, folgte die Stadtverwaltung einer Logik der kleinräumigen Eindämmung. So wurde insbesondere ein Hochhaus mit Zäunen hermetisch abgeriegelt und die Quarantäne hunderter Bewohner*innen mit polizeilichen Mitteln durchgesetzt. Diese Ereignisse sind allerdings nur eines der jüngsten Kapitel in einem langjährigen stadtpolitischen Problemdiskurs, der die Effekte sozialräumlicher Segregation mit rassistischen Zuschreibungen verknüpft. In seinem Vortrag analysiert Christian Hinrichs nicht nur die antiziganistischen Bedeutungsebenen dieses Problemimmobiliendiskurses am Beispiel von EU-Migration in Göttingen, sondern beleuchtet weitergehend anhand von kommunalpolitisch implementierten Maßnahmen die Wirkungsweisen und Mechanismen des institutionellen Rassismus im städtischen Raum.

 

Der Vortrag ist Teil der Veranstaltungsreihe „Freizügigkeit für alle? Institutioneller Rassismus und EU-Migration“, in welcher im Austausch von Wissenschaft und Praxis die Mechanismen und Wirkungsweisen des Rassismus im EU-Binnengrenzregime beleuchtet wird. Warum werden die Kommunen zu entscheidenden migrationspolitischen Akteuren in der erweiterten Union? Weshalb entwickelt sich in diesem Kontext das Sozialrecht zu einem Instrument des Ausschlusses und der Migrationskontrolle? Und inwiefern strukturieren rassistische Deutungsmuster institutionelle Praktiken des Ein- und Ausschlusses von Unionsbürger*innen?

 

Christian Hinrichs ist wissenschaftlicher Mitarbeiter am Institut für Soziologie der Universität Göttingen. Er ist Ko-Autor der Studie „Mechanismen des institutionellen Antiziganismus: Kommunale Praktiken und EU-Binnenmigration am Beispiel einer westdeutschen Großstadt“ (2021) für die Unabhängige Kommission Antiziganismus.

 

Mit einem Kommentar einer Vertreterin des Roma Center / Roma Antidiscrimination Network, Göttingen

 

Weitere Informationen zum Vortrag

Weitere Informationen zur Vortragsreihe

 

Teilnahme und Organisation: Alle Veranstaltungen der Vortragsreihe „Freizügigkeit für alle? Institutioneller Rassismus und EU-Migration“ finden online über die Plattform Zoom statt. Eine Anmeldung ist nicht notwendig.

Veranstalter: Institut für Didaktik der Demokratie der Leibniz Universität Hannover in Kooperation mit dem Bildungsforum gegen Antiziganismus, der Hochschule Hannover und der Kommunalen Hochschule für Verwaltung in Niedersachsen

Kontakt: Tobias Neuburger, neuburger[at]idd.uni-hannover.de

Fachtagung: Demokratiebildung durch Regionalgeschichte am Beispiel der NS-Zeit

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Lehrkräftefortbildung der Pädagogischen Hochschule Heidelberg in Kooperation mit dem Zentrum für Schulqualität und Lehrerbildung – Mannheim am 07.03.2022 von 9.00 bis 17.00 Uhr, Professional School, Zeppelinstr. 3, 69121 Heidelberg und online

„Erinnern für die Zukunft“ unter diesem Leitsatz werden wir in der Fachtagung anhand der lokalhistorischen Geschichte im Raum Heidelberg die Themen Antiziganismus, Antisemitismus und Rassismus behandeln. Durch praxisnahe Workshops und den Besuch von historischen bzw. erinnerungskulturellen Orten werden didaktische Zugänge zur Geschichtserkundung und Demokratiebildung vermittelt. Allen teilnehmenden Lehrkräften wird im Zuge dieser Veranstaltung ein gedrucktes Materialheft mit lokalhistorischen Quellen zur Verfügung gestellt. Außerdem werden verschiedene digitale Formate zur Vermittlung von Regionalgeschichte vorgestellt.

Der Fachtag wird angepasst an die pandemische Lage in Hybridform angeboten. Bis zu 15 Teilnehmende können in Präsenz an der Professional School teilnehmen. Weitere Teilnehmende werden per Webkonferenz (Zoom) direkt in den Workshopraum zugeschaltet. Die Gruppenarbeiten und die Exkursion am Nachmittag werden ebenfalls online angeboten. Sie können uns im Anmeldeformular unter „Ihre Nachricht an die Veranstalter“ Ihre präferierte Teilnahmeform nennen. Bei „Warteliste“ entscheidet der Zeitpunkt der Anmeldung.

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Antiziganismus – Rassismus gegen Sinti*zze & Rom*nja

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Dienstag, 01.03.2022, 17-19 Uhr, online – BigBlueButton

Rassismus hat viele Facetten – Diese Informationsveranstaltung und das darauf aufbauenden Seminar (03.03.2022) beschäftigen sich mit Rassismus gegen Sinti*zze und Rom*nja, auch Antiziganismus genannt, . Gemeinsam mit den Referentinnen Veronika Patočková von Roma Trial e.V. und Estera Stan vom Bildungsprogramm gegen Antiziganismus: Wir sind hier!, wird den Fragen nachgegangen:

Was ist Rassismus gegen Sinti*zze und Rom*nja?
Wie ist er historisch einzuordnen und wie wirkt er sich auch heute noch auf Leben von Rom*nja und Sinti*zze aus?
Welche Besonderheiten gibt es auf der Intersektion dieses Rassismus und Sexismus?

Anmeldung über women-rais.ed@damigra.de oder per WhatsApp unter +49 178 8637994.

Die Veranstaltung findet auf der Plattform BigBlueButton statt. Den Zugangs-Link erhaltet Ihr nach der Anmeldung.
Die Veranstaltungen finden beide auf Deutsch statt.
Das Angebot richtet sich an alle FLINTA*-Personen, die Sexismus und Rassismus erfahren.

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Ressourcenorientiere Biografiearbeit – die eigene Geschichte als Lerngegenstand

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Dream Road-Fortbildung zu pädagogischen Methoden gegen Antiziganismus

26.02.2022, 09:30 – 15:30 Uhr, VHS Liesing, Liesinger Platz 3 , 1230 Wien

Kurs-Nr. 22DROM01
6.00 Unterrichtseinheiten
Die Roma Volkshochschule Burgenland bietet Ihnen eine Workshopreihe bzw. Ausbildung für
Trainer*innen an, in der Sie bestens darauf vorbereitet werden, in Schulen und Erwachsenenbildung zum Thema „Theorie und Praxis gegen Diskriminierung und Antiziganismus“ zu arbeiten.

Zielgruppe: Workshop für Trainierende, Pädagoginnen und Pädagogen, Jugendleiterinnen und Jugendleiter, MultiplikatorInnen und andere Interessierte

Methodik: Erzählkreis, Reflexion, Wissensvermittlung

Biografiearbeit ist eine strukturierte Form zur Selbstreflexion der eigenen Lebensgeschichte im geschützten Rahmen, und eine bewährte Methode in der (politischen) Erwachsenenbildung, der sozialen Arbeit, in der Altenpflege sowie in der interkulturellen Bildungsarbeit.

Die Reflexion, Erinnerung und Verständnis an die eigene biografische Vergangenheit bietet eine gute Grundlage für die Auseinandersetzung mit Identitäten und Diversität.
In Form von lebensgeschichtlichen Erzählungen werden in diesem Training Verbindungen hergestellt, es wird erzählt und erforscht, ein Ordnen und Einordnen von Individuum und Gesellschaft in den jeweiligen sozialen Umfeld und dessen Handlungsmöglichkeiten wird möglich.

In verschiedenen Dimensionen und Ebenen von beispielsweise kultureller Identität, rechtlichem Status, Alter, sozialer Schicht, Geschlecht, religiöser Zugehörigkeit werden Unterschiede, aber vor allem Gemeinsamkeiten aufgezeigt – mit dem Ziel das Verstehen und eine gegenseitige Akzeptanz von Unterschiedlichkeiten zu fördern, sowie Stärken und Wachstumsmöglichkeiten zu entdecken.

Melinda Tamás, MA
Trainerin, Übersetzerin, Forscherin und Lehrende im Bereich der Politischen Erwachsenenbildungsarbeit zu den Themen sensibler Sprachgebrauch, Antirassismus, Antidiskriminierung, Deradikalisierung, Extremismusprävention, Friedens- & Demokratiebildung sowie Interkulturelle Sozialkompetenz und Interkulturelle Kommunikation.
Entwicklung von zahlreichen Bildungsprojekten im Bereich Menschenrechte, Integration und Geschlechterdemokratie; Forschungstätigkeiten und Publikationen zu Formen von Ausgrenzung, sozialer Inklusion und Exklusion, Friedens- und Demokratiebildung.

Das Projekt wird aus den Mitteln des Interreg Danube Transnational Programme der Europäischen Union finanziert.

Dieser Kurs kann nicht online gebucht werden. Bitte schreiben Sie uns eine Nachricht an liesing@vhs.at.

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Bundeskongress Wie weiter nach dem Bericht der UKA*?

24.02.2022, 10-13 Uhr, Online (Zoom und YouTube-Stream)

Im Fokus steht der Bericht der Unabhängigen Kommission Antiziganismus (UKA) und dessen Auswirkungen auf die (Bildungs-)Arbeit gegen Antiziganismus. Unter dem Titel „Perspektivwechsel – Nachholende Gerechtigkeit – Partizipation“ wurde der Bericht im letzten Jahr veröffentlicht und macht deutlich, dass Antiziganismus nach wie vor ein massives gesamtgesellschaftliches Problem in Deutschland darstellt.

Beim diesjährigen Bundeskongress stehen zwei der dem Bericht zugrundeliegenden Studien im Fokus: In der von Iman Attia und Isidora Randjelović geleiteten Erhebung wurden Rassismuserfahrungen von Sinti*zze und Rom*nja in Deutschland untersucht. Die Befragten berichten von Ausgrenzung in fast allen Bereichen des Lebens: im Berufsleben, im Alltag, bei der Wohnungssuche, in Medien und im Kontakt zu öffentlichen Institutionen und Behörden. Die institutionelle Dimension ist auch Gegenstand der Studie von Christian Hinrichs und Tobias Neuburger. Hier wurde im Kontext der EU-Binnenmigration eine Verstrickung der Kommunalverwaltungen in einen antiziganistischen Diskurs identifiziert, die zur Segregation und Stigmatisierung der betroffenen Menschen führt. Anhand dieser Problemfelder werden Perspektiven für die zukünftige Arbeit gegen Antiziganismus diskutiert.

Wichtig: Aufgrund der aktuellen Lage wird der Bundeskongress als Online-Veranstaltung über die Plattform Zoom stattfinden. Anmeldung für eine Teilnahme bei Zoom bitte per Mail bis zum 22. Februar: berlin@sintiundroma.de. Zusätzlich wird der Bundeskongress auf dem YouTube-Kanal des Dokumentations- und Kulturzentrums Deutscher Sinti und Roma als Live-Stream übertragen.

Programm: Moderation: Jasar Dzemailovski, Carmen e.V.

· 10 Uhr Eröffnung (Emran Elmazi, Dokumentations- und Kulturzentrum Deutscher Sinti und Roma)
· 10:05 Impuls: „Arbeit, Themen und Forderungen der Unabhängigen Kommission Antiziganismus“ (Silas Kropf, Mitglied der Unabhängigen Kommission Antiziganismus)
· 10:30 „Rassismuserfahrungen von Sinti:zze und Rom:nja in Deutschland“, Input von Isidora Randjelović und Iman Attia mit anschließender Diskussion, moderiert von Guillermo Ruiz, Zentralrat Deutscher Sinti und Roma
Kurze Pause

· 11:30 „Mechanismen des institutionellen Antiziganismus: Kommunale Praktiken und EU Binnenmigration am Beispiel einer westdeutschen Großstadt“ Input von Tobias Neuburger mit anschließender Diskussion, moderiert von Valerie Laukat, Amaro Foro e.V.
Kurze Pause

· 12:30 Abschlussrunde
· 13:00 Ende der Veranstaltung

Zu den Referent*innen:

Prof. Dr. Iman Attia, Professorin an der Alice Salomon Hochschule Berlin mit den Schwerpunkten Rassismusforschung sowie rassismuskritische Bildungs- und Erinnerungsarbeit. Projektleitung der Studie zu Rassismuserfahrungen von Sinti:zze und Rom:nja in Deutschland im Auftrag der Unabhängigen Kommission Antiziganismus.

Silas Kropf, M.A. Organisations- und Personalentwicklung. Leitender Organisationsberater und freiberuflicher Referent für Bildung und zivilgesellschaftliches Engagement, mit Fokus auf die Themenfelder Antiziganismus und Selbstorganisation. Mitglied der Unabhängigen Kommission Antiziganismus.

Tobias Neuburger, Wissenschaftlicher Mitarbeiter am Leibniz Forschungszentrum Center for Inclusive Citizenship sowie am Institut für Didaktik der Demokratie an der Leibniz Universität Hannover. Autor der Studie „Mechanismen des institutionellen Antiziganismus: Kommunale Praktiken und EU Binnenmigration am Beispiel einer westdeutschen Großstadt“ im Auftrag der Unabhängigen Kommission Antiziganismus (mit Christian Hinrichs).

Isidora Randjelović, Mitinitiatorin des feministischen Romnja* Archivs RomaniPhen, Dipl. Sozialpädagogin und Sozialarbeiterin, engagiert in der IniRromnja. Projektleitung der Studie zu Rassismuserfahrungen von Sinti:zze und Rom:nja in Deutschland im Auftrag der Unabhängigen Kommission Antiziganismus.

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„Weil wir Romnja sind?!“

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23.02.2022, 18 Uhr Cinéma Frankfurt, Rossmarkt 7, 60311 Frankfurt
D 2019, 85 Minuten
Film und Gespräch

Dragiza, Anita und Alina sind Rom*nja aus Frankfurt mit rumänischem Hintergrund.Die drei unterschiedlichen Freundinnen kämpfen gegen Diskriminierung und für ein besseres Leben.

Der Film begleitet sie über vier Jahre bei ihren alltäglichen Kämpfen und Begegnungen mit anderen Romnja. Im Anschluss spricht Linda Kagerbauer mit den Regisseurinnen Dragiza Pasara Caldaras, Anita Adam, Alina Preda und Ursula Schmidt Pallmer.

Anmeldung/Tickets über die Webseite des Cinéma Frankfurt

Das Event findet im Rahmen der feministischen Veranstaltungsreihe „Aschunen I Dikhen – hört und schaut hin“ statt, die das Frauenreferat an verschiedenen Orten in Frankfurt in Kooperation mit der Bildungsstätte Anne Frank und der Kinothek Asta Nielsen e.V. veranstaltet. „Aschunen I Dikhen“ bedeutet in Romanes „Hört und schaut hin“. Zudem zeigt die Bildungsstätte 2022 eine Ausstellung zu Perspektiven von Rom*nja und Sinti*zze in Hessen.

Im Fokus der Veranstaltungsreihe stehen die Themen Rassismus gegen Rom*nja und Sinti*zze, Defintionsmacht, Empowerment und künstlerische Praxen. Die Beteiligten zeigen ihre Perspektiven, auf Körper, Alltag und Politik in Form von Filmen, Musik, Worten und Performances. Aktuelle Herausforderungen im Kontext sozialer Ungleichheit,rechter Gewalt sowie antifeministischer und antiziganistischer Mobilisierung werden ebenso diskutiert wie die Notwendigkeit feministischer Bündnisse. Die Veranstaltungen zeigen und bestärken die Perspektiven von Frauen* und ihre künstlerischen und politischen Interventionen und Aktionen.

Die Veranstaltungsreihe knüpft an die Film- und Diskussionsreihe „Revision. Rom*nja-Bürgerrechtsbewegung und Kämpfe gegen Antiziganismus“ der Kinothek Asta Nielsen an und ist Bestandteil der Kampagne „Klischeefreie Zone Frankfurt“.

„Ashunen I Dikhen“ wird kuratiert von Ursula Schmidt Pallmer und Linda Kagerbauer.

Tickets, Informationen und aktuelle Hygieneauflagen finden Sie auf den Seiten der Veranstalter*innen und auf klischee-freie-zone-ffm.de

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Zwei Jahre und ein paar Tage – nach Halle, nach Hanau: Erinnern, aber Weitermachen!

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22.02.2022, 19:00 – 20:30 Uhr, Kulturhaus Karlstorbahnhof, Am Karlstor 1, 69117 Heidelberg

Bei den Anschlägen in Halle und Hanau spielten die rechtsextremen und menschenverachtenden Überzeugungen der Täter eine entscheidende Rolle. Diese richteten sich gegen Menschen, die als migrantisch, jüdisch oder muslimisch gelesen werden und reihen sich in eine jahrzehntelange Tradition rechtsextremer Angriffe in Deutschland.

Die Attentate von Halle und Hanau sind ein Appell an unsere Gesellschaft, die Bekämpfung von Rechtsextremismus, Rassismus und Antisemitismus stärker in den Fokus zu rücken. Welche Konsequenzen ziehen wir aus diesen Angriffen? Welche Verantwortung tragen wir im Kampf gegen Menschenfeindlichkeit? Und wie können wir unser Gedenken an die Opfer mit Widerstand gegen Hassgewalt verbinden?

Begrüßung durch Bürgermeisterin Stefanie Jansen, Dezernentin für Soziales, Bildung, Familie und Chancengleichheit der Stadt Heidelberg

Es sprechen: Bildungsinitiative Ferhat Unvar, Zehra Tuzkaya, Aktivistin des Heidelberger Bündnisses Erinnern.Verändern., Yalçın Tekinoğlu, Heidelberger Rechtsanwalt des deutschen, europäischen und internationalen Rechts sowie Strafverteidiger für Opfer von Diskriminierung und Hassgewalt, Esther Dischereit, Autorin, u. a. des Buchs „Hab keine Angst, erzähl alles! Das Attentat von Halle und die Stimmen der Überlebenden“, Dr.in Harpreet Cholia, Forscherin, Beraterin sowie Autorin des Buchs „Unentbehrlich. Solidarität mit Betroffenen rechter, rassistischer und antisemitischer Gewalt“, Hasiba Džemajlji, Beraterin bei Rom e.V. Köln

Moderiert von Ülkü Süngün, Bildende Künstlerin am Institut für Künstlerische Migrationsforschung.

Musikalische Begleitung durch ENGIN.

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Ausgrenzung und Diskriminierung – Antiziganismus in unserer Gesellschaft

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Ausgrenzung und Diskriminierung – Antiziganismus in unserer Gesellschaft

Montag, 21.02.2022, 19.00 Uhr, Diskussionsrunde mit Filmbeiträge | Capitol, Waldhofstr. 2, 68169 Mannheim
— verlegt — Ersatztermin wird gesucht

Gezeigt werden 3 kurze Videofilme, um anhand des Gezeigten verschiedene Themen zu diskutieren:
– Videofilm von 2014 „Umfrage zur Berufs- und Wohnsituation von Sinti und Roma in Deutschland“ ca. 5 min
- Videokurzfilm zum Thema Diskriminierung heute
- 3. Videokurzfilm: Welche Instrumente werden eingesetzt um Diskriminierung, Antiziganismus zu bekämpfen
Dazwischen finden jeweils kurze Diskussionsrunden statt.
An der Diskussionsrunde werden Verena Lehman (Vorstandmitglied und Mitarbeiterin des VDSR) und Jovica Arvanitelli (Leiter der Beratungsstelle für Gleichberechtigte Teilhabe) teilnehmen.
Veranstalter: Capitol Betriebs GmbH in Kooperation mit dem Verband deutscher Sinti & Roma
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Erinnerungslücken und Antiziganismus

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Öffentliche Tandemführung: Samstag, 19. Februar 2022, 16:00 Uhr bis 17:30 Uhr, Humboldt Forum, Schlossplatz, 10178 Berlin

Die Freiflächen-Kuratoren André Raatzsch und Jan Kreutz bieten einen kritischen Blick auf die Ausstellung BERLIN GLOBAL. Die Tandemführung knüpft an der Präsentation „Gleichberechtigte Bürger*innen“ zur Geschichte Berliner Sinti*ze und Rom*nja an. Dabei geht es um Themen wie Antiziganismus heute, erinnerungskulturelle Debatten um den Holocaust, und die Rolle herausragender Persönlichkeiten aus der Minderheit.

Die Tandemführung ist Teil des Begleitprogramms der Freiflächen-Ausstellung „Gleichberechtigte Bürger*innen“ des Dokumentations- und Kulturzentrums Deutscher Sinti und Roma. Mehr Infos zur Ausstellung: https://berlin-global-ausstellung.de/showroom/story/freiflaeche-gleichberechtigte-buergerinnen/

Zu den Personen:
Der Historiker Jan Kreutz und der Kunstwissenschaftler André Raatzsch bilden zusammen das Referat Dokumentation am Dokumentations- und Kulturzentrum Deutscher Sinti und Roma in Heidelberg. Sie sind Kuratoren der Freiflächen-Ausstellung „Gleichberechtigte Bürger*innen“ zur Geschichte der Berliner Sinti*ze und Rom*nja. Ziel ihrer Arbeit ist es, die Darstellung und Vermittlung deutscher Geschichte um die vernachlässigte Perspektive der deutschen Sinti*ze und Rom*nja zu erweitern.

Zum Format:
Die Tandemführung findet im Duo statt. Ein*e Vermittler*in und ein*e Expert*in oder Expert*innen-Team führen im Gespräch durch ausgewählte Ausstellungsbereiche. Den thematischen Akzent setzt die eingeladene Fachperson. Dabei bringen die Expert*innen ihre vielfältigen beruflichen und persönlichen Hintergründe in das Gespräch mit ein. Die Expert*innen können eine Hebamme, Künstler, Kleinunternehmerin, Biologe, Historikerin, Archäologin, Psychologe, Feuerwehrfrau oder Restaurator sein. Auch werden Menschen eingeladen, die sich ehrenamtlich engagieren oder die Ausstellung kuratorisch begleitet haben. So ist jede Tandemführung individuell und einzigartig.

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Umkämpfte Stadtbürgerschaft: Urbane Auseinandersetzungen um EU-Migration

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16. February 2022, Institut für Didaktik der Demokratie der Leibniz Universität Hannover in Kooperation mit dem Bildungsforum gegen Antiziganismus, der Hochschule Hannover und der Kommunalen Hochschule für Verwaltung in Niedersachsen, online

Viele deutsche Kommunen haben sich in den letzten Jahren als „sichere Häfen“ deklariert. Zugleich wurde in der jüngeren Vergangenheit der Idee der Stadtbürgerschaft in wissenschaftlichen wie auch in politisch-aktivistischen Debatten ein inklusives Potenzial attestiert, das der nationalstaatlichen Exklusionsprogrammatik – Stichwort Staatsbürgerschaft – gegenüberstehe. In ihrem Vortrag verdeutlicht Lisa Riedner, dass die starre Gegenüberstellung von inklusiver Stadtbürgerschaft vs. exklusiver Staatsbürgerschaft allerdings nicht haltbar ist. Bezugnehmend auf ihre Forschungen in den Städten München und Frankfurt beschreibt sie kommunale Praktiken im Umgang mit einer ungewünschten EU-Migration, die zwischen Abwehr und Hilfe oszillieren. Ordnungspolitische Abwehrmaßnahmen stehen hierbei keineswegs grundlegend im Widerspruch zu humanitären Hilfeangeboten oder arbeitsmarktpolitischen Aktivierungsprogrammen. Gemeinsam bilden sie vielmehr eine praktische Einheit des postliberalen Rassismus in der erweiterten Europäischen Union.

Der Vortrag findet online statt und ist Teil der Veranstaltungsreihe „Freizügigkeit für alle?“, in welcher im Austausch von Wissenschaft und Praxis die Mechanismen und Wirkungsweisen des Rassismus im EU-Binnengrenzregime beleuchtet wird. Warum werden die Kommunen zu entscheidenden migrationspolitischen Akteuren in der erweiterten Union? Weshalb entwickelt sich in diesem Kontext das Sozialrecht zu einem Instrument des Ausschlusses und der Migrationskontrolle? Und inwiefern strukturieren rassistische Deutungsmuster institutionelle Praktiken des Ein- und Ausschlusses von Unionsbürger*innen?

Lisa Riedner ist wissenschaftliche Mitarbeiterin am Institut für Empirische Kulturwissenschaft und Europäische Ethnologie der LMU München. Sie ist Autorin des Buches „Arbeit! Wohnen! Urbane Auseinandersetzungen um EU-Migration“ (2018) und Ko-Autorin der „Bedarfsanalyse wohnungsloser EU-Bürger_innen unter Berücksichtigung der besonderen Situation von Rom_nja in Frankfurt am Main“ (2020).

Mit einem Kommentar von Sabine Hess, Kulturanthropologin mit Schwerpunkt Migrations- und Grenzregimeforschung

Gefördert im Rahmen der Ausschreibung „Zukunftsdiskurse“ des Niedersächsischen Ministeriums für Wissenschaft und Kultur

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Demokratie lernen lernen: Antiziganismus

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Aus der Reihe: Demokratie lernen lernen – Qualifizierungsbausteine für Multiplikator:innen, 15.02.22, 10–14 Uhr, Evangelischen Akademie Frankfurt, Römerberg 9, 60311 Frankfurt am Main; Referentinnen: Ina Hammel & Katharina Rhein, Verband der Sinti und Roma, Landesverband Hessen

Der Workshop ermöglicht neben einem historischen Einblick in die Geschichte des Antiziganismus und den Kampf dagegen, eine Sensibilisierung und Selbstreflektion der Teilnehmenden und zeigt Handlungsoptionen gegen Diskriminierung auf.

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„Und eisig weht der kalte Wind.“

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15. März 2022, 20.00 Uhr, Kulturforum Hanau, Am Freiheitsplatz 18 a, 63450 Hanau

Lesung aus dem Buch von Ricardo-Lenzi-Laubinger mit musikalischer Begleitung  über seine Familiengeschichte, von der Endestierung ihrer Rechte und ihrer systematischen Verfolgung als deutsche Sinti/Sintize bis hin zu ihrer Deportation und ihren traumatischen Erfahrungen im nationalsozialistischen KZ-System.

Die Vereinigung der Verfolgten des Naziregimes Main-Kinzig mit Sitz in Hanauhat mit ihren Partnern AWO Hanau, Bildungsstätte Anne Frank, Demokratie Leben Hanau und Bund, Stadt Hanau, DGB, IG Metall, Jüdisch-Chassidische Kultusgemeinde Breslev, KUZHU, Omas gegen Rechts, FV VHS Hanau, Sinti Union Hessen und VHS Hanau ein umfangreiches Programm organisiert.

Anmeldungen richten sie an mkk@vvn-bda.de, Pandemieregeln sind zu beachten! Eventuell werden die Veranstaltungen auch per Videokonferenz durchgeführt.

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Die Geschichte des Antiziganismus | Von Luther bis zur Lega Nord

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08. Februar 2022, Online, Fachstelle Extremismusdistanzierung (LAG e. V.)

Das Team der Fachstelle Extremismusdistanzierung (FEX) lädt Sie für den 08. Februar 2022 zur Veranstaltung „Die Geschichte des Antiziganismus | Von Luther bis zur Lega Nord“ ein. Die Veranstaltung findet von 10 bis 12:30 Uhr online statt.

Der Vortrag wirft einen Blick auf die Geschichte des Antiziganismus in Europa. Er zeigt die historischen Kontinuitäten von Ausgrenzung und Verfolgung sowie die Folgen für Sinti*zze und Rom*nja bis in die Gegenwart. Diskriminierung gehört bis heute in sämtlichen gesellschaftlichen Bereichen zum Alltag. Der Vortrag erklärt, wo und wie die Diskriminierungen stattfinden und wie wir als Gesellschaft dagegen vorgehen können. Viele Sinti*zze und Rom*nja verstecken aus Sorge vor Nachteilen diesen Teil ihrer Identität. Veranschaulicht wird dies anhand von Erfolgsgeschichten von Menschen mit Romani-Hintergrund, die man vielleicht nicht als Teil der Community vermutet.

Dislo Benjamin Harter ist als Referent für Die Veranstaltung geladen.

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Comic Art „Lebenswirklichkeiten der Sinti und Roma“

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7. Februar – 27. März, Stadtjugendring Weinheim e.V., Jugendraum MOJA, Bahnhofstr. 19, 69469 Weinheim

Die Comicausstellung „Lebenswirklichkeiten der Sinti und Roma“ widmet sich in einer besonders für junge Menschen attraktiven Bildsprache den Themen Bildung, Antiziganismus, Beschäftigung und Wohnen als aktuellen Herausforderungen für Menschen mit Romani-Background. Die Wanderausstellung wird in einem Jugendraum präsentiert. Sie kann im Schaufenster betrachtet werden.

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Kriminalpolizei und Völkermord. Die NS-Verfolgung von Sinti und Roma in Magdeburg und Transitional Justice nach 1945

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03.02.2022, 19:00 – 20:30 Uhr, Dokumentations- und Kulturzentrum Deutscher Sinti und Roma, Bremeneckgasse 2, 69117 Heidelberg

Die Kriminalpolizei nahm eine zentrale Rolle bei der Verfolgung und Ermordung von Sinti und Roma zwischen 1933 und 1945 ein. Personelle wie institutionelle Kontinuitäten nach 1945 führten die Stigmatisierung und rassistische Sondererfassung fort.

Der nationalsozialistische Staat grenzte Sinti und Roma schrittweise aus allen Bereichen des öffentlichen Lebens aus und beraubte sie ihrer Rechte. Der Alltag der Menschen war zunehmend von diskriminierenden Sonderbestimmungen geprägt. Eine besondere Rolle nahm dabei die Kriminalpolizei ein, die die schrittweise Eskalation der Verfolgung hin zum organisierten Völkermord an den Sinti und Roma mitbetrieb.

Der Rolle der Kriminalpolizei am Beispiel Magdeburg widmet sich Verena Meier. Sie beleuchtet dabei nicht nur die Verfolgung und Vernichtung im Nationalsozialismus, sondern auch die Zeiträume vor 1933 und nach 1945 – von der ausgehenden Weimarer Republik bis in die 1980er-Jahre. Damit können Kontinuitäten weit stärker aufgezeigt werden als bei einer Fokussierung auf den Zeitraum der NS-Herrschaft. Verena Meier untersucht dabei, ob Täter des nationalsozialistischen Regimes unter alliierter Besatzung und in der Deutschen Demokratischen Republik (DDR) strafrechtlich verfolgt oder amnestiert wurden, inwiefern Opfer Entschädigungsleistungen erhielten und Maßnahmen zum Gedenken ergriffen wurden.

Verena Meier promoviert an der Universität Heidelberg zur nationalsozialistischen Verfolgung von Sinti und Roma in Magdeburg sowie zur Aufarbeitung der Verfolgung unter den Alliierten und in der DDR. Gerade im Bereich der Strafverfolgung von NS-Verbrechen an Sinti und Roma in der Nachkriegsjustiz gibt es bislang wenige Forschungsarbeiten. Ebenso verhält es sich mit Untersuchungen, die einen Fokus auf das Gebiet der SBZ und DDR legen.

Gemäß der aktuellen Corona-Verordnung des Landes ist der Besuch nur mit einem Genesenen- oder Geimpften-Nachweis möglich, zusätzlich muss ein tagesaktueller negativer Schnell- oder PCR-Test (2G+) vorgelegt werden. Besucherinnen und Besucher, die bereits eine Auffrischungsimpfung („Booster“) erhalten haben, müssen keinen Test vorlegen. Dies gilt auch für Personen, die in den letzten drei Monaten ihre vollständige Grundimmunisierung erhalten haben. Es gilt die Pflicht zum Tragen einer FFP2- oder vergleichbaren Maske. Die Zahl der Teilnehmerinnen und Teilnehmer ist auf 15 Personen begrenzt.

Bitte beachten Sie auch unsere allgemeinen Regelungen zum Infektionsschutz. Um eine Voranmeldung unter info@sintiundroma.de wird gebeten.

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Vortragsreihe: Freizügigkeit für alle? Institutioneller Rassismus und EU-Migration

Im Februar und März 2022 veranstaltet das Institut für Didaktik der Demokratie der Leibniz Universität in Kooperation mit dem Bildungsforum gegen Antiziganismus, der Hochschule Hannover und der Kommunalen Hochschule für Verwaltung in Niedersachsen die Online-Vortragsreihe „Freizügigkeit für alle? Institutioneller Rassismus und EU-Migration“.

Freizügigkeit für alle? Diese Frage bewegt seit der sogenannten EU-Osterweiterung nicht nur die mediale Öffentlichkeit, sondern sie beunruhigt darüber hinaus auch Politik und Behörden. Als Gegenbewegung zum Abbau der Grenzen innerhalb der EU hat sich europaweit ein neuer Rassismus herausgebildet, der sich in Deutschland in erster Linie gegen eine als „Armutszuwanderung“ stigmatisierte EU-Migration aus Rumänien und Bulgarien richtet. Rassismus besteht nicht nur darin, unerwünschte Andere als minderwertig zu stigmatisieren. Er begründet weitergehend auch institutionelle Strategien ihres gesell-schaftlichen Ein- und Ausschlusses und dient in letzter Konsequenz somit dazu, sie als rechtlos zu definieren.

In der Vortragsreihe „Freizügigkeit für alle?“ beleuchten wir im Austausch von Wissen-schaft und Praxis die Mechanismen und Wirkungsweisen des Rassismus im EU-Binnengrenzregime: Warum werden die Kommunen zu entscheidenden migrationspolitischen Akteuren in der erweiterten Union? Weshalb entwickelt sich in diesem Kontext das Sozialrecht zu einem Instrument des Ausschlusses und der Migrationskontrolle? Und inwiefern strukturieren rassistische Deutungsmuster institutionelle Praktiken des Ein- und Ausschlusses von Unionsbürger*innen?

 

Teilnahme und Organisation: Alle Veranstaltungen der Vortragsreihe „Freizügigkeit für alle? Institutioneller Rassismus und EU-Migration“ finden online über die Plattform Zoom statt. Eine Anmeldung ist nicht notwendig.

