Vorstand

Dr. Markus End

VorstandVorsitzender

Jg. 1979, ist Politikwissenschaftler. Seine Forschungsinteressen liegen im Bereich der theoretischen Auseinandersetzung mit Antiziganismus, der Möglichkeiten antiziganismuskritischer pädagogischer Arbeit sowie der theoretisch vergleichenden Vorurteilsforschung.

Zusammen mit Kolleg_innen hat er in Berlin ein Forum zu Antiziganismuskritik ins Leben gerufen und zwei Sammelbände zu Antiziganistischen Zuständen herausgegeben. Im Team mit der Jugendbildungsstätte Kaubstraße hat er das Methodenhandbuch zum Thema Antiziganismus entwickelt. 2013 erarbeitete er im Auftrag von Romnokher ein Gutachten Antiziganismus: Zum Stand der Forschung und der Gegenstrategien; zuletzt gab das Dokumentati-ons- und Kulturzentrum Deutscher Sinti und Roma seine Studie zum Thema Antiziganismus in der deutschen Öffentlichkeit heraus, in der er Strategien und Mechanismen medialer Kommunikation untersuchte.

Nadine Küßner

Vorstandstellvertretende Vorsitzende

Nadine Küßner (ehem. Povoden) ist Pädagogin und Bildungswissenschaftlerin mit dem Schwerpunkt Antiziganismuskritische Bildung/rassismuskritische Bildung und diversitätsorientierte politische Bildung und bietet im Rahmen der Arbeitsstelle Antiziganismusprävention der PH Heidelberg Fortbildungen und Workshops für Lehrkräfte und pädagogische Fachkräfte an. Sie konzipiert und entwickelt didaktische Materialien zum Thema Antiziganismus und die Geschichte der Minderheit in Vergangenheit und Gegenwart für den Einsatz in pädagogischen Settings (digitaler Stadtrundgang, Lupeheft), beteiligt sich an Seminaren an Hochschulen und führt Multiplikator*innenschulungen zu antiziganismuskritischem Handeln durch (Lpb).

Im Rahmen des Projektes Transfer-Together war sie maßgeblich am Aufbau der Arbeitsstelle Antiziganismusprävention an der Pädagogischen Hochschule beteiligt. Sie konzipierte gemeinsam mit der LpB die Multiplikator*innenschulung „Antiziganismus erkennen und begegnen“ und entwickelte in einem Projekt gemeinsam mit Studierenden den „digitalen Stadtrundgang“ der neben der Vertreibung der Heidelberger Sinti im Nationalsozialismus beispielsweise auch die Bürgerrechtsbewegung thematisiert.

Dr. Karola Fings

VorstandSchatzmeisterin

Jg. 1962, ist Historikerin und leitet seit dem 1. August 2020 das Projekt „Enzyklopädie des NS-Völkermordes an den Sinti und Roma in Europa“ an der Forschungsstelle Antiziganismus am Historischen Seminar der Universität Heidelberg. Von 2003 bis 2020 war sie stellvertretende Direktorin des NS-Dokumentationszentrums der Stadt Köln. Sie hat ihre Dissertation an der Heinrich-Heine-Universität Düsseldorf über „Krieg, Gesellschaft und KZ. Himmlers SS-Baubrigaden“ geschrieben. Ihre Forschungsschwerpunkte sind der Nationalsozialismus, seine Vorgeschichte und seine Nachwirkungen sowie die NS-Verfolgung von Sinti und Roma.

 

Seit 1990 hat sie hierzu zahlreiche Studien veröffentlicht, u.a. über Struktur und Verlauf der NS-Zigeunerverfolgung und den Charakter des Genozids, über „Zigeunerlager“ oder zur Verfolgung von Roma und Romnja im faschistisch besetzten Jugoslawien. Ihr gemeinsam mit Frank Sparing verfasstes Buch „Rassismus, Lager, Völkermord. Die nationalsozialistische Zigeunerverfolgung in Köln“ (2005) ist eine Fallstudie zum Genozid an den Sinti:ze und Rom:nja, die auf breiter empirischer Basis die Nachkriegsmythen der Täterinnen und Täter widerlegt. Zu den jüngsten Veröffentlichungen zählt der 2021 mit Sybille Steinbacher herausgegebene Band „Sinti und Roma. Der nationalsozialistische Völkermord in historischer und gesellschaftspolitischer Perspektive“. 2024 erschien in dritter Auflage in der Reihe C.H.Beck Wissen ihr Band „Sinti und Roma. Geschichte einer Minderheit“. Der Launch der Online-Enzyklopädie fand am 5. März 2024 in der Topographie des Terrors in Berlin statt. Karola Fings war Mitglied der 2019 bis 2021 vom Bundestag eingesetzten „Unabhängigen Kommission Antiziganismus“ und ist Mitglied der deutschen Delegation bei der International Holocaust Remembrance Alliance (IHRA).

Daniela Gress

VorstandSchriftführerin

Daniela Gress ist Historikerin und arbeitet als wissenschaftliche Mitarbeiterin in der Forschungsstelle Antiziganismus am Historischen Seminar der Universität Heidelberg.
Sie studierte Neuere Geschichte und Zeitgeschichte sowie Kulturwissenschaften an den Universitäten Karlsruhe und Heidelberg. Von 2013 bis 2017 war sie als Doktorandin an der Etablierung des Arbeitsbereiches Minderheitengeschichte und Bürgerrechte in Europa am Lehrstuhl für Zeitgeschichte der Universität Heidelberg beteiligt. Ihr Dissertationsvorhaben untersucht die Entwicklung von Bürger- und Menschenrechtsbewegungen der Sinti und Roma in der Bundesrepublik Deutschland und deren Anstrengungen zum Abbau von Antiziganismus.

Zu ihren Forschungsschwerpunkten zählen Antiziganismus im 20. Jahrhundert, insbesondere nach 1945, Minderheitengeschichte, Bürgerrechts- und Protestgeschichte, Neue Soziale Bewegungen, Erinnerungskultur sowie Geschichtspolitik. Für ihre Forschungen wurde sie mit dem Integrationsforschungspreis des Ministeriums für Integration Baden-Württemberg (2013) und dem Dr. Bertold-Moos-Wissenschaftspreis (2016) ausgezeichnet. Im Bereich Vermittlung arbeitete sie an historischen Ausstellungen u.a. zur Bürgerrechtsarbeit deutscher Sinti und Roma, (Dokumentations- und Kulturzentrum Deutscher Sinti und Roma) sowie der NS-Verfolgung der Heidelberger Juden und Sinti (Stadt Heidelberg) und konzipierte den Archivbereich „Bürgerrechtsbewegung der Sinti und Roma in der Bundesrepublik Deutschland“ des „RomArchive – Digitales Archiv der Sinti und Roma“.

Aktuelles Forschungsvorhaben:
Protest und Selbstbestimmung. Bürger- und Menschenrechtsbewegungen der Sinti und Roma in der Bundesrepublik Deutschland (Dissertationsprojekt)

 

Tobias von Borcke

VorstandBeisitzer

Magdalena Freckmann

VorstandBeisitzerin

Seit 2016 Studium der Sozialwissenschaften in Berlin, leitete im Wintersemester 18/19 und im Sommersemester 19 ein studentisches Seminar zu Antiziganismus und möchte das Thema auch in der bevorstehenden Bachelorarbeit weiter verfolgen.
Interessensschwerpunkte sind der Antiziganismus der Polizei, der Zusammenhang von Antiziganismus und Migrationspolitiken bzw. nationalstaatlichen Ordnungspolitiken und Theorien des Antiziganismus im Verhältnis zu Theorien des Antisemitismus und des Rassismus.


Mitglieder

Hanan Abu El-Gyab

Studium der Germanistik, Geschichte und Erziehungswissenschaft für das Lehramt der Primar- und Sekundarstufe I an den Universitäten Flensburg und Hamburg. Daran anschließend Lehrbeauftragte und Doktorandin der Universität Hamburg an der Fakultät für Erziehungswissenschaft im Fachbereich Historische Bildungsforschung.

Im Promotionsvorhaben werden Schulbuchdarstellungen von Sinti und Roma untersucht.

Francesco Arman

Francesco Arman, Jahrgang 1978.
Erzieher
Kulturwissenschaftler mit den Fachschwerpunkten: Philosophie und Geschichte B.A.
Während seines Studiums befasste Francesco Arman sich intensiv mit dem Thema Antiziganismus im historischen Kontext, sowie den Diskurs-Theorien von Michele Foucault und Judith Butler.

Dr. Peter Bell

Dortmund / Heidelberg
Nach einer Steinmetzlehre und dem Studium der Kunstgeschichte, Betriebswirtschaftslehre sowie der Graphik & Malerei an der Philipps-Universität Marburg promovierte Peter Bell über „Getrennte Brüder und antike Ahnen. Repräsentationen der Griechen in der italienischen Kunst zur Zeit der Kirchenunion, 1438-72.“ im kunsthistorischen Teilprojekt „Ordnungen der Bilder. Repräsentation von Fremdheit und Armut in Kunst und visueller Kultur in Italien (13.-16. Jahrhundert)“ des SFB 600 „Fremdheit und Armut“ der Universität Trier.