Weitere Informationen zur Vortragsreihe

 

Alle Veranstaltungen im Überblick

Ausgeschlossen oder privilegiert? Oder: Wie das Sozialrecht zum Instrument der „Migrationskontrolle“ wird
Vortrag von Claudius Voigt | Kommentar von Georgi Ivanov
02. Feb. 2022, 18.00 bis 20.00 Uhr
Zoom-Link

Umkämpfte Stadtbürgerschaft: Urbane Auseinandersetzungen um EU-Migration
Vortrag von Lisa Riedner | Kommentar von Sabine Hess
16. Feb. 2022, 18.00 bis 20.00 Uhr
Zoom-Link

Grenzen der Ausbeutung? EU-Migration zwischen Grenzregime und Erwerbsarbeit
Vortrag von Peter Birke | Kommentar von Anda Nicolae-Vladu
23. Feb. 2022, 18.00 bis 20.00 Uhr
Zoom-Link

„Politik und Verwaltung sagen Problemimmobilien den Kampf an“ – Antiziganistische Diskurse und die Etablierung neuer Politiken am Beispiel der Stadt Göttingen
Vortrag von Christian Hinrichs | Kommentar von Roma Center
09. Mär. 2022, 18.00 bis 20.00 Uhr
Zoom-Link

Grenzenlose Mobilität – begrenzende Institutionen? Wie sich Schule und Quartier um ‚die Einwanderung aus Südosteuropa‘ arrangieren
Vortrag von Karin Cudak | Kommentar von Guillermo Ruiz
16. Mär. 2022, 18.00 bis 20.00 Uhr
Zoom-Link

Vom Vergessen zum Porajmos, dem »Roma-Holocaust«

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Mittwoch, 02. Februar 2022 um 19:00 Uhr, online
Vortrag von Ljiljana Radonić

Nach langen Jahrzehnten der Marginalisierung der Erinnerung an die Verfolgung von Roma im Zweiten Weltkrieg rückt diese Opfergruppe im Zuge der »Universalisierung des Holocaust« nun zunehmend in den Fokus.

Ein unumstrittener Begriff für den Massenmord fehlt jedoch bislang, »Roma-Holocaust« birgt die Gefahr einer Opferkonkurrenz in sich. Mit dem Thema befasste Wissenschaftler:innen tappen oft in die Falle, beweisen zu wollen, die Verfolgung der Roma sei schlimmer als jene der jüdischen Bevölkerung gewesen.

Gedenkmuseen, auch in ostmitteleuropäischen Staaten im Zuge des EU-Beitritts neugestaltete, nehmen zunehmend Roma-Opfer in den Blick, reproduzieren dabei jedoch Klischees bis hin zu rassistischen Stereotypen. Diese Ausstellungen werden im Vortrag im Kontext der Europäisierung der Erinnerung an den Roma-Genozid beleuchtet.

Ljiljana Radonić ist Politikwissenschaftlerin in Wien. Seit 2019 leitete sie das durch einen ERC Consolidator Grant finanzierte Projekt über „Globalized Memorial Museums. Exhibiting Atrocities in the Era of Claims for Moral Universals“ an der Österreichischen Akademie der Wissenschaften. Darüber hinaus schreibt sie regelmäßig für die ’sans phrase – Zeitschrift für Ideologiekritik‘

Wir veranstalten als AStA der Universität Hamburg diesen Vortrag im Rahmen des Referates für Erinnerung, um auf den Antiziganismus in der Erinnerungskultur aufmerksam zu machen.
Datum

Die Veranstaltung findet aufgrund der pandemischen Lage online via Zoom statt. Zoom-Meeting beitreten:https://uni-hamburg.zoom.us/j/67176599202?pwd=QjhWT0htRlBKY2hHdUxoaWg5UStDUT09&fbclid=IwAR0gzct8XiMsDlPaopAxrqdVJn5YihzJJcJ4BGr__TQ-CU3D_F3zDbYPxno#success

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Virtuelle Gedenkveranstaltung für die im Nationalsozialismus ermordeten Sinti und Roma Europas

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27.01.2022, 16:00 – 16:30 Uhr

Anlässlich des Internationalen Tag des Gedenkens an die Opfer des Holocaust und des 77. Jahrestages der Befreiung des NS-Vernichtungslagers Auschwitz-Birkenau laden das Dokumentations- und Kulturzentrum Deutscher Sinti und Roma, der Zentralrat Deutscher Sinti und Roma und die Stiftung Denkmal für die ermordeten Juden Europas herzlich ein, gemeinsam an die verfolgten und ermordeten Sinti und Roma Europas zu erinnern.

Aufgrund der Covid-19-Pandemie findet die Gedenkveranstaltung ausschließlich virtuell statt. Die Veranstaltung wird am 27. Januar 2022 um 16.00 Uhr auf unseren Facebook-Seiten und auf der Gedenkseite zum Europäischen Holocaust-Gedenktag für Sinti und Roma übertragen:

https://www.facebook.com/sintiundroma/

https://www.facebook.com/zentralratdeutschersintiundroma

Begrüßung:

Uwe Neumärker, Direktor der Stiftung Denkmal für die ermordeten Juden Europas

Ansprachen:

Lona Strauss-Dreißig, Holocaust-Überlebende

Helge Lindh, Mitglied des Bundestages

Dotschy Reinhardt, Vorsitzende des Landesrates der Sinti und Roma Berlin-Brandenburg

Am Gedenktag besteht die Möglichkeit, am Denkmal individuell Blumen und Kränze niederzulegen. Aufgrund der aktuellen Covid-19-Pandemie findet keine Gedenkveranstaltung am Denkmal statt. Bitte beachten Sie die aktuell geltenden Corona-Regeln und Einschränkungen.

Um 18.00 Uhr lädt das Bildungsforum gegen Antiziganismus zu einem Gespräch zu Kämpfen um Erinnerung und Anerkennung als Teil der Bürgerrechtsarbeit ein.
Diana Bastian, Vorsitzende des Landesverbandes Deutscher Sinti und Roma Saarland und Jacques Delfeld, Vorsitzender des Landesverbandes Rheinland-Pfalz, geben Einblicke in die Arbeit der Bürgerrechtsbewegung und den Stellenwert der Erinnerungskultur heute. Die Veranstaltung findet über Zoom statt und kann auf der Facebook-Seite des Bildungsforums im Stream verfolgt werden.

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Kämpfe um Erinnerung und Anerkennung als Teil der Bürgerrechtsarbeit deutscher Sinti*zze und Rom*nja

Extern,

Donnerstag, 27. Januar 2022 von 18:00 bis 19:00 Uhr, online

Anlässlich des Internationalen Tag des Gedenkens an die Opfer des Holocaust und des 77. Jahrestages der Befreiung des NS-Vernichtungslagers Auschwitz-Birkenau lädt das Bildungsforum gegen Antiziganismus zu einem Gespräch zu Kämpfen um Erinnerung und Anerkennung als Teil der Bürgerrechtsarbeit ein. Diana Bastian, Vorsitzende des Landesverbandes Deutscher Sinti und Roma Saarland und Jacques Delfeld, Vorsitzender des Landesverbandes Rheinland-Pfalz, geben Einblicke in die Arbeit der Bürgerrechtsbewegung und den Stellenwert der Erinnerungskultur heute. Die Veranstaltung findet über Zoom statt und kann auf der Facebook-Seite des Bildungsforums im Stream verfolgt werden.

Ihre Anmeldung zur Teilnahme bei Zoom senden Sie bitte an: berlin@sintiundroma.de

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Gedenkstunde zum Tag des Gedenkens an die Opfer des Nationalsozialismus

Der Landtag von Baden-Württemberg lädt ein am Donnerstag, 27. Januar 2022, 11:30 Uhr, online.

77 Jahre nach der Befreiung des Konzentrations- und Vernichtungslagers Auschwitz- Birkenau erinnert der Landtag von Baden-Württemberg am 27. Januar 2022 mit einer zentralen Gedenkfeier an die Opfer des Nationalsozialismus.
Der Landtag von Baden-Württemberg lädt an diesem historischen Tag nach Ravensburg ein. Im Jahr 1937 wurde hier ein kommunales Zwangslager zur Inhaftierung der örtlichen Sinti und Roma errichtet. 48 von ihnen überlebten das Ende der nationalsozialistischen Gewaltherrschaft nicht. Sie starben in unterschiedlichen Konzentrationslagern. Ihre Geschichte steht exemplarisch für die Verfolgung aller Sinti und Roma auf dem Gebiet des heutigen Baden-Württembergs.
Eine Erinnerung an die Opfer des Porajmos, an die Opfer einer menschenverachtenden Politik, an die Opfer der nationalsozialistischen Gewalt- und Willkürherrschaft.

Musikalisches Intro: Aaron Weiss (Klavier), Sunny Franz (Violine)

Gedenkrede: Muhterem Aras MdL, Präsidentin des Landtags von Baden-Württemberg

Grußwort Dr. Daniel Rapp, Oberbürgermeister der Stadt Ravensburg

Grußwort Daniel Strauß, Vorstandsvorsitzender des Landesverbands der Sinti und Roma Baden-Württemberg

Fachvortrag „Der Völkermord an den Sinti und Roma: eine Herausforderung für die Gegenwart“: Dr. Karola Fings, Forschungsstelle Antiziganismus, Universität Heidelberg

Filmbeitrag über den Völkermord an den Sinti und Roma in Baden-Württemberg: „Das Lager am Rande der Stadt – Verfolgung und Erinnerung in Ravensburg“
Madeleine Kehrer, Moisha Georgia Klibisch, Armani Spindler, Mandy Trapp, Robert Trapp

Musikalischer Ausklang: Aaron Weiss (Klavier), Sunny Franz (Violine)

Aufgrund der pandemischen Lage wird der Gedenktag dieses Jahr im digitalen Raum stattfinden. Sie haben daher am 27. Januar 2022 die Möglichkeit sich dem Erinnern des Landtags online anzuschließen.

Ab 11:30 Uhr verschiedene digitale Beiträge hier auf dieser Seite, die an die Verfolgten des Nationalsozialismus erinnern.

Der gesamte Gedenktag steht auch zu einem späteren Zeitpunkt in der Mediathek des Landtags zur Verfügung.

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Der Weg der Sinti und Roma

Mit der Ausstellung  vom 19. bis 28. Januar im Rathaus der Stadt Schwalbach informiert der Hessische Landesverband der Sinti und Roma über die seit vielen Jahrhunderten andauernde Diskriminierungs- und Verfolgungsgeschichte der Sinti und Roma. (Am Erlenborn 4, 65824 Schwalbach am Taunus; montags bis donnerstags von 8 bis 12 Uhr, freitags von 7 bis 12 Uhr und mittwochs von 15 bis 18 Uhr)

Abgelehnt, verfolgt, diskriminiert, ermordet. Nicht nur Juden haben ein solches Schicksal erlebt, auch Sinti und Roma blicken auf eine solche Vergangenheit zurück und erleben sie zum Teil noch in der Gegenwart.

Sinti sind bereits seit über 600 Jahren im deutschsprachigen Raum heimisch. Oder anders ausgedrückt: Sinti waren bereits über 450 Jahre vor der Gründung des Deutschen Kaiserreichs in deutschen Gebieten zu Hause. Und trotzdem wurden und werden sie teilweise immer noch als Fremde wahrgenommen. Die Ausstellung „Der Weg der Sinti und Roma“ zeigt die Geschichte der Minderheit seit ihrer Migration nach Europa und Deutschland in der Zeit vom 19. bis 28. Januar im Rathaus der Stadt. Die Ausstellung thematisiert die Wirkung von Bildern und Zuschreibungen gegen Sinti und Roma vom 16. bis zum 20. Jahrhundert, die Verfolgungen und Diskriminierungen bis zum Völkermord während des Nationalsozialismus, die Kontinuitäten der Bilder bis 1980 und nicht zuletzt den Kampf gegen den Antiziganismus durch die Selbstorganisationen der deutschen Sinti und Roma nach 1980. Dabei werden auch die Erfolge der Bürgerrechtsarbeit dargestellt, wie Mahnmale in Hessen, die zentrale Gedenkstätte in Berlin und auch die sich verändernde Einstellung von Teilen der Politik zu Sinti und Roma. Dargestellt wird aber auch die massive Ablehnung durch einen Teil der bundesrepublikanischen Bevölkerung. Zu sehen sind die Werke montags bis donnerstags von 8 bis 12 Uhr, freitags von 7 bis 12 Uhr und mittwochs von 15 bis 18 Uhr.

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Der Völkermord an den Sinti und Roma und die Medizin – Geschichte und Erinnerung

Mittwoch, 19. January 2022, 18:15 – 19:45 | Livestream
Dr. Frank Reuter, Universität Heidelberg, Historisches Seminar, Forschungsstelle Antiziganismus

Vertreter der Biowissenschaften waren auf unterschiedlichen Feldern in die Verfolgung der Sinti und Roma im Nationalsozialismus involviert: von der zwangsweisen Sterilisierung bis zu Selektionen in den Konzentrationslagern. Der Vortrag richtet den Fokus auf die Schlüsselrolle der „Rassenhygienischen und Bevölkerungsbiologischen Forschungsstelle“ unter Leitung des Psychiaters Dr. Robert Ritter bei der Klassifikation der als „Zigeuner“ stigmatisierten Menschen. Die damit verbundene „Rassendiagnose“ war wesentlich für deren Verfolgungsweg. Einen weiteren
Schwerpunkt bilden die Humanexperimente an Sinti und Roma in Auschwitz-Birkenau, Natzweiler und Dachau.
Der letzte Teil des Vortrags widmet sich dem Prozess der historischen Aufarbeitung vor allem seit Beginn der 1980er Jahre.

Aus der Vortragsreihe ‚Medizin im Nationalsozialismus – ein abgeschlossenes Kapitel?‘

Seit den 1980er Jahren hat eine umfangreiche Forschung zur Medizin im Nationalsozialismus stattgefunden. Die Vortragsreihe zieht, auch unter Berücksichtigung der lokal-historischen Perspektive, eine Bilanz bisheriger Forschung und gibt einen Ausblick auf zentrale, bisher nur in Ansätzen bearbeitete Themen und laufende Forschung. Nicht nur am Beispiel des aktuellen Projekts zu Präparaten von „Euthanasie“-Opfern in Max-Planck-Instituten wird deutlich, dass es sich bei dem Thema „Medizin im Nationalsozialismus“ nicht um ein abgeschlossenes Kapitel handelt. Auf die Aktualität für Alltag und Lehre im Bereich von Medizin und Gesundheitsberufen verweist die 2021 gegründete „Lancet Commission on Medicine and the Holocaust: Historical Evidence, Implications for Today, Teaching for Tomorrow“.

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Wie Zigeunerbilder einen Völkermord möglich machten

Online-Vortrag von Rinaldo Strauß, stellvertretender Geschäftsführer des Hessischen Landesverbandes Deutscher Sinti und Roma über die Geschichte und Auswirkungen des Antiziganismus. Neben der Geschichte geht es auch um die Nachwirkungen bis heute. Diese werden bei der Benachteiligung auf dem Wohnungs- und Arbeitsmarkt sowie der Bildung sichtbar. Veranstaltet werden Vortrag und Ausstellung auf Initiative des Arbeitskreises Kindheit und Jugend im Nationalsozialismus. Den Online-Zugang zum Vortrag gibt es im Internet unter www.schwalbach.de. am Dienstag, 18. Januar, um 19 Uhr

Die Befreiung, die keine war – Antiziganismus in Deutschland nach 1945

03.02.2022, 19 – 20:30 Uhr, Online

Am 27. Januar 1945 wurde das Konzentrationslager Auschwitz – Birkenau von der Roten Armee befreit. Allein in diesem kamen über 1 Million Menschen ums Leben. Schätzungsweise 500.000 Sinti und Roma fielen dem Völkermord europaweit zum Opfer, die Dunkelziffer ist jedoch größer.

Dass lediglich einige „NS-Größen“ zur Rechenschafft gezogen wurden und eine Entnazifizierung kaum stattfand, ist vielen bekannt. Dass für einige Menschen die rassistische Verfolgung auch nach 1945 weiterging, hingegen weniger.

Sinti und Roma wurden lange Zeit nicht als „rassisch Verfolgte“ anerkannt. Nach dem Untergang des NS-Regimes kehrten viele Überlebende zurück und mussten feststellen, dass in den Behörden zum Teil noch immer Beamte beschäftigt waren, die an den Deportationen in die Konzentrationslager beteiligt waren. Die „junge Bundesrepublik“ leugnete nicht nur den Völkermord, sondern verweigerte auch Entschädigungen. Höchstrichterliche Urteile waren in ihrem Wortlaut kaum von der NS-Rechtsprechung zu unterscheiden.

Wir sprechen über die sogenannte „Zweite Verfolgung“ und gewähren einen tieferen Einblick in die Schicksale dieser Menschen.

Das Webinar ist interaktiv gestaltet und bietet dabei auch Raum für Fragen und Austausch.

Referent: RADOSLAV GANEV ist Gründer von RomAnity e.V. und dem Studierendenverband der Sinti und Roma in Deutschland und möchte auf das Leid und die Verfolgung aufmerksam machen, aber auch dazu beitragen, dass Menschen mit Romnohintergrund endlich frei von klischeehaften Betrachtungsweisen gesehen werden.

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Ausstellung „Hinterfragen“ bis 28. Januar in der Zentralbibliothek zu sehen

Extern,

Bis zum 28. Januar 2022 wird während der Öffnungszeiten der Zentralbibliothek im KAP1, Konrad-Adenauer-Platz 1, 40210 Düsseldorf die Ausstellung „Hinterfragen“ gezeigt. Konzipiert vom Bildungsforum gegen Antiziganismus thematisiert die Ausstellung Geschichte und Gegenwart von Sinti und Roma zwischen Verfolgung und Selbstbestimmung.

13 Panels zeigen neben einem historischen Abriss und Begriffserläuterungen exemplarisch die vielfältigen Selbstorganisationen sowie Portraits von Sinti und Roma. Organisiert wurde die Ausstellung von co-memory, der lokalen Koalition gegen Antisemitismus und Antiziganismus, getragen von der Jüdischen Gemeinde Düsseldorf, dem Bildungsforum gegen Antiziganismus, der Servicestelle für Antidiskriminierungsarbeit, Beratung bei Rassismus und Antisemitismus (SABRA), der Stiftung „Erinnerung, Verantwortung, Zukunft“ (EVZ) und „Respekt und Mut“.

Die Ausstellung ist geöffnet montags bis freitags von 9 bis 21 Uhr, samstags von 9 bis 18 Uhr, und sonntags von 13 bis 18 Uhr (außer 31. Dezember sowie 1. Januar 2022).

Vom 27. Dezember bis 9. Januar benötigen Schülerinnen und Schüler bis 15 Jahren einen aktuellen Testnachweis. Für Besucherinnen und Besucher ab 16 Jahren gilt die 2G-Regel.

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Digitale Gedenkveranstaltung anlässlich des 79. Jahrestages von Himmlers Auschwitz-Erlass

16.12.2021, 16:00 – 16:30 Uhr

Anlässlich des 79. Jahrestages von Himmlers Auschwitz-Erlass vom 16. Dezember 1942 erinnert der Zentralrat Deutscher Sinti und Roma gemeinsam mit der Gedenkstätte Sachsenhausen am zentralen Gedenkort Station Z an die Opfer des nationalsozialistischen Völkermordes an den Sinti und Roma.

Auch in diesem Jahr muss das Gedenken aufgrund der Pandemie leider ohne Publikum stattfinden. Deswegen werden wir am 16. Dezember, um 16 Uhr eine Aufzeichnung der Kranzniederlegung und Ansprachen von Dr. Dietmar Woidke (Ministerpräsident des Landes Brandenburg, angefragt), Romani Rose (Vorsitzender des Zentralrates Deutscher Sinti und Roma) und Dr. Axel Drecoll (Direktor der Stiftung Brandenburgische Gedenkstätten) auf unseren Social-Media-Kanälen veröffentlichen (Links siehe unten).

Die Filme sind am 16.12. um 16.00 Uhr unter folgenden Links abrufbar:

@Gedenkstätte Sachsenhausen. Sachsenhausen Memorial:
https://www.youtube.com/channel/UC59KQydytGlJh_PzFDx5eMw

@Zentralrat Deutscher Sinti und Roma:
https://www.youtube.com/c/ZentralratDeutscherSintiundRoma

Facebook: www.facebook.com/zentralratdeutschersintiundroma

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Antiziganismus und institutionelle Diskriminierung im Bildungsbereich

15. Dezember 2021 – 17:00 bis 19:00 Uhr, online, Flüchtlingsrat Baden-Württemberg

Die Benachteiligung der Sinti und Roma unter anderem in Bildung, ist immer noch deutlich zu spüren. Ein zentraler Aspekt, der (Aus)Bildungswege von Sinti und Roma beeinflusst, sind antiziganistische Diskriminierungsformen – in der Geschichte und Gegenwart.

Über dieses Thema sprechen Sabina Salimovska (Roma-Schulmediatorin & Kinderrechtlerin) und Natscha Hoffmann (im Bereich der antiziganismuskritische Bildungsarbeit tätige Sozialwissenschaftlerin) bei einer Veranstaltung des Netzwerks Pro Sinti und Roma am 15. Dezember von 17 bis 19 Uhr.

Bitte melden Sie sich spätestens bis zum 14.12.2021 per Email an. Schicken Sie dazu bitte eine kurze Email mit dem Betreff „Anmeldung Veranstaltung Institutionelle Diskriminierung. Antiziganismus und institutionelle Diskriminierung im Bildungsbereich” an die folgende Email-Adresse: unter k.ahmed@ksew.de.

Der Zoom-Link wird Ihnen nach der Anmeldung per E-Mail zugeschickt.

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Der Hungerstreik in Dachau 1980

Gesprächsrunde am 15. Dezember um 18:30 Uhr im Kulturhaus RomnoKher, B7, 16 | 68159 Mannheim mit Mit Uta Horstmann, Jùlie Halilic, Daniela Gress, Daniel Strauß

Der Hungerstreik in Dachau 1980 ist eines der markantesten Ereignisse in der Geschichte der Bürgerrechtsbewegung der Sinti und Roma in Deutschland. Die internationale Presse berichtete über den Hungerstreik, der Schriftsteller und Nobelpreisträger Heinrich Böll und andere solidarisierten sich.

Zwölf Sinti begannen am 4. April auf dem Gelände der Versöhnungskirche an der KZ-Gedenkstätte Dachau ihren Hungerstreik. Sie forderten die Anerkennung des Völkermords, das Ende der polizeilichen Sondererfassung, die öffentliche Zugänglichmachung der Akten der einstigen „Zigeunerzentrale“ der Polizei, die seit 1899 bestand und im Nationalsozialismus den Holocaust an den Sinti und Roma vorbereitete – ihre Akten wurden in der Bundesrepublik weiter benutzt.

Unter den Hungernden waren vier Überlebende des Völkermords: Jakob Bamberger, Hans Braun, Ranco Brandtner und Franz Wirbel – sowie eine Frau, die nicht der Minderheit angehörte: Uta Horstmann, eine Sozialarbeiterin aus München, die seit den 1970er Jahren für die Bürgerrechte der Sinti und Roma kämpfte.

Der Hungerstreik war ein Fanal. Er wurde zum identitätsstiftenden Moment der Bürgerrechtsbewegung bis heute. Die Anerkennung des Völkermords durch die Bundesregierung 1982 war auch eine Folge des Hungerstreiks. Bis heute inspiriert dieses Schlüsselereignis das Engagement junger Sinti und Roma.

Am 15. Dezember um 18:30 Uhr sprechen in unserem Kulturhaus RomnoKher Uta Horstmann, die Aktivistin Jùlie Georg, von deren Großvater Wallani Georg die Idee zum Hungerstreik kam und der selbst daran teilnahm, sowie Daniela Gress, die als Historikerin den Hungerstreik erforscht hat, über die damaligen Ereignisse und ihre Bedeutung für die Gegenwart. Moderation: Daniel Strauß.

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Roma in Europa

Online-Seminar der Berliner Landes­zentrale für Politische Bildung am Montag, 13. Dezember 2021 16.00 bis 19.00 Uhr

Roma bilden mit 10 bis 12 Millionen Menschen die größte transnationale Minderheit in der Europäischen Union. Diese Minderheit ist in der EU weiter von Diskriminierung betroffen. Im Oktober 2020 legte die EU Kommission einen strategischen Rahmen für Gleichberechtigung, Inklusion und Partizipation der Roma in der EU vor, der bis 2030 umgesetzt werden soll.

Das Seminar beginnt mit den Fragen: Was ist Antiziganismus? Wie äußern sich Vorurteile und Diskriminierungen gegen Roma? Wie ist die soziale Lage der Minderheit in einzelnen Mitgliedstaaten der EU?
Dann lernen wir die Ansätze der EU zum Abbau von Diskriminierung gegen Roma kennen und diskutieren, wie die Politikansätze in Deutschland und Berlin zu den Vorhaben der EU passen.

Input: Veronika Patockova (RomaTrial e.V.)
Moderation: Reinhard Fischer (ED Berlin)
Kooperationspartner: Eine Veranstaltung im Rahmen des Europe Direct Berlin

Anmeldung:
Melden Sie sich bitte online an.
Reinhard Fischer, E-Mail, Telefon (030) 90227 4962

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Antiziganismus

11.12.2021, 14 Uhr

Seit Jahrhunderten werden Menschen, die als „Zigeuner“ gelten, ausgegrenzt, diskriminiert und verfolgt. Von der Beleidigung auf dem Schulhof mit „Hey, du Zigeuner“ bis hin zu Nachteilen in Bildungskontexten oder im Beruf, für einige Sinti und Roma gehört das oft zum Alltag. Dies ist aber nicht nur eine Form von Ausgrenzung, sondern eine Diskriminierungsform, die auch einen Namen trägt: Antiziganismus.

In dem Workshop der Falken sollen Erfahrungen zu dem Thema ausgetauscht und genauer angeschaut werden, was Antiziganismus überhaupt ist, wie er wirkt und wo er herkommt. Mit kurzen Videos zu dem Thema soll es zu einem Gespräch kommen, um gemeinsam zu überlegen, wie mit eigenen Vorurteilen umzugehen ist und wie aktiv vorgegangen werden kann gegen Diskriminierung von Sinti und Roma.

Eingeladen sind alle Jugendlichen und Erwachsene von 15 bis 28 Jahren. Um besser planen und die Corona-Regeln einhalten zu können wird um eine kurze Nachricht gebeten bei Facebook, bei Instagram oder per Mail (marburg[at]falken-hessen.de), dann wird der  Veranstaltungsort mitgeteilt.
Bei allen Workshops gilt 2G, AHA+ L, sowie bitte ein tagesaktueller Schnelltest-Nachweis.

Personen, die gegenwärtig der rechten, islamistischen oder „Querdenken“-Szene zugeordnet werden können bzw. in der Vergangenheit zugerechnet werden konnten, sowie Personen, die Verbindungen zu jenem Personenkreis pflegen oder durch rassistische, sexistische, nationalistische oder antisemitische Äußerungen in Erscheinung getreten sind, wird der Zutritt zur Veranstaltung verwehrt. Die Veranstalterinnen und Veranstalter behalten sich vor von ihrem Hausrecht Gebrauch zu machen, vgl. Paragraf 6 VersG. Zuwiderhandlungen sind strafbar nach Paragraf 123 StGB. Störungen andersweitiger Art führen zum Ausschluss nach Paragraf 11 VersG.

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Antiziganismus als Bildungsbarriere

10. Dezember 2021, 19:30 – 21:00 Uhr, Lukaskirche Ulm , Hermann-Stehr-Weg 3, 89075 Ulm

Zehn Jahre nach der ersten Studie zu den Bildungschancen der Sinti und Roma in Deutschland von 2011 wurde dieses Jahr die zweite Bildungsstudie veröffentlicht. Die Begegnung mit Antiziganismus stellt demnach für viele Sinti und Roma nach wie vor eine hohe Bildungsbarriere dar. Dies wird an Beispielen verdeutlicht. Auf der anderen Seite sind auffällige Hemmnisse und Widerstände im Bildungsbereich festzustellen, wenn es um die Verbreitung des Unterrichts zur Überwindung von Antiziganismus geht. Über die Erfahrung von Diskriminierung hinaus verringern Barrieren gegenüber einer angemessenen Chance auf Bildung auch eine angemessene Chance auf Arbeit, Einkommen und Lebensqualität. Der Vortrag findet anlässlich des Tags der Menschenrechte statt.

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Rassismuskritisches Handeln am Lernort Schule

Fachtag am Freitag, den 10.12.2021 von 12-18h im Onlineformat per Zoom

Ziel des Fachtags ist es, institutionelle Diskriminierung im Kontext von Schule zu analysieren, pädagogische Professionalität zur Minderung diskriminierenden Verhaltens in Bildungseinrichtungen zu erhöhen und konkrete Handlungsmöglichkeiten für Lehr- und pädagogische Fachkräfte herauszuarbeiten.

Der interdisziplinär ausgerichtete Fachtag ermöglicht die Vernetzung und den Austausch von Wissenschaftler*innen mit Pädagog*innen verschiedener Fachrichtungen. Somit wird Diskriminierung am Lernort Schule an der Schnittstelle von Theorie und Praxis analysiert und diskutiert. Dabei steht rassistische Diskriminierung im Fokus, wird jedoch in seiner Wechselwirkung mit anderen Formen von Diskriminierung betrachtet und folgt damit einem intersektionalen Ansatz, im Rahmen dessen insbesondere den Perspektiven von Menschen, die selbst von Rassismus und Diskriminierung betroffen sind, Raum gegeben wird.

Der Fachtag wird vom Projekt Transfer Together[1] – Teilprojekt Antiziganismusprävention der Pädagogischen Hochschule Heidelberg in Kooperation mit Mosaik Deutschland e.V. und dem Amt für Chancengleichheit der Stadt Heidelberg ausgerichtet.

Ab Oktober finden Sie weitere Informationen, u.a. das Programm des Fachtags unter https://www.azp-hd.org/workshops-vortraege, Anmeldungen werden dann unter https://www.ph-heidelberg.de/transfertogether/events-und-anmeldung.html angenommen.

ONLINE-WORKSHOP: ANTIZIGANISMUS – WAS IST DAS?

10.12.2021 / 17:00 – 19:00 UHR, Online-Veranstaltung über Zoom
Was ist »Antiziganismus«? Wer sind »Sinti und Roma« eigentlich? Und was hat das eine mit dem anderen zu tun? In diesem Online-Workshop geht es um die Vermittlung grundlegender Kenntnisse über die Geschichte und Gegenwart von Sinti und Roma. Eng damit verknüpft ist der Themenkomplex »Antiziganismus«. Antiziganismus ist als spezifische Form des Rassismus weit verbreitet, gesellschaftlich breit akzeptiert und zu wenig geächtet. Erscheinungsformen, Dimensionen und Wirkungsweisen des Antiziganismus werden im Rahmen des Workshops thematisiert, ein Schwerpunkt liegt dabei auf (sozialen) Medien.

Das Bildungsforum gegen Antiziganismus ist Teil des Dokumentations- und Kulturzentrums Deutscher Sinti und Roma. Die Schwerpunkte der Arbeit sind Prävention gegen Antiziganismus und Empowerment für Sinti und Roma. Historische und gegenwärtige Formen des Antiziganismus werden in Bildungsangeboten wie Workshops, Studienfahrten oder Fachtagungen mit einem breiten Adressat*innenkreis thematisiert und kritisch reflektiert. Mit Angeboten für Multiplikator*innen im (außer-)schulischen Bildungsbereich und für Verantwortliche in zivilgesellschaftlichen Kontexten (Medien, Sozialarbeit, usw.) werden vielfältige Zielgruppen erreicht, Ergebnisse in die Bildungsarbeit und Zivilgesellschaft implementiert und praktisch umgesetzt.

Bei Interesse melden Sie sich bitte per Mail für die Teilnahme an: werkstatt.antidiskriminierung@gmx.de

Der Workshop wird mit der Software Zoom durchgeführt, den Zugangslink erhalten Sie nach Anmeldung.

VERANSTALTER: Bildungsforum gegen Antiziganismus, Werkstatt Antidiskriminierung e.V.

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De-Othering des antiziganistischen Blicks. Die Geschichte des Bürgerrechtsaktivismus von Sinti und Roma in der BRD

7. DEZEMBER 2021, 18.15 Uhr, Hauptstraße 216, 69117 Heidelberg

Im Rahmen der Interdisziplinären digitalen Ringvorlesung der Forschungsstelle Antiziganismus im Wintersemester 2021/22: (DE-) OTHERING – Rassismuskritische Revisionen sprachlicher, visueller und materieller Ordnungen

Daniela Gress, M.A., Forschungsstelle Antiziganismus, Heidelberg

Anmeldebeginn: Oktober 2021; Ansprechpartner: Radmila Mladenova, M.A., Forschungsstelle Antiziganismus

Kontakt: Radmila.Mladenova@zegk.uni-heidelberg.de

Prof. Dr. Karen Nolte
Institut für Geschichte und Ethik der Medizin
Im Neuenheimer Feld 327, 69120 Heidelberg
Kontakt: direktorin@histmed.uni-heidelberg.de

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Ein Abend zu Katharina Taikon mit Lawen

Bildungsstätte Anne Frank, 2. Dezember, 19:00 – 20:00 Uhr

Vortrag mit Filmausschnitten und Gespräch, in englischer Sprache

Lawen Mohtadi ist Autorin des Buches „The Day I Am Free“ und Co-Regisseurin des Dokumentarfilms „Taikon“ über die charismatische schwedische Romnja-Bürgerrechts-Aktivistin und Kinderbuchautorin Katarina Taikon, die in den 1960er Jahren bessere Lebensbedingungen für Romnja in Schweden erkämpfte.

Die Veranstaltung moderiert Radmila Mladenova. Sie forscht in der Forschungsstelle Antiziganismus der Universität Heidelberg zu Antiziganismus und Film. In Kooperation mit AKE DIKHEA Romafilmfest Berlin.

Die Veranstaltungsreihe
In Kooperation mit der Bildungsstätte Anne Frank und der Kinothek Asta Nielsen e.V. lädt das Frauenreferat an verschiedenen Orten in Frankfurt zur feministischen Veranstaltungsreihe „Aschunen I Dikhen – hört und schaut hin“ ein.

Zudem zeigt die Bildungsstätte 2022 eine Ausstellung zu Perspektiven von Romnja und Sintizze in Hessen. Im Fokus der Veranstaltungsreihe stehen die Themen Rassismus gegen Romnja und Sintizze, Definitionsmacht, Empowerment und künstlerische Praxen. Die Beteiligten zeigen ihre Perspektiven, auf Körper, Alltag und Politik in Form von Filmen, Musik, Worten und Performances.

Die Veranstaltungen zeigen und bestärken die Perspektiven von Frauen* und ihre künstlerischen und politischen Interventionen und Aktionen.

Die Veranstaltungsreihe ist Bestandteil der Kampagne „Klischeefreie Zone Frankfurt“ und wird kuratiert von Ursula Schmidt Pallmer und Linda Kagerbauer.

Mehr unter: www.bs-anne-frank.de

Ein Abend zu Katharina Taikon mit Lawen Mohtadi

Im Rahmen der Veranstaltungsreihe des Frankfurter Frauenreferates  „Aschunen I Dikhen* Rom*nja und Sinti*zze: Definitionsmacht, Empowerment und künstlerische Praxen“ findet am Donnerstag, 2. Dezember, um 19 Uhr dieser Vortrag mit Filmausschnitten und Gespräch, in englischer Sprache online über den YouTube-Kanal der Bildungsstätte Anne Frank statt.

Lawen Mohtadi ist Autorin des Buches „The Day I Am Free“ und Co-Regisseurin des Dokumentarfilms „Taikon“ über die charismatische schwedische Rom*nja-Bürgerrechts-Aktivistin und Kinderbuchautorin Katarina Taikon, die in den 1960er Jahren bessere Lebensbedingungen für Rom*nja in Schweden erkämpfte.

Die Veranstaltung moderiert Radmila Mladenova. Sie forscht in der Forschungsstelle Antiziganismus der Universität Heidelberg zu Antiziganismus und Film. In Kooperation mit AKE DIKHEA Romafilmfest Berlin.

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Ake Dikhea? Roma-Perspektiven auf europäischen Filmfestivals: das JFBB beim 5. Roma-Filmfestival AKE DIKHEA?

Das 5. Roma-Filmfestival „AKE DIKHEA?“, das vom 2. bis 6. Dezember in Berlin unter dem Motto „Selbstrepräsentation ist mein Widerstand“ stattfindet, veranstaltet einen Think Tank, um mehr über historischen und gegenwärtigen Antiziganismus im Kino zu erfahren und gemeinsam die Möglichkeiten für eine nachhaltige Einbeziehung von Roma-Stimmen zu erkunden.

Die Online-Veranstaltung findet am 4. Dezember statt, eingeleitet von der Regisseurin Katalin Bársony, deren TV-Dokumentarserie MundiRomani beim FilmFestival Cottbus 2013 im Rahmen der Schwerpunktsektion „‚Dikhen!‘ – Lass uns hinschauen: Sinti und Roma im Fokus“ lief. Arkadij Khaet, Filmemacher und Mitglied des JFBB-Programmkollektivs, wird im Namen des JFBB teilnehmen.

Viele europäische Filmfestivals haben einen politischen, identitäts- oder menschenrechtsbezogenen Fokus auf Antirassismus, Antikolonialismus, Gender-Themen, Feminismus und LGBTIQ+. Auch Filme über die aktuelle Situation der Roma tauchen immer häufiger in den Festivalprogrammen auf. Aber meist bleibt dabei die Perspektive der Roma selbst außen vor. Allzu oft werden Roma nur zu Objekten in Filmen, die von einem weißen Blick auf Armut, Kriminalität und ein vermeintliches Anderssein geprägt sind – althergebrachte Stereotypen und Klischees. Filme von Roma-Filmemachern selbst, die die Vielfalt ihrer Gemeinschaften repräsentieren, bleiben weitgehend unbeachtet.

Weitere Informationen über das Roma-Filmfestival AKE DIKHEA?:
https://roma-filmfestival.com/en

Anmeldungen zum Think Tank (in englischer Sprache):
register@roma-filmfestival.com

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„ZM +“: Die rassenbiologische Kategorisierung der Sinti und Roma im NS-Staat

30. NOVEMBER 2021, 18.15 Uhr, Hauptstraße 216, 69117 Heidelberg

Im Rahmen der Interdisziplinären digitalen Ringvorlesung der Forschungsstelle Antiziganismus im Wintersemester 2021/22: (DE-) OTHERING – Rassismuskritische Revisionen sprachlicher, visueller und materieller Ordnungen

Dr. Frank Reuter

Anmeldebeginn: Oktober 2021; Ansprechpartner: Radmila Mladenova, M.A., Forschungsstelle Antiziganismus

Kontakt: Radmila.Mladenova@zegk.uni-heidelberg.de

Prof. Dr. Karen Nolte
Institut für Geschichte und Ethik der Medizin
Im Neuenheimer Feld 327, 69120 Heidelberg
Kontakt: direktorin@histmed.uni-heidelberg.de

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Bildungsteilhabe für alle?! Antiziganismus kompetent begegnen

Mo., 29.11.2021, 09:30 Uhr (Anmeldung nur über webi@bildungsberatung-freiburg.de oder Tel. 0761/36895-87 möglich), Kursleitung Magdalena Jäger, Magdalena Hartmann; Volkshochschule Freiburg e.V., Rotteckring 12, Postfach 5569, 79022 Freiburg i. Br., info@vhs-freiburg.de, Tel. 0761/3 68 95 10, Fax 0761/3 68 95 35

Im Workshop werden Zusammenhänge zwischen Antiziganismus und Bildungsbenachteiligungen von Roma und Sinti dargestellt. Durch eine Auseinandersetzung mit der Geschichte der Minderheit in Deutschland und dem Aufzeigen struktureller Ungleichheitsverhältnisse soll für Ausgrenzung und Diskriminierung im Bildungskontext sensibilisiert werden. Ziel des Workshops ist es, Hintergrundwissen mit der Reflexion des eigenen Arbeitskontextes und Austausch untereinander zu verbinden und Gewinnbringendes für die eigene Praxis abzuleiten.
Der Workshop findet statt im Rahmen des Projekts ReFIT (Regionale Förderung von Inklusion und Teilhabe) des Verbands Deutscher Sinti und Roma, Landesverband Baden-Württemberg und wird online angeboten. Die Teilnehmendenzahl ist begrenzt.

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FACHTAG: ALLE DABEI? DIGITALE TEILHABE UND POLITISCHE BILDUNGSARBEIT IN ZEITEN VON CORONA

Freitag, 26.11.2021 / 09:00 – 13:00 UHR

Digitaler Fachtag für Akteur*innen aus der Arbeit gegen Rassismus,
Antisemitismus, Antiziganismus und andere Formen der Gruppenbezogenen Menschenfeindlichkeit

Veranstaltet von der Aktion Sühnezeichen Friedensdienste und dem Bildungsforum gegen Antiziganismus

Die Corona-Pandemie stellt nach wie vor alle gesellschaftlichen Bereiche vor enorme Herausforderungen. Die Zeit seit März 2020 war maßgeblich dadurch geprägt. Das gilt auch für die außerschulische Bildungsarbeit gegen Rassismus, Antisemitismus, Antiziganismus und andere Formen der Gruppenbezogenen Menschenfeindlichkeit. Viele Bildungsangebote und Veranstaltungen mussten im digitalen Raum stattfinden. Dabei stellte sich heraus, dass die Zielgruppen unterschiedlich gut erreicht werden konnten und können. Ursachen dafür liegen unter anderem in der Fortsetzung allgemeiner gesellschaftlicher Ungleichheiten im digitalen Raum.

Diesem Themenkomplex wollen wir uns im Rahmen eines digitalen Fachtages annähern. Zunächst spricht Adrian Roeske vom Institut für Informationsmanagement Bremen allgemein und einführend zum Thema Digitale Ungleichheit. Sara Spring (Aktion Sühnezeichen Friedensdienste) und Tobias von Borcke (Bildungsforum gegen Antiziganismus) stellen anschließend Befunde einer kleinen Befragung vor, die unter den im Rahmen des Bundesprogramms »Demokratie leben« im Themenfeld Antiziganismus geförderten Modellprojekten durchgeführt wurde.
Neben einer Bilanz der erzwungenen Digitalisierung der letzten 1,5 Jahre, wollen wir uns in einer Podiumsdiskussion über die aktuelle Situation sowie Perspektiven für die Zukunft der Arbeit gegen Antiziganismus, Antisemitismus und Rassismus verständigen.

Da es ein einfaches Zurück in die Zeit vor der Pandemie nicht geben wird, laden wir Sie ein, sich jetzt mit anderen Projekten über Möglichkeiten und Chancen, aber auch Grenzen und Risiken digitaler Bildungsangebote auszutauschen.

Der Fachtag richtet sich insbesondere an Projekte, die im Rahmen des Programms »Demokratie leben« gefördert werden, aber auch an alle anderen Multiplikator*innen der außerschulischen Bildungsarbeit und weitere Interessierte.

Der Online-Fachtag wird mit der Software Zoom durchgeführt, um Anmeldung bitten wir per Mail bis zum 24. November an berlin@sintiundroma.de

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Der Antiziganismus der „sauberen Deutschen“ Zur Aktualität einer sozialpsychologischen Betrachtung des Pogroms von Rostock-Lichtenhagen 1992

Vortrag und Diskussion mit Merle Stöver am Donnerstag, 25. November 2021, 19.30 Uhr,  70184 Stuttgart, Laboratorium, Wagenburgstr.147

Eine Kooperation von Laboratorium und Emanzipation und Frieden

Unter Parolen wie „Deutschland den Deutschen! Ausländer raus!“ belagerte im August 1992 ein Bündnis aus Rostocker Anwohner*innen und eigens zu diesem Anlass angereisten Nazis die Zentrale Aufnahmestelle für Asylbewerber*innen (ZASt) und das Wohnheim vietnamesischer Vertragsarbeiter*innen. Mehr als hundert Vietnames*innen und antifaschistische Unterstützer*innen entgingen dem Tod in dem brennenden Haus nur knapp.

Über die immense Bedeutung des Pogroms von Lichtenhagen für den Rassismus des wiedervereinten Deutschlands ist man sich – zumindest in der gesellschaftlichen Linken – im Grunde genommen einig. Dass jene Ausschreitungen jedoch vor allem das Ergebnis der antiziganistischen Gerüchte und Ressentiments waren, mit denen Politik und Medien bereits seit 1990 gegen asylsuchende Rumän*innen hetzten und die Debatte über den „Asylkompromiss“ befeuerten, ist weitestgehend unbekannt.

Bereits 1990 wusste man in Zeitungsartikeln und Leserbriefen genauestens zu berichten, wie diejenigen, denen unter der rassistischen Fremdbezeichnung ‚Zigeuner‘ ein kollektives So-Sein zugeschrieben wurde, so seien: In einem Artikel hieß es gar, sie hätten die durch Steuergelder finanzierten Möbel der ZASt auf dem Balkon aufgetürmt, daraus ein Lagerfeuer gemacht und eine Möwe gegrillt. Ihnen wurde alles angelastet: Die schlechte Obsternte, das tote Schaf, das im Wald gefunden wurde, jeder Diebstahl im Supermarkt, selbst das flaue Gefühl im Magen, wenn man auf dem Weg zur Arbeit an bettelnden Kindern vorbeigehen musste. Es herrschte Einigkeit in Politik, Medien und unter den Anwohner*innen: Die Asylbewerber*innen aus Osteuropa sollten weg.

Auf der Grundlage einer Auswertung von über 600 Lokalzeitungsartikeln widmet sich der Vortrag einerseits einer sozialpsychologischen Untersuchung jenes Antiziganismus, der die Asylbewerber*innen kollektiv zur Negativfolie der fleißigen und sauberen Deutschen machte. Andererseits soll das Pogrom als konformistisches und massenpsychologisches Phänomen gedeutet werden, hinter dem sich der Wunsch verbarg, endlich wieder richtig deutsch sein zu dürfen.

Die Frage, weshalb die antiziganistischen Dimensionen des Pogroms nahezu völlig unbekannt sind, führt uns auch zur Diskussion der brennenden Aktualität antiziganistischer Zustände. Denn während in Deutschland in Anbetracht der EU-Freizügigkeit über eine vermeintliche „Einwanderung in die Sozialsysteme“ und „Sozialschmarotzertum“ sinniert wird und sich in Städten wie Berlin, Duisburg oder Halle Bürgerinitiativen gegen vermeintliche „Problemhäuser“ gründen, ist eines klar: Sowohl die Gewaltbereitschaft des Antiziganismus als auch die Ignoranz gegenüber dieser findet sich nicht nur am rechten Rand, sie ist in der Mitte fest verankert.

Merle Stöver ist Sozialarbeiterin und Antisemitismusforscherin. Zu ihren wissenschaftlichen und politischen Schwerpunkten gehören Feminismus und die Kritik des Antisemitismus und des Antiziganismus.

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Ausstellung „Typisch ‚Zigeuner‘? Mythos und Wirklichkeit“

Ausstellung des Landesverbands der Sinti und Roma Baden-Württemberg (VDSR-BW) vom 24.11.2021 bis 15.12.2012 im Gewölbesaal des „Hauses der Stadtgeschichte“ (EG Schwörhaus, Weinhof 12, 89073 Ulm)

Die Ausstellung thematisiert Vorurteile, Stereotype und Klischees, die die „Mehrheitsgesellschaft“ seit Jahrhunderten auf Sinti und Roma projiziert, was nicht selten in Vergangenheit wie Gegenwart zu Pogromen und Gewalt führte. Beispielsweise kam es 2019 zu einer Vertreibungsaktion gegen Roma in der Nähe von Ulm in Erbach-Dellmensingen. Bei der Ausstellung wird auch der geschichtliche Bezug zu den immer noch vorherrschenden Vorurteilen und Stereotypen hergestellt. Aufgezeigt wird Antiziganismus in Politik, Musik, Kunst, Literatur, Wissenschaft, Kirche und Alltag. In einem zweiten Teil wird den Fremdbildern die vielfältige Lebenswirklichkeit von Menschen mit Romani-Background, darunter prominenter Künstler, gegenübergestellt. Dass es sich bei den Sinti um eine alteingesessene autochthone Minderheit handelt, die seit 600 Jahren zur deutschen Kultur und Geschichte gehört, ist kaum bekannt. Bekannte Persönlichkeiten wie Marianne Rosenberg oder der Rapper Sido prägen auch heute eine vielfältige deutsche Kultur.

Die Ausstellung möchte daher keine abschließenden Antworten geben, sondern will uns vielmehr zum Nachdenken anregen. Sie möchte uns ermutigen, uns unserer tiefsitzenden inneren Denk- und äußeren Verhaltensmuster bewusst zu werden, sie möchte uns ermutigen, diese auf den Prüfstand zu stellen und sie idealerweise im Hinblick auf Diversität menschlichen Daseins, auf ehrliche Toleranz, Verständnis und Humanität zu transformieren.

Ausstellung im Rahmen der Interkulturellen Wochen Ulm. Öffnungszeiten: dienstags bis sonntags 11.00 bis 17.00 Uhr. Führungen für Schulklassen sind auf Anfrage ab Dezember möglich. Kontakt: Dr. Andreas Hoffmann-Richter – Tel: 0175-771252.

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Von Ausgrenzung und Überleben. Ein Forum zu Antiziganismus

Gadjé-Rassismus und Antisemitismus damals und heute. 19.11.2021 – 20.11.2021, Bildungszentrum Kirkel, Am Tannenwald 1, 66459 Kirkel; Anmeldungen sind über die Veranstaltungswebseite ( Netzwerk für Demokratie und Courage Saar e. V., Tel.: 0681 4162830, saarland@netzwerk-courage.de,  bis zum 17. Oktober 2021 möglich.

Im letzten Jahr waren geschichtsrevisionistische und NS-relativierende Aussagen beispielsweise auf Querdenken-Demos sichtbar, hörbar und spürbar. Unzulängliche Vergleiche von Nicht-geimpften Personen mit dem Schicksal der europäischen Jüdinnen und Juden während des Nationalsozialismus wurden vielfach diskutiert. Gleichzeitig sind die Shoah (Genozid an den europäischen Jüdinnen und Juden) und der Porjamos (Genozid an den europäischen Sinti_zze und Rom_nja) konkrete Erfahrungen der Ausgrenzung, Verfolgung und Vernichtung, deren Konsequenzen sich bis heute auf die Angehörigen der Minderheiten auswirken. Mit der andauernden gesellschaftlichen Wirkmächtigkeit von Antisemitismus und Antiziganismus/ Gadjé-Rassismus möchten sich die Veranstaltenden im Rahmen des diesjährigen Forums genauer beschäftigen.

In dem Auftaktvortrag werden die Arbeit, die Ergebnisse und die Handlungsempfehlungen der unabhängigen Expertinnen- und Expertenkommission Antiziganismus vorgestellt. In einem Workshop wird es um die Kontinuität und unterschiedliche Ausprägungsformen von Antisemitismus gehen. Außerdem gibt es einen Workshop zu Gadjé-Rassismus im Bereich der künstlichen Intelligenz und Algorithmen. Ein dritter Workshop wird sich mit rechtem Terror und den dahinterliegenden Einstellungsmustern auseinandersetzen. Samstagabend werden die Teilnehmenden gemeinsam den mehrfach ausgezeichneten Kurzfilm „Masel Tov Coctail“ sehen. Im Anschluss gibt es die Gelegenheit zu einem Gespräch mit Regie und Drehbuchautorinnen und -autoren. Sonntags erfolgt zum Abschluss das Zusammentragen der Ergebnisse der Workshops und es bietet sich Raum für einen offenen Austausch. Bei einem gemeinsamen Mittagessen wollen die Veranstaltenden das Forum ausklingen lassen. Das Forum richtet sich an Jugendliche ab 16 Jahre und (junge) Erwachsene.

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ANTIZIGANISMUS: RADOSLAV GANEV (ROMANITY) IM GESPRÄCH BEI ALLGÄU RECHTSAUSSEN

Mittwoch – 17.11.2021, 20:00 – 21:15 Uhr

Wie haben sich antiziganistische Einstellungen von der Vernichtungspolitik der Nazis bis heute entwickelt? Gibt es sie auch im Allgäu und wie gefährlich ist die Situation für Betroffene? Darüber spricht Allgäu rechtsaußen am Mittwoch, dem 17. November ab 20 Uhr im Livestream mit Radoslav Ganev.

Seit über 600 Jahren sind Sinti und Roma in Europa angesiedelt. Über mehrere Jahrhunderte wanderten sie vermutlich aus Indien über das Osmanische Reich bis nach Zentraleuropa. Hier wurde die Volksgruppe zunehmend ausgegrenzt und diskriminiert bis sie im Nationalsozialismus beinahe ausgerottet wurde. Doch der Holocaust an den Sinti und Roma wurde nach der Befreiung vom Nationalsozialismus jahrzehntelang aus dem historischen Gedächtnis und der öffentlichen Erinnerung verdrängt. In der neu gegründeten Bundesrepublik Deutschland fand weder eine politische noch eine juristische Aufarbeitung dieses Völkermords statt.

Im Gegenteil: Die meisten der ehemaligen Täter konnten in Behörden oder in der Wirtschaft ungehindert Karriere machen. Den wenigen Überlebenden, körperlich und seelisch gezeichnet von Verfolgung und KZ-Haft, verweigerte der deutsche Staat die moralische und rechtliche Anerkennung ebenso wie eine materielle Entschädigung. Der Völkermord an den Sinti und Roma wurde nicht nur in Politik, Gesellschaft und Wissenschaft ignoriert, auch an den historischen Orten der Verfolgung, den Mahn- und Gedenkstätten, fand lange Zeit keine Auseinandersetzung mit diesem Verbrechen statt. Das galt auch für Gedenkveranstaltungen in Auschwitz und anderen Orten der Vernichtung. Erst in den letzten Jahrzehnten ändert sich das langsam.

Wie verbreitet ist Antiziganismus heute?
Doch bis heute haben Roma und Sinti mit Antiziganismus zu kämpfen. Laut Studien können sich beispielsweise über 60 Prozent der Menschen in Deutschland nicht vorstellen, Menschen mit Romnohintergrund als Nachbarn zu haben, obwohl sie nahezu nichts über die sie wissen. Dennoch glauben über 50 Prozent zu wissen, Roma und Sinti neigten zu Kriminalität und mehr als ein Drittel will sie aus den Innenstädten verbannt sehen. Erst im März 2020 kam es in der Nähe von Ulm zu einem antiziganistischen Brandanschlag auf drei Wohn­wa­gen einer Zir­kus­trup­pe, zu der auch Sin­ti gehö­ren. Im Februar diesen Jahres misshandelten Polizisten in Singen ein elfjähriges Kind, das sie zuvor antiziganistisch beleidigten und mit dem Tod bedrohten.

Doch wie verbreitet ist Antiziganismus heute wirklich, gibt es ihn auch im Allgäu? Was bedeutet es, als Nachkomme der wenigen überlebenden Sinti und Roma im postnazistischen Deutschland aufzuwachsen? Wie groß ist die Bedrohung durch Neonazis und andere Bevölkerungsteile? Und was fordern Interessenverbände von der deutschen Mehrheitsgesellschaft? Darüber spricht Allgäu rechtsaußen am Mittwoch, dem 17. November ab 20 Uhr im Livestream mit Radoslav Ganev vom RomAnity e.V.

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Lass uns reden über … Roma- und Sintifeindlichkeit – Antiziganismus in der Mitte der Gesellschaft

Online-Veranstaltung am Dienstag, 16. November 17 Uhr, Kommunales Integrationszentrum des Kreises Recklinghausen

Das Kommunale Integrationszentrum des Kreises Recklinghausen bietet am Dienstag, 16. November, eine Onlineveranstaltung mit dem Titel „Lass uns reden über…Roma- und Sintifeindlichkeit – Antiziganismus in der Mitte der Gesellschafft“ an. Die Veranstaltung beschäftigt sich mit der Ablehnung, Ausgrenzung und Diskriminierung von Sinti und Roma innerhalb der Gesellschafft.
Das Kommunale Integrationszentrum unterstützt seit 2016 EU-Neuzugewanderte und hat im Rahmen der Veranstaltung den deutschen Sinto Silas B.R. Kropf als Referenten eingeladen. Er ist Mitglied der Unabhängigen Kommission Antiziganismus und engagiert sich seit vielen Jahren im Kampf gegen Antiziganismus.
Anmeldungen vorab mit dem Betreff „Antiziganismus“ per E-Mail an ki@kreis-re.de. Die Zugangsdaten für das Zoom-Meeting erhalten die Teilnehmenden anschließend per E-Mail.

Hintergrund:
Das Kommunale Integrationszentrum unterstützt seit 2016 gemeinsam mit seinem Kooperationspartner RE/init e.V. EU-Neuzugewanderte und ihre Kinder bei der Integration. Die Veranstaltung wird im Rahmen des EHAP-Projektes „EUNet plus – Netzwerk zur Verbesserung des Zugangs von besonders benachteiligten EU-Zugewanderten und ihren Kindern zu Beratungs- und Unterstützungsleistungen des regionalen Hilfesystems“ durchgeführt. Das Projekt „EUNet plus“ wird durch das Bundesministerium für Arbeit und Soziales (BMAS) sowie den Europäischen Hilfsfonds für die am stärksten benachteiligten Personen (EHAP) gefördert.

Pressekontakt: Öffentlichkeitsarbeit, Christoph Enders, Telefon: 02361/53-4912, E-Mail: c.enders@kreis-re.de

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Engagiert gegen Verschwörungserzählungen

Fachtagung am 14.11.2021, 14:00 – 20:00 Uhr, Kulturzentrum Pavillon, Lister Meile 4, 30161 Hannover

Gemeinsam mit Migrant:innenselbstorganisationen, jüdischen Organisationen, Wissenschaftler:innen und pädagogischen Fachkräften werden Ergebnisse der gegenwärtigen Bildungsarbeit gegen Verschwörungserzählungen ausgewertet, ausgetauscht und gesichert.
Mit der Fachtagung soll eine Gelegenheit geboten werden, in der sich Selbstorganisationen niedersachsenweit miteinander vernetzen können, es soll auch eine Plattform geschaffen werden für wissenschaftliche und praxisnahe Perspektiven, es sollen aber auch die Erfahrungen von Betroffenen in den aktuellen Diskurs eingebracht werden.

Tagungsprogramm:

14:00-14:30 Eröffnung der Fachtagung (Amadeu Antonio Stiftung Niedersachsen und Kulturzentrum Pavillon)

14:30-16:00: Verschwörungsideologien zwischen antimuslimischem Rassismus und Islamismus (Fachstelle für Politische Bildung und Entschwörung)

16:15-17:15: Rechtsextremismus im ländlichen Raum: Das Beispiel Völkischer Siedler:innen (Ruben Obenhaus, Mobile Beratung Niedersachsen)

17:30-18:30: Rassismus gegen Rom:nja und Sinti:zze und die Situation in Niedersachsen (ju:an-Praxisstelle: Antisemitismus- und rassismuskritische Jugendarbeit, Mauso Claasen, Forum gegen Antiziganismus)

18:45-19:30 Offener Gesprächskreis: Engagiert gegen Verschwörungserzählungen mit Ferda Berse (Sozialwissenschaftlerin), Mauso Claasen (Forum gegen Antiziganismus), Rebecca Seidler (Vorsitzende der Liberalen Jüdischen Gemeinde Hannover) und Christoph Wolf (Institut für Didaktik der Demokratie, Leibniz Universität Hannover)

19:30 Schlussrede (Amadeu Antonio Stiftung Niedersachsen)

Um Voranmeldung wird gebeten per Mail an: ismail.kuepeli@amadeu-antonio-stiftung.de.

Veranstalter:
ANTIDOT – engagiert gegen Verschwörungserzählungen
Amadeu Antonio Stiftung Niedersachsen
Prinzenstraße 14, 30159 Hannover
Tel: 0511 897 343 33
Mail: ismail.kuepeli@amadeu-antonio-stiftung.de

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Antiziganismus in Medien und Politik – Mediale Inszenierungen von Sinti und Roma im deutschen Fernsehen

Workshop am Samstag 13. November 2021, 10:30 bis 15:30 Uhr im Duisburger Institut für Sprach- und Sozialforschung, Siegstraße 15, 47051 Duisburg. Leitung des Workshops:
Katharina Peters, Benno Nothardt

Die Talksendung „Die letzte Instanz“ hat Anfang des Jahres einen Aufschrei durch die Presse und die sozialen Medien gehen lassen. Zu Recht – war sie doch voller antiziganistischer Vorurteile und diskriminierender Äußerungen über vermeintlich ‚Andere‘ der deutschen Gesellschaft.
Dabei sollte jedoch nicht übersehen werden, dass hier keine neuen, unerhörten Aussagen geäußert wurden, sondern diese seit Jahren so oder ähnlich im deutschen Fernsehen vorhanden sind.
Der Workshop geht deshalb den Fragen nach, was im Fernsehen in den vergangenen Jahren auf welche Weise sagbar war und wo sich hier am Beispiel des Antiziganismus diskriminierende Strukturen erkennen lassen.
Dabei werden wir u.a. mit Hilfe der Kollektivsymbolanalyse der KDA analysieren, welche Bilder von ‚Sinti und Roma‘ entworfen werden und fokussieren uns dabei vor allem auf die Krimireihe ‚Tatort‘ und politische Talkshows der öffentlich-rechtlichen Sender.
Wir werden die mediale Berichterstattung und das eigene „Sehverhalten“ kritisch beleuchten und uns auf die Suche nach Leerstellen und alternativen Perspektiven begeben.

Anmeldung:
Die Teilnahme ist kostenlos.
Die Anzahl der Plätze ist begrenzt, deshalb ist eine verbindliche Anmeldung erforderlich.
Bitte senden Sie eine Mail mit Titel des Seminars, Name, Anschrift, Telefon, Mailadresse an: info@diss-duisburg.de.

Förderung:
Dieser Workshop wird gefördert durch die
Rosa Luxemburg Stiftung NRW

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Der Workshop ist als Präsenzveranstaltung geplant. Es gelten die 3-G-Regeln. Im Falle einer Zuspitzung der Corona-Situation könnte er auch als Zoom-Konferenz stattfinden.

Termin:

The Antigypsyism Commission in Germany: Lessons for Europe?

WEBINAR, 12 Nov 2021 / 16:00 – 17:30 (CET); This event will take place via ZOOM and is free and open to the public, but registration is mandatory. Once registered, you will receive instructions on how to join this event.

Last April, the Independent Commission delivered its report on antigypsyism in Germany. The over 800-page report assessed the historically rooted structural racism against Sinti and Roma that is ongoing in various societal fields from knowledge production to law enforcement. Following the path of Sweden, Germany is the second European country to start a process of looking at the legacy of centuries of antigypsyism and its current manifestations. CHACHIPEN project argues that antigypsyism today cannot be effectively rooted out without recognition of the past injustices and remedy for the persecution and racism the Sinti and Roma have been facing.

During this event, we will hear the main findings and recommendations of the Independent Commission. We will discuss what these findings mean for Sinti and Roma people in Germany and on how the recommendations can be implemented effectively? We will also discuss to what extent this process can be implemented in other EU Member States and how it relates to the EU non-discrimination, equality and anti-racism laws.

CHACHIPEN project allows us to draw inspiration and lessons from the experiences of the German Independent Antigypsyism Commission (Unabhängige Kommission Antiziganismus).

This event is organised by the Central Council of German Sinti and Roma and the Centre for European Policy Studies (CEPS) in the framework of the project CHACHIPEN. Join the discussion on Twitter @ChachipenEU #NoAntigypsyism. This project is funded by the European Union’s Rights, Equality and Citizenship Programme (2014-2020).

Speakers list: Lina Vosyliute, (Moderator) CEPS, Guillermo Ruiz, (Moderator), Central Council of German Sinti and Roma

Sergio Carrera, CEPS
Silas Kropf, Independent Consultant, Member of the Independent Commission Antigypsyism
Dr. Markus End, Technical University Berlin, Member of the Independent Commission Antigypsyism
Marcela Adamova, European Commission
Ana Rozanova, ERGO

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REALITÄT(EN) DER ROM*NJA-GEMEINSCHAFTEN

10.11.2021, 9.15 – 16.00 Uhr, Wissenschaftspark Gelsenkirchen, Munscheidstraße 14, 45886 Gelsenkirchen; Seminarnummer D17-218127-195, eine Anmeldung ist erforderlich.
Referent Merfin Demir
Zielgruppen: Beschäftigte außerschulischer Bildungseinrichtungen, Lehrerinnen und Lehrer, Schüler*innenvertretungen, Schulsozialarbeiter*innen, SV-Lehrerinnen und SV-Lehrer

Seit der Erweiterung der EU-Grenzen stehen Schulen vielerorts vor Herausforderungen. Besonders Schüler*innen mit einem vermuteten oder realen Roma-Hintergrund geraten häufig in den Mittelpunkt der Problembeschreibungen. Es gibt viele Meinungen über Rom*nja. Decken sich diese Vorstellungen mit ihrer Lebenswirklichkeit?

Im Seminar erfahren Sie zunächst Hintergründe, die Geschichte, Herkunft und Identität von Rom*nja. Diskussionsthemen sind die Komplexität von Rom*nja-Communitys, die Rolle des sozialen Status der Familie sowie die Identitätsbildung von Rom*nja in Familien in Zusammenhang mit Diskriminierungserfahrungen.

DGB Bildungswerk NRW in Kooperation mit dem Institut für Stadtgeschichte, eine Einrichtung in Trägerschaft der Stadt Gelsenkirchen

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Gedenkstunde des Jungen Forums gegen Antiziganismus am Mahnmal für alle Opfer nationalsozialistischer Verbrechen in Stadt und Landkreis Nienburg

Dienstag, 9. November 2021, 11:00 Uhr, Bastion Hoffnung, Weserwall, 31582 Nienburg

Zur Teilnahme an den Veranstaltungen der Stadt Nienburg/Weser im Gedenken an die Novemberpogrome von 1938 läd Sie herzlich Henning Onkes ein.

Veranstaltungen des Arbeitskreises Gedenken der Stadt Nienburg/Weser in Kooperation mit dem Nienburger Kulturwerk und der Rosa-Luxemburg-Stiftung Niedersachsen e.V.

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Lebensrealitäten von Rom:nja in Deutschland — Identitäten, Teilhabe und Antiziganismus

09. November 2021 16:00 Uhr, Dietrich-Keuning-Haus, Leopoldstr. 50-58, 44147 Dortmund

Im Seminar geht es um grundlegende Wissensvermittlung zu Hintergründen und (kulturelle) Identität von Rom:nja und um die Bearbeitung konkreter Frage- und Problemstellungen aus den Arbeitskontexten. Die Komplexität von Rom:nja-Communities, die Rolle des sozialen Status der Familien sowie die Identitätsbildung von Rom:nja in Familien werden vor dem Hintergrund von Antiziganismus Diskussionsthema sein.

Das Projekt „Vast vastete“ zielt auf die Verbesserung der Bildungs- und Teilhabechancen von Kindern und Jugendlichen aus Roma-Familien. Gemeinsam mit Projektleitung und den Roma-Bildungsmediator:innen diskutieren wir über die Herausforderungen in den Schulen wie z.B. Schulabsentismus, über Hürden in der Zusammenarbeit mit Behörden sowie Handlungsoptionen und Lösungsvorschläge.

Durch Film und Fernsehen werden häufig antiziganistische Stereotype reproduziert. Katharina Peters vom Duisburger Institut für Sprach- und Sozialforschung wird innerhalb des Seminars gängige mediale Darstellungen aufzeigen und damit den Blick für Vorurteile schärfen.

Kostenlose Anmeldung bei Sabrina Beckmann, Tel.: 0231 288607-31, E-Mail: beckmann@multikulti-forum.de

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SITUATION DER SINTI IN DUISBURG — Kontinuitäten der Ausgrenzung und Kämpfe für Menschenwürde

Sonntag 7. Nov. 18:00 – 20:00, Vortrag/Diskussion, Lokal Harmonie Harmoniestr. 41, 47119 Duisburg

Am Sonntag, den 7.11.21, werden SIGFRID METTBACH, MARIO REINHARDT und CORNELIA REINHARDT, als direkte Nachfahren von Holocaust-Opfern, über ihre Erfahrungen in Duisburg sprechen.
Moderation: SERÇE BERNA ÖZNARÇIÇEGI, Cirikli

Seit über 500 Jahren leben Sinti:zze in Europa. Auch in Duisburg sind sie seit jeher ein Teil der Stadtgesellschaft. Dennoch bleiben sie aufgrund andauernder Stigmatisierung und struktureller Ausgrenzung unsichtbar.

Mit der Veranstaltungsreihe SITUATION DER SINTI IN DUISBURG wird eine Bühne geschaffen, um die verschiedenen Lebenswelten, Erfahrungen und daraus sich ableitenden Forderungen der Duisburger Sinti:zze in die Sicht- und Hörbarkeit zu bringen.

Dies ist die erste von drei Veranstaltungen: KONTINUITÄTEN DER AUSGRENZUNG UND KAMPF FÜR MENSCHENRECHTE. In der Vergangenheit waren Sinti:zze in Deutschland mehreren Pogromen ausgesetzt. Während des Zweiten Weltkrieges wurden im Holocaust über Hunderttausende Rom:nja und Sinti:zze ermordet. Das Gedenken an diesen Völkermord wird gesamtgesellschaftlich und vor allem in Duisburg kaum wahrgenommen. Diese Geschichtsvergessenheit hat bis heute negative Auswirkungen auf den Alltag der betroffenen Familien- sie kämpfen ungebrochen gegen Verdrängungsversuche, für den Erhalt ihrer kulturellen Identität und gleichberechtigte Teilhabe.