 

Nach Auslauf des Teilprojekts führte er dort ein Forschungsvorhaben zur „Repräsentation von ‚Zigeunern’ in den Bildwelten des 15.-20. Jahrhunderts“. Danach war er Postdoktorand an der Ruprecht-Karls-Universität Heidelberg im Interdisciplinary Center for Scientific Computing (IWR) und WIN-Kollegiat sowie Mitarbeiter im WIN-Projekt „Künstliches und künstlerisches Sehen. Computer Vision und Kunstgeschichte in methodisch-praktischer Zusammenarbeit“ in der Heidelberger Akademie der Wissenschaften und zuletzt Geschäftsführer des Hartware MedienKunstVereins im Dortmunder U. Seit Sommer 2016 ist er Sprecher des WIN-Projekts.

 

Forschungsschwerpunkte

  • Visuelle Repräsentationen des Fremden vom Mittelalter bis in die Gegenwart
    (insbesondere Juden, Griechen, ‚Zigeuner‘)
  • Malerei und Druckgrafik der Frühen Neuzeit
  • Kulturtransfer, Rezeption, Interkulturalität
  • Digitale Kunstgeschichte, Digital Humanities und digitale Vermittlung
  • Image Processing (Computer Vision, Crowdsourcing, Augmented Reality)

Nico Bobka

studierte Soziologie und Politische Theorie in Berlin, Cardiff, Darmstadt und Frankfurt. Er war wissenschaftlicher Mitarbeiter des Verbandes Deutscher Sinti und Roma, Landesverband Hessen, und der Arbeitsstelle Antiziganismusprävention an der Pädagogischen Hochschule Heidelberg. Außerdem war er Mitglied der Arbeitsgruppe „Die Frankfurter Seminare Theodor W. Adornos“ am Frankfurter Institut für Sozialforschung sowie als Lehrbeauftragter in Frankfurt, Darmstadt, Göttingen und Stuttgart tätig.

Dr. Pavel Brunssen

Dr. Pavel Brunssen ist wissenschaftlicher Mitarbeiter und Alfred Landecker Lecturer an der Forschungsstelle Antiziganismus der Universität Heidelberg. Hier arbeitet er an einem Forschungsprojekt zum Thema „Antigypsyism and Minority Subjectivity in German Popular Culture: Football, Hip-Hop, Carnival“. Seine Forschungsschwerpunkte sind Antisemitismus, Antiziganismus, Erinnerungskulturen sowie Fußball- und Fußball-Fankulturen. Pavel Brunssen promovierte in German Studies an der University of Michigan, wo seine Dissertation vom Frankel Center for Judaic Studies mit dem Marshall Weinberg Prize ausgezeichnet wurde. Er ist Mitbegründer des monatlichen Jour fixe Antiziganismusforschung der GfA, welchen er seit Mai 2023 gemeinsam mit Yvonne Robel organisiert.

Pavel Brunssen ist der Autor von „Antisemitismus in Fußball-Fankulturen: Der Fall RB Leipzig“ (Beltz Juventa, 2021) sowie Mitherausgeber der Sammelbände „Antigypsyism and Film / Antiziganismus und Film“ (Heidelberg: Heidelberg University Publishing, 2020) und „Football and Discrimination: Antisemitism and Beyond“ (Routledge, 2021). Von 2012 bis 2017 war Pavel Brunssen Herausgeber und Chefredakteur von „Transparent“, einem Magazin für Fußball und Fankultur. Im September 2017 veröffentlichte der Zentralrat Deutscher Sinti und Roma sein Gutachten zum Film „Nellys Abenteuer“ welches Teil des Anstoßes einer öffentlichen Debatte über Antiziganismus im Film war. Pavel Brunssen studierte Soziale Arbeit / Sozialpädagogik (B.A.) an der Hochschule Düsseldorf sowie interdisziplinäre Antisemitismusforschung am Zentrum für Antisemitismusforschung (Technische Universität Berlin, M.A.).

 

Dr. Karin Cudak

Dr. phil. Karin Cudak

Seit 2019 Wissenschaftliche Mitarbeiterin und seit 2022 Akademische Rätin an der Europa-Universität Flensburg am Institut für Sonderpädagogik, Abt. Inklusion und pädagogische Entwicklungsförderung; Lehrbeauftragte FH Kiel und Hochschule Hannover (Soziale Arbeit, Kindheitspädagogik).

In Ihrem Forschungsprojekt „Bildung für Newcomer“ (2017, VS Springer) hat Karin Cudak gesellschaftliche Einordnungen rund um die ‚Einwanderung aus Südosteuropa‘ erforscht und sich mit der Inklusionsfähigkeit des Bildungssystems befasst. Dazu ist sie Bildungspfaden von Kindern und Jugendlichen, die aus Bulgarien und Rumänien in innenstadtnahen Quartieren wohnten, im Rhein-Ruhr-Raum und hier vor allem in sogenannten ‚Auffangklassen‘ gefolgt. Die kaskadischen Ausgrenzungsprozesse, bedingt durch den vorherrschenden Diskurs um die pejorativ bezeichnete ‚Armutsflucht‘, die kommunalen Praxen sowie ihre Niederschlagung im pädagogischen Alltag (strukturell, semantisch, kulturell) zeichnen sich in den Darstellungen der Untersuchung plastisch ab.
Open access: https://link.springer.com/content/pdf/10.1007/978-3-658-14719-8.pdf?pdf=button

Im Rahmen der RomnoKher-Studie 2021 (in 2. Auflage erschienen 2023, VS Springer) hat Karin Cudak – gemeinsam mit Iulius Rostas – die aktuellen Bildungssituationen von Sinti* und Roma* vom Elementar- bis zum Hochschulbereich in Deutschland, Diskriminierungs- und Rassismuserfahrungen sowie Einstellungen zu Bildung (n=614) ausgewertet.
Open access: https://link.springer.com/book/10.1007/978-3-658-40896-1

Weitere Informationen zu Karin Cudak finden Sie hier: https://www.uni-flensburg.de/ipe/wer-wir-sind/personen/dr-karin-cudak

Merfin Demir

Jg. 1980, ist Gründer und Landesgeschäftsführer von Terno Drom e.V., einer interkulturellen Jugendorganisation in Nordrhein-Westfalen, und außerdem seit Januar 2015 als Projektkoordinator bei der Otto-Benecke-Stiftung e.V. im Bundesprojekt „Junge Roma Aktiv“ beschäftigt.

Zuvor war er von 2011 bis 2014 hauptamtlicher Projektleiter bei der djo – Deutschen Jugend in Europa in Nordrhein-Westfalen e.V. für das BAMF-Projekt ,,be young & roma‘‘. 2014 bis Mai 2016 war er Vorsitzender der bundesweiten Jugendorganisation Amaro Drom e.V. Als ehemaliger ehrenamtlicher Geschäftsführer einer Düsseldorfer Roma-Moscheegemeinde (1999-2004) sind ihm sein Engagement für den Frieden unter den Kulturen auf der Grundlage gemeinsamer Werte und insbesondere der jüdisch-muslimische Dialog nach wie vor wichtig.

Schwerpunkte seiner Arbeit sind die Verbesserung der Bildungssituation von Roma und das Empowerment von Roma-Jugendlichen, wozu er auch publiziert hat. Von 2014 bis 2016 war er Mitglied des bundesweiten „Arbeitskreises zur Verbesserung der Bildungsbeteiligung und des Bildungserfolges von Sinti und Roma in Deutschland“. 2016 arbeitet er in einem Expertengremium der Bundeszentrale für politische Bildung an einer Handreichung zur kritischen Auseinandersetzung mit dem Antiziganismus mit. Außerdem ist er stellvertretender Vorsitzender des internationalen Beirates des RomArchive.

Dr. Andra Draghiciu

Andra Draghiciu ist promovierte Zeithistorikerin im Bereich mittel- und osteuropäische Geschichte mit Schwerpunkt Erinnerungskultur sowie Visual und Oral History. Seit Oktober 2022 ist sie Projektmitarbeiterin der Melde- und Informationsstelle Antiziganismus Rheinland-Pfalz, für Vorfallerfassung, Forschung, Netzwerk- und Öffentlichkeitsarbeit zuständig.

Ko-Koordinatorin und Ko-Autorin des Berichts Fokus: Antiziganismus in Rheinland-Pfalz 2022 und 2023 (herausgegeben von der Melde- und Informationsstelle Antiziganismus Rheinland-Pfalz und der Melde- und Dokumentationsstelle für menschenfeindliche Vorfälle in Rheinland-Pfalz – m*power, 2024)

Drehbuchautorin und Koordinatorin von Sensibilisierungsvideos zum Thema Antiziganismus u.a. der Dokumentation Antiziganismus: der salonfähige Rassismus?

 

Dr. Udo Engbring-Romang

Jg. 1955, ist Dipl.-Politologe und Historiker mit einer Promotion über den nichtmarxistischen Sozialismus; seit 2010 ist er Programmbereichsleiter „Gesellschaft/Politik/Geschichte“ der vhs Marburg (Teilzeit), seit 1995 freier Mitarbeiter beim Ver-band Deutscher Sinti und Roma, LV Hessen, seit 2007 externer Koordinator des Lokalen Aktionsplans Darmstadt gegen Rechtsextremismus mit Schwerpunkt Antiziganismus. Er ist Gründungsmitglied der GfA und seit ihrem Bestehen als Schriftführer und/oder Schatzmeister tätig.