Getragen werden die Veranstaltungen durch den neuen Duisburger Sinti Verein i.G., dem ebenfalls neuen Verein Goose Bumps i.G., Cirikli, Save Space e.V., Djäzz, DISS-Duisburger Institut für Sprach- und Sozialforschung, SGDV e.V. (Verein für die solidarische Gesellschaft der Vielen) und Lokal Harmonie e.V. – ebenso von Hassan Adzaj von Romano Than e.V., Burak Yilmaz und Melih Keser.

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Antiziganismus – Formen der Diskriminierung und Formen des Widerstands dagegen

Webinar, 05.11.2021 ab 16 Uhr – Online via Zoom

Antiziganismus, die Diskriminierung gegen Sinti*zze und Rom*nja, ist eine Form des Rassismus und als solche in unserer Gesellschaft tief verankert. Das zeigt sich in verschiedensten Bereichen, von der Verwendung rassistischer Fremdbezeichnungen, über diskriminierende Debatten im öffentlich-rechtlichen Fernsehen bis hin zu rechter Gewalt und Racial Profiling durch die Polizei.

Gleichzeitig herrscht in der Mehrheitsgesellschaft großes Unwissen, sowohl über die Geschichte und Kultur der Minderheit als auch über die Verfolgung und Diskriminierung, die sie erfuhren und unter der sie noch immer leiden.

Wir sehen es als unsere solidarische Aufgabe, diesem Unwissen in Form eines digitalen SmPs zu begegnen. Anstatt über Sinti*zze und Rom*nja zu sprechen, wollen wir das Mikrofon abgeben; wir wollen Plattformen bieten, zuhören und über Handlungsmöglichkeiten diskutieren.

Wir planen eine dreieinhalbstündige digitale Veranstaltung, die sich aus zwei Teilen zusammensetzt:

Den ersten Teil bildet eine 90-minütige Podiumsdiskussion mit fünf Teilnehmenden.
Im Anschluss an die Podiumsdiskussion werden die Referierenden je einen Breakout-Room betreuen.
Am Ende wollen wir die Veranstaltung gemeinsam in einem Wonder-Raum ausklingen lassen.

Auf folgende Referierende und ihre spannenden Perspektiven könnt ihr euch unter anderem freuen:

Gilda Horvath ist Journalistin in diversen Formaten und Mitbegründerin von romblog.net, ein digitales Informationsportal der Sinti und Roma.
Roxanna-Lorraine Witt ist Mitbegründerin der Romblog Academy und von save space e.V. – Verein für Intersektionalität, Inklusion, Digitalisierung und Jugendkultur.
Sejnur Memiši ist Journalist und Roma-Aktivist und betreibt mit Nino Novakovic den Podcast RYMEcast (Roma Youth Media Empowerment).
Dr. Frank Reuter ist Wissenschaftlicher Geschäftsführer der Forschungsstelle Antiziganismus in Heidelberg und forscht und publiziert seit Langem zu (visuellem) Antiziganismus.
Weitere Dozierende werden noch bekanntgegeben.

Als Teilnehmende solltet ihr ein grundlegendes Interesse an den oben formulierten Fragestellungen mitbringen sowie Offenheit und Toleranz für Perspektiven und Lebensrealitäten, die euch vielleicht neu und ungewohnt erscheinen.

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Diskriminierung und Zivilcourage – am Beispiel von antiziganistischen und rassistischen Verhältnissen

3./ 4.11.2021, 15–16:30 Uhr, über Zoom
Was ist eigentlich Antiziganismus? Wie zeigt sich Rassismus und wie kann man Diskriminierung begegnen? Unterrichtsmaterialien der Lernplattform „Zwischentöne – Materialien für Vielfalt im Klassenzimmer“ werfen einen Blick auf rassistische Klischees, klären über Funktionsweisen des Antiziganismus und Rassismus auf und zeigen Schülerinnen und Schülern Möglichkeiten eines medienkritischen Umgangs.
Zielgruppe: alle PASCH-Lehrkräfte und Mitarbeitende der PASCH-Initiative
Referent und Referentin: Marko D. Knudsen, Vorsitzender des Bildungsvereins der Roma zu Hamburg e.V. und Geschäftsführer des Europäischen Zentrums für Antiziganismusaufklärung.
Carolin Bätge betreut die Lernplattform „Zwischentöne“ des Georg-Eckert-Instituts.
Die Veranstaltung ist ein Angebot der ZfA in Kooperationen mit dem Georg-Eckert-Institut.

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Antiziganismus? Was hat das mit mir zu tun?

29. Oktober um 17:00 – 20:00, Kirnbergstraße 12, 64297 Darmstadt,

Workshop für Jugendliche bis 18 Jahre
Film, Essen und Wissen über die Geschichte und die Erfahrungen der Deutschen Sinti und Roma.

Jugendzentrum Go-In

Veranstaltet vom Eberstädter Bündnis gegen Antiziganismus

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Antiziganismus

29.10.2021, 09.00 bis 17.00 Uhr, Seminar; Veranstaltung der Berliner Landes­zentrale für politische Bildung Hamze Bytyci; Berliner Landeszentrale für politische Bildung, Hardenbergstraße 22-24, 10623 Berlin, Seminarraum 1

Antiziganismus bzw. Rassismus gegen Roma* und Sinti*, stellt ein aktuelles und eigenständiges Macht- und Gewaltverhältnis dar, das sich über Jahrhunderte in der europäischen Gesellschaft herausgebildet hat und deshalb in der Gegenwart tief verwurzelt ist, schreibt die Unabhängige Kommission Antiziganismus in ihrem Bericht im Mai 2021.

Dieses strukturelle Phänomen, das bis in die Mitte der Gesellschaft hineinreicht, wurde jahrzehntelang ignoriert, der historischen Verantwortung im Kampf gegen Antiziganismus kommt Deutschland bis heute nicht ausreichend nach: Im Bildungssystem spielt Antiziganismus als Thema nach wie vor kaum eine Rolle, es wurden Fälle von gesetzwidriger Sondererfassung von Roma* und Sinti* bekannt. Seit Monaten wird diskutiert, ob das Denkmal für die ermordeten Sinti und Roma Europas durch den Bau einer S-Bahn-Linie beeinträchtigt werden kann.
Der Berlin Monitor von 2019 zeigt, dass 17 % der Befragten der These zustimmen, dass Roma* und Sinti* aus den Innenstädten vertrieben werden sollten.

Im Workshop werden
die aktuellen Erscheinungsformen des Antiziganismus und deren Auswirkungen auf Roma* und Sinti* diskutiert,
in Bezug auf die jeweiligen Arbeitskontexte die gängigen antiziganistischen Bilder identifiziert und entkräftet sowie
praxisnahe Gegenstrategien entwickelt.
Dieses Seminar richtet sich an Mitarbeitende der Verwaltungseinrichtungen des Landes Berlin, der landeseigenen Betriebe sowie von gemeinnützigen Trägern und Vereinen.

Kooperationspartner: LADS Landesstelle für Gleichbehandlung gegen Diskriminierung
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DAS LEBEN VON ROM*NJA UND SINTI*ZZE IN DEUTSCHLAND HEUTE

GESPRÄCHSABEND am 29 OKT • 19.00 UHR im Schauspiel Köln, Schanzenstraße 6-20, 51063 Köln

Rassistische Übergriffe an Rom*nja und Sinti*zze sind in Deutschland an der Tagesordnung. Die von Betroffenen gemachten Erfahrungen bleiben im öffentlichen Diskurs jedoch meist unsichtbar. Auch umfassende Studien gab es bis 2021 zur Veröffentlichung des Berichts der »Unabhängigen Kommission Antiziganismus« erstellten und vom Bundesministerium des Inneren geförderten Untersuchung bislang nicht.
Die Themen, die verhandelt werden müssen sind vielfältig: es geht um historische rassistische Kontinuitäten, Polizeigewalt, Asylrecht, Rassismuserfahrungen im Alltag, bei der Arbeit in den Bereichen Wohnen, Bildung oder Zugang zum Gesundheitssystem. Einige dieser Themen werden auf diesem Podium durch die Perspektive von Betroffenen sichtbar gemacht. Es soll dabei der Raum Köln beleuchtet, aber auch der größere Gesamtblick auf Deutschland erfasst werden.

Mit: Fatima Hartmann (Aktivistin, Gründungsmitglied von Rom e.V. Köln), Gianni Jovanovic (Aktivist, Performer), Isidora Randjelović (Leiterin des feministischen Romnja* Archivs) / Moderation: Nadine Michollek (Journalistin)

Ist die Verwendung des ,Zigeuner‘-Begriffs im heutigen Sprachgebrauch noch angebracht?

28.10.2021, 19:30 Uhr bis 20:30 Uhr; Online per Zoom

Der ,Zigeuner‘-Begriff wird heute sehr stark mit Sinti und Roma verknüpft, häufig sogar synonym verwendet. Was früher ,Zigeuner‘ waren, so die landläufige Meinung, sind heute Sinti und/oder Roma. Häufig erfolgt diese Verkürzung auch in der irrigen Annahme, dass dies auch das Ergebnis eines politisch korrekten Sprachgebrauchs sei. Warum Sinti und Roma heute als Proto-/ bzw. Archetyp des ‚Zigeuners‘ betrachtet werden wird Jacques Delfeld Jr. in seinem Vortrag näher beleuchten. Neben der Begriffsgeschichte wird er den Zusammenhang zu der tief in der Gesellschaft verwurzelten Vorurteilsstruktur des Antiziganismus darlegen.
Im Anschluss wird er mit Teilnehmern über einen angemessenen Umgang mit dem Begriff diskutieren.

Kontakt:Verband deutscher Sinti und Roma, Landesverband Rheinland-Pfalz.

Tel.: +49 (0)6341 85053 / E-Mail: info@vdsr-rlp.de

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Von Luther bis zur Lega Nord | Die Geschichte des Antiziganismus

26. Oktober 2021, 10:00 – 12:30 Online

Der Vortrag wirft einen Blick auf die Geschichte des Antiziganismus in Europa. Er zeigt die historischen Kontinuitäten von Ausgrenzung und Verfolgung sowie die Folgen für Sinti:zze und Rom:nja bis in die Gegenwart. Diskriminierung gehört bis heute in sämtlichen gesellschaftlichen Bereichen zum Alltag. Der Vortrag erklärt, wo und wie die Diskriminierungen stattfinden und wie wir als Gesellschaft dagegen vorgehen können. Viele Sinti:zze und Rom:nja verstecken aus Sorge vor Nachteilen diesen Teil ihrer Identität. Veranschaulicht wird dies anhand von Erfolgsgeschichten von Menschen mit Romani-Hintergrund, die man vielleicht nicht als Teil der Community vermutet.

Dislo Benjamin Harter, geboren 1983 in Offenburg als Enkelsohn von Holocaust-Überlebenden aus der Minderheit der Sinti:zze und Rom:nja .
Seit über 25 Jahren engangiert gegen Antiziganismus. Abitur am Grimmelshausen-Gymnasium in Offenburg. Seit 2014 Integrationsbeirat für Sinti:zze und Roma:nja in Offenburg, ehemaliges Mitglied des Bildungsbeirats des Dokumentations- und Kulturzentrums Deutscher Sinti:zze und Rom:nja in Heidelberg. Seit 2020 Beirat bei der Hildegard-Lagrenne-Stiftung. Ehemaliges Mitglied im Arbeitskreis Interreligiöser Dialog in Offenburg für die Ditib, ehemaliger Sprecher des AK Vielfalt der Grünen Ortenau. Seit 2014 aktives Mitglied beim LAKA Baden-Württemberg, aktives Mitglied bei ver.di im Fachbereich Handel. Freigestellter Betriebsrat bei einem Großen Handelsunternehmen.

Karim Saleh, Fachreferent FEX | Fachstelle Extremismusdistanzierung für die Landesarbeitsgemeinschaft Mobile Jugendarbeit/Streetwork BW e. V. im Demokratiezentrum Baden-Württemberg.

Die Teilnahme ist kostenlos. Die Anmeldung dient ausschließlich dazu, vorab die Zugangsdaten für das Meeting zusenden zu können. Die Veranstaltung findet über Zoom statt. Der Link zur Teilnahme wird einen Tag vorher automatisiert versendet.

Die Veranstaltenden behalten sich vor, Teilnehmende von der Veranstaltung auszuschließen, wenn diese durch ihr Verhalten, insbesondere durch rechtsextreme, rechtspopulistische, rassistische und antisemitische Äußerungen Format grob oder wiederholt stören.

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Digitale Fortbildung: Antiziganismuskritische Bildungsarbeit

14. Oktober 2021, 13:15 – 18:00; online, mittels Konferenzprogramm Zoom. Die Zugangsdaten für die Teilnahme erhalten Sie kurz vorher.

Digitale Fortbildung der Gedenkstätte Bergen-Belsen für außerschulische und schulische Multiplikator_innen
Die Geschichte der Sinti und Roma ist über Jahrhunderte von Ausgrenzung und Verfolgung geprägt und fand ihren negativen Höhepunkt in der systematischen Ermordung Hunderttausender Menschen im Nationalsozialismus. Bergen-Belsen ist für Angehörige der Gruppe ein wichtiger Ort der kollektiven Erinnerung. Für viele war es die letzte Station eines leidvollen Weges durch die nationalsozialistischen Konzentrationslager. Ausgehend davon erfahren Sie in der Fortbildung, wie sich die Verfolgungsgeschichte in der Bildungsarbeit aufgreifen lässt.
Das Thema hat eine hohe Gegenwartsrelevanz: Bis heute ist Antiziganismus, als spezifischer Rassismus gegenüber Sinti_ze und Rom_nja gesellschaftlich weit verbreitet. Anhand verschiedener Übungen setzen Sie sich mit Mechanismen, Formen und Auswirkungen antiziganistischer Diskriminierung auseinander. Als Rahmen der gemeinsamen Reflexion dienen uns von Selbstorganisationen und der Kompetenzstelle gegen Antiziganismus entwickelte Kriterien antiziganismuskritischer Bildungsarbeit. Anhand eines aktuellen Beispiels gehen wir am Ende auf die Bedeutung von positiven Selbstbildern und Empowerment innerhalb der Community ein.
Voraussetzung für die Teilnahme

Die Veranstaltung ist kostenfrei. Ihre Anmeldungen senden Sie bitte verbindlich bis Montag, den 11. Oktober 2021, per E-Mail an bildung.bergen-belsen@stiftung-ng.de unter Angabe des Datums der Fortbildung, Ihres Namens, Ihrer Anschrift und Telefonnummer sowie der Institution, für die Sie tätig sind, und ggf. der Fächerkombination.Nach Eingang Ihrer Anmeldung erhalten Sie eine Bestätigung für Ihre Teilnahme.

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Antiziganismus erkennen und begegnen

Samstag, 9. Oktober 2021 – Samstag, 19. Februar 2022 — Online-Multiplikator*innenschulung für pädagogische Fachkräfte der schulischen und außerschulischen Jugend- und Bildungsarbeit

Ab dem 09. Oktober 2021 findet eine 5-teilige Online-Fortbildung in Kooperation mit der Landeszentrale für politische Bildung Baden-Württemberg nach einem erfolgreichen ersten Durchlauf der Weiterbildung in der zweiten Runde statt.

Zielgruppe: Pädagogische Fachkräfte (Lehrkräfte an Schulen und Hochschulen, Erzieher*innen, Sozialpädagog*innen, u.a.), Akteur*innen der außerschulischen politischen Bildung und Antidiskriminierungsarbeit, Studierende aus relevanten Fächern (z.B. Pädagogik)
Es können nur Personen teilnehmen, die ihren Wohn- oder Arbeitsort in Baden- Württemberg haben.

In der digitalen Weiterbildungsmaßnahme für pädagogische Fachkräfte der schulischen und außerschulischen Jugend- und Bildungsarbeit setzen sich die Teilnehmenden mit Rassismus und institutioneller Diskriminierung im Allgemeinen, Antiziganismus im Besonderen sowie der eigenen Berufsrolle auseinander.
Ziel ist es, im eigenen beruflichen und privaten Alltag Diskriminierungen von Sinti*ze und Rom*nja erkennen und ihnen kompetent und sicher begegnen zu können. Im Mittelpunkt steht zum einen die Vertiefung einer selbstreflexiven und diskriminierungssensiblen pädagogischen Haltung, zum anderen werden die Teilnehmenden ermutigt, Ideen und Konzepte zu entwickeln, um Antiziganismusprävention in die eigene pädagogische Arbeit thematisch zu integrieren.
Hierfür wechseln sich digitale Präsenzphasen und Selbstlernphasen ab. Eine Teilnahme an allen Seminaren und Workshops sowie die eigenständige Vorbereitung auf die Blockveranstaltungen werden vorausgesetzt. Alle Personen erhalten nach ihrer erfolgreichen Teilnahme ein Zertifikat.
Die Teilnehmendenzahl ist auf 20 Personen begrenzt.

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BUCHVORSTELLUNG: DER VÖLKERMORD AN SINTI UND ROMA IN HISTORISCHER UND GESELLSCHAFTSPOLITISCHER PERSPEKTIVE

04.10.2021, 19:00 – 21:00 Uhr, Bildungsforum gegen Antiziganismus, Aufbau Haus am Moritzplatz, Prinzenstr. 84.2, 10969 Berlin – Zugang über Oranienstraße

Der rassistisch motivierte Völkermord an Sinti und Roma im Nationalsozialismus wurde 1982 durch den damaligen Bundeskanzler Helmut Schmidt anerkannt, breitere öffentliche Beachtung findet dieses historische Verbrechen seit der Einweihung des zentralen Denkmals in Berlin im Oktober 2012.

Dennoch ist das Wissen über die Verfolgung und Ermordung von Sinti und Roma bis heute gering.

In einem neuen Sammelband werden verschiedene Aspekte dieser Geschichte aufgegriffen und zur Diskussion gestellt. Historisch gilt dabei dem Spannungsfeld von Täter- und Opferperspektiven und den Kontinuitäten und Brüchen nach 1945 ein besonderes Augenmerk. In gesellschaftspolitischer Perspektive werden Fragen der Vermittlungs- und der Bürgerrechtsarbeit problematisiert sowie die Bedeutung des bis heute wirkmächtigen Antiziganismus für die Überlebenden und deren Nachkommen thematisiert. Die Beiträge gehen auf das Dachauer Symposium zur Zeitgeschichte zurück, das im Oktober 2019 in Dachau stattgefunden hat.

Karola Fings hat gemeinsam mit Sybille Steinbacher das Symposium zum Völkermord an Sinti und Roma in Dachau konzipiert und den Sammelband herausgegeben. Bei der Veranstaltung stellt sie das Buch mit seinen unterschiedlichen Perspektiven auf den Völkermord vor.

Martin Holler geht am Beispiel der besetzten Sowjetunion und Jugoslawiens auf die „killing fields“ in Ost- und Südosteuropa ein.

Die Veranstalter*innen behalten sich vor, die Veranstaltung im Falle einer Verschärfung des Infektionsgeschehens in der Corona-Pandemie digital stattfinden zu lassen.

Aktuelle Informationen: www.gegen-antiziganismus.de

Um Anmeldung per Email wird gebeten: berlin@sintiundroma.de

Zu den Referent*innen:

Karola Fings, Dr. phil., Historikerin, Leiterin des Projekts „Enzyklopädie des NS-Völkermordes an den Sinti und Roma in Europa“ an der Forschungsstelle Antiziganismus am Historischen Seminar der Universität Heidelberg, zuvor von 2003 bis Juli 2020 stellvertretende Direktorin des NS-Dokumentationszentrums der Stadt Köln. Promotion mit einer Studie über Konzentrationslager und Gesellschaft an der Heinrich-Heine-Universität Düsseldorf, seit Ende der 1980er Jahre mit einem Forschungsschwerpunkt zur NS-Verfolgung von Sinti und Roma sowie der Vor- und Nachgeschichte des Völkermordes. Veröffentlichungen u.a. Sinti und Roma. Geschichte einer Minderheit, 2. Aufl., München 2019 (zuerst 2016); Kuratorin von „Voices of the Victims“ (Zeugnisse von Sinti und Roma aus der Zeit der Verfolgung aus 20 Ländern Europas, erschienen 2019), in: https://www.romarchive.eu/de/voices-of-the-victims/.

Martin Holler, M.A., Historiker und Slawist, Forschungsschwerpunkte Geschichte des Nationalsozialismus und des Stalinismus, zahlreiche Forschungsprojekte zur NS-Verfolgung von Sinti und Roma in der besetzten Sowjetunion und im besetzten Jugoslawien, Mitarbeit u.a. an der Edition „Die Verfolgung und Ermordung der europäischen Juden durch das nationalsozialistische Deutschland 1933-1945“ und dem Projekt „Diverging Fates. Travelling Circus People in Europe under National Socialism“. Veröffentlichungen u.a.: Der nationalsozialistische Völkermord an den Roma in der besetzten Sowjetunion 1941-1944. Heidelberg 2009; Hat Otto Ohlendorf die systematische Vernichtung der Roma initiiert?, in: Jörg Morré/Babette Quinkert (Hrsg.), Vernichtungskrieg, Reaktionen, Erinnerung. Die deutsche Besatzungsherrschaft in der Sowjetunion 1941-1944, Paderborn 2014, S. 76-94; Historische Vorläufer des modernen Antiziganismusbegriffs, in: Dokumentations- und Kulturzentrum Deutscher Sinti und Roma (Hrsg.), Antiziganismus. Soziale und historische Dimensionen von „Zigeuner“-Stereotypen, Heidelberg 2015, S. 38-52; mit Matthias Uhl, Thomas Pruschwitz, Jean-Luc Leleu und Dieter Pohl (Hrsg.), Die Organisation des Terrors. Der Dienstkalender Heinrich Himmlers 1943-1945, München 2020.

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Antiziganismus im Film. Zur Darstellung von Sinti und Roma in Film und Fernsehen

03.10.2021 18:30 — 04.10.2021 21:00; Haus der EKD, Charlottenstr. 53/54, 10117 Berlin

Die Darstellung von Sinti und Roma in Film und Fernsehen beschränkt sich oft auf rassistische Zuschreibungen und Klischees. Die Tagung soll dazu beitragen, dass kirchliche Verantwortliche in Rundfunkräten kompetent eine diskriminierungsfreie Darstellung von Sinti und Roma einfordern können.

Als der Rat der Evangelischen Kirche in Deutschland im September 2020 erstmals den Zentralrat Deutscher Sinti und Roma besuchte, äußerte der Zentralratsvorsitzende Romani Rose große Bedenken gegen die übliche Darstellung von Sinti und Roma in Film und Fernsehen. Es gebe eine Tendenz, den antiziganistischen Gehalt dieser Darstellungen klein zu reden oder zu übersehen. Rose regte an, dass kirchliche Verantwortliche in Rundfunkräten sich mit diesem Thema beschäftigen, um kompetent ihre Verantwortung für diskriminierungsfreie Darstellungen von Sinti und Roma einfordern zu können.

Dieser Anregung kommen wir mit der Tagung nach, zu der wir nicht nur, aber insbesondere Verantwortliche in den Rundfunkräten einladen. Ebenso richtet sich die Veranstaltung an Multiplikator*innen aus Funk und Fernsehen, digitalen Medien und Bildungskontexten. Gemeinsam wollen wir verstehen, welche in Bilder gegossenen Zuschreibungen aufgrund eigener Projektionen von Freiheit und Unabhängigkeit, Schönheit und Wildheit verbunden werden mit Selbstidealisierungen durch rassistische Abwertungen.

Am Material neue Erkenntnisse zu gewinnen und zu diskutieren, wie sie in die relevanten Entscheidungs- und Diskussionszusammenhänge einzuspielen wären und welche Rolle kirchliche Kontexte dabei spielen könnten und sollten, dazu laden die Evangelische Akademie zu Berlin und das „Netzwerk Sinti, Roma, Kirchen“ nach Berlin ein.

Das Netzwerk befindet sich derzeit in Gründung und plant jährliche Tagungen. Es will politische Herausforderungen, Handlungsformen und Veranstaltungsformate sichten und Aktivitäten initiieren oder gemeinsam planen. Die Tagungen werden gemeinsam vorbereitet vom Zentralrat Deutscher Sinti und Roma, dem Dokumentations- und Kulturzentrum Deutscher Sinti und Roma, den Evangelischen Akademien Berlin, Villigst und Bad Boll sowie dem Arbeitskreis Sinti/Roma und Kirchen in Baden-Württemberg und dem Landesrat Sinti und Roma Berlin Brandenburg e.V.

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Workshop zum Thema Darstellung von Minderheiten – insbesondere Roma – in audiovisuellen Medien

Sa, 02.10.2021 – Do, 07.10.2021, 10:00 Uhr – 19:00 Uhr, Goethe-Institut Bulgarien, Budapesta Str. 1, 1000 Sofia,  Veranstaltungssaal

Interkulturelles Seminar für Journalisten

Im Rahmen des Projekts Medien Incubator 2021 findet ein dreitägiger Workshop zum Thema Darstellung von Minderheiten – insbesondere Roma – in audiovisuellen Medien statt.

Der Workshop wird aus zwei Teilen bestehen, einem theoretischen und einem praktischen. Im theoretischen Teil werden den Teilnehmer:innen neueste Erkenntnisse der Forschungsstelle Antiziganismus am Historischen Seminar der Universität Heidelberg vermittelt, sowie eine Reihe lokale Themen vertraut gemacht, die sich mit der bulgarischen Realität und den Herausforderungen der audiovisuellen Darstellung von Minderheiten befassen.

Im praktischen Teil werden die Teilnehmer:innen von Filmemacher:innen angeleitet selbst kleine Videos zu drehen und in der Gruppe die Ethik und Instrumenten bei der Darstellung von Minderheiten zu diskutieren.

AUSBILDUNGSSEMINAR

Der Workshop richtet sich an junge Journalisten und Studierende anderer Sozial- und Geisteswissenschaften mit Interesse an audiovisuellen Medien und insbesondere an Sozialberichterstattung.

Die größte ethnische Minderheit auf dem Balkan, die Roma, sowie Frauen aus sozial benachteiligten Schichten, die systematisch ausgegrenzt, diskriminiert und ihrer Stimme beraubt werden, stehen im Mittelpunkt des Seminars, das von Radmila Mladenova (Heidelberg), Maria Milkova, Yuliana Metodieva; Rosalina Todorova; Elitsa Petkova; Natalia Tsekova; Kremena Budinova; Maria Tscheresheva und dr. Simona Veleva geleitet wird.

Die Vorträge des Seminars werden sich auf folgende Themen konzentrieren:

„Inszenierte Fremdheit. Antiziganismus in der Geschichte des Films.“
Mentorin: Radmila Mladenova

„Die Medienlandschaft in Bulgarien und der Region“
Mentorinen: Maria Milkova (Deutsche Welle) und Yuliana Metodieva (Marginalia.bg)

„Medien- und Online-Narrative, Fake News und Desinformation Trends, die Roma in Bulgarien betreffen“
Mentorin: Rosalina Todorova, Expertin am Zentrum für das Studium der Demokratie

„Die Verantwortung eines Autors bei der Schaffung von Inhalten für die Roma-Gesellschaft“
Mentorin: Elitsa Petkova

„Die unbekannten Roma: Jenseits des Stereotyps“
Mentorin: Natalia Tsekova

„Die weiße und die schwarze Farbe übertragen auf den menschlichen Körper“
Mentorin: Radmila Mladenova

„Nicht nur Wörter“. Hassrede zwischen Recht und journalistischer Ethik“
Mentorinen: Maria Tscheresheva, dr. Simona Veleva, AEJ-Bulgarien

„Die Roma im bulgarischen Kino – die Herausforderungen für Minderheiten, die sich in den audiovisuellen Medien verwirklichen wollen“
Mentorin: Lyudmila Zhivkova

„Die „Zigeuner“-Maske gegen der Darstellung von Sinti und Roma in Spielfilmen“
Mentorin: Radmila Mladenova

„Bilder der Roma-Ethnie in den bulgarischen Medien in den letzten 10 Jahren. Diskussion über den Film des Autors „Familien Christovi“
Mentorin: Kremena Budinova, BNT.

Ziel der Fortbildung ist es, das Bewusstsein für die Kontinuitäten antiziganistischer Konstruktionen zu wecken und den Teilnehmern zu zeigen, wie ein einfache Wertung von Perspektive, Beleuchtung, Kameraeinstellungen usw. eine zentrale Rolle bei der Darstellung von Charakteren in der audiovisuellen Welt spielen kann.

Der Workshop wird auch von einem Filmprogramm in Dom na kinoto begleitet. Alle Einwohner und Gäste Sofias haben die Möglichkeit, eine speziell Auswahl von Filmen über und von Roma „CINEROMA“ zu sehen, die sich auf den Kern jenseits der Etiketten und Stigmata konzentriert, die jahrelang auf das Bild der Roma-Minderheiten projiziert wurden. Lesen Sie hier mehr über die Filmauswahl:

KINOPROGRAMM „CINEROMA“ 2021

Der zweite Teil des Programms umfasst eine Auswahl von Filmen von und über Roma „CINEROMA“ – zwischen dem 2. und 6. Oktober, ab 18:30 Uhr im Dom na kinoto.

Gezeigt werden Filme der Regisseure Hüseyin Tabak, Alina Serban, Elitsa Petkova, Lyudmila Zhivkova, Peter Nestler und Radu Jude.

Kurzes Programm:

2. Oktober, 18:30 Uhr, Dom na kinoto:

GYPSY QUEEN (2019), Hüseyin Tabak
LETTER OF FORGIVENESS (2020), Alina Serban

3. Oktober, 18:30 Uhr, Dom na kinoto:

WILKOMMEN ZU HAUSE (2011), Treffen mit der Regisseurin Elitsa Petkova

4. Oktober, 18:30 Uhr, Dom na kinoto:

FRÖHLICH IST DAS ZIGEUNERLEBEN (2017), Treffen mit der Regisseurin Lyudmila Zhivkova

5. Oktober, 18:30 Uhr, Dom na kinoto:

ZIGEUNER SEIN (1970), Peter Nestler

6. Oktober, 18:30 Uhr, Dom na kinoto:

AFERIM! (2015), Radu Jude

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Auf den Spuren der Mannheimer Sinti und Roma

01.10., 15:00 – 18:00 Uhr Eine Stadtrallye mit der App Actionbound

Wir möchten euch auf eine spannende Spurensuche mitnehmen. Dabei entdeckt ihr, dass Geschichte auch immer mit der Gegenwart und unserem heutigen Zusammenleben zu tun hat. Bei der interaktiven Stadtrallye stoßt ihr auf bedeutsame Erinnerungsorte und löst knifflige Aufgaben. Ihr erfahrt mehr über die Geschichte von Mannheimer Sinti und Roma, insbesondere in der Zeit des Nationalsozialismus.

Veranstaltungsort
Mannheimer Hauptbahnhof
Stadtbezirk Innenstadt / Jungbusch

Veranstalter*innen
Verband Deutscher Sinti und Roma, Landesverband Baden-Württemberg, Mannheim
Stadtjugendring Mannheim

Zusatzinformationen
Anmeldung erforderlich:
siehe Ansprechperson / Kontaktdaten
Für junge Menschen ab 14 Jahren.

Ansprechperson
Jessica Kemfelja
Lernort RomnoKher Verband Deutscher Sinti und Roma, Landesverband Baden-Württemberg e.V. Mannheim

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IRIS LEMANCZYK LIEST AUS IHREM ROMAN BRENNNESSEL-HAUT

Eine wahre Geschichte
Freitag 01.10.2021, 19:00 Uhr, Bürgerhaus Großer Saal, Marktplatz 1-2, 65824 Schwalbach am Taunus

Kajetan Reinhardt ist ein Sinto, ein „dreckiger Zigeuner“, wie er von den Mitschülern beschimpft wird. Als die Nazis an die Macht kommen, darf Kajetan in der Schule nicht mehr neben Heiner Geißler (der in ferner Zukunft Politiker werden wird) in der ersten Reihe sitzen. Solche wie er, sitzen jetzt ganz hinten. Kajetan wird getriezt, nur Heiner und die Webers halten zu ihm. Doch dann muss Heiner wegziehen und Kajetans Familie landet im Ummenwinkel, einem Zigeunerlager am Rand von Ravensburg. Stück für Stück wird Kajetan und seiner Familie das bisherige Leben genommen – und die Freiheit. Für einen Teil von Kajetans Familie endet dies in Auschwitz.

Eine Geschichte über Rassismus, Diskriminierung und Mobbing, aber auch über die Freundschaft. Ein aktuelles Buch über die Wurzeln des Antiziganismus, über Diskriminierung und Mobbing, aber auch über die Macht der Freundschaft, das für Jugendliche wie auch Erwachsene von Interesse ist.

Sie erhalten die Tickets ausschließlich in der Geschäftsstelle der Kulturkreis GmbH, es gibt keine Abendkasse. Die Ticketvergabe endet am 29. September 2021. Veranstalter: Stadtbücherei Schwalbach a.Ts. und Kulturkreis GmbH

Die Lesung im Rahmen des Literaturfestivals Lese-land Hessen statt. Mit freundlicher Unterstützung des Hessischen Ministeriums für Wissenschaft und Kunst, der Sparkassen-Kulturstiftung Hessen-Thüringen sowie hr2-kultur.

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500 Jahre Antiziganismus brechen!

Kick-off-Veranstaltung des Modellprojekts Diversity in Media am Mittwoch, den 29.09.2021 um 16 Uhr online
Rassistische Stereotype von Rom*nja und Sinti*zze sind in der Gesellschaft tief verankert und durchziehen Medienberichte bis heute. Medienschaffenden ist oft nicht bewusst, dass sie Klischees festschreiben, die das reale Leben von Betroffenen beeinträchtigen.
Gemeinsam mit Andrea Dernbach, Redakteurin Hauptstadtredaktion Tagesspiegel, Gilda Horvath, Journalistin & Kulturmanagerin und Konstantina Vassiliou-Enz, Journalistin & Geschäftsführung NdM diskutieren wir strukturelle Bedingungen, Erfahrungen aus der Medienarbeit und empowernde Lösungsansätze – mit dem Ziel, 500 Jahre alte Rassismen zu brechen!
Posten Sie gerne Ihre Fragen direkt unter dem Livestream mit dem Hashtag #amaroforo und wir stellen sie während der Sendung an die Diskussionsteilnehmer*innen.

Link zur Facebook-Veranstaltung: https://fb.me/e/Y3N6LMCy

Die Sendung wird live auf Amaro Foros Facebook übertragen.
Das Projekt wird in Kooperation mit den Neuen Deutschen Medienmacher*innen umgesetzt. Es wird im Rahmen des Bundesprogramm „Demokratie leben!“ des Bundesministeriums für Familie, Senioren, Frauen und Jugend gefördert und von der Landesantidiskriminierungsstelle kofinanziert. Das Projekt läuft über 5 Jahre.