Arbeitsschwerpunkte im Themenbereich: Lokal- und regionalgeschichtliche Dokumentationen zur Verfolgungs- und Diskriminierungsgeschichte der Sinti und Roma in Hessen im 19. und 20. Jahrhundert, Aufsätze und Vorträge zum Antiziganismus, Schwerpunkt „Zigeunerbilder“ in der Geschichte. Autor der mobilen Ausstellungen „Hornhaut auf der Seele – Die Ge-schichte der Verfolgung der Sinti und Roma in Hessen“ (2004/2007), „Typisch ‚Zigeuner’? Antiziganismus und Lebenswirklichkeiten“ (2008/2013), der Dauerausstellung „’Zigeunerbilder’ – Entstehung, Wirkung, Folgen“ (2015/16) und der digitalen Ausstellung „Verfolgung der Sinti und Roma (im Aufbau)“ im digitalen Archiv des Hessischen Staatsarchivs Marburg. Seit 2009 Zusammenstellung von Materialien zum schulischen und außerschulischen Unterricht mit regionalem Bezug.

Anna Friedrich

Anna Friedrich studierte Europäische Ethnologie und Westslawistik an der Humboldt-Universität Berlin. Beruflich, akademisch und ehrenamtlich beschäftigt sie sich mit der Marginalisierung von Bevölkerungsgruppen und möglichen Strategien zur Erreichung von gesellschaftlicher Teilhabe für alle Menschen. Besonders viel Leidenschaft hat sie für das Agieren an der Schnittstelle von wissenschaftlicher Forschung, zivilgesellschaftlichem Engagement und politischer Praxis.
Die inhaltlichen Schwerpunkte von Anna Friedrich liegen in den Bereichen Rassismus gegen Rom*nja und Sinti*zze, Antisemitismus und den selbstorganisierten Kämpfen dagegen. Ein besonderes Augenmerk legt sie auf die Aktivitäten junger Rom*nja und Sinti*zze und die diversitätsorientierte Jugendverbandsarbeit. Anna Friedrich engagiert sich seit 2010 ehrenamtlich bei Amaro Drom e.V. Von 2012 bis 2014 war sie Vorstandsmitglied des Vereins.
Von 2015-2019 leitete sie das Projekt „Dikhen amen! Seht uns! – Empowerment und Sensibilisierung für Rassismus aus der Sicht junger Rom*nja und Sinti*zze“ bei Amaro Drom e.V. Als politische Bildnerin arbeitet sie zu Rassismus gegen Rom*nja und Sinti*zze, Antisemtismus sowie geschlechtliche und sexuelle Vielfalt. Außerdem begleitet Anna Friedrich Diversifizierungsprozesse in den Strukturen Jugendhilfe und in der politischen Bildung.

Sabine Girg

Jg. 1991, studierte Europäische Kunst- und Kulturgeschichte an der KU Eichstätt sowie Universidad de Salamanca. Ihr Master im Studienprogramm „Aisthesis: Historische Kunst- und Literaturdiskurse“ führte sie zudem an die LMU München und Universiteit Utrecht.

Seit August 2018 ist sie Doktorandin der Forschungsstelle Antiziganismus am Historischen Seminar der Universität Heidelberg und untersucht in ihrem Dissertationsprojekt „¡Qué Gitano! – Fremdes Eigenes: Die fotografische Konstruktion des spanischen ‚Zigeuners‘“ die diskursprägende Rolle des Mediums Fotografie bei der Herausbildung, gesellschaftlichen Verankerung und Verbreitung stereotyper Bildwelten des „Gitanos“. Im Zentrum steht dabei die Frage nach der
konstitutiven Bedeutung dieser „Gitano“-Bilder für spanische Selbstentwürfe während der Ära des Franquismus.

Zu ihren Forschungsinteressen gehören die historische Bild- und Stereotypenforschung, insbesondere „Zigeuner“-Bilder in der Fotografie, sowie Fragen der visuelle Erinnerungskulturen und Identitätskonstruktionen (auf der Iberischen Halbinsel).

Alexandra Graevskaia

M.A., studierte Soziologie an der Universität Duisburg-Essen mit dem Schwerpunkt „Soziale Ungleichheit“. Seit 2012 Mitglied im Arbeitskreis „Antiziganismus“ des Duisburger Instituts für Sprach- und Sozialforschung (http://www.diss-duisburg.de/arbeitskreis-antiziganismus/).

 

Neben Antiziganismus sind ihre Arbeitsschwerpunkte die kritische Migrations- und Rassismusforschung sowie die Diskursanalyse. Ihre empirische Masterarbeit verfasste sie zum Thema „Diskursive Positionierung etablierter Minderheiten in der Einwanderungsgesellschaft“.

 

Vergangene Vorträge und Workshops können hier eingesehen werden: http://www.diss-duisburg.de/mitarbeiterinnen/alexandra-graevskaia

Dr. Marc Grimm

Dr. phil, Wissenschaftlicher Mitarbeiter am Zentrum für Prävention und Intervention im Kindes- und Jugendalter und der AG 2 Sozialisation der Fakultät für Erziehungswissenschaft der Universität Bielefeld. Forschung zu Fragen der Gedenkstättenpädagogik, Antisemitismus und Rechtsextremismus. Marc Grimm ist Mitherausgeber des Sammelbandes Antisemitismus im 21. Jahrhundert. Virulenz einer alten Feindschaft in Zeiten von Islamismus und Terror (De Gruyter, 2018), sowie von Children and Adolescence in Times of Crisis in Europe, Children’s Well-Being: Indicators and Research, Volume 20, (Springer International, 2019).

Weitere Informationen und eine Kontakte-Email-Adresse für Anfragen finden sie hier: https://www.uni-bielefeld.de/(de)/zpi/team/marc_grimm.html

Laura Hankeln

geb. Notheisen, Jg. 1991, ist Historikerin und arbeitet als wissenschaftliche Mitarbeiterin/Doktorandin an der Forschungsstelle Antiziganismus am Historischen Seminar der Universität Heidelberg in dem Projekt „Antiziganistische Kontinuitäten in Baden-Württemberg nach 1945“ und recherchiert für ihre Disseration zu antiziganistischen (Dis-)kontinuitäten im baden-württembergischen Verwaltungsapparat in der Nachkriegszeit.

 

Mag. DDr., MAS Gernot Haupt

Jg. 1955, promovierter Theologe (Antiziganismus und Religion) und promovierter Pädagoge (Antiziganismus und Sozialarbeit), Germanist und Politikwissenschafter. Lehrer und Lehrbeauftragter an der Alpen-Adria-Universität Klagenfurt für Interkulturelle Pädagogik, Vorsitzender des Instituts für Sozialarbeit mit dem Schwerpunkt auf Roma-Projekten in Rumänien

Europäisches akademisches Netzwerk für Roma-Studien, Marburg/Deutschland; Mauthausen-Komitee Kärnten/Koroška

Kärntner Menschenrechtspreis (2008)

Fabian Heindl

Dipl. sc. pol. Univ. B.A., ist Wissenschaftlicher Mitarbeiter an der LMU München und als Doktorand Teil der Friedrich-Ebert-Stiftung. Er beschäftigt sich im Rahmen seiner Forschung mit Methoden und Zugängen zur Bildung gegen Antiziganismus. Als Teil des Projekts „Lernen mit digitalen Zeugnissen“ (LediZ) ist er zudem in der Entwicklung und Erforschung von Interaktiven Biografien deutschsprachiger Sinti und Roma involviert.

Herbert Heuß

Herbert Heuss, 1954, ist Politikwissenschaftler und Absolvent der Freien Universität Berlin. Er begann seine berufliche Laufbahn 1981 beim Zentralrat Deutscher Sinti und Roma, wo er das Konzept für das Dokumentations- und Kulturzentrum Deutscher Sinti und Roma in Heidelberg entwickelte und weitere sechs Jahre als dessen Wissenschaftlicher Leiter tätig war. Während dieser Zeit forschte er zur NS-Verfolgung der Roma und zur Geschichte der Roma. er entwickelte auch politische Strategien zu Minderheitenrechten und Menschenrechten; und vertrat den Zentralrat in nationalen und internationalen Institutionen. Von 1992 an arbeitete er als Geschäftsführer des PAKIV Project Bureau und entwickelte Programme für die lokale Entwicklung in Südosteuropa. Gleichzeitig setzte er seine Forschungen zur Geschichte von Roma sowie zu Rassismus und Antiziganismus fort. Von 2009 bis 2022 war er als Wissenschaftlicher Leiter beim Zentralrat Deutscher Sinti und Roma tätig. Seit 2023 freischaffender Konsulent.

Dr. Hilde Hoffmann

Hilde W. Hoffmann lehrt und forscht am Institut für Medienwissenschaft an der Ruhr-Universität Bochum. Sie lehrte in Basel, Wien, Tübingen war Gastprofessorin an der University of Minnesota und der Universität Wien und hielt Lehraufträge an der Universität Basel und der Universität Tübingen.
Zu ihren Arbeitsschwerpunkten gehören die Bereiche: Antiziganismus und Film, Visuelle Kultur, Medien und Geschichte/Gedächtnis; Rassismus und Postkoloniale Theorie;
Hilde W. Hoffmann wirkt bei vielfältigen Filmprogrammen, Diskussionsveranstaltungen und Vorträgen im Bereich Antiziganismus und Medien mit.