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Prävention von Antiziganismus

Am 27. September bieten Dr. Tim Müller und Jessica Kemfelja vom Verband Deutscher Sinti und Roma,
Landesverband Baden-Württemberg e.V. eine Fortbildung zum Thema Antiziganismusprävention an. Sie
zeigen auf, wie eine plurale und diskriminierungssensible Bildungsarbeit gestaltet werden kann.
Der heute noch vorherrschende Antiziganismus ist eng verwoben mit der historischen Ausgrenzung und
Verfolgung von Sinti und Roma. Diese ist historisch erlernt und muss wieder verlernt werden.
Sinti gestalten seit über 600 Jahren die deutsche Geschichte mit. In Schulcurricula, Schulbüchern und im
Schulunterricht spielt diese Geschichte lediglich eine marginale Rolle und trägt in einigen Fällen zur
Verfestigung von Klischees und Vorurteilen bei.
In der Veranstaltung „Prävention von Antiziganismus: Geschichte anders verstehen, Bildung anders
ermöglichen“ wird gezeigt, wie sich die Geschichte von Sinti und Roma als bedeutender Teil einer
gemeinsamen Geschichte und Gesellschaft – etwa der Stadtgesellschaft – bis heute erzählen lässt und wie
dieser Perspektivwechsel zu einer pluralen Geschichtserzählung beiträgt. Daraus ergeben sich auch
Konsequenzen für die Bildungsarbeit. Es werden Ansätze zur Gestaltung von Bildungsmaterialen und
Anregungen für ein diskriminierungssensibles pädagogisches Handeln diskutiert, die zur Prävention von
Antiziganismus beitragen können.
Diese richtet sich insbesondere an Lehrkräfte sowie weitere Multiplikatoren und Personen, die in der
Jugend- oder Erwachsenenbildung tätig sind. Er ist Teil der Begleitprogramme zur aktuellen
Sonderausstellung „Ausgrenzung und Verfolgung. Ravensburger Sinti im Nationalsozialismus“.

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3 . SCHULPROJEKTTAGE GEGEN ANTIZIGANISMUS

26.-29. SEPTEMBER 2021 / 14-16 UHR FÜR ALLE INTERESSIERTEN GEÖFFNET; Ernst-Ludwig-Saal
Schwanenstraße 42, 64297 Darmstadt-Eberstadt

AUSSTELLUNG: DER WEG DER SINTI UND ROMA

Während der Schulprojekttage wird im Ernst-Ludwig-Saal, Eberstadt die Ausstellung „Der Weg der Sinti und Roma – Wie ‚Zigeuner‘-Bilder und Vorurteile einen Völkermord möglich machen können“ gezeigt und mit verschiedenen Veranstaltungen begleitet. Die Ausstellung thematisiert die kontinuierliche Ausgrenzung und Verfolgung von Sinti und Roma seit ihrer Ankunft im deutsch- sprachigen Raum vor über 600 Jahren.

DI. 28.09. 16:00-18:30 UHR
Antiziganismus: ein Thema für Schule und Unterricht – eine digitale Fortbildung für Pädagog*innen
Ina Hammel, Hessischer Landesverband Dt. Sinti und Roma,
Kirsti Ohr und Bernhard Schütz, Lehrer*innen der Berthold Brecht Schule & Vorstandsmitglieder der Darmstädter Geschichtswerkstatt

MI. 29.09. 16:00 UHR
Öffentliche Führung durch die Ausstellung

MI. 29.09. 17:30 UHR
Finissage mit Buchvorstellung „Kampf um Anerkennung – Vier Jahrzehnte Bürgerrechtsarbeit des Hessischen Landesverband Deutscher Sinti und Roma“
Rinaldo Strauß & Malte Clausen (angefragt), Autoren des Buches
Anmeldung für alle Veranstaltungen unter: info@mobilepraxis.net
Abhängig von der aktuellen Situation werden wir Sie nach einer Anmeldung per Mail über die bestehenden Hygieneregeln informieren.

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Antiziganismus: Nachholbedarf des deutschen Bildungssystems

Fachtagung zu rassismuskritischen Bildungsstrategien für mehr Gleichberechtigung am 15. September 2021, 9:00 – 16:00 Uhr, Tagungshaus Alte Feuerwache, Axel-Springer-Straße 40-41, 10969 Berlin sowie im Livestream

2011 forderte die EU ihre Mitgliedsstaaten dazu auf, die Diskriminierung von Sinti und Roma zu bekämpfen, insbesondere im Bereich der Bildung. Zehn Jahre später hat sich aber nur wenig geändert – das zeigen aktuelle Studien:

Eine „Selbstreflexion des Bildungssystems hinsichtlich des darin verankerten institutionellen Rassismus“ gegenüber Sinti* und Roma*, „bleibt aus“, stellte die Unabhängige Kommission Antiziganismus des Bundestags im Mai 2021 fest.
In der Bildungsstudie von RomnoKher von 2021, für die 600 Sinti* und Roma* in Deutschland interviewt wurden, berichten 60 Prozent von Diskriminierungen an der Schule. Und Antiziganismus als Unterrichtsthema, schreibt das Georg-Eckert-Institut für internationale Schulbuchforschung 2020, bleibt „in der überwiegenden Zahl der Schulbücher unerwähnt“. Bis zur Überwindung der jahrhundertealten Diskriminierung ist es also noch ein langer Weg. Ein Meilenstein dafür war das 2014 erschienene „Methodenhandbuch zum Thema Antiziganismus“ für die (außer)schulische Bildungsarbeit. Seitdem entstanden viele weitere Initiativen, Materialien und Bildungsangebote, oft aber ohne aufeinander aufzubauen oder von Erfahrungen bisheriger Antirassismusarbeit zu profitieren.

Die 1. Fachtagung im Rahmen des Projekts „WIR SIND HIER! Bildungsprogramm gegen Antiziganismus“ soll darauf reagieren: Mit Wissenschaftler*innen und anderen Expert*innen aus der Bildungsarbeit gegen Antiziganismus, Antisemitismus, antischwarzen-, antimuslimischen- und antiasiatischen Rassismus etc. wollen wir den aktuellen Wissensstand reflektieren, uns austauschen, voneinander lernen und gemeinsam Strategien und Empfehlungen für die Zukunft rassismuskritischer Bildungsarbeit entwickeln.

Wir freuen uns auf einen persönlichen Austausch vor Ort, der unter strikten Hygienemaßnahmen sowie mit begrenzter Teilnehmendenzahl stattfindet. Eingangsvorträge sowie Abschlussdiskussion werden auch online übertragen.

Die Workshopteilnahme ist auch via Zoom möglich, bitte melden Sie sich dafür an.

Für Teilnehmende mit Wohnsitz außerhalb von Berlin ist ein Zuschuss für die Anreise und Übernachtung vorgesehen. Bitte sprechen Sie uns bei der Anmeldung diesbezüglich an.

Informationen zur Anmeldung siehe unten.

Programm

09:00 – 09:30 Ankunft und Anmeldung

09:30 – 09:45 Grußworte

Hamze Bytyçi, Vorstandsvorsitzender von RomaTrial e.V.
Katarina Niewiedzial, Beauftragte für Integration und Migration
Sandra Viehbeck, Leiterin des Referats Integration und Vielfalt im Bundesministerium für Familie, Senioren Frauen und Jugend

09:45 – 11:00 Inputvorträge
Zur historischen Dimension des Antiziganismus im Bildungsbereich

Dr. Frank Reuter, wissenschaftlicher Geschäftsführer der Forschungsstelle Antiziganismus an der Universität Heidelberg

Befunde der Unabhängigen Kommission Antiziganismus zum Thema Rassismus gegen Roma* und Sinti* im Bildungssystem sowie zur Repräsentationen von Sinti* und Roma* in Lehrplänen und Schulbüchern
Jana Mechelhoff-Herezi, wissenschaftliche Mitarbeiterin der Stiftung Denkmal für die ermordeten Juden Europas und Mitglied der Unabhängigen Kommission Antiziganismus

Auswirkungen von Diskriminierung im Bildungsbereich auf Sinti* und Roma*

Alexander Diepold, Geschäftsführer von Madhouse gGmbH München und Geschäftsführer der Hildegard-Lagrenne-Stiftung für Bildung, Inklusion und Teilhabe von Sinti und Roma in Deutschland

11:00 – 11:15 Pause

11:15 – 12:45 Workshops

Antiziganismus, Antisemitismus und Rassismus in der Schule

Murat Akan, Bildungsreferent der KIgA Berlin (Kreuzberger Initiative gegen Antisemitismus)

Nach einem kurzen Input zum Umgang mit Antiziganismus und Antisemitismus in der Schule sind die Teilnehmenden eingeladen, über ihre Ansätze zur Bekämpfung von Rassismus im Schulsystem, zur Sensibilisierung der Lehrkräfte, zum Umgang mit Rassismus im Klassenraum sowie zum Rassismus als Unterrichtsthema zu diskutieren, sich zu vernetzen und gemeinsam Best Practices und Empfehlungen an Adressat*innen ihrer Wahl auszuarbeiten.

Außerschulische Bildung gegen Antiziganismus, Antisemitismus und Rassismus

Elisa Schmidt, freiberufliche Referentin für außerschulische Bildung
Ben Manuš Liehr, freiberuflicher Referent für außerschulische Bildung

In einer kurzen Einführung wird ein Überblick über bisher erarbeitete Methoden und Materialien zur außerschulischen Bildung gegen Antiziganismus gegeben – einschließlich einer kurzen, kritischen Reflexion des ersten, 2014 herausgegebenen Methodenhandbuchs gegen Antiziganismus. Anschließend können die Teilnehmenden Themen wie ihre eigenen Sensibilisierungsmethoden gegen Rassismus, Zusammenarbeit mit Schulen und anderen Bildungseinrichtungen oder Erreichung von ihren Zielgruppen vorstellen und diskutieren sich vernetzen und gemeinsam Best Practices und Empfehlungen an Adressat*innen ihrer Wahl ausarbeiten.

Social Justice und Radical Diversity: Antiziganismus, Antisemitismus und Anti-Schwarzen Rassismus – und die (Aus)Bildung pädagogischer Fachkräfte

Leah Carola Czollek, Leiterin des Instituts Social Justice & Radical Diversity
Prof. Dr. Gudrun Perko, Professorin an der Fachhochschule Potsdam

Nach einem Input zum Social Justice und Diversity Training, das Intersektionalität als Diversitymodell und Strukturanalyse von Diskriminierung und Exklusion einschließt, sind die Teilnehmenden eingeladen zum Thema der Verbesserung der (Aus-)Bildung pädagogischer Fachkräfte bezüglich Sensibilisierung für Rassismus, Antisemitismus und Rassismus gegen Sinti* und Roma* zu diskutieren, sich zu vernetzen und gemeinsam Best Practices und Empfehlungen an Adressat*innen ihrer Wahl auszuarbeiten.

Darstellung von Sinti* und Roma* sowie Antiziganismus, Antisemitismus und Rassismus in Schulbüchern

Prof. Dr. Riem Spielhaus, Leiterin der Abteilung Wissen im Umbruch am Georg-Eckert-Institut – Leibniz-Institut für internationale Schulbuchforschung und Professorin für Islamwissenschaft an der Georg-August-Universität Göttingen

Nach einer Vorstellung jüngster Studien des Georg-Eckert-Instituts zu den Themen Darstellungen von Sinti* und Roma* sowie Antiziganismus in Schulbüchern und Lehrplänen sind die Teilnehmenden eingeladen zum Thema Rassismus, Antisemitismus und Antiziganismus in Schulbüchern zu diskutieren, sich zu vernetzen und gemeinsam Best Practices und Empfehlungen an Adressat*innen ihrer Wahl auszuarbeiten.
12:45 – 13:45 Mittagspause

13:45 – 14:00 Theatergruppe WIR SIND HIER! stellt sich vor

Fünfzig Jahre nach der Entstehung der weltweiten Emanzipationsbewegung der Roma* fragt sich die junge Generation in ihrem Forum-Theaterstück: „Und, was hat’s gebracht?“. Das erst 2012 eingeweihte Denkmal für die ermordeten Sinti und Roma Europas ist durch den S-Bahn-Bau akut bedroht, Rechtsterroristen bringen Roma* und Sinti* in Deutschland um. In einem moderierten Gespräch stellt eine Sprecherin der Jugendgruppe WIR SIND HIER! ihre theaterpädagogischen Ansätze gegen Antiziganismus vor.

14:00-15:30 Abschlusspanel

Wissenstransfer aus den Workshops mit den Referent*innen.

15:30 – 16:00 Get-together

Anmeldung unter: merle.weissbach@romatrial.org, Anmeldefrist: 12. September 2021

Nähere Infos

Der Sündenbock-Mechanismus. Antiziganismus in den medialen Berichten

15.09.2021 – 17:30 bis 19:30 Uhr; Online

Auch heute noch kommen Sintize und Sinti sowie Romnja und Roma in den Medien meistens in bestimmten Kontexten vor. Neben Kriminalität und Armut war dies im vergangenen Jahr auch die Pandemie: In mehreren deutschen Städten wurden ganze Häuser unter Quarantäne gestellt, in denen es Corona-Ausbrüche gegeben hatte – dabei handelte es sich auch um sogenannte „Roma-Häuser“ und die Berichterstattung war stark antiziganistisch geprägt.

In der Berichterstattung greifen Medienschaffende teilweise auf tief verankerte antiziganistische Stereotype und Darstellungsmuster zurück. Amaro Foro führt seit 2012 ein Medienmonitoring durch und hat die entsprechenden Diskurse analysiert. Im Rahmen des Projekts „Diversity in Media“ werden ab Oktober Fortbildungen für Medienschaffende angeboten, in denen für klassische antiziganistische Klischees sensibilisiert und herrschende Diskurse auf interaktive Art dekonstruiert werden. In diesem Workshop geben die Projektmitarbeiterinnen und -mitarbeiter einen Einblick in ihre Analyse und die Herausforderungen ihrer täglichen Arbeit.

Anmeldungen sind über saarland@netzwerk-courage.de bis zum 14. September 2021 möglich.

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„Antiziganismus – was ist das?“

Mittwoch, 15. September 2021 / 17:00 bis 20:00 Uhr

Was ist »Antiziganismus«? Wer sind »Sinti und Roma« eigentlich? Und was hat das eine mit dem anderen zu tun? In diesem Online-Workshop geht es um die Vermittlung grundlegender Kenntnisse über die Geschichte und Gegenwart von Sinti und Roma. Eng damit verknüpft ist der Themenkomplex »Antiziganismus«. Antiziganismus ist als spezifische Form des Rassismus weit verbreitet, gesellschaftlich breit akzeptiert und zu wenig geächtet. Erscheinungsformen, Dimensionen und Wirkungsweisen des Antiziganismus werden im Rahmen des Workshops thematisiert, der Schwerpunkt liegt dabei auf (sozialen) Medien.

Ort: Onlineworkshop des Bildungsforum gegen Antiziganismus, Berlin
Anmeldung: info@werkstatt@antidiskriminierung.org

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Antiziganismus – nicht nur ein individuelles Problem

13. September 2021 um 18:00, Rathaus Berlin Marzahn, Helene-Weigel-Platz, 12681 Berlin

Antiziganismus ist eine spezifische Form des Rassismus: Er wendet sich Sinti und Roma oder gegen Menschen, die so gelesen werden. Antiziganismus ist tief verwurzelt – in sozialen Normen von Bürger*innen ebenso wie im Denken und Handeln von Behörden. Und anders als etwa Antisemitismus ist er gesellschaftlich breit akzeptiert. Antiziganistische Diskriminierungen rufen selten Empörung hervor, bei antiziganistischen Vorfällen wird häufig den Opfern die Schuld zugeschoben.
Wir laden Sie ein, sich damit auseinanderzusetzen.
In das Thema einführen wird uns Daniel Strauß, Vorstandsvorsitzender des Landesverbandes Deutscher Sinti und Roma Baden-Württemberg, Mitbegründer des Hauses für Kultur, Bildung und Antiziganismus RomnoKher sowie Mitbegründer und Vorstandsvorsitzender der Hildegard-Lagrenne-Stiftung für Inklusion und gleichberechtigte Teilhabe von Sinti und Roma.
13. September 2021, 18.00-20.00 Uhr
Rathaus Marzahn (Foyer)
Helene-Weigel-Platz 8, 12681 Berlin
Die Teilnahme ist auf 50 Personen beschränkt. Im Raum besteht die Pflicht, Schutzmasken zu tragen. Die Teilnehmenden werden den Hygienevorschriften entsprechend registriert. Die Anwesenheits-dokumentation wird ausschließlich zur infektionsschutzrechtlichen Kontaktnachverfolgung genutzt und vier Wochen aufbewahrt.
Eine schriftliche Anmeldung ist erforderlich – bitte per E-Mail an henny.engels@t-online.de
Wir freuen uns auf viele Interessierte.

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Fotoausstellung: ZUHAUSE – CHEZ MOI von Marielle Rossignol

07.09.2021 – 10.10.2021, Dokumentations- und Kulturzentrum Deutscher Sinti und Roma, Bremeneckgasse 2, 69117 Heidelberg

Ähnlichkeiten, Unterschiede und Erfahrungen der Ausgrenzung. Wie blicken Sintizze aus Montpellier und Heidelberg auf den Begriff „Zuhause“?

Dieser Frage möchten Linda Alaume, Soraya Chikhaoui, Ornella Dussol, Linda Ferret, Béatrice Piquemal, Ilona Lagrene und Lore Georg, Sintizze aus Montpellier und Heidelberg, nachgehen. Sie werden versuchen im Rahmen von Gesprächen und eines Theaterworkshops hierauf Antworten zu finden.

Der theaterpädagogische Workshop findet in Heidelberg statt und wird von der Theaterkompanie La Chouette Blanche aus Montpellier geleitet. Nach einer Vorstellung der Ergebnisse des Workshops im Rahmen einer Podiumsdiskussion wird die dazugehörige Fotoausstellung von Marielle Rossignol vom 7. September bis 10. Oktober 2021 im Dokumentations- und Kulturzentrum Deutscher Sinti und Roma zu sehen sein.

Bitte beachten Sie beim Besuch unsere aktuellen Regelungen im Bezug auf die Corona-Pandemie.

Die Veranstaltung findet anlässlich des 60. Städtepartnerschaftsjubiläums zwischen Heidelberg und Montpellier statt. Das Projektkonzept erfolgte durch das Montpellier-Haus in Heidelberg in Zusammenarbeit mit dem Dokumentations- und Kulturzentrum Deutscher Sinti und Roma und der Stadt Heidelberg, sowie mit Unterstützung des Deutsch-Französischen Bürgerfonds und der Stadt Montpellier.

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Die Geschichte und Gegenwart der Sinti und Roma – untermalt mit Musik

26.08.2021 | 19:00 Uhr in der Christuskirche Forchheim, 91301 Forchheim, Paul-Keller-Straße 19

In Forchheim wohnen Menschen ganz unterschiedlicher Herkunft und kultureller Prägung. Zum Thema „Viele gehören dazu. Zur Geschichte der Sinti und Roma in Bayern und unserer Region“ wird der Landesverband der Sinti und Roma zusammen mit dem Projektleiter René Daniel von „Lion-Project/Kultur-Film-Jugendarbeit“ über Geschichte und Gegenwart der Sinti und Roma berichten und dabei auch auf das Miteinander im Forchheimer Norden eingehen. Untermalt wird diese Veranstaltung durch Musik der Sinti und Roma. Ziel des Abends soll es unter anderen sein, das Verständnis füreinander zu stärken, das Miteinander zu fördern und dem Antiziganismus entgegenzuwirken. Diese Veranstaltung findet am Donnerstag, 26. August, um 19 Uhr im Rahmen des Begleitprogrammes zur Ausstellung „Heim.Weg“ in der Christuskirche in Forchheim statt.
Der Eintritt ist frei.

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Thematischer Rundgang: Sinti_ze und Rom_nja im KZ Bergen-Belsen. Geschichten über Verfolgung, Selbstbehauptung und Kontinuitäten der Diskriminierung

22. August 2021, 14:30 – 16:00 Uhr

Seit 1944 waren auch Sinti und Roma sowie Sintize und Romnja – so lautet der weibliche Plural – im Konzentrationslager Bergen-Belsen inhaftiert, darunter auch zahlreiche Kinder. Dabei ist insbesondere Bergen-Belsen, als häufig letzter Ort eines jahrelangen Verfolgungswegs, für viele Sinti_ze und Rom_nja ein wichtiger Ort der kollektiven Erinnerung. Auf dem Rundgang erfahren Sie, auf welchen Wegen Rom_nja und Sinti_ze nach Bergen-Belsen deportiert wurden, unter welchen Bedingungen sie im Lager lebten und wie die Überlebenden und Mitglieder der Bürger_innenrechtsbewegung nach 1945 mit den Verfolgungserfahrungen umgegangen sind. Nicht zuletzt wird Antiziganismus, als bis heute weit verbreiteter und spezifischer Rassismus gegenüber sozialen Gruppen, die mit dem Stigma ‚Zigeuner’ oder anderen verwandten Bezeichnungen identifiziert werden, Thema sein. Nach dem Rundgang haben Sie die Möglichkeit, sich an ausgewählten Stationen in der Dauerausstellung weitergehend zu dem Thema zu informieren.

Daniel Tonn ist wissenschaftlicher Mitarbeiter in der Abteilung Bildung und Begegnung der Gedenkstätte Bergen-Belsen sowie bei der Kompetenzstelle gegen Antiziganismus (KogA) der Stiftung niedersächsische Gedenkstätten.

Dieser Rundgang wird nach Möglichkeit vor Ort angeboten. Treffpunkt ist die Information im Dokumentationszentrum der Gedenkstätte Bergen-Belsen. Bitte denken Sie an einen Mund-Nasen-Schutz. Sollte dies wegen aktueller Corona-Verordnungen nicht möglich sein, wird der Rundgang digital stattfinden. Den aktuellen Stand geben wir situationsbedingt ggf. sehr kurzfristig auf unserer Webseite bekannt.

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Publikumsgespräch zu „Carmen“

Am Samstag, dem 14. August, um 20 Uhr Burgfestspiele Mayen in Mario-Adorf-Burgweg 1, 56727 Mayen

Nach der Aufführung „Carmen“  gibt es Gelegenheit zum Austausch mit Mitgliedern des Zentralrats Deutscher Sinti und Roma. Der 1982 gegründete Rat ist die bürgerrechtliche und politische Interessenvertretung der Sinti und Roma und setzt sich für ihre gleichberechtigte Teilhabe in Politik und Gesellschaft und den Schutz und die Förderung als nationale Minderheit ein.

Vertreten wird er bei der Diskussion vom wissenschaftlichen Leiter Herbert Heuß und Frau Radmila Mladenova. Sie arbeitet in der Antiziganismusforschung am Historischen Seminar der Universität Heidelberg. Bereichert wird die Runde durch den bekannten Koblenzer Musiker Django Reinhardt, dem im Mai Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier im Schloss Bellevue in Berlin das Bundesverdienstkreuz verlieh. Reinhardt gründete unlängst die „Gesellschaft der Sinti und Roma in Europa“ die das Ziel verfolgt die Vergangenheit nicht zu vergessen, aber gleichzeitig auch nach vorne zu schauen.

Auch Intendant und Regisseur Daniel Ris wird an der Diskussion teilnehmen. Ris hat bereits im Vorfeld der Erarbeitung der Mayener Fassung den Kontakt zum Zentralrat gesucht: „Sowohl die Novelle als auch das Libretto der Oper sind Texte voller Sexismus und Antiziganismus. Die Herausforderung liegt darin, dass wir sicher keine chauvinistische, rassistische Aufführung wollen, aber dennoch einen Abend, der diese Phänomene darstellt und Stellung bezieht. Wir haben in der Arbeit immer wieder versucht, die Klischees abzuklopfen.“ Die ganz eigene Mayener Version der „Carmen“ erzählt in nur 95 Minuten sinnlich und hochdramatisch von Männern und Frauen im Spannungsfeld der Extreme zwischen Ordnung und Freiheit, Zwang und Chaos, Nähe und Distanz, Liebe und Hass. Sie ist auf die Psychologie der wesentlichen Figuren der Handlung konzentriert.

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Young Interventions: Erinnern an das Zerstörte und Verlorene. Verfolgung und Ermordung von Roma und Sinti im KZ Sachsenhausen

Workshop vom 3. August 13:00 – 7. August 13:00
Die Gedenkstätte Sachsenhausen bietet einen Workshop zum „Erinnern an das Zerstörte und Verlorene. Verfolgung und Ermordung von Roma und Sinti im KZ Sachsenhausen“ für junge Menschen ab 16 Jahren an.
Innerhalb der fünf Tage wird sich mit der Verfolgung und Ermordung von Roma und Sinti im Nationalsozialismus beschäftigt, die aus Europa in das Konzentrationslager Sachsenhausen verschleppt wurden. Es wird sich mit Fragen auseinandergesetzt: Wie möchten junge Menschen heute erinnern und gedenken und wie können durch die künstlerischen Interventionen die Leerstellen der verlorenen bzw. vernichteten Kultur der Roma und Sinti sichtbar gemacht werden.
Es wird gemeinsam mit dem Künstler Alfred Ullrich in der Gedenkstätte gearbeitet und auch einen Ausflug nach Berlin geben, bei dem unter anderen das Denkmal für die im NS ermordeten Sinti und Roma Europas besichtigt wird.

Bei Fragen oder Anmeldung, Mail an: csutor@gedenkstaette-sachsenhausen.de

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Virtuelle Gedenkveranstaltung anlässlich des Europäischen Holocaust-Gedenktages für Sinti und Roma am 2. August 2021

Die zweisprachige (DE/EN) Veranstaltung wird am Montag, 2. August um 12 Uhr über die Website https://www.roma-sinti-holocaust-memorial-day.eu/ zusammen mit einem breiten Informationsangebot (DE/EN/PL/Romanes) zum Thema verfügbar sein. Durch das virtuelle Gedenken wird darüber hinaus eine hohe Sichtbarkeit der lokalen Gedenkveranstaltungen in ganz Europa ermöglicht.

Romani Rose, Vorsitzender des Zentralrats Deutscher Sinti und Roma, hebt die Bedeutung des Gedenkens hervor:

„Auschwitz ist das Gewissen, das an uns alle appelliert, unsere Stimme gegen den heute wieder um sich greifenden, mörderischen Rassismus mit seinen zahlreichen Toten zu erheben. Es muss uns mit großer Sorge erfüllen, wenn wir auf den derzeitigen Zustand der Europäischen Union blicken. Der Versuch einiger Mitgliedsstaaten, die Gewaltenteilung, das grundlegende Prinzip des Rechtsstaats, aufzuweichen, macht fassungslos – gerade nach den Erfahrungen der Menschheitsverbrechen der Nazis und der kommunistischen Diktatur in Europa.“

Aufgrund der andauernden Covid-19-Pandemie mussten der Zentralrat Deutscher Sinti und Roma, der Verband der Roma in Polen und das Staatliche Museum Auschwitz-Birkenau erneut die schwierige Entscheidung für ein virtuelles Gedenken treffen. Vor Ort kann nur eine kleine Gedenkveranstaltung mit Kranzniederlegung stattfinden.

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„Gedenk-Walk“ zum 2. August

„Instawalk“ am 2. August auf den Spuren der NS-Vernichtung: Volks­hilfe ruft am Roma-Ge­denk­tag zu ös­ter­reich­wei­tem „Ge­denk-Walk“ auf, um sich auf die Spu­ren von Ro­ma/Rom­nja und Sin­ti/Sin­tize zu ma­chen.

Rund 80 Jahre nach den NS-Verbrechen er­in­nern Gedenk­stätten und Orts­namen an die Ver­schleppung und Er­mordung von Ro­ma/Rom­nja und Sin­ti/Sin­tize in Österreich. Zum inter­nationa­len Gedenktag am 2. August ver­an­stal­tet die Volkshilfe einen Instawalk, um diesen Spuren nach­zu­gehen. Ganz Österreich ist ein­geladen, mit­zu­machen und in der eigenen Nach­bar­schaft Plätze zu finden, die an Ro­ma/Rom­nja und Sin­ti/Sin­tize er­innern, diese zu be­su­chen und Fotos unter dem Hash­tag #RomaGedenkwalk zu pos­ten.

„Wir dürfen dieses Kapitel der eigenen Geschichte nicht ver­ges­sen. In Öster­reich über­lebte von den über 10.000 Roma und Sinti nur jeder Zehnte die Ver­folgung während des Zwe­iten Welt­kriegs. Dieser Völker­mord darf nicht ver­drängt werden, nicht zu­letzt weil wir als Volks­gruppe auch heute noch Rassismus und Dis­kriminie­rung aus­gesetzt sind“, sagt Usnija Buligovic, die der Roma-Bil­dungs­ini­tia­tive „Thara“ der Volks­hilfe Öster­reich vor­steht.

Viele Gemeinden und Städte haben begonnen, die Schick­sale der ver­folg­ten Familien zu doku­men­tieren und Gedenk­stätten zu er­rich­ten. Etwa in Lackenbach, Oberwart, Villach, Mauthausen, Salzburg oder Weiz. Doch es wird im­mer noch zu wenig aktive Er­in­nerungs­arbeit betrieben und die Beschä­digung von Denk­mälern ist immer wieder traurige Realität“, mahnt Erich Fenninger, Di­rek­tor der Volks­hilfe Ös­terreich.

Auch in Wien gibt es eine Reihe von Gedenkorten, welche die Volks­hilfe am 2. August mit einem Instawalk durch fünf Bezirke be­schreiten wird. Ge­star­tet wird im Ilija-Jo­va­no­vić-Park im dritten Bezirk, Ende der Tour ist Floridsdorf, seit über 200 Jahren tra­di­tio­nel­ler Treff­punkt für Roma und Sinti. Vor Ort kann man Ge­schichten und histo­rische Hinter­gründe zu Men­schen und Plätzen er­fahren. Auch Nicht-Insta­gram­mer*innen sind natür­lich herzlich will­kommen mit dabei zu sein.

Das ist die Route für Wien am 2. August:
9 Uhr: Ilija-Jovanović-Park, 3. Bezirk, Hofmansthalgasse 8
10 Uhr: Baranka-Park/Hellerwiese, 10. Bezirk, Belgradplatz
11.30 Uhr: Ceija-Stojka-Platz, 7. Bezirk; Hinweis: Auch HÖR, die Hochschüler*in­nen­schaft Öster­rei­chi­scher Roma und Romnja, ge­denkt am 2. August zwi­schen 19 und 21 Uhr am Ceija-Stojka-Platz in Wien des Völker­mords an Ro­ma/Rom­nja und Sin­ti/Sin­tize.
13 Uhr: Rudolf-Sarközi-Hof, 19. Bezirk, Springsiedelgasse 32
14.30 Uhr: Gedenkstele, 21. Bezirk, Franklinstraße 24

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2-Jahres-Dokumentation antiziganistischer Vorfälle

Im Rahmen einer Hybridveranstaltung stellt Amaro Foro die „2-Jahres-Dokumentation antiziganistischer Vorfälle“ vor am 27.7.2021 16 – 18 Uhr, Urbahnstraße 21, 10961 Berlin.
Nach der Vorstellung des Berichts gibt es eine Diskussion mit Dr. Doris Liebscher (Leiterin der LADS-Ombudsstelle) und Biplab Basu (Mitarbeiter von Reachout und Mitbegründer von KOP) über Antiziganismus bei der Polizei und über das Landesantidiskriminierungsgesetz (LADG).

Für die Teilnahme ist eine Registrierung unter presse@amaroforo.de erforderlich.

16:30 Begrüßung von Mariela Nikolova (Vorstandsmitglied, Amaro Foro) und Grußwort von Dirk Behrendt (Senator für Justiz, Verbraucherschutz und Antidiskriminierung) (angefragt)

16:45 Vorstellung des DOSTA-Berichts von Áron Korózs, Elmedin Sopa und Andrea Wierich (DOSTA, Amaro Foro)

17:30 Podiumsdiskussion über Antiziganismus bei der Polizei und das Landesantidiskriminierungsgesetz (LADG) mit Dr. Doris Liebscher (Leiterin der LADS-Ombudsstelle), Biplab Basu (Mitarbeiter von Reachout und Mitbegründer von KOP) und Laura Bastian (Sozialberaterin, Amaro Foro), moderiert von Georgi Ivanov (Vorstandsmitglied, Amaro Foro)

18:00 Ausklang
Die Veranstaltung kann unter https://amaroforo.de/aktuelles online verfolgt werden.

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Gewalt gegen Sinte:zze und Rom:nja – Der legitimierte Rassismus

Podiumsgespräch am Montag, 26. Juli 2021, 19 Uhr – Liebfrauen Kulturkirche, König-Heinrich-Platz 3, 47051 Duisburg

Die Thematisierung von Rassismus führt immer wieder zu reflexhaften Abwehrhaltungen. So auch in Duisburg. Doch auch hier ist es unerlässlich, dass eine gesellschaftliche Sensibilisierung gegenüber den Wirkungsweisen verschiedener Rassismen stattfindet. Das bedeutet, auch den Rassismus gegen Sinte:zze und Rom:nja in den Blick zu nehmen.

Dies ist notwendig, da beispielsweise die „Wohnungsfrage“ in problematisierten Stadtteilen immer wieder als „Sicherheitsfragen“ diskutiert wird. Gleichzeitig wird Armut ethnisiert, Migration kriminalisiert und Menschen strukturell entrechtet. Dabei wird der Alltagsrassismus, der den Menschen begegnet, wenn sie eine Wohnung oder einen Arbeitsplatz suchen, ebenso ausgeblendet wie die Tatsache, dass sie sich das Leben in Prekarität nicht freiwillig ausgesucht haben. Die Verstrickungen von Diskriminierung in Schulen, im Kontakt zu den Ämtern, Polizei etc. müssen hier mit einbezogen werden.

Nach der pogromartigen Belagerung und Räumung der Häuser „In den Peschen“ im Jahr 2014, der rassistischen Verdrängung von Rumän:innen und Bulgar:innen aus Marxloh 2018 und 2019 und zuletzt den Zwangsräumung der Gravelottestraße und Brückenstraße in Duisburg Hochfeld, hat sich strukturell wenig zum Besseren verändert. Neu ist allerdings, dass die zwangsgeräumten Bewohner:innen in Hochfeld öffentlich über ihren Frust und ihre Wut reden, und die Menschenrechtsverletzungen deutlich benennen.

Und genau an diesem Punkt setzt das Podiumsgespräch mit dem ausgewiesenen Expert:innenkreis an: Wir wechseln die Blickrichtung – not about us, without us.