Natascha Hofmann

Natascha Hofmann ist Doktorandin an der Pädagogischen Hochschule Freiburg und forscht zu Bildungsbiografien von Sinteza in Deutschland. Eine Verbindung zwischen Wissenschaft und Praxis ist ihr stets wichtig. Sie gestaltete 2013 die Gedenkveranstaltung zusammen mit der Sinti Community und der Stadt Freiburg, die an die deportierten Freiburger Sinti im Jahr 1943 erinnerte. Zuletzt hat sie als Bildungsreferentin im Roma Büro Freiburg e.V. in einem von der EVZ-Stiftung geförderten Projekt Sinti und Roma als Bildungsberater*innen qualifiziert und arbeitet seitdem lokal mit diesen zusammen. Als Dozentin am Institut für Kulturanthropologie und Europäische Ethnologie (Universität), am Institut für Erziehungswissenschaften (PH) und am IES Abroad EU Center in Freiburg thematisierte sie in ihren Seminaren antiziganistische Praxen und Strukturen – die Sensibilisierung von angehenden Lehrkräften als gesellschaftliche Multiplikator*innen ist dabei zentral.
Ihre Forschungsschwerpunkte sind Lebensrealitäten von Sinti und Roma, Mentoren- und Bildungsberater*innen, Interkulturelle Kommunikation, gesellschaftliche Inklusions- und Exklusionsmechanismen, Migrations- und Integrationsprozesse.

Steffen Jost

M.A., Studium der Neueren und Neuesten Geschichte, Spanisch und Friedens- und Konfliktforschung in Marburg und Madrid. Lehrbeauftragter und wissenschaftlicher Mitarbeiter an der Universität Kassel und der LMU München. Nach einer Magisterarbeit zu „1492 als spanischer Erinnerungsort” folgten Forschungen zur deutschen und spanischen Erinnerungskultur. Laufende Promotion an der LMU München zu „Erinnerung und Öffentlichkeit im urbanen Raum. Sevilla von 1892 bis 1948”.

 

Seit 2010 pädagogischer Mitarbeiter und seit 2013 stellvertretender Leiter am Max Mannheimer Studienzentrum, Dachau. Damit folgte eine intensive Beschäftigung mit der Verfolgung von Sinti und Roma im Nationalsozialismus und den Möglichkeiten der Vermittlung dieser Geschichte. Entwicklung von Rundgängen und Workshops zum Thema „Sinti und Roma im KZ-Dachau” sowie zur Geschichte der Bürgerrechtsbewegung. In der pädagogischen Praxis zudem interessiert an biografischen Zugängen zur Geschichte und der Frage nach den Möglichkeiten digitaler Bildung.

 

Aktuelle Forschungsinteressen: Sinti und Roma im KZ-Dachau, Sinti und Roma als Häftlinge im KZ-System, Hungerstreik 1980, Positionen der Mehrheitsgesellschaft in der (außer-)schulischen historischen Bildungsarbeit.

Dr. Sarah Kleinmann

Dr. Sarah Kleinmann ist wissenschaftliche Mitarbeiterin an der Forschungsstelle Antiziganismus der Universität Heidelberg. Sie arbeitet für das Projekt „Enzyklopädie des NS-Völkermordes an den Sinti und Roma in Europa“. Ihre Forschungsschwerpunkte liegen auf der Verfolgung und Ermordung von Sinti:ze und Rom:nja zwischen 1933 und 1945, der ideologischen Konstitution und Funktion des Antiziganismus und Antisemitismus sowie dem erinnerungskulturellen Umgang mit den NS-Verbrechen, insbesondere ihre Repräsentation in Ausstellungen. Sarah Kleinmann promovierte in Empirischer Kulturwissenschaft an der Eberhard Karls Universität Tübingen. Sie ist Mitbegründerin und eine der Sprecherinnen des Arbeitskreises Antisemitismusforschung in der Deutschen Gesellschaft für Soziologie.

Sarah Kleinmann war wissenschaftliche Mitarbeiterin im Projekt „Kontaktzonen. Kulturelle Praktiken im deutsch-tschechisch-polnischen Grenzraum“ am Institut für Sächsische Geschichte und Volkskunde, im Projekt „Anders Denken. Politische Bildung gegen Antisemitismus“ bei der Kreuzberger Initiative gegen Antisemitismus und für die Unabhängige Kommission Antiziganismus am Deutschen Institut für Menschenrechte. Für das „Netzwerk für Demokratie und Courage“ bildete sie über einen Zeitraum von zehn Jahren ehrenamtliche Teamer:innen und Trainer:innen aus.
Sarah Kleinmann ist Autorin von „‚Hier ist irgendwie ein großes Stillschweigen.‘ Das kollektive Gedächtnis und die Zwangsarbeit in der Munitionsanstalt Haid in Engstingen“, von „Nationalsozialistische Täterinnen und Täter in Ausstellungen. Eine Analyse in Deutschland und Österreich“ und von „Verbindungen und Brüche – Über (Neo-)Nationalsozialismus und die staatlichen Programme gegen Rechtsextremismus“. Sie ist Mitherausgeberin der Sammelbände „Begrenzungen, Überschreitungen. Interdisziplinäre Perspektiven auf Grenzen und Körper“, „Kontaktzonen und Grenzregionen. Kulturwissenschaftliche Perspektiven“ und „Besatzung, Vernichtung, Zwangsarbeit. Beiträge des 20. Workshops zur Geschichte und Nachgeschichte der nationalsozialistischen Konzentrationslager“.

Sarah Kleinmann studierte Empirische Kulturwissenschaft, Neuere und Neueste Geschichte sowie Politikwissenschaft an der Eberhard Karls Universität Tübingen (Magistra Artium).

Johannes Valentin Korff

Jg. 1994, ist Historiker sowie Doktorand am University College London. Von 2017 bis 2022 war er Wissenschaftliche Hilfskraft an der Forschungsstelle Antiziganismus am Historischen Seminar der Universität Heidelberg.
Korff studierte Geschichte und Religionswissenschaft an den Universitäten Hamburg, Heidelberg und Osaka. Seit 2020 promoviert er zur Ausarbeitung einer Globalgeschichte der Alteritätskonstruktion „Zigeuner“ seit 1945, mit Blick auf Comics, Zeichentrickfilme und Spiele. Hierbei sollen die Konstruktion „Zigeuner“ in der jeweiligen eigenmedialen Kulturgeschichte von Cartoon, Animation und Simulation sowie die globalen, wechselseitigen Einflüsse zwischen Amerika, Europa und Asien in der „Zigeuner“-Darstellung erkundet werden. Es werden hierzu überwiegend Quellen aus den USA, dem französischsprachigen Raum sowie Japan ausgewertet.

Sebastian Lotto-Kusche

Jg. 1987; Studium der Geschichte, Philosophie und Germanistik an der Universität Kassel. Initiator und Projektkoordinator der Senatskommission „Weg der Erinnerung an der Universität Kassel“; Stipendiat der Friedrich-Ebert-Stiftung (Grund- und Graduiertenförderung); Gymnasiales Staatsexamen 2012; Doktorand an der Philosophischen Fakultät der Humboldt-Universität zu Berlin am Institut für Geschichtswissenschaft 2012-2020. Seit 2015 wissenschaftlicher Mitarbeiter am Seminar für Geschichte und Geschichtsdidaktik der Europa-Universität Flensburg und seit 2017 wissenschaftlicher Mitarbeiter der Forschungsstelle für regionale Zeitgeschichte und Public History der Europa-Universität Flensburg.
Seine Forschungsschwerpunkte liegen im Bereich der Zeitgeschichte, der Minderheitengeschichte, der Nachgeschichte des Nationalsozialismus in der BRD und der Begriffs- und Diskursgeschichte. Sein abgeschlossenes Promotionsvorhaben beschäftigte sich mit der Anerkennung des Völkermords an den Sinti und Roma in der NS-Zeit durch die Bundesrepublik Deutschland 1945-1990. Er ist Mitherausgeber des Jahrbuchs „Demokratische Geschichte“.

Norman Louis

Norman Louis ist Kulturgeograph (M.A.) und arbeitet als wissenschaftlicher Mitarbeiter am Institut für Geographie. In seiner Abschlussarbeit befasste er sich mit dem Antiziganismus in der Klassischen Geographie von 1853-1945. Seine Forschungsinteressen umfassen die theoretische Auseinandersetzung mit Rassismus und Antiziganismus sowie Kritische Geographie, Stadtgeographie und Recht auf Stadt.
Derzeit bereitet seine Promotion im Rahmen eines Forschungsprojekts vor, das sich mit dem Recht auf Stadt in Dar es Salaam beschäftigt.

Magdalena Marsovszky

Gebürtig aus Ungarn, freie Kulturwissenschaftlerin und Lehrbeauftragte der Hochschule Fulda/ University of Applied Sciences.

Forschungsschwerpunkte: integrale Tradition, völkische Esoterik, Antisemitismus und Antiziganismus in Ungarn.

Weitere Publikationen sind zu finden unter https://independent.academia.edu/MagdalenaMarsovszky

Verena Meier

1988 in Sulingen geboren; studierte Geschichte, Anglistik, Europäische Kunstgeschichte und Philosophie an der Ruprecht-Karls-Universität Heidelberg und Hebrew University Jerusalem. Seit August 2018 ist sie Doktorandin an der Forschungsstelle Antiziganismus und untersucht in ihrem Dissertationsprojekt die Verfolgung von Sinti und Roma in Magdeburg im Nationalsozialismus.

 

Sie arbeitet außerdem als freie Mitarbeiterin im Dokumentations- und Kulturzentrum Deutscher Sinti und Roma, unterstützt die Konzeption einer neuen Dauerausstellung und half bei der Umsetzung der Wanderausstellung „‚Rassendiagnose: Zigeuner‘. Der Völkermord an den Sinti und Roma und der lange Kampf um Anerkennung“. Als Vorsitzende des studentischen Vereins „Heidelberger Lupe e.V. – Verein für historische Forschung und Geschichtsvermittlung“ setzt sie sich für lokalhistorische Forschungen und Vermittlungsarbeit zum Thema Antiziganismus ein.

 

Zu ihren Forschungsinteressen gehören Ideengeschichte, Minderheitengeschichte und historische Antisemitismus- und Antiziganismusforschung.

Prof. Dr. Astrid Messerschmidt

Jg. 1965, Dr. phil. habil., Erziehungswissenschaftlerin und Erwachsenenbildnerin; Studium der Pädagogik, Politikwissenschaft, Germanistik und Religionspädagogik. Seit Sommersemester 2016 Professur für Erziehungswissenschaft mit Schwerpunkt Geschlecht und Diversität an der Bergischen Universität Wuppertal.

 

Von 2014-2016 Gastprofessorin für Gender and Diversity an der Technischen Universität Darmstadt; 2009-2014 Professur für Interkulturelle Pädagogik/Lebenslange Bildung an der Pädagogischen Hochschule Karlsruhe; 2008-2009 Vertretungsprofessur für Erwachsenenbildung und Allgemeine Pädagogik an der Universität Flensburg; 2007 Gastprofessur für Allgemeine Pädagogik an der Universität Wien. Lehraufträge: Université de Fribourg/CH; Universität Innsbruck, Hochschule Mannheim, Universität Bielefeld.

 

Gutachter- und Beiratstätigkeiten u.a. für die Bundeszentrale für Politische Bildung; Stiftung Erinnerung, Verantwortung, Zukunft EVZ; Fritz Bauer Institut.

 

Arbeits- und Forschungsschwerpunkte: Migrationsgesellschaftliche Bildung, Diversität und Diskriminierung, Geschlechtertheorien und geschlechterreflektierende Bildung; Antisemitismus und Rassismus in den Nachwirkungen des Nationalsozialismus. Zahlreiche Publikationen u.a. zu antiziganismuskritischer Bildungsarbeit.

Jakob Mirwald

Jakob Mirwald ist an der Evangelischen Akademie zu Berlin als Projektleiter des Netzwerks Sinti Roma Kirchen im Kompetenznetzwerk Antiziganismus tätig. In seinem mit einem Doppelmaster of Arts abgeschlossenem Studium setzte er sich u.a. mit gesellschaftlichen Ungleichheiten an der Intersektion von Race, Ethnie, soziale Herkunft bzw. Sexualität und Geschlecht auseinander. Unter dem Motto „Für einen nachhaltigen gesellschaftlichen Wandel ist es wichtig, dass Sensibilisierung Hand in Hand mit Empowerment geht.“, leitet er die Aktivitäten des Netzwerks Sinti Roma Kirchen und integriert diese in das bundesweite Kompetenznetzwerk Antiziganismus. Ziel seiner Arbeit ist es, die selbstbestimmte Interessenvertretung von Sinti und Roma zu fördern und das Bewusstsein für Antiziganismus in Gesellschaft und Kirche zu schärfen.

Radmila Mladenova

Radmila Mladenova ist Literatur- und Filmwissenschaftlerin und koordiniert seit 1. September 2020 das Explorer Projekt „Alternatives to the Antigypsy Gaze“ an der Forschungsstelle Antiziganismus am Historischen Seminar der Universität Heidelberg. Zurzeit schließt sie ihre Promotion zum Thema „The ‘White’ Mask and the ‘Gypsy’ Mask in Film“ am Slavischen Institut in Heidelberg ab.

2018 koordinierte sie das Projekt „Stigma ‚Zigeuner‘. Visuelle Dimensionen des Antiziganismus“ an der Forschungsstelle Antiziganismus an der Heidelberger Universität. 2014 erwarb sie ihren M.A. an der Universität Mannheim und wurde für ihre Masterarbeit „On ‘Gypsy’ Representations in Literature and Film“ ausgezeichnet von der Stiftung „Kommunikations- und Medienwissenschaften“.

Bevor sie nach Deutschland kam, arbeitete sie in Bulgarien für mehrere Menschenrechtsorganisationen. Außerdem kuratierte sie 2008 die Open-Air-Ausstellung „360° Bulgarien – 120 Luftaufnahmen von Alexander Ivanov“.

 

Tobias Neuburger

Tobias Neuburger ist Soziologe und forscht schwerpunktmäßig über Mechanismen und Wirkungsweisen des institutionellen Antiziganismus im urbanen Raum.

 

Er ist wissenschaftlicher Mitarbeiter am Forschungszentrum gesellschaftlicher Zusammenhalt / Zentrum für Antisemitismusforschung der Technischen Universität Berlin und am Leibniz Forschungszentrum Center for Inclusive Citizenship (CINC) sowie am Institut für Didaktik der Demokratie an der Leibniz Universität Hannover. Zudem ist er Lehrbeauftragter an der Hochschule Hannover für soziologische Grundlagen der Sozialen Arbeit.

 

Von 2015 bis 2019 war Tobias Neuburger wissenschaftlicher Mitarbeiter im Projekt „Kompetent gegen Antiziganismus – in Geschichte und Gegenwart“ der Stiftung niedersächsische Gedenkstätten.

 

Forschungsschwerpunkte: Antiziganismus, Antisemitismus und Rassismus in Geschichte und Gegenwart, Kritische Theorie und Ideologiekritik, Soziologische Theorien, machtkritische Rassismusforschung, antiziganismuskritische Bildungsarbeit

Dr. Ulrich Friedrich Opfermann

Historiker, Studium Volkswirtschaft, Geschichte und Erziehungswissenschaften in Köln und Siegen, Promotion bei Prof. Dr. Jürgen Reulecke an der Universität Siegen

 

 

Der Schwerpunkt der historischen Arbeiten liegt auf der älteren und jüngeren Geschichte als „fahrend“ geltender Minderheiten (Roma, Jenische).  Tätigkeiten für u. a. Dokuzentrum/Archiv des Rom e. V., Köln, dort im Vorst., Dokumentationszentrum Deutscher Sinti und Roma, Heidelberg, verschiedene NS-Gedenkstätten, langj. Vorstandsmitgl., Arbeitskreis der NS-Gedenkstätten und Erinnerungsorte in NRW, Landeszentralen für politische Bildung, Bundeszentrale für politische Bildung, Universität Siegen.
Zahlreiche Publikationen in den Themenfeldern Roma bzw. Sinti, Jenische und Antiziganismus.

Prof. Dr. Iulia-Karin Patrut

Jg. 1975, ist Literaturwissenschaftlerin und Professorin für Neuere deutsche Literaturwissenschaft (Schwerpunkt 20. und 21. Jahrhundert) an der Universität Flensburg. Promoviert hat sie über Paul Celan und Herta Müller, ihre 2014 erschienene Habilitationsschrift befasst sich mit der Darstellung von ‚Zigeunern‘ in Literatur und Wissenschaft vom 18. Jahrhundert bis 1920.

Zu ihren Forschungsschwerpunkten zählen Analogien und Differenzen zwischen der Darstellung von ‚Zigeunern‘ und Juden und die ‚internen Fremden‘ im Zeitalter der Nation. Seit 2005 hat sie zahlreiche Studien vorgelegt, u.a. sieben Sammelbände zur Darstellung und Verfolgung der ‚Zigeuner‘ (z.B. „‚Zigeuner‘ und Nation. Repräsentation – Inklusion – Exklusion“ 2008 mit Herbert Uerlings sowie „Fremde Arme – Arme Fremde. ‚Zigeuner‘ in Literaturen Mittel- und Osteuropas, mhg 2007). Einschlägige Aufsätze, die die Rolle der ‚Zigeuner‘ als Grenzfiguren in deutschen Selbstentwürfen untersuchen, erschienen zuletzt in der Zeitschrift Geschichte und Gesellschaft und im Jahrbuch für Antisemitismusforschung.

Prof. Dr. Susanne Pickel

Jg. 1968, ist Politikwissenschaftlerin und Professorin für Vergleichende Politikwissenschaft am Institut für Politikwissenschaft der Universität Duisburg-Essen. Ihre Forschungsschwerpunkte und -interessen fokussieren die Bereiche Vergleichende Einstellungsforschung, politische Kulturforschung, Demokratieforschung, Antiziganismusforschung, Transitional Justice. Forschung zu Antiziganismus ist seit ca. 15 Jahren Teil ihrer Arbeit. Sie hat sich mit dem Thema zunächst praxisorientiert für die Stadt Duisburg beschäftigt und arbeitet derzeit an einer Pilotstudie zur validen Erfassung von Antiziganismus in der Mehrheitsgesellschaft für das DeZIM.

Lara Raabe

Lara Raabe studierte Geschichte und Kulturwissenschaft an der Humboldt-Universität zu Berlin und der University of Sheffield. In ihrer Masterarbeit untersuchte sie den Nürnberger Einsatzgruppen-Prozess, 1947/48. Sie fragte danach, wie die Morde an Roma im Prozess verhandelt wurden und auf welche Weise dies Eingang in die Holocaust-Historiographie fand.