Wir wenden uns von dem dominierenden und stigmatisierenden Blick der Mehrheitsgesellschaft ab. Stattdessen wenden wir uns hin zu einer Rassismusanalyse, die Sinti:zze und Rom:nja nicht länger zu einem dehumanisierten Objekt macht, sondern sie als selbstbestimmte Subjekten ernst nimmt. Die Expert:innen auf dem Podium werden aus ihren jeweiligen Professionen und Position heraus strukturellen Rassismus aufzeigen und hierbei insbesondere auf die Situation in Kindergärten und Schulen, auf den Wohnungsmarkt und der Stadtentwicklungspolitik eingehen, auch am Beispiel Duisburgs. Weiter fragen wir unter anderem nach der Ursache der rassistischen Gewalt, die nicht bei den Betroffenen, sondern immer bei den Täter:innen zu suchen ist.

Auf dem Podium:

Ismeta Stojkovic, Amaro Drom e.V.
Roxanna-Lorraine Witt, save space e.V.
Amdrita, Familien- und Traumatherapeutin, save space e.V.
Burak Yilmaz, Pädagoge und Autor
Melih Keser, Laissez-passez e.V.

Moderation: Serçe Berna Öznarçiçeği, Čirikli

Begrüßung: Lena Wiese, SGDV e.V.

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Zur Geschichte der Rom:nja und Antiziganismus

Wochenendworkshop; Amaro Drom – Fr., 23.7. – So., 25.7., Stapeltor Duisburg

Das Wochenende soll der Geschichte der Rom:nja gewidmet werden. In dieser lässt sich der ihnen begegnende Rassismus nicht ausblenden. Gemeinsam mit zwei Teamer:innen von Amaro Drom wird der Frage nachgegangen, was es damit auf sich hat. Vorwissen ist keine Voraussetzung zur Teilnahme.

Am Freitagabend werden wir uns zwischen 19 und 21 Uhr das erst mal treffen, um uns kennen zu lernen.
Am Samstag werden wir dann inhaltlich in das Workshopwochenende starten. Im Zeitraum von 9:00 bis 19:00 Uhr werden wir uns mit der Geschichte der Rom:nja und Sinti:zze beschäftigen. Hier findet eine Auseinandersetzung mit unseren eigenen Vorurteilen und Stereotypen statt und gemeinsam werden wir uns mit der Wirkweise von Antiziganismus befassen. Weiter wird die Vernichtung der Rom:nja und Sinte:zza während des Holocaust, dem sogenannten Porajmos, thematisiert. Dies bildet für uns eine notwendige Grundlage für die Auseinandersetzung mit Antiziganismus, denn die Situation heutiger Communities von Rom:nja und Sinti:zze kann nicht verstanden werden, ohne die historische Entwicklungen dieses spezifischen Rassismus genauer zu beleuchten. Dies wird beispielsweise dadurch deutlich, dass bisher keine europäische Stadt eine kollektive Entscheidung über eine Entschädigung für Rom:nja nach ihrer Verfolgungsgeschichte und dem Porajmos getroffen hat. Dies sollte verwundern, da diese Geschichte bis in die Gegenwart hinein wirkt. Zusammen mit den alten Praktiken wurden neue und mitunter subtilere strukturelle politische Maßnahmen gegen Rom:nja erlassen. Die Diskriminierung der Rom:nja geht somit weiter.

Am Sonntag wollen wir zum Abschluss des Workshopwochenendes gemeinsam diskutieren, was wir mit dem nun erworbenen Wissen und Erkenntnissen anfangen. Was können wir für die aktuelle Lage, insbesondere in Duisburg, ableiten? Was können wir persönlich verändern, was muss aber auch strukturell verändert werden?

Hierbei ist für uns das Konzept des Empowerments als eine Form der Selbstermächtigung und das Konzepts des Powersharings zentral. Sich der eigenen Verstrickung in Machtverhältnissen und den eigenen Privilegien bewusst zu sein sowie ein aktives Zuhören seitens der Mehrheitsgesellschaft sind unserer Meinung nach notwendig, um eine nachhaltige gesellschaftliche Veränderung anstoßen zu können. Nur durch eine sensible, diskriminierungskritische und intersektionale Sichtweise können wir Powersharing betreiben und möglichst diskriminierungsarme Räume schaffen, die für alle offen sind.
Das Programm ist zwar sehr dicht, sieht aber auch ausreichende Pausen vor und wir werden bei der Gestaltung des Workshopwochenendes auf eure Bedürfnisse eingehen. So ist auch für Verpflegung in Form von Essen und Getränken gesorgt sein. Zeitlich sieht das Programm folgende Slots vor:
Freitag, 23.7.: 19:00 – 21:00 Uhr
Samstag, 24.7.: 09:00 – 13:00 Uhr und 15:00 – 19:00 Uhr
Sonntag25.7.: 09:00 – 13:00 Uhr
Die Veranstaltung findet in den Räumlichkeiten des Stapeltors in Duisburg statt. Hier wird uns ein großer Raum zur Verfügung gestellt, in dem die Möglichkeit der guten Durchlüftung besteht. Allgemein werden wir die geltenden Hygiene-Regeln beachten.
Bei Interesse bitte bei kontakt@sgdv.org anmelden mit einem kurzen Satz über die Motivation zur Teilnahme an dem Workshop.

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Teilhabe für alle? Die Auswirkungen struktureller Diskriminierung auf Sinti und Roma

9. Juli, 17:00 – 18:00, Online-Event
Strukturelle Diskriminierung hat Auswirkungen auf alle Lebensbereiche von Sinti und Roma. Welche (institutionellen) Strukturen und Mechanismen erschweren Zugänge und die nicht gleichberechtigte Teilhabe am gesellschaftlichen Leben? Welche besonderen Herausforderungen stellen sich dabei insbesondere für Sinti und Roma? Und was braucht es, um strukturelle Diskriminierung zu erkennen und dieser entgegenzuwirken?

Ein Ansatz ist das Pilotprojekt ReFIT – Regionale Förderung von Inklusion und Teilhabe. Dieses wird aktuell mit finanzieller Unterstützung des Ministeriums für Soziales und Integration Baden-Württemberg in Ulm durchgeführt. Dabei werden vor allem Regelstrukturen und lokale Angebote in den Blick genommen, um diese für die Minderheit nutzbarer und diskriminierungsärmer zu machen. In der Projektlaufzeit wird u.a. ein Werkzeugkoffer für die Kommune erarbeitet, der an den Stellen zum Einsatz kommt, an denen die gesellschaftliche Teilhabe von Sinti und Roma erschwert ist. Dabei wird Antidiskriminierungsarbeit und Aufklärung über Antiziganismus als Querschnittsthema konsequent mitgedacht. ReFIT ist ein Projekt, das dauerhafte Strukturen schafft, die zur gleichberechtigten Teilhabe von Sinti und Roma beitragen.

Der Vortrag geht allgemein auf die Auswirkungen von struktureller Diskriminierung von Sinti und Roma ein und stellt zusätzlich das Pilotprojekt ReFIT vor.

Veranstalter: Verband Deutscher Sinti und Roma, Landesverband Baden-Württemberg
Die Veranstaltung wird im Rahmen des Festival contre le racisme der Studierendenvertretung der Universität Ulm in Kooperation mit der Universität Ulm durchgeführt.

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Exploring Romani Literature from Theory to Praxis

Online launch of the thematic issue of Critical Romani Studies journal; 6 July 2021 18.00 (Central European Time)

Critical Romani Studies is an international, interdisciplinary, peer-reviewed, open access journal providing a forum for activist-scholars to critically examine racial oppressions, different forms of exclusion, inequalities, and human rights abuses of Roma.

The thematic issue contains academic papers papers by Ileana D. Chirila, Ana Belén Martín Sevillano, Marina Ortrud M. Hertrampf, Georgia Kalpazidou-Dimitris Alexandros Ladopoulos-Theofano Papakonstantinou, Éva Kovács; reviews by Laura Soréna Tittel, Mariana Sabino Salazar, Deniz Selmani; and creative writing pieces by Oksana Marafioti, Jorge Emilio Nedich, Jessica Reidy, Frances Roberts Reilly, Katelan V. Foisy, Galina Trefil, Diana Norma Szokolyai. The guest editors of the thematic issue are Ana Belén Martín Sevillano and Oksana Marafioti.

The thematic issue is introduced by Ana Belén Martín Sevillano, Oksana Marafioti, Ileana D. Chirila, Marina Ortrud M. Hertrampf, Frances Roberts Reilly, and Diana Norma Szokolyai.

The event is live-streamed at https://www.facebook.com/CEURomaniStudiesProgram

The open access journal issue is be available from the 6th of July at https://crs.ceu.edu

Infos

ANTIZIGANISMUS IM BLICK URALTE VORURTEILE IM PÄDAGOGISCHEN ALLTAG

MITTWOCH, 30. JUNI 2021,14.30 – 16.00 Uhr, Evangelische Akademie Frankfurt, Onlineveranstaltung

Bilder und Vorurteile, die sich Menschen von vermeintlichen „Zigeunern“ machen, gehen mehr als 500 Jahre weit in die Geschichte zurück. Sinti, Roma, Fahrende, Jenische und andere Gruppen, die davon betroffen sind, werden deviante, vormoderne oder archaische Eigenschaften zugeschrieben. „Du Zigeuner!“ ist auch an Schulen ein beliebtes Schimpfwort. Wir schauen uns Geschichte, Narrative und Wirkungsweisen des Antiziganismus an und diskutieren Handlungsmöglichkeiten für die pädagogische Praxis.

Das Präventionscafé ist eine Austauschplattform für pädagogische Fachkräfte und Interessierte. Nach einem fachlichen Impulsvortrag diskutieren wir Fragen, die uns in unserer alltäglichen Arbeit mit Jugendlichen bewegen, und entwickeln gemeinsam Handlungsansätze und Vernetzungsmöglichkeiten.

Nähere Infos und Anmeldung

BildungsBit online: „Antiziganismus erkennen und begegnen“

29.06.2021 16 Uhr; Online
Ein Vortrag von Nadine Küßner (Heidelberg). Eine Anmeldung ist notwendig.

In diesem Workshop am Dienstag, 29. Juni 2021 geht es ab 16.00 Uhr um das Thema „Antiziganismus erkennen und begegnen“: Antiziganismus ist als spezifische Form des Rassismus weit verbreitet und gesellschaftlich breit akzeptiert. In der WDR-Talkshow „Die letzte Instanz“ vom 29. Januar 2021 wurde darüber geurteilt, ob eine von der Minderheit als beleidigend abgelehnte Fremdbezeichnung im deutschen Sprachgebrauch ihre Berechtigung habe oder nicht, ohne die Betroffenen zu Wort kommen zu lassen. Dies macht deutlich, dass Antiziganismus zu wenig geächtet wird und in der Mehrheitsgesellschaft zur Normalität gehört. Warum es deshalb wichtig ist, auch in Bildungseinrichtungen über Erscheinungsformen, Dimensionen und Wirkungsweisen des Antiziganismus zu sprechen und wie Antiziganismus benannt und erkannt werden kann, ist Gegenstand dieses Workshops. Gemeinsam erarbeiten wir Handlungsmöglichkeiten und Strategien für die pädagogisch Praxis und werden genügend Raum für offene Fragen und Diskussion haben.

Das Angebot richtet sich an pädagogische Fachkräfte aus dem Bildungsbereich. Die Teilnahme ist kostenfrei; eine Anmeldung ist aus technischen Gründen notwendig. Ihr Referentin ist Nadine Küßner (Arbeitsstelle Antiziganismusprävention, Pädagogische Hochschule Heidelberg).

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Antiziganismus in Europa – Gestern und Heute

24. June 2021, 15:00-16:30, EuropaPunkt Bremen

Am 7. Oktober 2020 veröffentlichte die Europäische Kommission den neuen ‘Strategischen Rahmen der EU zur Gleichstellung, Inklusion und Teilhabe der Roma’ für die Zeit von 2020 bis 2030. Bis September 2021 sind alle EU-Mitgliedsstaaten aufgefordert, aus ihm jeweils nationale Strategien zur Inklusion der Sinti und Roma zu entwickeln und umzusetzen. Damit geht die EU ein Phänomen an, das in Europa bereits seit Jahrhunderten existiert: Rassismus und Vorurteile gegen Sinti und Roma, auch Antiziganismus genannt.

In der Veranstaltung wird Peter Lüchinger von der bremer shakespeare company einen Auszug aus der szenischen Lesung „Und wohin jetzt?“ vortragen, der beispielhaft den Umgang der Mehrheitsgesellschaft mit Roma und Sinti im deutschen Kaiserreich belegt. Die Lesung, die am 25. Juni 2021 in Bremen Premiere feiert, ist Teil der Projektreihe „Aus den Akten auf die Bühne“. Diese bringt seit 2007 historische Forschung in szenischen Lesungen auf die Theaterbühne.

Die Historikerinnen Prof. em. Dr. Eve Rosenhaft und Dr. Eva Schöck-Quinteros erläutern anschließend den historischen Hintergrund der Ausgrenzung und Stigmatisierung vom Kaiserreich bis in die Bundesrepublik.

Gemeinsam mit Romeo Franz und Dardo Balke wollen dann die Teilnehmer:innen der Veranstaltung (moderiert von Burcu Arslan) darüber sprechen, wie es um die Teilhabe der Roma und Sinti in der EU, aber auch in Bremen bestellt ist, und geben dazu auch Einblick in die Situation und die Umsetzungsideen vor Ort.

Grußwort: Senatorin für Soziales, Jugend, Integration und Sport Anja Stahmann

Lesung: Peter Lüchinger, Bremer Shakespeare Company

Es diskutieren:

Romeo Franz, Mitglied des Europäischen Parlaments
Dardo Balke, Bremerhavener Sinti-Verein.
Prof. em. Dr. Eve Rosenhaft, University of Liverpool
Dr. Eva Schöck-Quinteros, Universität Bremen,
Moderation: Burcu Arslan, Redakteurin Radio Bremen.
Die Veranstaltung findet als Zoom-Webinar statt,
bitte melden Sie sich unter diesem Link hier an!

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Roma in den Ländern des Westbalkan − Zwischen Antiziganismus und Aufbruch

Donnerstag, 24. Juni 2021, 18 Uhr, Stadt­mu­seum im Prinz-Max-Palais
Vortrag von Stephan Müller, Referent für den Zentral­rat ­Deut­scher Sinti und Roma zum Westbal­kan
In seinem Vortrag beleuchtet der Politik­wis­sen­schaft­ler Stephan ­Mül­ler die aktuelle politische Situation in den sechs Ländern ­des westlichen Balkans. Er vermittelt einen anschau­li­chen Ein­druck von der Lage der dortigen Roma, die sich verstärkt im Zentrum von Rassismus und Diskri­mi­nie­rung befinden – ein Zu­stand, für dessen Verbes­se­rung sich der Zentralrat Deutscher ­Sinti und Roma seit Jahren einsetzt.
Aufgrund der aktuellen Corona-Situation trägt Stephan Müller via di­gi­ta­ler Liveschal­tung vor. Im Anschluss an den Vortrag besteht ­Ge­le­gen­heit für Fragen aus dem Publikum.
Eine Veran­stal­tung des Stadt­mu­se­ums Karlsruhe in Koope­ra­tion mit der Gesell­schaft für bedrohte Völker e. V. Regio­nal­grup­pe ­Karls­ru­he
Eine telefo­ni­sche Anmeldung unter 0721 133-4231 ist notwendig. Der Eintritt ist frei.
Die Teilnahme ist nur mit Nachweis eines Corona-Tests (nicht äl­ter als 24 Stunden), einer Impfung oder Genesung sowie mit Hin­ter­le­gung der Kontakt­da­ten möglich. Während der Dauer der Ver­an­stal­tung besteht Masken­pflicht. Es gelten die aktuel­len Ab­stand­re­ge­lun­gen.

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Online-Workshop zum Thema Antiziganismus in der Gesellschaft

23. Juni 2021 um 17:00, Amaro drom e.V./online

Am 23. Juni um 17 Uhr findet im Rahmen der digitalen Sommer-Veranstaltungsreihe der Online-Workshop zum Thema Antiziganismus in der Gesellschaft unter der Leitung von Guillermo Ruiz statt.

Alle Personen, die an der Teilnahme interessiert sind, können sich zum Workshop bis 22. Juni unter dem folgenden Link anmelden:
https://us02web.zoom.us/…/tZcrd…

Amaro Drom e.V.

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Verfolgung und Erinnerung in Ummenwinkel – Sinti und Roma in Ravensburg

Online-Podiumsgespräch am Sonntag, 20.6. 2021, 11 Uhr

Ein Gespräch über Ausgrenzung und Verfolgung der Ravensburger Sinti und Roma im Nationalsozialismus, über den Kampf um Erinnerung und über Sinti und Roma als Teil der Stadtgesellschaft.

Es diskutieren:
Sabine Mücke, Direktorin, Museum Humpis-Quartier, Ravensburg
Daniel Strauß, Vorstandsvorsitzender, Verband Deutscher Sinti und Roma, Landesverband Baden-Württemberg
Magdalena Guttenberger, Gedenkinitiative Mahnmal Ravensburg e.V. und Verband Deutscher Sinti und Roma, Landesverband Baden-Württemberg
Simon Blümcke, Erster Bürgermeister der Stadt Ravensburg
Heike Engelhardt, SPD-Fraktionsvorsitzende im Gemeinderat Ravensburg
, Preisträgerin Rahel-Straus-Preis 2019
Maria Weithmann, GRÜNEN-Fraktionsvorsitzende im Gemeinderat Ravensburg
Christine Stuhler-Seitel, Gedenkinitiative Mahnmal Ravensburg e.V.
Moderation: Dr. Tim Müller, Verband Deutscher Sinti und Roma, Landesverband Baden-Württemberg

Eine gemeinsame Veranstaltung der Gedenkinitiative Mahnmal Ravensburg und des Verbands Deutscher Sinti und Roma, Landesverband Baden-Württemberg mit der Initiative Lern- und Gedenkort Hotel Silber und dem Haus der Geschichte Baden-Württemberg.

Anmeldung per E-Mail unter: anmeldung@hotel-silber.de
Sie erhalten dann einen Registrierungslink für Zoom. Die Diskussion wird gleichzeitig live auf dem Youtube-Kanal von RomnoKher übertragen.

Zu Beginn des 20. Jahrhunderts waren Sinti und Roma seit langem ein vertrauter Teil der Ravensburger Stadtgesellschaft. Ab 1933 nahmen rassistische Ausgrenzung und Schikanen ständig zu.
1937 errichtete die Stadt Ravensburg das Zwangslager „Ummenwinkel“. Über 100 Männer, Frauen und Kinder aus Ravensburg wurden dorthin zwangsumgesiedelt und lebten fortan zusammengepfercht in Baracken hinter Stacheldraht. Sie wurden überwacht, schikaniert und durch Zwangsarbeit im städtischen Tiefbau, in der Landwirtschaft und in anderen Betrieben der Region ausgebeutet.
Am 13. März 1943 verschleppten Kriminalpolizei und lokale Polizisten 34 Kinder, Männer und Frauen aus dem Lager. Sie wurden am 15. März 1943 vom Ravensburger Bahnhof über den Güterbahnhof Stuttgart in das Vernichtungslager Auschwitz deportiert.
Auf einem Mahnmal an der Ravensburger Jodokskirche sind seit 1999 die Namen von 29 dort ermordeten Ravensburger Sinti festgehalten.

Die Überlebenden wurden bei ihrer Rückkehr wieder auf dem Gelände des ehemaligen Lagers Ummenwinkel angesiedelt und blieben dort bis 1984 – ohne Strom- und Wasserversorgung. Erst als eine Umgehungsstraße am ehemaligen Lager erbaut werden sollte, wurde unweit davon ein neues Wohnquartier „Ummenwinkel“ vor den Toren der Stadt angelegt.
Am Ort des ehemaligen Zwangslagers erinnert bisher nichts an diesen Teil der Ravensburger Geschichte.

 

Ignorierter Völkermord: Genozid an Rom:nja in Belarus 1941 – 1944

Begleitveranstaltung Online zur gleichnamigen Fensterausstellung am 18.06.2021 18:00 – 20:00 Uhr; die Ausstellung findet vom 29.05. – 22.06.2021 in der Villa Leon in Nürnberg statt,
Philipp-Koerber-Weg 1, 90439 Nürnberg

Online-Veranstaltung im YouTube-Kanal der Villa Leon: http://go.nuernberg.de/b3bda7e1

Der Genozid der deutschen Besatzer an Rom:nja ist weder im kollektiven Gedächtnis der belarussischen noch der deutschen Bevölkerung verankert. Dabei war die Ermordung von Rom:nja ein elementarer Bestandteil des deutschen Vernichtungskriegs im Osten. Im Rahmen einer deutsch-belarussischen Kooperation wurden Zeitzeug:innen interviewt und Orte von Massenerschießungen besucht. Die Ausstellung präsentiert die Ergebnisse dieses Projektes. Sie spiegelt die Erinnerung der Zeitzeug:innen an die Verbrechen, die ihnen von den deutschen Besatzern angetan wurden, und enthält historische Überblickstexte zum Ablauf des Völkermords, seiner Aufarbeitung und zum Thema Antiziganismus. Thematisiert werden dabei Überlebens_strategien und Widerstand, Reaktionen der Mehrheitsbevölkerung und Erinnerungspolitik. Die Projektpartner – die Belarussische Roma:nja Diaspora und das Berliner Bildungswerk für Friedensarbeit – wollen damit einen Beitrag zur Erinnerung an die deutschen Verbrechen an Rom:nja in Belarus leisten.

Redebeiträge u.a. von Dr. Volha Bartash (Leibniz-Institut Regensburg); Artur Gomonow (Belarussische Roma-Diaspora);
Vertreter des Landesverbandes der Sinti und Roma e.V.; Begehung der Ausstellung. Musikalische Untermalung Duo Tibor Grünholz

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CommUnity 4 Life & Wir sind Hier!

Openair Thu Jun 17 2021 at 12:00 pm to 02:00 pm
laiv Jugendclub & RomaTrial

ufaFabrik Internationales Kulturcentrum Viktoriastr. 10-18, U6 Ullsteinstrasse, Berlin

Medley verschiedener Jugendclubs mit ihrem Blick auf die Welt voll Gewalt & Rassismus und einem Forumtheaterstück gegen Antiziganismus
Der laiv Jugendclub präsentiert: CommUnity 4 Life!
Wie ist der Blick der Jugend auf die Welt? Eine Welt, in der die Probleme immer deutlicher und die Zukunft immer unsicherer wird: Rassismus, Polizeigewalt, Rechter Terror. Aber die Straßen der Welt zeigen uns: Die Jugend ist in Bewegung! Keine Zukunft ohne uns!
Wir laden besonders Jugend-Gruppen und -Clubs ein, denn wir brauchen mehr PLATZ, RAUM und BÜHNE für unsere Themen. YALLA CommUNITY!
Mit Hip Hop, Rap Theater und unserer Stimme sagen wir Rassismus und Sexismus den Kampf an und zeigen Euch die Kunst des Widerstandes. Von Jugendlichen für Jugendliche.

mit dabei: laiv Jugendclub, Schilleria Mädchenladen, Rollenscheiß Kollektiv… und mehr

Roma Trial e.V. präsentiert Theater der Unterdrückten: “Wir sind hier!”
Nach dem Stück spielen wir zusammen Eure Ideen und Antworten auf unsere Fragen durch. Danach beschließen wir, was wir aus unseren gemeinsamen Improvisationen auf der Bühne in unsere Leben mitnehmen können.
Worum geht´s?
Seit 50 Jahren kämpfen wir für Sichtbarkeit, Gerechtigkeit und Emanzipation! Der erste Roma-Kongress, die Anerkennung des Massenmords, Beitritt in die EU und ein Denkmal für die Erinnerung an unsere Menschen.
Und jetzt lasst ihr Eure weißen Promis im Fernsehen diskutieren, ob Rassisten ihren eigenen Ketchup behalten dürfen? …wollt ihr unser Denkmal wieder umbuddeln, weil ihr noch eine S Bahn braucht? … erschießen durchgedrehte Neonazis, denen ihr Waffenscheine gebt, die Nachfahren unserer Überlebenden? Gehts noch bei Euch?

Bei uns gehts mittlerweile wieder um „Tod oder Leben“!
Roma Trial: David Paraschiv, Estera Paraschiv, Roberto Kyuchukov, Estera Stan, Naomi Stan

Die Veranstaltung ist Teil des FESTIWALLA 21: „Tod oder Leben?!“
Mehr Informationen: www.festiwalla.de

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Konstruktion und Kontinuität des Antiziganismus

Am Mittwoch, 16. Juni, ab 17 Uhr veranstaltet das Kommunale Integrationszentrum (KI) des Kreises Recklinghausen die Onlineveranstaltung.Mit Katharina Peters und Stefan Vennmann.

Die Anmeldung zur Veranstaltung ist per E-Mail an ki@kreis-re.de mit dem Betreff „Antiziganismus“ möglich. Die Zugangsdaten für das ZOOM-Meeting erhalten die Teilnehmer anschließend per E-Mail.

Antiziganismus in Deutschland
Sinti und Roma zählen zu den Minderheitsgruppen in Deutschland, die am meisten von Ablehnung und Ausgrenzung betroffen sind. Dieser Antiziganismus zieht sich durch alle Gesellschaftsschichten und -generationen und ist auch in der „Mitte der Gesellschaft“ anzutreffen. So gaben 2018 fast 50% der Befragten im Rahmen der Leipziger Autoritarismus-Studie an, dass Sinti und Roma aus den Innenstädten verbannt werden sollten. Auch in der Medienberichterstattung zeigen sich immer wieder diskriminierende Stereotypen, die zur Verfestigung der Ressentiments gegen Sinti und Roma beitragen.

Das Kommunale Integrationszentrum unterstützt seit 2016 gemeinsam mit seinem Kooperationspartner RE/init e.V. EU-Neuzugewanderte und ihre Kinder bei der Integration. Die Veranstaltung wird im Rahmen des EHAP-Projektes „EUNet plus – Netzwerk zur Verbesserung des Zugangs von besonders benachteiligten EU-Zugewanderten und ihren Kindern zu Beratungs- und Unterstützungsleistungen des regionalen Hilfesystems“ durchgeführt. Das Projekt „EUNet plus“ wird durch das Bundesministerien für Arbeit und Soziales (BMAS) sowie den Europäischen Hilfsfonds für die am stärksten benachteiligten Personen (EHAP) gefördert.

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Antiziganismus als Thema in Schule und Unterricht

15.6.21, 9.30-17.00
Historische Einführung ins Thema und Umgang mit verschiedenen Situationen in Schule und Gesellschaft heute

Antiziganismus ist ein Thema, das sowohl aus historischer Perspektive betrachtet werden kann, wie sich die Frage nach dem Umgang mit Antiziganismus heute in und außerhalb von Schule stellt.
Die Veranstaltung informiert zunächst über das Phänomen Antiziganismus aus historischer Perspektive.
In daran anschließenden Workshops werden die Kolleginnen und Kollegen mit dem Antiziganismus, wie er sich heute zeigt, bekannt gemacht. Hier werden auch Hinweise und Anregungen dafür gegeben, wie man mit dem Phänomen Antiziganismus in der Schule umgehen kann.

Diese Veranstaltung richtet sich sowohl an Lehrkräfte, die das Thema im eigenen Unterricht aufgreifen wollen, wie auch an Schulleitungen, die aufgrund bisheriger Erfahrungen Konzepte und Handlungsoptionen für die eigene Schule entwickeln möchten.

Dozent: N.N.

Leitung: Dr. Christian Könne

Veranstaltungsort: Pädagogisches Landesinstitut Rheinland-Pfalz, Butenschönstraße 2, 67346 Speyer

Anmeldung unter der Veranstaltungsnummer externer Link211331F00

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Antiziganismus und die Verfolgung von Sinti und Roma

15.06.2021, 09:00 – 12:00, Online; Veranstalter: Pädagogisches Landesinstitut Rheinland-Pfalz

Regionalgeschichte im Nationalsozialismus anhand lokalhistorischer Geschichte der Rhein-Neckar-Region erfahrbar machen.

Antiziganismus ist ein Thema, das sowohl aus historischer Perspektive betrachtet werden kann, wie sich die Frage nach dem Umgang mit Antiziganismus heute in und außerhalb von Schule stellt.

Die schulartübergreifende Online-Fortbildung richtet sich an Lehrkräfte, die sich mit dem Themenfeld Antiziganismus und der Verfolgung von Sinti und Roma im Nationalsozialismus anhand lokalhistorischer Quellen beschäftigen wollen.

Die Fortbildung besteht zum Einen aus einem moderierten asynchronen Teil auf Moodle, bei dem sich die Lehrkräfte in Vorbereitung auf die Onlinefortbildung anhand konkreter Materialien für den Unterricht mit der Thematik vertraut machen sowie Fragen, Wünsche und Erwartungen formulieren können.
Den zweiten Teil bildet eine dreistündige Onlinepräsenz, bei der der Austausch über pädagogische Professionalität im Kontext von Antiziganismus im Mittelpunkt stehen soll. Hierzu werden u.a. Vertreterinnen und Vertreter des Landesverbands Deutscher Sinti und Roma Rheinland-Pfalz von der Arbeit einer Selbstorganisation berichten. Außerdem werden wir uns am Beispiel aktueller Forschungsergebnisse zur Verfolgungsgeschichte der Sinti und Roma in Worms mit der Vermittlung und dem Einsatz lokalhistorischer Quellen im Unterricht auseinandersetzen.

Referierende Personen:
Nadine Küßner, M.A. Arbeitsstelle Antiziganismusprävention
Pädagogische Hochschule Heidelberg

Julian Harm, B.A. Arbeitsstelle Antiziganismusprävention
Pädagogische Hochschule Heidelberg

Zielgruppen:Lehrerinnen und Lehrer

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Was bedeutet Antiziganismus?

Am Dienstag, 15. Juni, um 19 Uhr beginnt das diesjährige Festival contre le racisme Bonn mit einer  Veranstaltung zum Thema Antiziganismus.

Der Zoom-Link findet sich hier. Ein Youtube-Link zur Online-Veranstaltung folgt voraussichtlich in Kürze auf Facebook und dem Blog des FCLR.

Was bedeutet Antiziganismus? – Vortrag von Taisiya Schumacher, Schauspielerin, Sinti und Roma Aktivistin bei Sinti- Roma- Pride
In Russland geboren, als kleines Kind nach Deutschland gekommen. Taisiya machte Abitur und studierte Schauspiel. Ihre Schullaufbahn verlief deswegen so reibungslos, was in der Minderheit nicht selbstverständlich ist, da ihre Eltern ihre Roma Identität nicht öffentlich gemacht haben. 2020 veröffentlichte
Taisiya einen „Outing“ Post.
Der Vortrag soll für das Problem des Antiziganismus sensibilisieren. Woher stammt der Begriff? Wie und wo macht es sich bemerkbar? Wie verknüpft sich Antiziganismus mit anderen Diskriminierungsformen? Wie ist es möglich in Online-Räumen Antiziganismus entgegenzutreten und sich mit Sinti und Roma zu solidarisieren (Stichwort Online Counter Speech)?

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Doppelte Diskriminierung? Zur Verschränkung von Klassismus und Antiziganismus

15.06.2021, 19:00; 19:00 Uhr. Anmeldung über Mail bei rosa@naturfreundejugend-berlin.de
„Antiziganismus weist deutliche Überschneidungen mit klassistischer Diskriminierung auf. Das zeigt sich unter anderem darin, dass Betroffene sich häufig in einer schlechteren materiellen Situation finden als andere und ihnen zugeschrieben wird, sich nicht an die Arbeits- und Leistungsgesellschaft anzupassen. Amaro Foro, ein Jugendverband von Romnja und Nicht-Rom*nja, dokumentiert diskriminierende antiziganistische Vorfälle in Berlin, um diese sichtbar zu machen und die Betroffenen zu stärken. Immer wieder berichten dabei Betroffene von klassistischen Vorfällen, zum Beispiel im Kontakt mit Behörden. Im Input wird über die Ergebnisse der Dokumentation durch Amaro Foro berichtet. Davon ausgehend wollen wir mit euch die
Verschränkung von Klassismus und Antiziganismus diskutieren.
*Antiziganismus ist eine gesellschaftlich tief verankertes System der Stigmatisierung, Ausgrenzung und Gewalt, das sich gegen Sintizze und Romnja richtet sowie gegen Menschen, die dafür gehalten werden.

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Fluchtmigrationsfeindlichkeit & Antiziganismus

9.6.2021, 18.30 Uhr. Mit Dr. Ramona Lenz, Migrationsreferentin von medico und Dr. Markus End.

Im Rahmen der Digitalen Veranstaltungsreihe „Normaler Hass – Streifzüge durch Alltagsorte der Entwertung.

Digitale Veranstaltungsreihe zu diskriminierenden Ideologien und Praktiken in alltäglichen Räumen. Organisiert durch das Projekt „Vielfalt bildet! Rassismuskritische Bildungsarbeit gemeinsam gestalten“ an der TU Darmstadt.

Moderation SahNon Bobinger.

Die Veranstaltungsreihe wird durch das Projekt „Vielfalt bildet! Rassismuskritische Bildungsarbeit gemeinsam gestalten“ (Vibi!) an der TU Darmstadt organisiert und von ShaNon Bobinger moderiert.

Zoom URL zu allen Veranstaltungsabenden: https://tu-darmstadt.zoom.us/j/86172616311

Eine Anmeldung ist nicht erforderlich.

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Perspektivwechsel. Nachholende Gerechtigkeit. Partizipation.

Online-Tagung der Unabhängigen Kommission Antiziganismus
am 04.-05. Juni 2021 ab 13:30 Uhr
Die Unabhängige Kommission Antiziganismus, einberufen vom Deutschen Bundestag im März 2019 und angesiedelt beim Bundesministerium des Innern, für Bau und Heimat, hat ihren Bericht über Antiziganismus in der Bundesrepublik Deutschland vorgelegt. Erstmalig wird darin diese spezifische Form von Rassismus gegen Sinti:ze und Rom:nja in ihren historischen und gegenwärtigen Dimensionen umfassend dargestellt und werden Wege zu ihrer Überwindung aufgezeigt.
Auf der Tagung soll diese Bestandsaufnahme einer breiten Öffentlichkeit vorgestellt und sollen insbesondere die Empfehlungen der Kommission zur Überwindung von Antiziganismus/Rassismus gegen Sinti:ze und Rom:nja zur Diskussion gestellt werden.
Moderation: Shelly Kupferberg

Aufgrund der Corona-Pandemie findet die Tagung vollständig online statt.
Eine Teilnahme ist nach vorheriger Anmeldung möglich.
https://artecom.regasus.de/online/index?webid=UKA

UKA Programm Tagung Unabhängige Kommission Antiziganismus

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„Hanau.Auschwitz.“ Zur Verfolgung der Sinti und Roma in Hanau und Umgebung

Zur Finissage der Ausstellung „Der Weg der Sinti und Roma“, Montag · 31. Mai 2021 · 19.00 Uhr; Veranstaltungsort Ellis Bistro, Johanneskirchplatz 1 · 63450 Hanau

Am 23. März 1943 wurden nach vorher erstellten Listen die meisten der in Hanau und Umgebung lebenden Sinti und Roma verhaftet und in das Vernichtungslager Auschwitz deportiert. Die wenigen, die zurückblieben, wurden sterilisiert. Ziel der Nazis war es, die Sinti und Roma als „Rasse“ zu vernichten.