Sie ist Initiatorin und Redakteurin der Online-Plattform „Die andere Seite der Verfolgung. Selbstzeugnisse des 19. und 20. Jahrhundert revisited“

Von 2022 bis 2023 war sie wissenschaftliche Mitarbeiterin der Forschungsstelle Antiziganismus am Historischen Seminar der Universität Heidelberg. Seit Dezember 2023 ist sie Promotionsstipendiatin der Stiftung Ökohaus am Fritz Bauer Institut. In ihren Dissertationsprojekt untersucht sie die juristische Aufarbeitung der Verbrechen an Sinti und Roma im Lager Auschwitz-Birkenau.

Zu ihren Forschungsinteressen gehören u.a. die Geschichte des Nationalsozialismus, die Verfolgung marginalisierter Gruppen, insbesondere die der Sinti und Roma sowie die juristische Ahndung der nationalsozialistischen Verbrechen.

Joey Rauschenberger

Jg. 1993, M.A., ist Historiker und arbeitet seit November 2020 als wissenschaftlicher Mitarbeiter und Doktorand im Projekt „Reintegration, Schuldzuweisung und Entschädigung. Bewältigung und Nicht-Bewältigung der NS-Vergangenheit in den drei Vorgängerländern Baden-Württembergs 1945–1952“ an der Forschungsstelle Antiziganismus am Historischen Seminar der Universität Heidelberg. Zuvor studierte er dort Geschichte, Germanistik und Global History, wobei die Beschäftigung mit dem Nationalsozialismus im Vordergrund stand.
Sein Dissertationsprojekt untersucht die Entschädigung von NS-Unrecht für Sinti und Roma am Beispiel von Baden-Württemberg.

Dr. Avishek Ray

Avishek Ray teaches at the National Institute of Technology Silchar (India). He is a South Asiaist by training. Relatively new into Roma Studies, Dr. Ray is currently probing the purported Indian origin of the Roma people — a claim that is embraced and declined by the Roma in equal measure. His research questions the structuralist premise that buttresses the Indian origin theory and problematizes the methodological apparatuses deployed therein. It seeks to understand: what structures of understanding inform the ‘scientific’ claims about the Roma’s Indian origin, and what they entail epistemologically. He has discussed some of these here.

Anja Reuss

Anja Reuss ist politische Referentin beim Zentralrat Deutscher Sinti und Roma in Berlin. An der Humboldt-Universität zu Berlin studierte sie Erziehungswissenschaft und neuere/neueste Geschichte mit den Schwerpunkten Nationalsozialismus, Holocaustforschung, Migrations- und Minderheitengeschichte. Von 2011 bis 2014 war sie Koordinatorin eines Forschungsprojekts zur deutschen Besatzungs- und Vernichtungspolitik in Belarus (1941–44) und veröffentlichte ein Gedenkbuch über Berliner Jüdinnen und Juden, die in das Ghetto von Minsk deportiert wurden (www.berlin-minsk.de ). Ihre Arbeitsschwerpunkte sind: die Dimensionen des Antiziganismus, Minderheitenrechte, Polizei undn Justiz, Racial Profiling, Hasskriminalität, Medien und Datenerfassung. Sie ist seit 2015 Mitglied der Gesellschaft für Antiziganismusforschung und veröffentlichte im selben Jahr eine Studie zum Antiziganismus in Deutschland nach 1945.
https://independent.academia.edu/AnjaReuss
https://de.linkedin.com/in/anja-reuss-07091b84

Dr. Frank Reuter

Frank Reuter ist seit dem 1. Januar 2018 wissenschaftlicher Geschäftsführer der Forschungsstelle Antiziganismus, die am Historischen Seminar der Universität Heidelberg angesiedelt ist. Zuvor war er als Historiker fast 25 Jahre im Dokumentations- und Kulturzentrum Deutscher Sinti und Roma in Heidelberg tätig. Ein zentraler Arbeitsschwerpunkt ist der nationalsozialistische Völkermord an den Sinti und Roma. Er hat zahlreiche Interviews mit Überlebenden des Völkermords geführt und eine Sammlung historischer Privat- und Familienfotos von Sinti und Roma aufgebaut. Er war unter anderem verantwortlich für die inhaltliche Konzeption der Dauerausstellung im Heidelberger Zentrum (eröffnet 1997) und der Dauerausstellung im ehemaligen Häftlingsblock 13 des Staatlichen Museums Auschwitz-Birkenau (eröffnet 2001). Zur Verfolgungsgeschichte der Minderheit im Nationalsozialismus hat er zahlreiche Beiträge publiziert.

 

Weitere Forschungsschwerpunkte sind die historische Bild- und Stereotypenforschung, insbesondere „Zigeuner“-Bilder in der Fotografie, sowie Fragen der Erinnerungskultur. Seine 2014 im Wallstein Verlag erschienenen Monografie „Der Bann des Fremden. Die fotografische Konstruktion des ,Zigeuners‘“ wurde in Rezensionen als neues Standardwerk gewürdigt.

Dr. Yvonne Robel

Jg. 1977, Wissenschaftliche Mitarbeiterin an der Forschungsstelle für Zeitgeschichte in Hamburg. Sie hat sich 2012 mit einer kulturwissenschaftlichen Arbeit über bundesdeutsches Genozidgedenken seit den 1990er Jahren promoviert, in der sie sich u.a. mit dem öffentlichen Gedenken an den nationalsozialistischen Genozid an Sinti und Roma befasste. 2009 gab sie gemeinsam mit Markus End und Kathrin Herold einen Sammelband zu „Antiziganistischen Zuständen“ heraus. Ihre Interessen liegen in der zeit- und regionalgeschichtlichen Antiziganismusforschung, in den Nachwirkungen der NS-Verfolgung sowie in der bundesdeutschen Geschichtspolitik und Erinnerungskultur.

Jens Röschlein

Im Jahr 2008 Magister Artium an der Kulturwissenschaftlichen Fakultät der Universität Bayreuth. Forschungsschwerpunkte sind die Geschichte von Minderheiten, Sozialgeschichte der Religion sowie Exklusion / Inklusion. Derzeit Promotion an der Westfälischen Wilhelms-Universität Münster in Geschichte zu der Auseinandersetzung der katholischen Kirche in der Bundesrepublik Deutschland mit und über Sinti und Roma (1945-1990)

Dr.rer.pol. Guillermo Ruiz Torres

Guillermo Ruiz Torres ist promovierter Politologe. Er hat einen Abschluss in Rechts- und Politikwissenschaft von der Universidad Nacional Mayor de San Marcos, Lima, Peru und in Politologie von der Freien Universität Berlin, wo er auch mit einem Stipendium der Rosa Luxemburg Stiftung promovierte. Seit 2002 ist er aktiv in der Rassismus- und Antiziganismusforschung sowie in der Advocacy (auf EU Ebene und in Deutschland) für die Rechte von Sinti und Roma und im Kampf gegen den Antiziganismus. Wichtige Stationen in seinem Werdegang waren seine Tätigkeiten als wissenschaftlicher Mitarbeiter beim Berliner Institut für Vergleichende Sozialforschung (2002-2005) und Senior Policy Officer beim European Roma Information Office (ERIO) in Brüssel (2006-2010). Seit 2013 arbeitet er bei der Sozialfabrik / Forschung und Politikanalyse e.V., bei der er mehrere Studien zu Antiziganismus in der Gesellschaft verfasst hat. Seit März 2021 ist er politischer Referent beim Zentralrat Deutscher Sinti und Roma. Seit 2019 ist er Vorstandsmitglied des Komitees für Grundrechte und Demokratie.
Auswahl seiner Publikationen:
https://unmsm.academia.edu/GuillermoRuizTorres

Lydia Schebesta

Jg. 1993, B. A., studiert German Studies und Geschichte an der Universität Bern (CH) mit Studienschwerpunkt Kritische Diskursanalyse und Neueste Geschichte. Masterarbeit mit dem Titel: „‚Roma in der Schweiz sind keine nationale Minderheit‘. Eine diskurs-historische Analyse des politischen Diskurses über Roma in der Schweiz anhand von Stellungnahmen des Bundesrates zwischen 2016 und 2019“.

Anna-Sophie Schönfelder

Wissenschaftliche Mitarbeiterin an der Justus-Liebig-Universität Gießen im DFG-Sonderforschungsbereich „Dynamiken der Sicherheit“ im Forschungsprojekt „Zwischen Minderheitenschutz und Versicherheitlichung: Die Herausbildung der Roma-Minderheit in der modernen europäischen Geschichte“. In ihrem Promotionsvorhaben stellt sie Bezüge zwischen der Kritik der politischen Ökonomie und der Kritik des Antiziganismus her. Sie war wissenschaftliche Mitarbeiterin im DFG-geförderten Forschungsprojekt „Marx und die ‚Kritik im Handgemenge‘ Zu einer Genealogie moderner Gesellschaftskritik“ und hat an den Universitäten Hamburg, Lüneburg und Osnabrück Politische Theorie und Ideengeschichte gelehrt. Ihr Studium der Politikwissenschaft (M.A.) und der kulturwissenschaftlichen Europastudien (B.A.) absolvierte sie an den Universitäten Osnabrück und Athen.

Arne Schrader

M. Ed., studierte Germanistik, Geschichtswissenschaft und Politik-Wirtschaft für das Lehramt an Gymnasien an der Leibniz Universität Hannover. Seit 2016 wissenschaftlicher Mitarbeiter und Promovend am Institut für Didaktik der Demokratie der Leibniz Universität Hannover und Mitglied des Center for Inclusive Citizenship (CINC). Sein Dissertationsprojekt hat zum Ziel, Vorstellungen und Alltagsdidaktiken von Lehrkräften zum Phänomen des Antiziganismus zu erforschen und Implikationen für die Politische Bildung und antiziganismuskritische Bildungsarbeit abzuleiten. Weitere Forschungsschwerpunkte sind Historisch-Politische Bildung sowie Inclusive- und Digital Citizenship Education.