Wie die Verfolgung der Sinti in Hanau und Umgebung durchgeführt wurde, untersuchte eine Dokumentation, die auch auf die Diskriminierungspraxis vor 1933, die Enteignung und auf die lange Zeit der verweigerten Anerkennung der Verfolgung nach 1945 eingeht.

Udo Engbring-Romang, Autor, des Buches „Hanau.Auschwitz.“ wird eine Präsentation zu seiner Dokumentation zeigen, auf aktuelle Fragen eingehen und im Anschluss zu einem Gespräch zur Verfügung stehen.

Anmeldung erbeten unter: mkk@vvn-bda.de

Eine Veranstaltung im Rahmen der „Internationalen Wochen gegen Rassismus – Hanau 2021“; Veranstalter: AWO, DGB, IGM, Jüdisch-Chassidische Kultusgemeinde Breslev, KUZ Hanau, VHS, VVN, Sinti und Roma LV Hessen

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Geschichte(n) und Lebensrealitäten von Rom:nja und Sinti:ze

Freitag, 28. Mai 2021, 18 Uhr. Im Rahmen des „Festival contre le racisme“ vom ASTA der Universität Köln halten die Referent:innen: Serçe Berna Öznarçiçeği und Lisa Willnecker (RomBuK – Bildung und Kultur im Rom e.V.) diesen Vortrag

Wer sind Rom:nja und Sinti:ze …

…und was sind ihre Geschichten?

Seit Jahrhunderten sind rassistische Stereotype gegenüber der heterogenen Minderheit auf institutioneller, struktureller und gesellschaftlicher Ebene tief verwurzelt und werden bis heute wenig bis gar nicht gesellschaftlich geächtet. Daher beschäftigen wir uns in dem Vortrag „Geschichte(n) und Lebensrealitäten von Rom:nja und Sinti:ze“ mit den Ausmaßen, Formen und Wirkungsmächten des Rassismus gegen Rom:nja und Sinti:ze, dessen radikalste Ausprägung der NS-Völkermord ist. Gleichermaßen werden wir historische und aktuelle Strategien gegen den Antiziganismus beleuchten, die sich beispielsweise in Widerstandsaktionen zur Zeit des Nationalsozialismus und in der Zeit nach 1945 durch die Bürger:innenrechtsbewegung zeigen. Der Vortrag möchte einen rassismuskritischen Zugang zu den Geschichte(n) und Lebensrealitäten von Rom:nja und Sinti:ze ermöglichen, zu einer Sensibilisierung für rassistische Bilder und Praxen beitragen und dem Rassismus gegen Rom:nja und Sinti:ze in all seinen Erscheinungsformen entgegenwirken.

Anmeldung: über Google-Formular

Teilnahme: via Zoom – Link wird nach der Anmeldung zugesendet

Facebook-Veranstaltung: https://fb.me/e/2gAkNyEG8

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WORKSHOP SINTI UND ROMA: EINE UNBEKANNTE MINDERHEIT

Datum: 19.05.2021, 17 bis 20 Uhr
Anmerkungen: Diese Veranstaltung richtet sich an Teilnehmende des PERSP:ACTIVE Trainings. Andere Teilnehmende sind herzlich willkommen.
Sinti und Roma leben seit über 600 Jahren in Deutschland. Wer sind sie eigentlich? Woher kommen sie? Mit welchen Problemen haben sie auch nach dieser langen Zeit zu kämpfen und wie begegnen sie diesen Problemen?

Diese und weitere Fragen wollen wir mit euch erörtern und haben dazu zwei Betroffene aus der Community als Referent*innen eingeladen.

Der Ablauf des Workshops soll so gestaltet werden, dass wir euch zunächst die Herkunftsgeschichte der Sinti und Roma als vergleichsweise sehr unbekannte Minderheiten vorstellen. Danach möchten wir euch für das Problem des Antiziganismus, der Diskriminierung von Sinti und Roma, sensibilisieren. Dabei möchten wir uns zwei Schwerpunktfragen widmen: Wie verknüpft sich Antiziganismus mit anderen Diskriminierungsformen wie antimuslimischem Rassismus (Stichwort Intersektionalistät)? Wie ist es möglich in Online-Räumen antiziganistischen Diskriminierungen entgegenzutreten und sich mit Sinti und Roma solidarisch zu zeigen (Stichwort Online Counter Speech)?

Die Zielgruppe der Veranstaltung sind vor allem Nicht-Betroffene.

Die Referent*innen

Dislo Benjamin Harter ist im Integrationsbeirat Offenburg Vertreter für Sinti und Roma, Mitglied des Landesverbands der kommunalen Migrantenvertretungen Baden-Württemberg (LAKA), ehrenamtliches Mitglied im Beirat der Hildegard-Lagrenne-Stiftung und Kommunalpolitiker für Bündnis 90/Die Grünen. Die Geschichte seines Großvaters, einem Holocaust-Überlebenden, sowie das Schicksam seiner Familienmitglieder, die den nationalsozialistischen Völkermord an den Sinti nicht überlebten, prägten ihn von klein auf. Aufgrund dieser Familiengeschichte engagiert er sich als Aktivist gegen Antiziganismus und andere Disriminierungsformen. Als muslimischer Sinto hält er Vorträge zum Thema „Sinti und Roma“ sowie zu antimuslimischem Rassismus. Außerdem ist er Mitgründer der Initiative Sinti-Roma-Pride.

Taisiya Schumacher, geboren in Russland, kam als kleines Kind nach Deutschland. Obwohl ihr Vater, ein Russlandsdeutscher, zu der Roma Community gehört, verbot ihr ihre Mutter, offen zu ihren Roma-Wurzeln zu stehen. Nach dem Abitur, studierte Taisiya Schauspiel, wo sie offen mit ihrer Roma-Identität umging. Seit ihrem Diplomabschluss, spielt sie im Theater sowie Fernsehen und übernimmt Jobs als Sprecherin. Außerdem arbeitet sie an eigenen Projekten, bei denen im Vordergrund steht, die Geschichten der Sinti und Roma aus der Perspektive der Betroffenen zu erzählen. 2020 veröffentlichte Taisiya auf den sozialen Medien ein „Outing“-Post, das sie zum politischen Aktivismus und schließlich zu der Initiative Sinti-Roma-Pride brachte, in der sie sich weiter engagiert.

Die Initiative Sinti-Roma-Pride

Die Initiative Sinti-Roma-Pride wurde gegründet, um online und offline Beiträge zur Aufklärung von Antiziganismus zu leisten und Sinti und Roma zur Teilnahme an politischem Aktivismus zu ermutigen. Einige der Schwerpunkte ihres Engagements sind die Aufklärungsarbeit zum Thema Sinti und Roma, Antiziganismus- und Antirassismusarbeit, Counter Speech bei Antiziganismus im Online-Bereich sowie das Empowerment von Sinti und Roma. DIe Initiative möchte darüberhinaus die Mehrheitsgesellschaft dazu ermutigen, offen auf Sinti und Roma zuzugehen, sie kennenzulernen und sich ebenfalls gegen Antiziganismus einzusetzen.

Bei Fragen oder AnmerkungenKontakt über die E-Mail-Adresse Selma.Gueney@bundjugend-nrw.de.

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1. Romani History Workshop: Reckoning with the Romani and Jewish Holocaust in Europe, 1979 to today

Wednesday 19 May 2021 5 pm CET

Presenter: Ari Joskowicz (Vanderbilt University)
Discussant: Ljiljana Radonić (Austrian Academy of Sciences)
In the first session of the Romani History Workshop, the participants will read and discuss a precirculated paper by Ari Joskowicz. The paper is the seventh and final chapter of the book manuscript “Jews and Roma in the Shadow
of Genocide.” The larger project traces the entanglement of Jewish and Romani history in the twentieth and early twenty-first century, from detention and murder sites in Hitler’s Europe to the postwar creation of archives, debates over compensation, and contemporary Holocaust memorials.
NOTE: All registered participants will receive the draft chapter through email one week before the workshop. The event will begin with a short 10-minute presentation by Ari Joskowicz, followed by an in-depth discussion
of the precirculated paper with the author, the invited discussant,
Ljiljana Radonić, and all the participants of the workshop.
Duration: 90 minutes
Registration: https://zoom.us/meeting/register/tJAqfu-srz4uG9Un5PAoqxNzl9I0dIbXWMYT
You can reach us at theophile.leroy@ehess.fr if you wish to submit a paper
for one of the upcoming workshop sessions or have any other questions. Contributions by PhD students and early-career scholars are especially welcome.
Organized by Prague Forum for Romani Histories

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Zur Alltagsdiskriminierung: Typisch „Zigeuner“? Mythos und Wirklichkeiten

Montag, 17. Mai 2021, 19:00 Uhr, Kulturforum, Am Freiheitsplatz 18a, 63450 Hanau

Für den Film wurden Angehörige der Minderheit im Alter zwischen 12 und 50 Jahren in Hessen zu ihren Erfahrungen mit Ausgrenzung und Antiziganismus interviewt.

Antiziganismus ist ein historisch hergestellter stabiler Komplex eines gesellschaftlich etablierten Rassismus gegenüber sozialen Gruppen, die mit dem Stigma „‚Zigeuner“ oder anderen verwandten Bezeichnungen identifiziert werden. Er umfasst 1. eine homogenisierende und essentialisierende Wahrnehmung und Darstellung dieser Gruppen, 2. die Zuschreibung spezifischer Eigenschaften an diese und 3. vor diesem Hintergrund entstehende diskriminierende soziale Strukturen und gewalttätige Praxen, die herabsetzend und ausschließend wirken und strukturelle Ungleichheit reproduzieren.

Im Anschluss ein Gespräch mit einem Vertreter der Sinti und Roma Landesverband Hessen.

Anmeldung erwünscht! mkk@vvn-bda.de

Gefördert durch das Programm „Demokratie leben“ des Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend, vertreten durch die Koordinierungs- und Fachstelle AWO Stadtverband Hanau e.V.

Veranstalter:
– Jüdisch-Chassidische Kultusgemeinde Breslev Deutschland
– AWO
– DGB
– IGM
– KUZ Hanau
– VHS
– VVN
– Sinti und Roma LV Hessen
– Jüdisches Zentrum für Menschlichkeit und Toleranz

Hinweis: da wegen der Corona-Pandemie landesweit zur Zeit die meisten Veranstaltungen nicht stattfinden können oder verschoben werden mussten, besteht die Möglichkeit, dass diese Veranstaltung nicht am angegebenen Termin stattfindet, auch wenn sie vom Veranstalter nicht ausdrücklich als abgesagt oder verschoben markiert wurde. Bitte im Zweifel beim Veranstalter erkundigen.

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Wie gelingt diskriminierungsfreie Bildung?

12. Mai @ 18:30 – 20:00

Wie kann historische Bildung in einer Gesellschaft der Vielfalt gelingen? Wie lassen sich Wissen über die Geschichte und diskriminierungskritisches Handeln miteinander verknüpfen? Diese Diskussionsrunde ausgewiesener Expertinnen fragt angesichts aktueller Diskussionen um Postkolonialismus und Erinnerungskultur mit Blick auf Sinti und Roma danach, wie die Geschichte von Deutschen, die über Jahrhunderte als „nicht zugehörig“ definiert und diskriminiert wurden, ins Zentrum der historischen Bildungsarbeit an Schulen und außerschulischen Lernorten gerückt werden kann. Die Auflösung eines nationalen, ethnozentrischen Metanarrativs bietet die Chance einer pluraleren historischen Bildung, die der Heterogenität der Gesellschaft gerechter wird. Historisches Wissen hat direkt mit unserem Handeln zu tun: Die Prävention von Antiziganismus und anderen Formen der Diskriminierung hängt von der Bereitschaft zur Selbstkritik und zum Zuhören ab. Ein Bewusstsein unserer blinden Flecken lässt uns zu „reflektierten Rassisten“ werden – eine Voraussetzung dafür, langfristig den in die Tiefenstrukturen unserer Bildung eingeschriebenen Rassismus zu überwinden.

Die Expertinnen Professor Dr. Bärbel Völkel (Pädagogische Hochschule Ludwigsburg), Nadine Küßner (Arbeitsstelle Antiziganismusprävention, Pädagogische Hochschule Heidelberg) und Jessica Kemfelja (Koordinatorin Lernort RomnoKher, Verband Deutscher Sinti und Roma, Mannheim) diskutieren die Problemlage und Grundsatzfragen, aber auch praktische Anregungen für den Bildungsalltag.

Die Veranstaltung wird live auf unserem Youtube-Kanal RomnoKher unter https://youtu.be/mzVOFTX_H6s übertragen. Für eine Teilnahme an der Diskussion in der Videokonferenz bitten wir um Voranmeldung unter info@sinti-roma.com.

In Kooperation mit der Mannheimer Abendakademie und gefördert durch den Aktionsfonds „Zivilgesellschaftliches Engagement gegen Rechtsradikalismus, Muslimfeindlichkeit, Antisemitismus und Antiziganismus“ der Stadt Mannheim.

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Antiziganismus & Rassismus gegen Schwarze

12.05.21, 18.30 Uhr mit Pavel Brunssen & Celiné Wendelgaß; online

Im Rahmen der Digitalen Veranstaltungsreihe „Normaler Hass – Streifzüge durch Alltagsorte der Entwertung“.

Digitale Veranstaltungsreihe zu diskriminierenden Ideologien und Praktiken in alltäglichen Räumen. Organisiert durch das Projekt „Vielfalt bildet! Rassismuskritische Bildungsarbeit gemeinsam gestalten“ an der TU Darmstadt.

Moderation SahNon Bobinger.

Die Veranstaltungsreihe wird durch das Projekt „Vielfalt bildet! Rassismuskritische Bildungsarbeit gemeinsam gestalten“ (Vibi!) an der TU Darmstadt organisiert und von ShaNon Bobinger moderiert.

Zoom URL zu allen Veranstaltungsabenden: https://tu-darmstadt.zoom.us/j/86172616311

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Die Situation von Sinti*ze und Rom*nja im osteuropäischen Kontext

Online Veranstaltung, 28. April 2021 19:00 – 20:30 Uhr
Die Diskriminierung gegenüber Sinti*ze und Rom*nja in den osteuropäischen Ländern ist Thema des Vortrags von Sára Ránki. Rom*nja und Sinti*ze stellen mit über 10 Millionen Menschen die größte ethnische Minderheit Europas dar, besonders in osteuropäischen Ländern kommt es massiv zu Diskriminierung und Ausgrenzung.

„Heute deutet sich eine europaweite Katastrophe an, die Hunderttausende Leben fordern könnte. Wir fordern die europäischen Regierungen auf, wirksame Maßnahmen gegen den Rassismus, die Ausgrenzung und die weitere Verelendung von Angehörigen der Roma und Sinti zu ergreifen. Europa muss jetzt hinsehen und helfen!“, so der Verband Deutscher Sinti*ze und Rom*nja.
Erst kürzlich gab es wieder militärisch durchgesetzte Quarantäne in Roma-Siedlungen, was Ausdruck einer generell diskriminierenden Politik gegenüber Rom*nja und Sinti*ze ist. Dazu wird Sára Ránki besonders auf die Situation in Ungarn eingehen.

Wir freuen uns, dass wir Sára Ránki für unsere Themenreihe zu Antiziganismus gewinnen konnten und blicken mit großem Interesse auf den kommenden Online-Vortrag.
Der Vortrag wird auf Englisch gehalten!

Bei Teilnahme an der online Veranstaltung bitte kurz vor Veranstaltungsbeginn hier klicken oder den den Link kopieren: https://uni-bamberg.zoom.us/j/99658611156?fbclid=IwAR04OqRdFLHgP__b_lIRotX1HItyxx6NkYxag98w00TRt3572c0u4RwnRBM#success

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Verleihung des Europäischen Bürgerrechtspreises der Sinti und Roma 2021

28.04.2021, 14:30 – 15:30 Uhr

Diesjährige Preisträgerin des Europäischen Bürgerrechtspreis der Sinti und Roma in Erinnerung an Oskar und Vinzenz Rose ist Bundeskanzlerin Dr. Angela Merkel. Sie wird ausgezeichnet, weil sie sich seit ihrem Amtsantritt im Jahr 2005 in besonderer Weise dafür eingesetzt hat, dass nach dem Zivilisationsbruch des Holocaust an den 500.000 Sinti und Roma im NS-besetzten Europa die Rechte der Minderheit und ihre über 600-jährige Geschichte in Deutschland und Europa bewusster wahrgenommen werden. Der Preis wird überreicht von seinem Stifter Dr. h.c. Manfred Lautenschläger und dem Vorsitzenden des Zentralrats Deutscher Sinti und Roma Romani Rose. Die Laudatio auf die Bundeskanzlerin wird der Preisträger des Jahres 2019, der ehemalige Staatspräsident der Slowakischen Republik Andrej Kiska halten.

Die Preisverleihung wird live auf www.buergerrechtspreis.de und mit englischer Simultanübersetzung auf www.civilrightsprize.com übertragen.

Wichtige Meilensteine der Bürgerrechtsarbeit des Zentralrats Deutscher Sinti und Roma konnten unter der Kanzlerschaft und mit persönlicher Unterstützung von Angela Merkel realisiert werden. Die Übergabe des nationalen Denkmals für die im Nationalsozialismus ermordeten Sinti und Roma durch sie im Jahr 2012 in Berlin in unmittelbarer Nähe des Reichstagsgebäudes, war ein wichtiges politisches Zeichen auch in die Mitgliedstaaten der Europäischen Union. Mit der Übergabe hat Angela Merkel ein weltweit beachtetes Zeichen gesetzt, dass der Antiziganismus genauso geächtet werden muss, wie der Antisemitismus. Die im Dezember 2018 von Bund und Ländern unterzeichnete „Bund-Länder-Vereinbarung betreffend den Erhalt der Gräber der unter der nationalsozialistischen Gewaltherrschaft verfolgten Sinti und Roma“ kam auch dank ihrer großen Unterstützung zustande und es war ihrer Intervention zu verdanken, dass die Bundesregierung mit den Ländern in einen konstruktiven Dialog über eine Regelung zum dauerhaften Erhalt der Grabstätten von Holocaustüberlebenden getreten ist.

Besonders hervorzuheben ist die Berufung der unabhängigen Expertenkommission Antiziganismus durch die Bundesregierung unter ihrer Führung im Jahr 2019. Sie war ein weiterer Erfolg im Kampf gegen den Antiziganismus, der weltweit einzigartig ist und eng mit ihrem Namen verbunden bleiben wird.

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RASSISMUSKRITISCHE BILDUNGSARBEIT MIT DER POLIZEI – BEDINGUNGEN, MÖGLICHKEITEN UND GRENZEN

27.04.2021 / 18:00 – 19:00 Uhr; Online-Veranstaltung mit Professor Dr. Rafael Behr; Veranstalter: Bildungsforum gegen Antiziganismus

In Auseinandersetzungen zum Themenkomplex Rassismus und Polizei wird immer wieder die Forderung erhoben, mit Angeboten politscher Bildung zur Sensibilisierung der Beamt_innen und des Polizeiapparats insgesamt beizutragen. Zu wenig Beachtung findet in solchen Debatten bis heute der Antiziganismus als spezifische Form des Rassismus, obwohl die Polizei bei seiner Entstehung und fortwährenden Reproduktion eine bedeutende Rolle spielte und bis heute spielt. Verbände von Sinti und Roma arbeiten deshalb schon seit längerer Zeit mit Einrichtungen der polizeilichen Aus- und Weiterbildung zusammen. Neben der Sensibilisierung für die historische Rolle der Polizei und antiziganistische Praktiken in der Gegenwart ist dabei die Frage nach Antiziganismus als Tatmotiv bei Hassverbrechen ein wichtiges Thema, da hier große Defizite bestehen. Allzu oft jedoch bleibt es in diesem Bereich allerdings bei punktuellen Kooperationen, eine nachhaltige Verankerungen des Themenkomplexes gestaltet sich schwierig.
Vor diesem Hintergrund stellt sich aus zivilgesellschaftlicher Perspektive ganz allgemein die Frage nach den Rahmenbedingungen und der Wirksamkeit der Bildungsarbeit mit Einrichtungen der Polizei. Welcher Stellenwert wird der politischen Bildung speziell mit rassismuskritischem Schwerpunkt innerhalb der Polizei beigemessen? Unter welchen Voraussetzungen findet sie statt? Welche Erwartungen an diese Form der Bildungsarbeit sind gerechtfertigt, wo liegen die Grenzen?
Zur Teilnahme an der Zoom-Konferenz melden Sie Sich bitte per Mail unter berlin@sintiundroma.de an, die Veranstaltung wird zudem auf der Facebook-Seite des Bildungsforums gegen Antiziganismus gestreamt.
Professor Dr. Rafael Behr ist seit Oktober 2008 Professor für Polizeiwissenschaften mit den Schwerpunkten Kriminologie und Soziologie am Fachhochschulbereich der Akademie der Polizei Hamburg. Leiter der Forschungsstelle Kultur und Sicherheit (FoKuS). Zudem ist er als Lehrbeauftragter am Institut für kriminologische Sozialforschung (IKS) der Universität Hamburg im “Weiterbildenden Masterstudiengang Kriminologie“ tätig. Seine Forschungsschwerpunkte sind Organisationskultur, Empirische Polizeiforschung, Devianz und soziale Kontrolle sowie ethnographische Kulturforschung.

„Aktuelle Formen von Antiziganismus“

Mittwoch, 21.04.2021 , 18:00 – 20:00; Online-Live-Veranstaltung: Workshop der Veranstaltungsreihe „Gemeinsam stark! Gegen Diskriminierung und Gewalt“

Vorurteile, Stereotype und diskriminierende Einstellungen sind in der Gesellschaft weit verbreitet.
Sinti und Roma sind die größte anerkannte nationale Minderheit in Europa und sind von pauschalen Abwertungen und negativen Aussagen betroffen, sie werden fast überall ausgegrenzt, diskriminiert oder sogar strukturell benachteiligt durch Politik, Behörden oder Polizei.
Grundlage dieses Workshops ist die Vermittlung grundlegender Kenntnisse über die Geschichte und Gegenwart der Ausgrenzung von Sinti und Roma. Eng damit verknüpft ist der Themenkomplex „Antiziganismus“. Erscheinungsformen, Dimensionen und Wirkungsweisen des Antiziganismus werden in diesem Workshop ebenso thematisiert, wie Antiziganistische Stereotype und Bilder in Öffentlichkeit und Medien.

Der Workshop ist Teil der Veranstaltungsreihe „Gemeinsam stark! Gegen Diskriminierung und Gewalt“ des Landkreises Rastatt. Sie beleuchtet Themen, die in der Öffentlichkeit wenig wahrgenommen, häufig unterschätzt und tabuisiert werden. Die Teilnehmenden sollen sensibilisiert werden und Tipps für den praktischen Umgang erhalten.
Die Veranstaltung richtet sich an bürgerschaftlich Engagierte, Hauptamtliche in der Integrationsarbeit sowie interessierte Bürgerinnen und Bürger.
Referierende: Chana Dischereit, Wissenschaftliche Referentin für Politik und Öffentlichkeitsarbeit beim Verband Deutscher Sinti und Roma / Landesverband Baden-Württemberg e. V.
Dr. Markus End, Wissenschaftlicher Mitarbeiter am Zentrum für Antisemitismusforschung TU Berlin
Veranstalter: Amt für Migration, Integration und Recht, unterstützt durch das Ministerium für Soziales und Integration aus Mitteln des Landes Baden-Württemberg

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WIR SIND HIER! Sensibilisierungsworkshop gegen Antiziganismus

19. April, 17 – 18.30 Uhr, Online – Zoom

Im Rahmen der Aktionswochen gegen Rassismus Charlottenburg-Wilmersdorf vom 15. März – 15. April 2021 veranstaltet RomaTrial e.V. den Sensibilisierungsworkshop gegen Antiziganismus WIR SIND HIER! für Jugendliche von 15 – 20 Jahren.

Was Roma-Jugendliche über ihr Leben in Berlin zu erzählen haben. Ob sie Diskriminierung erleben, wie sie damit umgehen. In einem ihrer ersten 1,5-stündigen interaktiven Online-Workshops erläutern junge Roma aus dem Projekt WIR SIND HIER! des RomaTrial e.V. exklusiv, was Antiziganismus ist und welche Konsequenzen er für sie hat.

Anmeldung bis zum 13. April 2021 per E-Mail: carla.eickeler@romatrial.org

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Genetische Studien an Romnja und Roma. Eine kritische Bestandsaufnahme zu ihrer Entstehung und Nutzung / Forensic, medical and population genetic studies on Romnja and Roma. A critical review of their emergence and use

Online am Freitag, 16. April 2021, 18-19.30 Uhr / Friday, April 16th, 6-7.30pm

Vortrag und Diskussion mit / Talk with Prof. Veronika Lipphardt (Freiburg) und Dr. Mihai Surdu (Heidelberg) Moderation: Anja Reuss (Berlin, Zentralrat Deutscher Sinti und Roma)

Genetische Untersuchungen an Roma haben eine über 100 Jahre alte Forschungsgeschichte. Anhand von ca. 440 Studien, d.h. populations-, medizin- und forensisch-genetischen Untersuchungen an Romnja und Roma, zeigen wir, dass viele dieser Publikationen sowohl methodische und konzeptionelle Maßstäbe der Repräsentativität als auch ethische Standards vernachlässigen. Dies gilt auch für DNA-Studien, die seit 1990 erschienen sind. Auf der epistemischen Ebene hinterfragen wir die Darstellung von Roma als “genetisches Isolat” und die ihr zugrundeliegenden Konzepte, wobei wir insbesondere die Strategien der Datenerhebungen in den Blick nehmen. Auf der ethischen Ebene zeigen wir, dass vor allem forensische Studien und Datensätze selten ethische Anforderungen erfüllen. Außerdem verdeutlichen wir, dass das außergewöhnlich starke Interesse der forensischen Genetik an Roma dazu beiträgt, sie als „suspect population“ zu stigmatisieren. Wir stellen einen allgemeinen Mangel an Transparenz und ethischer Sensibilität für DNA-Daten von Roma in genetischen Studien und vor allem in forensisch-genetischen Forschungskontexten fest. Für mehrere Studien werden Ko-Autor*innen aufgeführt, die mit Ermittlungsbehörden oder dem Militär in Verbindung stehen. Für einige Daten wurde die Zustimmung der ProbandInnen möglicherweise für andere als forensische Zwecke eingeholt. Auch medizin- und populationsgenetische Studien über Roma erfüllen nicht immer die ethischen Anforderungen. In einigen Fällen verbergen Praktiken der gemeinsamen Datennutzung und eine intransparente Berichterstattung möglicherweise das, was wir “Datenwäsche” nennen.
Wir diskutieren unsere Ergebnisse vor dem Hintergrund der optimistischen Prognose Roger Brubakers, dass die “neue Genetik” helfen könnte, essentialistische Vorstellungen von Gruppen zu überwinden. Darüber hinaus zeigen wir auf, wie diese Studien auf vielen Ebenen zur Rassifizierung von Romnja und Roma beitragen.
Das Gespräch wird mit der Software Zoom durchgeführt und findet zweisprachig auf Deutsch und Englisch statt. Für die Teilnahme melden Sie sich bitte per E-Mail unter berlin@sintiundroma.de an. Zusätzlich wird die Veranstaltung auf der Facebook- Seite des Bildungsforums gegen Antiziganismus gestreamt.

Roma und Sinti. Geschichte, Gegenwart und die Entstehung von Vorurteilen

Do. 18:00 – 20:15, 08.04.21, Marko D. Knudsen Online-Kurs, Kursnummer: 3400NNN14

Am 8.4.2021 ist der Internationale Tag der Roma.

Wann und warum sind Roma und Sinti nach Europa geflüchtet? Und wie kommt es, dass es so hartnäckige Vorurteile gibt? Der Kurs führt in die Geschichte ein, beleuchtet Hintergründe der Roma und Sinti in Hamburg und thematisiert transgenerationelle Traumatisierungen. Was hat es mit dem Zigeunerbegriff auf sich? Und wie kann ich Antiziganismus, die Feindschaft gegenüber Roma, verstehen, erkennen und richtig begegnen? Vorkenntnisse sind nicht erforderlich.

Dieser Online-Kurs findet mit ZOOM Meeting statt (www.zoom.us).
Den Link zum Kurs teilen wir zwei Tage vor Kursbeginn automatisiert per E-Mail mit.

Eine Kooperation mit dem Bildungsverein der Roma zu Hamburg e.V. und des Programms „Tage des Exils“ der Körber-Stifung.

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KriegsROMAn. Die Geschichte einer Familie

Donnerstag, 8. April 2021 von 18:30 bis 19:30 Online-Lesung + Gespräch mit der Autorin Katharina Graf-Janoska

Die österreichische Autorin Katharina Graf-Janoska liest aus ihrem Debütroman „KriegsROMAn. Die Geschichte einer Familie.“ Darin wirft sie einen Blick in die Vergangenheit und erzählt die Geschichten zweier Familien, die zu einer wurden: Es ist die Geschichte einer Rom:nja und einer Nicht-Rom:nja-Familie. Es ist die Familiengeschichte der Autorin, die sie zu dem Menschen gemacht hat, der sie heute ist.

Im Anschluss an die Lesung findet ein Gespräch mit der Autorin statt und es gibt für das Publikum die Möglichkeit, Fragen zu stellen.

Die Veranstaltung findet online, via Zoom statt.
Anmeldung über: rombuk@romev.de

Zur Autorin:
Katharina Graf –Janoska ist österreichische Autorin, Literaturwissenschaftlerin, Moderatorin, Aktivistin und Verlegerin. Sie studierte Vergleichende Literaturwissenschaft und Philosophie, gründete den Buchverlag Bu&Bu und moderiert seit 2015 die Sendung des Minderheitenmagazins „Servus, Szia, Zdravo, Del tuha“ des ORF. Neben ihrem Debütroman „KriegROMAn“ erschien bereits 2015 das wissenschaftliche Buch „Literatur von und über Roma. Unterscheide und Gemeinsamkeiten.“

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Genozid an Roma in der Ukraine 1941-1944: Infoveranstaltung, Ausstellung

1. April 2021, 19 Uhr, Online-Event: Youtu.be/CEANkuY564E

Weit über 10.000 Roma wurden von den deutschen Besatzern während des Zweiten Weltkrieges in der Ukraine umgebracht. Im Gedächtnis der Mehrheitsgesellschaften ist dieser Völkermord kaum präsent – ganz anders als in dem der Roma.
Im Jahr 2018 hat ein Projekt aus deutschen und ukrainischen Teilnehmer*innen Dutzende von Zeitzeug*innen getroffen. Sie berichteten vom Leid, das ihnen widerfuhr, aber auch vom Widerstand, den sie geleistet haben; sie berichteten von der Kollaboration ihrer Nachbar*innen, aber auch von Solidarität. Ihre Erfahrungen spiegeln sich in einer Ausstellung, die als Ergebnis des Projektes geschaffen wurde.
Mikhail Tyaglyy vom Ukrainischen Zentrum für Holocaustforschung gibt einen Überblick über den Genozid. Weitere Vorträge gehen auf Kontinuitäten von Antiziganismus in Deutschland wie der Ukraine ein und beleuchten aktuelle Netzwerke ukrainischer Faschisten.

Veranstalter: Bildungswerk für Friedensarbeit, VVN-BdA

Ausstellung zum Genozid an Roma in der Ukraine:
www.genocideagainstroma.org (ab 1. April)

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50th International Roma Day: Towards justice and building trust

29 Mar 2021, 9:00 -15:15 CET; This session will be run in Zoom, you must register in advance to gain access to the meeting and the details to join will be sent one hour prior of the event. Conference will be also livestreamed.

CEPS, together with the Central Council of German Sinti and Roma, the European Roma Grassroots Organisations (ERGO) Network, the Federación de Asociaciones Gitanas de Cataluña (FAGIC), the Asociatia Fast Forward and the ARESEL Network of Romania, will launch a new project called “CHACHIPEN” (meaning truth in Romani language). The launch is organised in the run up to the 50th International Roma Day, which takes place on 8 April.

CHACHIPEN’s key objectives are to advance the recognition and response to historically-rooted and systemic antigypsyism, to achieve justice, equality, non-discrimination and the full participation of Roma as equal citizens across Europe. The project employs an innovative approach, through the model of “Truth and Reconciliation Processes” to review the past rights violations and ongoing structural discrimination towards Roma, which hinder the implementation of the EU non-discrimination acquis.

The opening high-level panel will situate the discussion on recognising historically rooted antigypsyism within the wider EU and national policy context, and will provide some individual live testimonies (see some of the listed speakers below). We will then discuss how to increase recognition of antigypsyism, how can we rebuild trust between Roma and non-Roma, and what is role can mainstream institutions play. Our experts will also discuss the differences in approach, from the Truth and Reconciliation Commissions to the Expert Commissions on antigypsyism, as well as the role for Roma civil rights activism in the new EU Roma Strategic Framework for equality, inclusion and participation, and in the new EU anti-racism plan.

Organisers are looking forward to your questions and active participation and will ensure the translation of the conference into the Romani language.

This project is funded by the European Union’s Rights, Equality and Citizenship Programme (2014-2020) The content of the project’s outputs represents the views of the author only and is his/her sole responsibility. The European Commission does not accept any responsibility for use that may be made of the information it contains.