Dr. Kathrin Schulze

Jg. 1983, ist diplomierte Sozialpädagogin und promovierte Erziehungswissenschaftlerin, beschäftigt am Institut für Sozialpädagogik, Erwachsenenbildung und Pädagogik der frühen Kindheit an der Technischen Universität Dortmund. In ihrer Promotion ‚Das Eigene im Anderem – Antiziganistische Stereotypisierungen in Einrichtungen der Offenen Kinder- und Jugendarbeit’ arbeitet sie die alltägliche Wirkmächtigkeit des Antiziganismus auf der Ebene situierter Differenzpraktiken im Alltag zweier Jugendzentren in einer Großstadt in NRW heraus. Im Fokus der Studie stehen antiziganistische Stereotypisierungen im situativen Vollzug, die durch sozialpädagogische Fachkräfte in Bezug auf die jugendlichen Adressat:innen artikuliert werden.
Die Arbeitsschwerpunkte von Kathrin Schulze beziehen sich auf Fragen nach gesellschaftlichen, institutionellen und professionellen Involviertheiten Sozialer Arbeit innerhalb von gesellschaftlichen und intersektional konstituierten Macht- und Herrschaftsverhältnissen, insbesondere hinsichtlich des Rassismus gegen Rom:nja, Sinti:zze oder andere antiziganistisch markierte Personen/-gruppen.

Paula Simon

Paula Simon ist 1993 in Backnang geboren und studierte Anglistik und Geschichte (B.A.) an der Ruprecht-Karls-Universität Heidelberg und der University of Birmingham sowie Global History (M.A.) an der der Ruprecht-Karls-Universität Heidelberg und der Universität zu Belgrad. In ihrer Masterarbeit untersuchte sie den Völkermord an den Roma in Niš (Serbien) sowie Fragen der Selbst- und Fremdbezeichnung der Roma im Spiegel der Quellen der jugoslawischen Kriegsverbrecherkommission. Seit 2021 forscht sie im Rahmen ihres Dissertationsprojektes mit dem aktuellen Arbeitstitel „Between Fascination and Disdain? Serbia’s Roma in Dominant Discourse and Society 1918-1945“ zur Geschichte der (muslimischen) Roma in Serbien in der Zwischenkriegszeit und der Zeit der nationalsozialistischen Besatzung. Dabei möchte sie Diskurse und Wissensproduktion der serbischen Dominanzgesellschaft über Roma, die Einbindung der Gruppe in gesellschaftliche, politische und religiöse Strukturen sowie Prozesse der Selbstermächtigung und Selbstorganisation in der Zwischenkriegszeit analysieren und Kontinuitäten und Brüche bis in die Zeit der Besatzung nachvollziehen.

2022 war sie Romani-Rose-Stipendiatin an der Forschungsstelle Antiziganismus in Heidelberg und wird seit 2023 durch das Promotionsstipendium der Studienstiftung des Deutschen Volkes gefördert. Sie ist Teil der Arbeitsgruppe „Jugoslawien“ im Projekt „Enzyklopädie des NS-Völkermordes an den Sinti und Roma in Europa“. Ihre Forschungsschwerpunkte sind historische Antiziganismusforschung, Minderheitengeschichte in Jugoslawien sowie die Geschichte des Völkermords an den Roma in Serbien.

Alexandra Sobotta

M.A., studierte Politikwissenschaften und Philosophie an der Universität Leipzig und Pädagogik an der TU Chemnitz. Bis 2016 arbeitete sie als freie Mitarbeiterin in dem anerkannter Träger der freien Kinder- und Jugendhilfe Landesfilmdienst Sachsen für Jugend- und Erwachsenenbildung e.V. im Rahmen mediengestützter-politischer Bildungsarbeit. Die Schwerpunkte ihrer pädagogisch-praktischen Tätigkeit sind dabei in den Bereichen rassismuskritische Bildungsarbeit, filmkulturelle Arbeit, globales Lernen, Holocaust Education für Kinder niedriger Altersstufen und Geschlechtergerechtigkeit anzusiedeln. Von 2017-2018 war sie als pädagogische Fachkraft in einer Wohngruppe für unbegleitete minderjährige Geflüchtete in den Hilfen zur Erziehung tätig und ist seit 2018 an der Juniorprofessur für Interkulturelle Pädagogik der TU Chemnitz wissenschaftliche Mitarbeiterin. In ihrer 2016/2017 verfassten Masterarbeit beschäftigte sie sich mit antiziganismuskritischer Bildungsarbeit und forscht seitdem kontinuierlich zum Themenbereich antiziganismuskritische Bildungsarbeit in (außer-)schulischen Kontexten.

Darüber hinausgehende Forschungsschwerpunkte sind:
Migrationsprozesse und kritische Migrationsforschung, Zugehörigkeit(en), Vielfalt und Differenz, politische und historische Bildungsarbeit im (außer)schulischen Kontext

Prof. Dr. Wilhelm Solms

Jg. 1937, ist Literaturwissenschaftler. Er ist seit der Gründung der GfA im Jahr 1998 erst als stellvertretender Vorsitzender und ab 2002 als Vorsitzender tätig. Er arbei-tet seit ihrer ersten öffentlichen Tagung im Jahr 1991 mit dem Dokumentations- und Kultur-zentrum Deutscher Sinti und Roma, dessen Kuratorium er angehört, und mit den Landesver-bänden von Baden-Württemberg und Hessen zusammen.

Arbeitsschwerpunkte: Zigeunerbilder in der Geschichte der deutschen Literatur, politischer, kirchlicher, wissenschaftlicher und vulgärer Antiziganismus sowie die Erzählkultur der Sinti und der Roma. „’Kulturloses Volk’? Berichte über ‚Zigeuner’ und Selbstzeugnisse von Sinti und Roma“ (2006) ist eine Sammlung von Vorträgen und Artikeln; in „Zigeunerbilder. Ein dunkles Kapitel der deutschen Literaturgeschichte. Von der Frühen Neuzeit bis zur Romantik“ (2009) wird die literarische Tradierung typischer Zigeunerbilder verfolgt.

Dr. Toralf Stark

Jg. 1981, ist Politikwissenschaftler und Mitarbeiter an der Professur für Vergleichende Politikwissenschaft am Institut für Politikwissenschaft der Universität Duisburg-Essen. Seine Forschungsschwerpunkte und -interessen fokussieren die Bereiche Vergleichende Einstellungs- und Kulturforschung, politische Partizipationsforschung, Demokratieforschung und Antiziganismusforschung. Seine Erfahrungen in der Antiziganismusforschung begründen sich aus Artikeln zum Rechtsextremismus und dem Wahlverhalten und der derzeitigen Arbeit an einer Pilotstudie zur validen Erfassung von Antiziganismus in der Mehrheitsgesellschaft für das DeZIM.

Webseite

Prof. Dr. Wolfram Stender

Leonard Stöcklein

Jg. 1993, Studium der Fächer Latein, Geschichte und Sozialkunde an der Ruhr-Universität-Bochum und Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg mit Abschluss des 1. Staatsexamens. Er begleitete und moderierte Zeitzeugengespräche des Sinto Siegfried Heilig an bayerischen Schulen und arbeitet bis heute im Bildungsbereich eng mit dem Landesverband Deutscher Sinti und Roma Bayern e.V. zusammen.
Leonard Stöcklein arbeitet seit 2019 in einem Team an einem deutsch-belarussischen Oral History-Projekt „Genozid an Rom_nja in Belarus 1941 – 1944“ des Bildungswerkes für Friedensarbeit durch Finanzierung des Auswärtigen Amtes, aus dem heraus bis heute eine Ausstellung in mehreren Städten Deutschlands und Belarus gezeigt wird. In einer Partnerschaft mit der Roma-Diaspora Belarus und der Geschichtswerkstatt Minsk führt er gemeinsam mit anderen Personen die Erinnerungsarbeit weiter.
Aktuell ist er Promotionsstudent, wissenschaftliche Hilfskraft und Lehrbeauftragter am Lehrstuhl Didaktik der Geschichte der FAU Erlangen-Nürnberg. Sein Dissertationsprojekt trägt den vorläufigen Arbeitstitel „Gedenkorte der Sinti_ze und Rom_nja. Genese einer dezentralen Erinnerungslandschaft“.

Daniel Strauß

Jg. 1965, ist Immobilienkaufmann und engagiert sich seit 1983 in der Bürgerrechtsarbeit. Bis 1995 war er Vorstandsmitglied des Verbandes Deutscher Sinti und Roma, Landesverband Hessen, seitdem ist er Vorsitzender des gleichnamigen Landesverbandes in Baden-Württemberg. 2013 war er Vertragspartner des ersten Staatsvertrages mit Gesetzesstatus, der mit dem Land Baden-Württemberg geschlossen wurde. Er hat in den 1990er Jahren an der Konzeption des Dokumentations- und Kulturzentrums Deutscher Sinti und Roma in Heidelberg mitgewirkt und hat dort lange im Vorstand gearbeitet. Neben der GfA hat er weitere Vereine und Stiftungen mit initiiert und arbeitet dort im Vorstand oder in anderer Funktion mit, so bei der Romno Kher gGmbH oder der Hildegard Lagrenne Stiftung.