Host
Sergio Carrera, Senior Research Fellow and Head of Justice and Home Affairs unit

Speakers list:

Vera Jourova, Vice President of the European Commission for Values and Transparency;
Dunja Mijatovic, Commissioner for Human Rights, Council of Europe
Michaela Küchler, The Special Representative of the German Ministry of Foreign Affairs for Relations with Jewish Organisations, Issues Relating to Antisemitism, International Sinti and Roma Affairs, and Holocaust Remembrance – President of the IHRA
Romani Rose, Central Council of German Sinti and Roma (video address)
Elena Gorolová, Social worker, a survivor of forced sterilisation, Czech Republic
Gabriela Hrabanova, Executive Director, ERGO Network
ORGANISER: Lina Vosyliute

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Bildungsaufbruch gestalten – Wissensvermittlung zur Geschichte der Sinti und Roma und Antiziganismus

Freitag, 26. März 2021, 14:30-19:30 Uhr, Madhouse, Landwehrstraße 43, 80336 München

Antiziganistische Einstellungen, Handlungen und Strukturen sind bis heute in Deutschland ein gravierendes Problem, welches die Bildungs- und Beteiligungs- chancen von Sinti und Roma erheblich beeinträchtigt.
Das Projekt „Bildungsaufbruch gestalten“ bietet daher Fort- und Weiterbildungs- inhalte für Unterrichtende, Studierende und Interessierte zum Themengebiet Sinti und Roma an. Ziel ist es, Wissen zu den Themen Antiziganismus sowie Geschichte der Sinti und Roma zu vermitteln und Wege zur Integration des The- mas in die pädagogische Praxis aufzuzeigen. Dies soll zu einer gesamtgesellschaft- lichen Aufklärung und Sensibilisierung sowie zur gleichberechtigten (Bildungs-) Teilhabe der Volksgruppe der Sinti und Roma beitragen.
Bitte um Anmeldung bis zum 19. März unter BiG@madhouse-munich.com
Veranstalter: BiG – ein Kooperationsprojekt von Madhouse und der Diakonie Hasenbergl

Minderheiten zwischen Allianz und Konkurrenz – das Versprechen einer pluralen Demokratie?

25.03.2021, 18:00 – 19:30 Uhr online

Die Bundesregierung wirbt für den Rechtsstaat und das Versprechen einer pluralen Demokratie. Doch vor allem dort, wo selbstbewusste Minderheiten ihr Recht auf Gleichheit und Freiheit einfordern, kommen diese
Versprechen an ihre Grenzen. Debatten um die Rechtssicherheit, gleichberechtigte Teilhabe und Zugehörigkeit von Menschen, die von Diskriminierung betroffen sind, sowie Forderungen nach dem Abbau struktureller und symbolischer Ungleichheiten sind zentrale Herausforderungen unserer postmigrantisch geprägten Bundesrepublik.

Wie können gesellschaftliche Minderheitenpositionen erfolgreich Einfluss auf demokratische Prozesse nehmen? Inwieweit können abgrenzende Identitätspolitiken ein Erfolgsmodell sein? Wann braucht es
Allianzen, um Ungleichheit und Diskriminierung abzubauen?

Nach einem Impulsvortrag des Antisemitismusbeauftragten des Landes Baden-Württemberg, Dr. Michael Blume, werden Vertreter*innen der
drei bundesweiten Kompetenznetzwerke Antiziganismus, antimuslimischer Rassismus und Antisemitismus über diese Fragen sprechen, den Istzustand kritisch reflektieren, aktuelle Herausforderungen diskutieren und gemeinsam mit dem Publikum Zukunftsperspektiven entwickeln.

Die Veranstaltung findet online über Zoom statt. Der Link zur Teilnahme wird davor per Mail verschickt. Anmeldung ab dem 15. März 2021 unter: http://www.teilseiend.de/anmeldung-zur-veranstaltung/

Die Veranstaltung findet im Rahmen der Internationalen Wochen gegen Rassismus 2020 statt.

In Kooperation mit der Hochschule für Jüdische Studien Heidelberg und teilseiend e.V. – Muslimische Akademie Heidelberg. Gefördert durch Mosaik Deutschland und dem Amt für Chancengleichheit der Stadt Heidelberg.

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Die Verfolgung der Lüneburger Roma und Sinti im Nationalsozialismus und der daraus erwachsene Auftrag an die heutige (Stadt-) Gesellschaft

Ein Seminar mit kurzen Filmbeiträgen, einem Schwerpunkt auf der Biografie des Sinto Wolfgang Mirosch und der Auseinandersetzung mit gegenwärtigen Formen von Antiziganismus. Am 23. März, 17-19 Uhr.

Veranstalter: SnG „Kompetenzstelle gegen Antiziganismus (KogA)“ VVN-BdA Lüneburg
Anmeldung: ZOOM-Link über die Webseiten der Veranstalter: https://geschichte-bewusst-sein.de/ kompetenzstelle-gegen-antiziganismus/
oder http://www.vvn-bda-lg.de/

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Spiel Zigeunistan – Musikalische Lesung mit Christiane Richers und Kako Weiss

Musikalische Lesung, die von den Erfahrungen der Sinti-Familie Weiss erzählt und sich mit antiziganistischen Vorurteilen und Klischees auseinandersetzt. Am 19. März, 17.00–20.00 Uhr
Veranstalter: VVN-BdA Lüneburg SnG, „Kompetenzstelle gegen Antiziganismus (KogA)“ ,

Anmeldung:
Musikschule Lüneburg ZOOM-Link über die Webseiten der Veranstalter: https://geschichte-bewusst-sein.de/ kompetenzstelle-gegen-antiziganismus/
oder http://www.vvn-bda-lg.de/

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„Vater unser – Eine Sinti Familie erzählt“

19.03.2021 um 20:00 Uhr.

Online-Veranstaltung im Rahmen der Gedenkveranstaltung des 80sten Jahrestages der Deportation Karlsruher Sinti & Roma.Die deutsche Sintezza, Bürgerrechtlerin und Autorin Anita Awosusi gibt in ihrem Buch Einblick in ihre Familienbiografie und in die historischen Ereignisse und Nachwirkungen des Nationalsozialismus. Ausgehend von Gesprächen mit ihrem Vater, dem Musiker und Geigenbauer Hermann Weiß, erzählt Awosusi von seinem Leben und Überleben, von Deportation, Zwangsarbeit, sowjetischer Kriegsgefangenschaft und der Rückkehr in die Heimatstadt Karlsruhe. Zugleich reflektiert sie ihre eigene Entwicklung vom Kind der Nachkriegszeit zur Publizistin und aktiven Bürgerrechtlerin der deutschen Sinti:zzi und Rom:nja. Awosusis Buch ist ein Stück Zeitgeschichte und belegt eindrucksvoll die Bedeutung, die Überlebenden des Nationalsozialismus und ihren Nachkommen für die Vermittlung historischer Ereignisse zukommt.Anita Awosusi ist seit 30 Jahren als Bürgerrechtlerin mit dem Schwerpunkt auf erinnerungspolitische Arbeit aktiv. Sie hatte im Rahmen ihrer Arbeit als Leiterin des Bildungsreferats im Dokumentationszentrum deutscher Sinti und Roma unzählige Workshops zum Thema Antiziganismus und dem an den Sinti und Roma begangenen Völkermord geleitet. Sie hat mehrere Publikationen herausgegeben, drei Bände zur Musik der Sinti und Roma und zwei Bände zum Antiziganismus in der Jugendliteratur.Diese Lesung findet in Kooperation mit den Internationalen Wochen gegen Rassismus Karlsruhe und mikado e.V. statt.Infos zum Live Stream aus Karlsruhe finden sich hier

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LUKÁŠ HOUDEK »AMARE« Online-Gespräch mit dem Künstler über seine Porträtserie von in Tschechien lebenden Rom*nja

18.03.2021 • 18:30 Uhr • online

Seit Jahrhunderten sind Roma Teil der tschechoslowakischen bzw. der tschechischen Gesellschaft. Obwohl ihnen oft vermittelt wird, dass die Tschechische Republik nicht ihr Land sei, wurden die meisten von ihnen dort geboren und betrachten das Land als ihre Heimat. Sie fühlen sich als Roma, aber gleichzeitig auch als Tschechen.

Mit der fotografischen Serie »Amare« möchte der tschechische Künstler Lukáš Houdek (*1984) auf diese Situation aufmerksam machen. Eine Ausstellung der Serie, die im Rahmen der Tschechisch-Deutsche Kulturtage am Standort Palitzschhof der JugendKunstschule Dresden gehängt wurde, konnte aufgrund der Corona-Pandemie nicht in Anwesenheit des Künstlers eröffnet und nur für einen kurzen Zeitraum gezeigt werden.

In dem Live-Interview via Zoom holen wir die Fotografien in den digitalen Raum und sprechen mit Lukáš Houdek über seine künstlerische Auseinandersetzung mit dem Thema des Antiromaismus bzw. des Antiziganismus, das sowohl im tschechisch- als auch im deutschsprachigen Kulturraum verbreitet ist.

Houdek studierte Romistik an der Philosophischen Fakultät der Karls-Universität in Prag . Mit dem Fotografieren begann er im Jahre 2005, als er versuchte, die Situation der Roma an verschiedenen Orten in der Tschechischen Republik und im Ausland aufzuzeichnen, später aber auch das Leben von Mitgliedern der Dom-Kaste in Nordindien, die als Zeitgenossen der Roma gelten. Heute arbeitet er für das Projekt „HateFree Culture“, welches sich für eine rassimusfreie Gesellschaft engagiert und veröffentlicht Literatur von Sinti- und Roma-Schriftsteller*innen.

Veranstalter: JugendKunstschule Dresden, Euroregion Elbe/Labe
Mit: Lukáš Houdek, Fotograf, Projektkoordinator „HateFreeCulture“, Kher-Verlag
Frauke Wetzel, Kulturwissenschaftlerin und Kulturmanagerin
Rüdiger Kubsch, Geschäftsführer Euroregion Elbe/Labe
Valentina Marcenaro, Leiterin JugendKunstschule Dresden

Anmeldung bis 16. März unter: lkropp@jks.dresden.de

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Antiziganismuskritische Bildungsarbeit in Geschichte und Gegenwart

18. März 2021, 14:30 – 17:30, online
Wir gehen darauf ein, wie die Geschichte der Sinti und Roma thematisiert werden kann, die über Jahrhunderte von Ausgrenzung und Verfolgung geprägt ist und ihren negativen Höhepunkt in der systematischen Ermordung Hunderttausender Menschen im Nationalsozialismus findet. Dabei ist insbesondere Bergen-Belsen, als häufig letzter Ort eines jahrelangen Verfolgungswegs, für viele Sinti_ze und Rom_nja – so lautet der weibliche Plural – ein wichtiger Ort der kollektiven Erinnerung. Bis heute ist Antiziganismus, als spezifischer Rassismus gegenüber sozialen Gruppen, die mit dem Stigma ‚Zigeuner’ oder anderen verwandten Bezeichnungen identifiziert werden, gesellschaftlich weit verbreitet. Anhand verschiedener Übungen setzen Sie sich mit den Mechanismen, Formen und Auswirkungen antiziganistischer Diskriminierung in Geschichte und Gegenwart auseinander. Zusätzlich besprechen wir Ansätze und Formate einer antiziganismuskritischen Bildungsarbeit für unterschiedliche Zielgruppen.
Voraussetzung für die Teilnahme
Laptop oder Tablet mit Kamera und Mikrofon, genutzt wird das Konferenzprogramm Zoom. Die Zugangsdaten für die Teilnahme erhalten Sie kurz vorher von uns.

Die Veranstaltung ist kostenfrei.

Ihre Anmeldungen senden Sie bitte verbindlich bis Montag, den 15. März 2021, per Mail an bildung.bergen-belsen@stiftung-ng.de unter Angabe des Datums der Fortbildung, Ihres Namens, Ihrer Anschrift und Telefonnummer sowie der Institution, für die Sie tätig sind, und ggf. der Fächerkombination.

Nach Eingang Ihrer Anmeldung erhalten Sie eine Bestätigung für Ihre Teilnahme.

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Was ist Antiziganismus?

Mi, 17.03.2021, 18:00 – 19:30; Vortrag und Gespräch im Rahmen der Internationalen Wochen gegen Rassismus

Hallen am Borsigturm, 13507 Berlin, Am Borsigturm 6, Raum 3.011

Antiziganismus ist bis heute ein öffentlich wenig beachtetes Phänomen. Es ist eine Form des Rassismus, nämlich gegenüber Menschen, denen zugeschrieben wird, „Zigeuner“ zu sein.
Antiziganismus ist nach wie vor aktuell und begegnet uns in den Medien, im Alltag, in der Nachbarschaft: Regelmäßig kommt es zu gewalttätigen Übergriffen auf Rom*nja, Sinti*ze oder Menschen, die dafür gehalten werden. Diskriminierung ist für Betroffene Alltag, in der Öffentlichkeit werden rassistische Diskurse zu ‚Armutszuwanderung‘ oder ‚Asyltourismus‘ ausgetragen.

In einem Vortrag wird Dr. Markus End das Phänomen Antiziganismus vorstellen und im Anschluss gemeinsam mit einer Vertreterin/einem Vertreter von Amaro Foro e. V. einen Überblick über gegenwärtige Ausprägungen und Erscheinungsformen in Deutschland gegeben.
Abschließend bleibt Zeit für einen Austausch und Gespräch mit den Teilnehmerinnen und Teilnehmern.

Dr. Markus End ist seit Oktober 2019 Fellow und Lehrbeauftragter am Zentrum für Antisemitismusforschung der TU Berlin. Zu seinen Forschungsschwerpunkten gehören u. a. Theorien des Antiziganismus, antiziganismuskritische Bildungsarbeit und Antiziganismus in den Medien.
Amaro Foro e.V. ist ein transkultureller Jugendverband von Roma und Nicht-Roma mit dem Ziel, jungen Menschen durch Empowerment, Mobilisierung, Selbstorganisation und Partizipation Raum zu schaffen, um aktive Bürger/innen werden zu können. Seit 2014 dokumentiert der Verein systematisch diskriminierende und antiziganistisch motivierte Vorfälle in Berlin.

Kursnummer: Re1202-F; Volkshochschule Reinickendorf

Auskünfte zur Anmeldung: Tel.: 030 90294-4800, Fax.: 030 90294-4812, E-Mail: vhs@reinickendorf.berlin.de, http://www.vhs-reinickendorf.de

Fachliche Beratung: Frau Anna Charlotte Turre, Fax: 030 90294-4812, E-Mail: anna.turre@reinickendorf.berlin.de

 

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Gedenken an die Deportation der Münchner Sinti und Roma

Gedenkveranstaltung wird am 13. März ab 19 Uhr online gezeigt
(01.03.2021) Auch in diesem Jahr gedenkt München der Deportation von 131 Sinti und Roma in das Vernichtungslager Auschwitz am 13. März 1943, die nur wenige der Frauen, Männer und Kinder überlebten. Wegen Corona können die Veranstaltungen leider nicht öffentlich stattfinden. Die Namen der Opfer werden auf das NS-Dokumentationszentrum projiziert, die Gedenkveranstaltung ist am 13.3.2021 ab 19 Uhr hier im Livestream zu sehen.

Pandemiebedingt können die Namenlesung und Kranzniederlegung am Platz der Opfer des Nationalsozialismus sowie die Gedenkveranstaltung im NS-Dokumentationszentrum München am 13. März 2021 nicht öffentlich stattfinden.

Um die Opfer in das öffentliche Bewusstsein zu rücken, werden ihre Namen an die Fassade des NS-Dokumentationszentrums projiziert. Abends findet eine Gedenkveranstaltung mit Vortrag statt, die online auf muenchen.de verfolgt werden kann.

Im Rahmen der Gedenkveranstaltung sprechen Bürgermeisterin Katrin Habenschaden, Erich Schneeberger (Vorsitzender des Verbandes Deutscher Sinti und Roma Landesverband Bayern e.V.) und Dr. Mirjam Zadoff (Direktorin des NS-Dokumentationszentrums München).

Dr. Markus End (Zentrum für Antisemitismusforschung – TU Berlin) hält den Gedenkvortrag zum Thema „Antiziganismus in der Bundesrepublik Deutschland: Kontinuitätslinien und Brüche“. Der Livestream wird am 13.3. ab 19 Uhr auf YouTube gezeigt.

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Buchvorstellung Antiziganismus und Film / Antigypsyism and Film

Fr., 12. März 2021, 18-19 Uhr
Online

Antiziganismus ist Normalität auf der großen Leinwand. Um dieses Problem aus unterschiedlichen Perspektiven zu untersuchen, versammelten sich Wissenschaftler_innen und Nachwuchsforscher_innen, Filmemacher_innen und Menschenrechtsaktivist_innen – Roma wie Nicht- Roma – 2018 in Berlin zu einer internationalen Tagung: “Antiziganismus und Film“. Sie präsentierten ihre Forschungsergebnisse, teilten persönliche Zeugnisse und diskutierten Filme. Der vorliegende zweisprachige Band dokumentiert diese in ihrer Form bisher einzigartige Tagung.
Der Tagungsband umfasst wissenschaftliche Artikel und Essays sowie Interviews mit Filmemacher_innen, unterteilt in vier thematische Abschnitte: Antiziganismus im Film, Fragen der Ethik, Strategien der Subversion und Antiziganismus im Verhältnis zu anderen Ressentiments.

Programm:

Grußwort
Romani Rose, Vorsitzender des Zentralrats Deutscher Sinti und Roma

Einleitender Input
Zur Normalität des Antiziganismus auf der großen Leinwand
Radmila Mladenova, Forschungsstelle Antiziganismus der Universität Heidelberg

Kommentare und Gespräch mit den Herausgeber_innen
Radmila Mladenova, Forschungsstelle Antiziganismus der Universität Heidelberg
Tobias von Borcke, Bildungsforum gegen Antiziganismus
Pavel Brunssen, University of Michigan
Dr. Markus End, Zentrum für Antisemitismusforschung der TU Berlin
Anja Reuss, Zentralrat Deutscher Sinti und Roma

Eine Veranstaltung des Zentralrats Deutscher Sinti und Roma und des Bildungsforums gegen Antiziganismus.

Das Gespräch wird mit der Software Zoom durchgeführt. Für die Teilnahme melden Sie sich bitte per E-Mail unter berlin@sintiundroma.de an. Zusätzlich wird die Veranstaltung auf der Facebook- Seite des Bildungsforums gegen Antiziganismus gestreamt.

Die Veranstaltung findet in deutscher Sprache statt, der Tagungsband ist zweisprachig auf Deutsch und Englisch erschienen. Weitere Informationen und freier Zugang zum Buch auf der Website des Verlags Heidelberg University Publishing heiUP: https://heiup.uni-heidelberg.de/catalog/book/650?lang=de

Die Herausgeber_innen:

Radmila Mladenova ist Literatur- und Filmwissenschaftlerin und promoviert am Slavischen Institut in Heidelberg zum Thema „The ‘White’ Mask and the ‘Gypsy’ Mask in Film“. Sie studierte Anglistik und Amerikanistik an der Universität Sofia und schloss den Masterstudiengang „Kultur im Prozess der Moderne“ an der Universität Mannheim ab. Ihre Forschungsinteressen liegen an der Schnittstelle von Rassismus und Kunst.

Tobias von Borcke hat als Projektmitarbeiter des Dokumentations- und Kulturzentrums Deutscher Sinti und Roma das Bildungsforum gegen Antiziganismus mit aufgebaut. Dort war er unter anderem an der Vorbereitung und Durchführung der Tagung „Antiziganismus und Film“, die in diesem Band dokumentiert wird, beteiligt.

Pavel Brunssen promoviert in German Studies an der University of Michigan. Seine Forschungsschwerpunkte sind Antisemitismus, Antiziganismus und Fußball-Fankulturen. Er absolvierte sein Bachelorstudium in Sozialer Arbeit und Sozialpädagogik an der Hochschule Düsseldorf und sein Masterstudium in interdisziplinärer Antisemitismusforschung am Zentrum für Antisemitismusforschung an der Technischen Universität Berlin.

Markus End ist Sozialwissenschaftler und beschäftigt sich schwerpunktmäßig mit dem Phänomen des Antiziganismus. Derzeit fungiert er als Mitglied der Unabhängigen Kommission Antiziganismus am Bundesministerium des Innern und als Vorsitzender der Gesellschaft für Antiziganismusforschung.

Anja Reuss ist politische Referentin am Zentralrat Deutscher Sinti und Roma. Sie studierte Geschichte mit Fokus auf Nationalsozialismus, Genozid-Forschung, Migration und Minderheitengeschichte an der Humboldt-Universität zu Berlin. Gegenwärtig sind ihre Schwerpunkte: Dimensionen des Antiziganismus, Erinnerungspolitik, Minderheitenrechte, Polizeiarbeit, Hasskriminalität und Datenerfassung.

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Gedenken an Wiesbadener Sinti

Vor 78 Jahren, am 8. März 1943, wurden 119 Sinti von Wiesbaden aus in das Vernichtungslager Auschwitz-Birkenau deportiert. Anlässlich des Jahrestages findet am Montag, 8. März 2021 um 16 Uhr eine virtuelle Gedenkstunde am Mahnmal in der Bahnhofsstraße statt.

Auch 2021 wird es am 8. März eine Gedenkstunde geben. Corona-bedingt findet sie ohne Publikum statt und wird stattdessen live und als Aufzeichnung zu sehen sein. Oberbürgermeister Gert-Uwe Mende und der Vorsitzende des Verbands hessischer Sinti und Roma, Adam Strauß, erinnern im Beisein von Stadtverordnetenvorsteherin Christa Gabriel an die Opfer. Auch in Zeiten der Corona-Pandemie ist es wichtig, dass wir das Gedenken wachhalten. Alle Wiesbadener sind eingeladen, an der virtuellen Gedenkstunde teilzunehmen. Die Übertragung beginnt um 16 Uhr und kann direkt über wiesbaden.de besucht werden.

Am 8. März gedenken wir den aus Wiesbaden nach Auschwitz deportierten Sinti und Roma. 119 Wiesbadenerinnen und Wiesbadener vom Neugeborenen bis zum Greis wurden in die Lager verschleppt, zur Arbeit gezwungen, vergast und vernichtet. Der Völkermord stellte den traurigen Höhepunkt einer jahrhundertelangen Verfolgung und Diskriminierung dar. Sinti leben bereits seit circa 600 Jahren im deutschsprachigen Raum. 600 Jahre in denen sie einerseits Teil der Gesellschaft waren, aber auch immer wieder aus ihr ausgeschlossen wurden.

Wenn wir uns mit der Geschichte der Verfolgung befassen, erinnern wir nicht nur das Leid, das Sinti und Roma erleben mussten. Es erinnert uns auch an die gesellschaftliche Verantwortung, die wir tragen. Die gegenwärtigen Entwicklungen sind für Angehörige der Minderheit sehr verunsichernd. Wir sehen die Wahlerfolge rechtspopulistischer Parteien, die rechte Gewalt, wie sie sich besonders deutlich in Kassel, Halle und Hanau zeigte. Und wir sehen Fälle, wie den in Singen, wo ein kleines Kind von der Polizei in Handschellen widerrechtlich festgenommen wurde. Wir sehen das mit Sorge, aber wir sehen auch, dass es Widerstand gibt, dass Kritik an Rassismus, Antisemitismus und Antiziganismus lauter wird. Lassen Sie uns unser Gedenken am 8. März als Teil dieses Widerstands betrachten, den es fortzuführen und auszubauen gilt.

Wir gedenken der Sinti, die Opfer des Holocaust geworden sind. Es ist unsere moralische Pflicht, an das Leiden der Menschen, die unter dem NS-Regime verfolgt wurden, zu erinnern. Seit 1992 steht in der Bahnhofstraße das Mahnmal, das dauerhaft an die Deportation von 119 Wiesbadener Sinti in das Konzentrationslager Auschwitz und an den Völkermord der Nazis an Sinti und Roma erinnert. Dieses Mahnmal soll ein deutliches Zeichen für Haltung und Rückgrat, Hinschauen und Einmischen, Mitgefühl und Solidarität sein. Das Mahnmal besteht aus einem großen dreigeteilten Sandsteinblock. Er zeigt eine Gruppe von Männern, Frauen und Kindern, die sich – erdrückt unter einer schweren Last – auf dem Weg in den Untergang befindet. Es ist wichtig, diesen immer noch so wenig wahrgenommen Teil des Rassenwahns der Nazis eindringlich ins Gedächtnis zu rufen. Das Gedenken an die Deportation Wiesbadener Sinti im Jahr 1943 ist laut Oberbürgermeister Mende fester Bestandteil der Erinnerungskultur in unserer Stadt.

 

Rundgang am denk.mal Hannoverscher Bahnhof

Mit dem Gedenkort „denk.mal Hannoverscher Bahnhof“ erinnert die Stadt Hamburg an über 8.000 Juden, Sinti und Roma aus Hamburg und Norddeutschland, die zwischen 1940 und 1945 in Ghettos und Vernichtungslager deportiert wurden. Auf dem Rundgang mit Sandra Wachtel wird die besondere Topografie der Erinnerung am Deportationsort des ehemaligen Hannoverschen Bahnhofs und am ehemaligen Fruchtschuppen C, in dem Sinti und Roma vor ihrer Deportation eingesperrt wurden, erkundet. Berichtet wird über Opfer und Tatbeteiligte der Entrechtung, Ausgrenzung und Deportationen sowie den gesellschaftlichen Umgang nach Kriegsende. Die öffentliche Führung ist kostenfrei und findet im Freien statt. Eine Anmeldung ist nötig. Diese Veranstaltung findet statt im Rahmen der Themenwoche „Mehr als Klein-Jerusalem – Gegenwartsperspektiven auf jüdische Geschichte in Hamburg“ vom 22.-28. Februar 2021. Weitere Informationen finden Sie auf www.koerber-stiftung.de/juedisches-leben

Eine Anmeldung ist erforderlich. Es sind noch 9 Plätze frei.

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Hanau und Halle: ein „Angriff auf uns Alle“?

Donnerstag, 25. Februar 2021, 09:30 Uhr bis 17:00 Uhr; (Digitaler) Fachtag zum Thema Gruppenbezogene Menschenfeindlichkeit
Haus am Dom, Katholische Akademie Rabanus Maurus, Frankfurt, Domplatz 3, 60311 Frankfurt

Werden die Anschläge von Halle und Hanau als Angriff auf Demokratie und Menschenwürde gewertet? Oder werden Betroffene von rassistischer Gewalt alleine gelassen? Wie gelingt eine pädagogische und gesellschaftliche Auseinandersetzung mit Gruppenbezogener Menschenfeindlichkeit (GMF), wie sie die Vorurteilsforschung untersucht? Wie wirken die spezifischen Formen Antisemitismus, Antiziganismus und Antimuslimischer Rassismus?
Wie kann demokratisches Handeln in Solidarität mit den von Rassismus und Antisemitismus Betroffenen in Bildung und Gesellschaft gestärkt werden?

Diese Fragen werden vormittags in Vorträgen und Diskussionen erörtert und nachmittags in Workshops vor Ort vertieft. Neben der analogen Teilnahme besteht die Möglichkeit, sich für den ganzen Tag oder auch nur morgens oder nachmittags digital zuzuschalten.

Veranstalter*innen: Bildungsstätte Anne Frank, Diakonie Hessen, Haus am Dom – Kath. Akademie Rabanus Maurus, Jüdische Gemeinde Frankfurt am Main K.d.ö.R., Religionspädagogisches Institut der EKKW und der EKHN, Verband Deutscher Sinti und Roma – Landesverband Hessen, Zentrum Gesellschaftliche Verantwortung der EKHN

Bitte anmelden unter: https://www.seminareonlinebuchen.de/SeminarManagerNet/20796/SMNet/Registration?seminarId=862f469b-2e66-4179-a2bb-a0baac757dae&AspxAutoDetectCookieSupport=1

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1 mal 1 zu Roma, Sinti und Antiziganismus für Journalisten und Redakteure mit anschließendem Gespräch – Grund: „Die Letzte Instanz“

23.02.2021 Online Veranstaltung:
Ein 90 Minütiger Vortrag mit schließendem Gespräch.
Es gibt keine böse Fragen, nur böse Behauptungen.
Die Möglichkeit jede Frage zu stellen ohne Tabus um aufzuklären und den Antiziganismus zu verstehen.

Inhalt Vortrag:

Grundlegendes zu Roma und Sinti
Eine Einführung in die Geschichte der Roma
Fortgesetztes Unrecht nach `45
Antiziganismus erkennen, verstehen und richtig begegnen
Die Veranstaltung ist Kostenlos und wird Durchgeführt durch den Bildungsverein der Roma zu Hamburg e.V. (www.RomaEdu.org), dem Europäischen Zentrum für Antiziganismusforschung (www.EZAF.org) und dem Rom.News Network (www.Rom.News)
Nach erfolgreicher Anmeldung erhalten Sie den Beitrittslink am Tag der Veranstaltung.

 

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Aktualität und Geschichte des Antiziganismus

Online / Livestream, 22.02.2021, 19:00 – 21:00 Uhr; Die Veranstaltung findet online statt. Zugangsdaten werden noch bekannt gegeben.

Vortrag/Diskussion mit Dr. Markus End (Vorsitzender der Gesellschaft für Antiziganismusforschung)

«Das soziale Phänomen des Antiziganismus stellt in der Geschichte und bis in die Gegenwart ein massives gesellschaftliches Problem in Europa und darüber hinaus dar. Täglich sind Menschen von antiziganistischen Diskriminierungsstrukturen und Gewalthandlungen betroffen, Stigmatisierung und Ausgrenzung werden durch antiziganistische Ideologie legitimiert.» Dr. Markus End, in: «Das soziale Phänomen des Antiziganismus»

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Ein Jahr nach Hanau. Leerstellen der Aufarbeitung

18. Februar 2021 · 18:30 Uhr – 20:30 Uhr Online (Zoom)

Wie soll eine Erinnerungs- und Gedenkpolitik aussehen, die die Opfer rassistischer Gewalt in den Mittelpunkt rückt? Was brauchen Opfer und Angehörige? Wie können wir ein kollektives Gedächtnis schaffen? Welche gesellschaftliche Funktion kann oder sollte ein Gerichtsverfahren im Kontext rassistischer Gewalttaten einnehmen? Wie müsste eine strafrechtliche Aufarbeitung genau aussehen, die Angehörige und Betroffene zum Ausgangspunkt nimmt, diese nicht re-traumatisiert, Raum für Schmerz und Erzählungen lässt und anerkennt, dass ein Gerichtsverfahren auch immer ein soziales und politisches Aushandlungsfeld ist? Wie können Trauer, Wut und Frustration von Menschen mit Rassismuserfahrungen als Alltagserfahrungen stärker in das öffentliche Bewusstsein rücken?

Denn es ist still geworden um die rassistisch motivierten Morde am 19. Februar 2020 in Hanau. Einer Gesellschaft, die sich viel zu oft und viel zu sehr an Täter_innen orientiert, „fehlt“ der Täter, der sich selbst getötet hat. Und mit dem Täter, fehlt ein öffentliche Aufmerksamkeit produzierender Gerichtsprozess.

Rassistische Anschläge lassen sich auch aus einer anderen Perspektive aufarbeiten und erzählen – aus der Perspektive der Opfer, der Angehörigen und aus der Perspektive der betroffenen Communities. In zwei Diskussionsrunden sprechen wir mit den eingeladenen Gesprächspartner_innen darüber, welche Formen der gesellschaftlichen Anerkennung, Aufarbeitung und Reparationen unsere Gesellschaft im Kontext rassistischer Gewalttaten braucht.

Eine gemeinsame Veranstaltung des Migrationsrats Berlin e.V. und des Deutschen Instituts für Menschenrechte.

Teilnahmebedingungen

Anmeldung erbeten: Bitte nutzen Sie das Anmeldeformular. Nach der Anmeldung erhalten Sie vor Beginn der Veranstaltung einen Zoom-Link.

Während der online-Veranstaltung haben Sie als Teilnehmende die Möglichkeit, schriftlich Fragen zu stellen.

Die Veranstaltenden behalten sich vor, Personen auszuschließen, die sich in menschenverachtender bzw. diskriminierender Weise äußern.

Programm

18:30 Uhr Grußwort
18:45 Uhr Zurück zu wessen Normalität? Gesellschaftliche Aufarbeitung rassistischer Gewalt
Isidora Randjelović, RomaniPhen, Selbstorganisation von Romnja* und Sintezzi* im Bereich politische Bildung, Wissens- und Kulturproduktion
Harpreet Cholia, Vorsitzende Hessischer Flüchtlingsrat, Initiative 19. Februar
N.N.
Moderation: Ed Greve, Migrationsrat Berlin
19:15 Uhr Gerichtsprozesse für wen? Chancen und Grenzen der rechtlichen Aufarbeitung rassistischer Gewalt
Onur Özata, Strafverteidiger und Opfervertreter, u. a. im NSU-Prozess
Sanchita Basu, Reach Out, Beratungsstelle für Opfer rechter, rassistischer und antisemitischer Gewalt
Marjam Samadzade, Richterin, Bildungsreferentin
Moderation: Prof. Dr. Beate Rudolf, Direktorin des Deutschen Instituts für Menschenrechte
20:30 Uhr Ende der Veranstaltung

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Antiziganismus: Ansätze zur Erforschung von Vorurteilen, Ausgrenzung und Verfolgung von Sinti und Roma in Deutschland

12.02.2021, 15:00 Uhr – zoom

Im Rahmen des Symposion des Wissenschaftlichen Beirats: „Ein Ziel von deutschem Rassismus: Menschen aus Südosteuropa und der Türkei“ hält Daniela Gress diesen Impulsvortrag. In den Mittelpunkt des Symposions 2021 wurde der Rassismus in Deutschland und dem deutschsprachigen Raum gestellt. Mit Anmeldung.

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Der selektive Blick

ONLINE VORTRAG + GESPRÄCH am Mittwoch, 10. Februar 2021, 19 Uhr
Mit Frank Reuter und Ülkü Süngün im Rahmen der Veranstaltungsreihe:
Über lokale und globale Strukturen von Antiziganismus kuratiert und moderiert von Ülkü Süngün

Zoom / Linkvergabe unter ruehl(at)wkv-stuttgart.de

Historische Fotos der Minderheit Sint*izze und Rom*nja spiegeln in aller Regel die mehrheitsgesellschaftliche Perspektive wider: Es handelt sich um einen fremdbestimmten Blick. Dennoch werden solche Bilder in Ausstellungen, Medien oder Bildungsprojekten oftmals eingesetzt, ohne dass der Kontext – wie Entstehungsbedingungen und Wirkungen auf die heutigen Betrachter*innen – hinreichend reflektiert würde. Sie stehen auch in auffälligem Kontrast zu den überlieferten fotografischen Selbstzeugnissen von Sint*izze und Rom*nja. Das gesellschaftliche und mediale Konstrukt des „Zigeuners“ ist von der heterogenen Lebenswirklichkeit der realen Sint*izze und Rom*nja prinzipiell zu trennen.
Diese tief greifende Differenz zwischen Selbst- und Fremdwahrnehmung wirft grundlegende Fragen nach gesellschaftlichen Verwendungspraktiken von Bildern und den zugrunde liegenden Machtverhältnissen auf. Visuelle Medien, insbesondere die Fotografie, spielten und spielen in der Ausformung und Verbreitung von st