Seit 1992 hat er zahlreiche Studien zu Antiziganismus und zur NS-Verfolgung von Sinti und Roma publiziert. Zu den jüngsten Arbeiten, bei denen er als Herausgeber, Mitherausgeber oder Autor mitwirkte, zählen eine Studie zu Antiziganismus in Europa, eine Studie zur aktuellen Bildungssituation deutscher Sinti und Roma sowie der Ergänzungsbericht zum Bericht der Bundesrepublik Deutschland an die Europäische Kommission zum EU-Rahmen für die Nationale Integration der Roma bis 2020 (alle 2012), 2013 folgte die Herausgabe des Gutachtens „Antiziganismus – zum Stand der Forschung und der Gegenstrategien“.

Dr. Laura Soréna Tittel

Jg. 1988, ist wissenschaftliche Mitarbeiterin im Fachgebiet Politische Theorie und Ideengeschichte der Justus-Liebig-Universität Gießen. Dort forscht sie seit März 2018 im DFG-geförderten Sonderforschungsbereich „Dynamiken der Sicherheit“ zu antiziganistischen Versicherheitlichungspraktiken. In diesem Rahmen entstand auch ihre Doktorarbeit zum Thema „Umrisse einer Theorie des Antiziganismus“, die 2023 mit dem Dissertationspreis der Justus-Liebig-Universität Gießen und mit dem Wilhelm-Liebknecht-Preis der Stadt Gießen ausgezeichnet wurde. Sie erscheint 2024 unter dem Titel „Politische Theorie des Antiziganismus. Genese und Kritik eines modernen Herrschaftsverhältnisses“ in der Reihe „Kritische Beiträge zur Antiziganismusforschung“ im transcript Verlag.

Laura Soréna Tittel studierte Sozialwissenschaften, Geschichte und Jura an der Universität Osnabrück und Politische Theorie an der Goethe-Universität Frankfurt, der TU Darmstadt und der Virginia Tech. Zu ihren Forschungsinteressen gehören die kritische Theorie der Gesellschaft, die Kritik der politischen Ökonomie, die europäische Ideengeschichte seit der Aufklärung, die Critical Philosophy of Race, sowie die Kritik von Antiziganismus, Antisemitismus und Rassismus.

Vera Tönsfeldt

Jg. 1988, M.A., ist seit 2011 in verschiedenen Museen und Sammlungskontexten tätig. Erste Auseinandersetzungen mit den Systemen kolonialistischer Kontinuitäten und ihren Einflüssen auf den strukturellen Rassismus erfolgten im Rahmen eines Ausstellungsprojekts ab 2014. Nach dem wissenschaftlichen Volontariat war sie als freiberufliche Ausstellungskuratorin tätig. Seit Juli 2019 betreut sie die Sammlung des Rom e.V. Archiv und Dokumentationszentrums als Mitglied des Teams RomBuK – Bildung und Kultur im Rom e.V. Seit 2021 leitet sie dort das antiziganismuskritische Digitalisierungsprojekt DigiRom.

Seit Juli 2024 leitet sie das EVZ geförderte Projekt „Das vergessene Gedächtnis“. Das Vorhaben erweitert und erfasst die Sammlung des Dokumentations- und Kulturzentrum Deutscher Sinti und Roma strukturiert. Ziel des Projektes ist es, den Wissenstransfer, im Imatteriellenund Materiellen dauerhaft zu sichern.

Hier geht’s zur Projekt-Website: https://sammlung.sintiundroma.de/

Michalina Trompeta

Jg. 1986, studierte Lehren und Lernen an der Leuphana Universität Lüneburg und Högskolan Dalarna. Ihren Master in Interkultureller Kommunikation und Bildung absolvierte sie an der Universität zu Köln. An der Uni Köln ist sie seit 2014 wissenschaftliche Mitarbeiterin am Arbeitsbereich Interkulturelle Bildungsforschung, seit 2017 zusätzlich am Zentrum für internationale Beziehungen. 

Sie promoviert zum „Visuellen Antiziganismus im deutschen Online-Journalismus und dessen Rezeption“. Neben einem systematischen Überblick über verwendetes Bildmaterial im digitalen Journalismus zum Thema Sint*izze und Rom*nja, ist das Ziel des Projektes ein didaktisches Konzept zum Umgang mit dem Medium Bild im Kontext von Antiziganismus. Methodisch wird hierfür der Rezeptionsprozess bei der Betrachtung medial verwendeter Bilder fokussiert, um tradierte Sehgewohnheiten und innere Bilder offenzulegen und in einer kritisch-reflexiven Diskussion zu münden. 

Ihre Arbeitsschwerpunkte sind Medien und Migration, Rassismuskritik und die visuelle Repräsentation von Sint*izze und Rom*nja.

Sebastian Vaupel

Sebastian Vaupel, Jg. 1989, hat in Marburg Ethik und Geschichte auf Lehramt studiert und seine Examensarbeit zu Antiziganismuskritik in der Schule als Bestandteil einer ‚Erziehung nach Auschwitz‘ verfasst. Er arbeitet als Lehrer in Berlin.

Stefan Vennmann

Stefan Vennmann ist politischer Theoretiker, Promotionsstipendiat der Hans-Böckler-Stiftung und promoviert am Institut für Philosophie der Universität Duisburg-Essen zur kritischen Theorie kollektiver Schuld. Darüber hinaus ist er seit 2013 Mitarbeiter im Arbeitskreis Antiziganismus des Duisburger Instituts für Sprach- und Sozialforschung (DISS). Seine Forschungsschwerpunkte ist die politische Philosophie des 20. Jahrhunderts, insbesondere Kritische Theorie, politische Theorie des Nationalsozialismus und der ‚Neuen Rechten‘ sowie Theorie des Anitsemitismus und Antiziganismus.

Momentan arbeitet er im DISS an der Herausgabe eines Sammelbandes zu den Kontinuitäten des Antiziganismus, der aus der Vortragsreihe „Zur Bekämpfung des Antiziganismus heute“ im Sommer 2018 in Kooperation mit der Amadeu Antonio Stiftung und dem Zentrum für Erinnerungskultur, Menschenrechte und Demokratie der Stadt Duisburg hervorgegangen ist.

 

Andrea Wierich

Andrea Wierich ist Literatur- und Politikwissenschaftlerin und hat seit 2012 bei Amaro Foro e.V. die Presse- und Öffentlichkeitsarbeit aufgebaut und geleitet. Von 2014 bis 2016 war sie Mitglied im Vorstand des Bundesverbands Amaro Drom und vor allem an der Entwicklung und Akquise von Projekten sowie an Advocacy-Aktivitäten und Jugendbegegnungen im Ausland beteiligt. Von 2016 bis 2019 hat sie im Projekt DOSTA (Dokumentationsstelle Antiziganismus) gearbeitet und sowohl das jährliche Medienmonitoring als auch die Pressearbeit des Projekts konzipiert und umgesetzt. Sie hat außerdem zu allen inhaltlichen Themen des Projekts (Antiziganismus als Fluchtgrund, antiziganistisch motivierte rechtliche Ausschlüsse von EU-Bürger*innen, NS-Gedenken, Polizeigewalt u.v.m.) in unterschiedlichen Netzwerken und Kampagnen Amaro Foro vertreten und politische Positionen entwickelt. Parallel hat sie von 2014 bis 2019 in den Redaktionen des Freitag und der taz gearbeitet. Seit 2020 leitet sie bei Amaro Foro das Modellprojekt zur Sensibilisierung von Medienschaffenden zu Antiziganismus, in dem Fortbildungen für Medienschaffende entwickelt wurden, die seitdem in Redaktionen durchgeführt werden. Zum Projekt gehören außerdem u.a. ein Fotopool und ein Glossar.

Lisa Willnecker

Jg. 1992, studierte Geschichte und Germanistik an der Ruprecht-Karls-Universität Heidelberg sowie Public History an der Freien Universität Berlin. In ihrer Masterarbeit beschäftigte sie sich mit dem Umgang der BRD mit der NS-Täterin Eva Justin nach 1945. Seit August 2019 ist sie als Historikerin im Projekt RomBuK- Bildung und Kultur im Rom e.V. angestellt. 

Von 2017 bis 2019 war sie als freie Mitarbeiterin im Bildungsforum gegen Antiziganismus aktiv, wo sie v.a. in der Bildungsarbeit tätig, aber auch an Ausstellungsprojekten beteiligt war. Seit 2018 arbeitete sie ebenfalls als freie Mitarbeiterin im Jüdischen Museum Berlin, wo sie Führungen auf englisch und deutsch zu der Zeit des Nationalsozialismus sowie der Architektur von Libeskind und zur Sonderausstellung „A wie Jüdisch“ gab.

Zu ihren Forschungsinteressen zählen u. a. Minderheitengeschichte, Antiziganismus und Antisemitismus im 20. Jahrhundert, Bürger_innenrechtsgeschichte, Erinnerungskulturen und Geschichtspolitiken. 

Dr. Benedikt Wolf

Dr. phil., studierte von 2004 bis 2011 Klassische Philologie, Neogräzistik, Deutsch als Fremdsprache und Soziologie in München und Thessaloniki und promovierte von 2012 bis 2017 in Neuerer Deutscher Literatur an der Humboldt-Universität zu Berlin.

Seit Februar 2019 ist er wissenschaftlicher Mitarbeiter am Fachbereich Germanistik der Universität Bielefeld.